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Frei wie der Wind

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01.03.2006
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Frei wie der Wind

Gähnend streckte Julian die müden Glieder und setzte sich auf der Parkbank auf. Wie spät es wohl war? Doch eigentlich konnte es ihm egal sein. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Gut, er hatte weder Arbeit, noch Geld, noch ein Dach über dem Kopf. Aber er war frei, es gab keine Zwänge, keine wirklichen Richtlinien und vor allem keinen Vater, der ihn zusammenschlug.
Es mochte hart klingen und doch bereute Julian seinen Aufbruch nicht im Geringsten. Er war fest davon überzeugt, das Richtige getan zu haben, denn nun ging es ihm besser.
Er gähnte ein zweites Mal und stand dann auf. Die Bank war zwar etwas hart, aber daran würde er sich mit der Zeit schon gewöhnen. Und was wollte man mehr, als im Sommer unter freiem Himmel schlafen zu können?
Mit dem Rucksack, in dem seine wenigen Sachen verstaut waren, schlenderte er über den Spazierweg. Noch kamen ihm nicht viele Menschen entgegen. Es war einfach noch zu früh. Und wenn ihm jemand entgegen kam, war es entweder ein Schüler oder Jemand auf dem Weg zur Arbeit.
Schule… Julian wäre in eine 12. Klasse gegangen und hätte bald sein Abitur machen können. Aber er hatte sich dagegen entschieden. Überhaupt hatten sich seine Noten so sehr ins schlechte verändert, dass es fraglich gewesen wäre, ob er überhaupt weiter gekommen wäre. Und woran hatte es gelegen? Nachdem Julians Mutter die Familie verlassen hatte, hatte sein Vater angefangen zu trinken. In dem nachfolgenden Zustand machte dieser es sich zum Spaß seinen Sohn zu schikanieren und zu schlagen. Mit der Zeit wurde es so schlimm, dass Julian mehrere Tage in der Schule fehlte, um sich auszukurieren. Ein Mal – nur ein Mal – hatte er es gewagt zurückzuschlagen. Und er hatte es bereut, denn es hatte ihm nur noch mehr Schmerzen bereitet.
Irgendwie würde er es schon schaffen, das sagte er sich immer wieder. Aber erst einmal wollte er die ersten freien Wochen genießen.
Die Sonne strahlte jetzt schon warm vom Himmel herab. Es würde ein heißer Tag werden, viele würden ins Schwimmbad gehen. Was sollte er machen? Sich erst etwas zu Essen besorgen? Die Frau aus der Bäckerei gab ihm immer die Reste vom Vortag. Oder… Er hielt inne und blickte über die Wiese, wo ein Mädchen auf ihn zugestolpert kam.
„Elli!“ Er eilte ihr entgegen und fing sie gerade noch rechtzeitig auf, als sie sich zusammenkrümmte und zu Boden zu fallen drohte.
„Was ist? Ist es etwa so weit?“ Julian stützte das Mädchen und streifte den großen Babybauch mit einem besorgen Blick.
„Eine Bank.“, brachte Elli gerade noch keuchend heraus und klammerte sich an Julian. Dieser hob das viel zu dünne Mädchen hoch und trug sie zu der nähst gelegenen Bank, wo er sie absetzte.
„Die Wehen?“, fragte er. Panik war seiner Stimme anzuhören. Elli schüttelte nur den Kopf und atmete tief ein. Julian setzte sich erleichtert neben sie. Ja, er war erleichtert. Wie auch hätte er reagieren sollen, wenn…
Er sah das Mädchen aus den Augenwinkeln an. Sie war drei Jahre jünger als er – gerade mal 15 und lebte nun schon ihr halbes Leben lang auf der Straße. Sie war es gewesen, die ihn in sein „neues“ Leben eingeführt hatte. Sie hatte ihm die besten Schlafplätze gezeigt und ihn vor den verschiedenen Banden gewarnt.
„Es geht schon wieder.“ Sie grinste. „Das kleine Kerlchen hat nur etwas zu fest um sich getreten.“ Sie legte eine Hand auf ihren Bauch.
„Du solltest nicht mehr so viel herumlaufen.“
„Na hör mal.“ Elli lachte ihn an. „Sei froh, dass ich überhaupt zu dir komme. Ich will dich warnen.“ Sofort wurde sie ernst. „Martin. Er sucht dich. Und er hat keine guten Absichten, das kannst du mir glauben.“
„Warum?“ Julian fühlte sich plötzlich ziemlich unbehaglich. Martin war Ellis Freund und natürlich auch der Zeuger ihres Kindes. Von Anfang an hatte er etwas gegen Julian gehabt. Und auch die Tatsache, dass Elli ihm geholfen hatte, war ihm gegen den Strich gegangen.
„Er hat uns gestern am Bahnhof gesehen.“ Elli stemmte sich vorsichtig hoch. „Ich muss jetzt wieder zurück. Pass auf dich auf.“ Sie zwinkerte und folgte dem Spazierweg. Julian sah ihr nach. Sie war toll. Und er war ihr für alles Dankbar. Aber wie konnte sie sich freiwillig auf Jemanden wie Martin einlassen?
Der Rest des Tages verlief relativ ereignislos. Julian bekam die Reste aus der Bäckerei, machte es sich im Park bequem und ließ sich die Sonne faul ins Gesicht scheinen.
Mit der Zeit sank die Sonne tiefer und tiefer, bis nur noch die Straßenlaternen etwas Licht spendeten und der Park vollkommen leer wurde.
Julian stand auf und schlenderte durch die Dunkelheit. In den letzten Wochen war der Park zu einem neuen Zuhause für ihn geworden, welches er zu schätzen gelernt hatte.
„Julian?“ Es war ein unglaublich leises Flüstern, das der Wind mit sich brachte. Er blieb ruckartig stehen und sah sich um. Schatten, überall Schatten. Aber niemand war zu sehen.
Julian ging weiter, dieses Mal schneller. Plötzlich wollte er den Park nur noch verlassen. Einfach weg. Nach einigen Metern rannte er beinahe. Schon wollte er das Tor, das den Ausgang des Parks darstellte, passieren, als sich auf einmal vier Gestalten aus der Dunkelheit lösten und ihn packten. Gerade noch sah er Martins Gesicht im Schein des Mondes und schon wurde er grob zu Boden gedrückt.
„Was-“ Mehr konnte er nicht sagen, denn schon traten sie auf ihn ein. Ein Schrei erklang, doch nicht er schrie. War es die selbe Stimme, die seinen Namen geflüstert hatte? Doch er konnte nicht länger darüber nachdenken. Die Schmerzen verstärkten sich. Immer wieder traten die Vier auf ihn ein und ließen erst von ihm ab, als er sich nicht mehr rührte.
„Das soll dir eine Warnung sein.“ Martin ging lachend neben ihm in die Hocke. „Lass seine Finger lieber von meiner Freundin.“ Damit stand er auf und verschwand mit seinen Freunden genauso leise, wie er gekommen war.
Julian stöhnte leise. Er schmeckte Blut und er lang im Dreck. Doch er hatte keine Kraft mehr aufzustehen.
In der aufkommenden Stille erklangen plötzlich Schritte, die näher kamen. Martin? Eine kalte Hand legte sich auf Julians Wange und strich ihm übers Gesicht.
„Schsch… Es wird alles gut…“, flüsterte eine ihm bekannte Stimme.
„Mum?“ Seine Stimme versagte. Er wollte die Augen öffnen, konnte aber nicht.

 

War es die Selbe Stimme, die seinen Namen geflüstert hatte?
selbe klein, da Stimme das Nomen ist.

Hi Feuerelfe und herzlich willkommen hier, wenn ich das mal so sagen darf.
ich dachte erst, du wärst eine Freundin von mir, die sich auch bald einloggen würde. sie würde sich auch Feuerelfe nennen. oder so was in der Art zumindest. bei so schönen nicks wird mir ganz warm uns Herz.
oder du bist es doch und hast bei deinem Alter gelogen, Melissa!!!

:D

naja. wenn du es nicht bist, blamier ich ´mich gerade, und deswegen sag ich mal meine Meinug zu der Kg:

Julian ist von Zuhause abgehauen, weil sein Vater ihn geschlagen hat.

Schule… Julian würde in eine 12. Klasse gehen und bald sein Abitur machen können.
das irritiert sehr. wenn du hier einen Rückblick machen wolltest, dann kannst du den nicht mit einem "würde" beginnen.

zudem ist ein Vater, der sich einen Spaß daraus macht, seine Kinder zu schlagen sehr unauthentisch, da diese Väter ihre Kinder eher aus hass zu sich selbst oder ihrem leben und so etwas schlagen.


Sich erst etwas zu essen besorgen
Essen


dann wirds interessant, da die schön aufzeigst, dass es auch in der Zivilisation der Obdachlosen Sozialisation, Hirarchi und Gruppenbildung gibt.
erinnert mich an "das Leben ist schön" von Mell Brocks.

Ein simpler Einblick in den Alltag eines Obdachlosen. schön. leider hat mich die Sprache nicht mitgerissen. mach ein paar Absätze und die entscheidenden Szenen werden nicht so gut deutlich und sind nicht qualitativ sowie quantitativ ausgeprägter als die unwichtigeren Szenen.
muss sie unbedingt ein Kind bekommen? Die Geschichte ist, denke ich mal, ohne eine SChwangerschaft efektiver. oder zumindest sollte sie keine Bauchkrämpfe bekommen. dann hast du einen schönen Einblick. ich würde mehr auf die Hirarchischiene fahren, und noch eher verdeutlichen, dass auch diese MEnschen trotz ihrer Obdachlosigkeit nicht unbedingt zusammenhalten, sondern sich sogar noch gegenseitig angehen.

besten Gruß

 

hallihallo;-)
also erst einmal vielen vielen dank für dein kommentar;-)
hm also ich kann jetzt dazu eigentlich gar nicht viel sagen, so im nachhinein kann ich dir eigentlich fast überall zustimmen *hehe* hast ja recht;-)

ja die sprache ist wohl an einigen stellen nicht so.... hm.. formell? aber das eigentlich auch meine absicht, wobei natürlich nicht jedem so was gefällt,-)

keine sorge hast dich schon nicht blamiert;-) muss dich aber leider enttäuschen, mein alter und sonst auch alles im profil stimmt, bin leider nicht deine freundin, sry ;-)

lg
Ania;-)

 

ach schade! hät mich gefreut über die Melissa. aber du scheinst ja auch in Ordnung zu sein ;D

arbeite am Text ruhig noch mal. es lohnt. und es macht auch Spaß hier.

falls du Fragen hast oder dich einer grundlos und grob belästigt, sag mir bescheid, ich kümmere mich dann darum. ich verlange auch keine Schutzgeld oder so :D

besten Gruß

 

uiii danke vielleicht komme ich dadrauf zurück *lach* ;-)

ja klar überarbeite ich das ganze dann, sonst würde ichs nicht hier reinstellen und auf kommentare warten;-) und ja es macht schon spaß hier, überhaut macht schreiben im allgemeinen spaß :-D

lg
Ania

 

Hey feuerelfe.

Ich finde die Geschichte sehr authentisch, man könnte fast meinen du hättest selbst ein paar Jahre deines Lebens auf der Straße verbracht... ;)
Ich stehe im Gegensatz zu Aris Rosetentreter auf kleinere Randgeschichten.

Man ließt sich... K.

 

Er schmeckte Blut und er lang im Dreck. Doch er hatte keine Kraft mehr aufzustehen.
wo ist der Widerspruch?
Hi feuerelfe,
sorry, mit deiner Geschichte kann ich gar nix anfangen.
Ausgehend von einer abgedroschenen Situation - der Vater trinkt und prügelt den Jungen - gleitest du auf ein Straßenleben des Prots ab, was auch nicht allzu neu ist.
Auch die schwangere Freundin mit dem eifersüchtigen Freund ist nichts Weltbewegendes.
Außerdem passiert in dieser Geschichte doch eigentlich gar nichts? Es wird kurz der Beweggrund des Prots erwähnt, auf der Straße zu leben, dann wird er auch schon zusammengetreten von den vier Leuten. Am Ende scheint dann Julians Sehnsucht nach seinem soliden Zuhause – personifiziert durch seine Mutter – hindurch.
Zu deinem Stil: Zu viele Wortwiederholungen; zu viele überflüssige Sätze.
Sorry.
Bruder :sad: Tserk
P.S: Fehlerliste kommt per PN *rotwerd*

 

hallihallo;-)
also erst mal @kon-flict:
freut mich, dass dir diese kg gefällt;-) nein, ich selber hab ein dach über dem kopf und bin so weit zufrieden nicht auf der straße leben zu müssen, zum glück, trotzdem sollten die menschen, die es müssen, nicht vergessen werden.
vielen vielen dank für dein kommentar;-)


@tserk:
auch dir großen dank
an dieser stelle sieht man ja wieder einmal wie verschieden die geschmäcker der verschiedenen leser doch sind, nicht wahr?;-)
weiteres folgt per PN ;-)
vielen dank

lg
Ania

 

Hi Feuerelfe,

erst mal willkommen auf KG.de.

Also ich fand deine Geschichte gut. Das Thema hat mich auf jeden Fall berührt und nachdenklich gemacht. Alles in allem hast du das Thema schön umgesetzt. Der offene Schluss gefällt mir.

Ich denke du solltest den Alltag noch schrecklicher schildern. Also, dass ihm keine andere Wahl blieb als wegzugehn, dass es ihm hier richtig dreckig geht, aber daheim noch dreckiger. (Man drück ich mich heute wieder bescheuert aus) Denk so würde deine Geschichte noch viel trauriger und nachdenklicher werden.

Du könntest seinen täglichen Kampf ums Essen schildern, das Frieren in der Nacht und die Einsamkeit noch stärker herrausstellen.

Noch ein paar Formulierungen die ich nicht so schön fand.

Gähnend streckte Julian die müden Glieder und setzte sich auf der Parkbank auf
besser fänd ich: streckte seine müden Gleider und setzte sich von der Parkbank auf.

Aber erst einmal wollte er die ersten freien Wochen genießen.
Genießen? Das Leben auf der Strasse? Das is was ich oben meinte mit mehr Tragik und Trauer...

Julian stand auf und schlenderte durch die Dunkelheit. In den letzten Wochen war der Park zu einem neuen Zuhause für ihn geworden, welches er zu schätzen gelernt hatte.
Wie oben. Du schilderst das Leben auf der Strasse mMn zu rosig. Ich wenn ich noch nicht dort gelebt habe ;-)

Viele Grüße
neukerchemer

 

hallihallo;-)
auch dir großen dank fürs kommentar:-D

ich schilder alles zu rosig? ja , das kann sein....

wobei ich aber das mit dem frieren nicht schreiben würde, die geschichte spielt zur zeit des sommers, das ist auch erwähnt, deshalb ist es für ihn ja umso schöner unter freiem himmel zu schlafen

der kampf ums tägliche essen.... er ist er seit kurzem auf der straße, aber das hätte ich dann wohl auch schreiben sollen *hehe*

auf jeden fall daaaanke:-D
lg
Ania

 

hey!
ich bin neu hier, aber ich find deine geschichte voll cool!
Ich mag das thema ;)
finds cool wie du das schreibst, so als hättest du das selber erlebt.
Ich kam auch nur auf die seite weil ich ne interpretation schreiben wollte zum üben und da hab ich deine gefunden *g*
Find die seite aber cool, werd auch ma eine meiner kurzgeschichten reinschreiben auch wenn ich auf keinen fall ein profi bin xD
Jedenfalls: Kompliment von mir! =)

 

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