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Fremde

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16.07.2009
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Fremde

In der Raucherecke glimmen noch die Kippen.
"Dabei habe ich noch kein Wort Englisch gesprochen"
Maja starrt in den flackendernden Fernseher an der Decke, der den ganzen Tag nur MTV zeigt.
Majas Arme sind ganz braun. Die Stelle, an der sie sonst ihre Uhr trägt ist schneeweiß. Sie legt ihren Arm um meine Schulter und sieht mich an. Sieht wieder in den Fernseher und spitzt die Lippen.
Sie sagt: "Man müsste mal ins Zentrum fahren, London ist so eine tolle Stadt. Man müsste sich mal die Towerbridge ansehen oder den Buckingham Palace."
Im Hotel hängen Lampen mit braunen Sprenkeln an der Unterseite, die das Licht schwächen. Aus den Sesseln, auf denen wir sitzen, lässt sich der Schaumstoff ziehen. Weiße, luftige Flocken, die hart und gelb werden, wenn man sie zwischen den Fingern zerdrückt. Maja verstreut sie wie Schnee und wartet. Wenn die Tür offen steht, kommen oft Streuner angelaufen und zerknautschen die Flocken zwischen ihren Backenzähnen. Die Streuner haben angewinkelte Beine und humpeln auf den Anderen. Sie sind so dünn, dass ihre Rippenknochen Schatten auf das glänzende Fell werfen. Maja streichelt sie hinter den Ohren und hat keine Angst.
„Alle haben jetzt einen Namen von mir bekommen.“
Rudi. Hasso. Rex.
Sie redet mit ihnen auf Deutsch. Die Hunde tapsen zwischen Bierlachen und Kippen umher. Ihre Pfoten sind häufig entzündet.
Unsere Lehrerin hatte die Idee, eine Sprachreise zu unternehmen. Raus aus dem Schulalltag, rein in die Praxis.
Unsere Lehrerin hat einen Buckel und wellt den Mund, wenn sie spricht. Sie sagt: "Ihr sollt selbstständig alles erkunden. Ihr seid alt genug dafür."
Die Gänge sind eng und dunkel. Wir drücken uns an den Wänden entlang um zu unseren Zimmern zu gelangen, und am Ende des Tages sind unsere T-Shirts hinten ganz weiß vom Putz.
Seit Montag sitzen wir nun im Hotel, gehen nur raus, um einzukaufen und um uns in die Sonne zu legen. Und um in den Fluss zu spucken.
In den Fenstern des Hotels hängen noch Plakate einer ehemaligen Modeboutique, deren Papierecken verbrannt sind.
Majas Mund ist spitz und will mich küssen. Ich drehe mich weg von ihr und sie küsst mich aufs Ohr. Sie schwärmt vom Buckingham Palace und sagt, dass die Arbeiter dort jeden Tag tausende von Münzen aus den Brunnen fischen. Sie nennen es Goldfischen, weil die Münzen wie Goldfischschuppen glitzern, und jeden Tag werden ein Dutzend Kanister damit gefüllt.
Maja weiß das, weil sie es zu hause im Fernsehen gesehen hat.
Ich suche nach der Fernbedienung in den Sesselritzen, finde aber nur Erdnüsse und Kippenstummel. Der Fernseher ist gänzlich von Staub überzogen, sodass alle Sendungen wie alte Schwarz-Weiß-Filme aussehen. Und immer läuft MTV. Und immer ist der Ton so leise, dass man sich schon mit dicht unter das Gerät stellen muss um etwas zu hören. Leises Surren dringt aus dem Gerät. Lautes Schnarren, wenn der Empfang wegbricht.
Die Gäste im Hotel reden nicht mit uns. Die Rezeption spricht nur Englisch und Spanisch. Die schwarze Putzfrau mit dem abgegriffenen Kehrbesen kommt aus Marokko und spricht gar kein Wort. Alle begrüßen sich mit Kopfnicken. Alle haben nur Euro oder Gutscheine in der Tasche, um sich Essen zu besorgen.
Ich gehe an die Bar und hole uns zwei Caipirinhas. Als ich zurück zurückkomme, sind meine Finger ganz kalt und nass. Maja trinkt das Glas in einem Zug leer. Ich stelle meines auf den Aschenbecher, in dem ebenfalls Erdnüsse liegen und lege die Füße auf den Tisch.
„Ich geh nicht mehr duschen, weil Katja mich immer dabei beobachtet“, sagt Maja und steckt sich eine Zigarette an. „Katja hat noch nie mit nem Kerl rumgemacht und steht auf Weiber.“
Maja raucht ihre Zigaretten so langsam und vorsichtig, dass man keinen Rauch sieht, wenn sie ausatmet. Ihre Finger zittern und ihre Augen sind zusammengekniffen.
„Die Hunde hier sind so hungrig und zutraulich wie die Tauben auf dem Bahnhof.“
Majas Zigarette glimmt noch lange im Aschenbecher.

Gegen Zehn Uhr gehen wir auf die Straße, um Bier zu kaufen. Die Luft ist ganz kalt und die Bäume und die Häuserwände sind dunkelblau von der Nacht. Jeder der denkt, ganz London würde rund um die Uhr in Discomusik und Neonlicht schwimmen, irrt sich. In den Nächten sind die Suburbans so dunkel und still wie die auf dem Land. Das einzige was man hört ist Hundebellen.
Maja hat ihre Finger zwischen meinen Fingern und geht voran. Ich fühle mich so deplaziert. Ich treffe ihren Rhythmus einfach nicht und hinke ihr wie ein Krüppel hinterher. Die Gassen hier verlaufen so eng in die Wohngebiete wie in einen dichten Dschungel. Das Straßenlampenlicht surrt und flackert, und kommt nicht bis in alle Winkel hinein. Ich leuchte mit meiner gelben Schlüsselband-Lampe den Weg aus. Von den Pennern, die hier rumlungern, sieht man nur die warmen Zigarettenpunkte, die immer mal aufleuchten.
Maja meint, es sei zu kalt für London. Für eine Londoner Nacht.
In der ausgeleuchteten Tankstelle beugt sie sich mit ihrem Top über die Magazine und tippt interessiert auf die Preisschilder.
Maja und ich wollten uns schon seit Monaten trennen, doch wir trauen uns nicht.
Wir schweigen uns nur an oder reden aneinander vorbei.
Ich kaufe ein Sixpack und der Tankwart schaut in mein sechzehnjähriges Gesicht.
„You're old enough, aren't you?“
Sein Grinsen ist schmierig und sein Bauch wird von der Thekenkante eingedellt. Das Wechselgeld lässt er auf meine Hand fallen, dann zündet er sich eine Zigarette an. Seine Blicke gleiten über Maja, wie über einen Nackt-Modell-Kalender, dann sagt er irgendetwas, das ich nicht verstehe.
Draußen gebe ich Maja ein Bier und sie nippt nur daran, ohne wirklich zu trinken. Die Finger umfassen die Büchse, als würden sie ein krankes Tier halten. Ihre Augen weit aufgerissen wie Scheinwerfer.
„Gehen wir zurück?“, frage ich sie.
„Ich will noch kurz in den Park.“
Ich klemme das Sixpack unter meine Achsel und folge.

Maja setzt sich in den Park und streckt ihren ganzen Körper. Das hohe Gras kitzelt ihre Beine. Die leeren kalten Flaschen, die sich über ihre Hände schieben. Sie sagt, man müsse auf die Stille hören, um die Welt zu verstehen. Vom leuchtenden Mond ist ihr Gesicht weiß wie Kreide, die Augen nur zwei Löcher, die nicht leuchten. Maja raucht mehr als sie trinkt. Sie trinkt nur, wenn ich auch trinke.
Ich gebe ihr noch eine Zigarette und sie nimmt sie mir aus der Hand.
Dann höre ich ein Geräusch. Metall auf Kopftseinpflaster.
„Hast du das gehört?“
Ich zucke zusammen und starre in die unruhige Dunkelheit.
Der Lärm durchzieht die Gassen wie ein endloses Echo.
Dort, wo tagsüber die Taxis und Busse vorbeirauschen, haben ein paar Streuner Mülltonnen umgeworfen. Ihre kurzen Beine wühlen sich durch den Dreck und ihre Schnauzen sind wie Sensoren. Diese Streuner sieht man nur nachts.
Maja steht auf und nähert sich der Stelle. Ich folge ihr.
Unsere Schritte stören sie nicht. Der Abfallgeruch mischt sich mit dem Geruch von Blut. Maja bleibt stehen. Sie unterdrückt ihre Atmung. Zwischen den braunen Hunden frisst auch ein einzelner Grauer. Sein Fell ist ganz dicht und lang. Die Beine sind kräftig und angewinkelt. Er steckt mit der Schnauze in einem Kadaver. Fliegen schwirren um den Kadaver, schwirren um den Hund und um die einzige Straßenlaterne, die kaltes gelbes Licht über die Tonnen legt. Als der Graue uns bemerkt sieht er auf und spitzt seine Ohren. Seine Schnauze ist rot bis zum Hals, die Haare ineinander verklebt. Die Augen sind gelb und die Pupillen schmal wie Sammellinsen auf Maja gerichtet. Zwischen den Zähnen hängen dunkelbraune Fetzen. Sehnen und Muskeln. Ich packe Maja am Arm und ziehe sie fort. Der Graue starrt sie an und rührt sich nicht. Majas Arme werden länger, als ich sie über den Park ziehe. Sie will nicht gehen. Sie flüstert mir zu: „Ich hab noch nie einen Wolf gesehen.“
„Das ist kein Wolf.“, antworte ich, „Komm schon!“
Sie bleibt stehen und starrt mich an. Der Graue hinter ihr leckt sein Gesicht sauber und atmet heiß durch seine Schnauze.
„Es gibt keine wilden Tiere in Großstädten“, flüstere ich.
Ich weiß ich habe Angst. Mein Atem ist ganz kalt.
„Komm, wir gehen lieber.“
Maja nickt und stolpert durch das Gras.

Heute Nacht kann ich nicht schlafen. Ich gehe in meinem Zimmer umher und starre aus dem Fenster. Aus Frust trinke ich alle Bierbüchsen leer und kann noch immer nicht schlafen.
Maja klingelt mich auf dem Handy an und sagt, ihr ginge es ebenso. Sie liege in ihrem Bett und taste das Gestell nach Unebenheiten ab. Sie sagt, London werde jetzt für sie immer in Verbindung mit diesem Grauen Wolf stehen.
Als wir am nächsten Tag an den Tonnen vorbeigehen, sind sie geleert und ordentlich an die Häuserwand gestellt. Das Blut ist aufgewischt.
Maja sieht mich an. Ich will ihr die Hand geben, doch sie blockt mich ab.
Die Streuner kommen nur nachts raus, sagt sie.
Nachts sind die Londoner Vororte wie ein schwarzer, undurchsichtiger Wald.
Nachts ist alles irgendwie fremd.

 

Hallo Akachi,
was mir sehr gefallen hat an deinem Text ist die Stimmung. Ich konnte mir gut vorstellen, wie diese paar Schüler im Hotel rumsitzen und die Vorstadt Londons aus dem Fenster beobachten. Auch wie du die streunenden Hunde einsetzt finde ich interessant.
Sätze wie

Jeder der denkt, ganz London würde rund um die Uhr in Discomusik und Neonlicht schwimmen, irrt sich.
wären da gar nicht nötig, das klingt in meinen Ohren etwas belehrend (mal abgesehen davon, dass "schwimmen" nicht passt). Gibt noch ein paar solche Stellen.
Ausserdem: Da sind sehr viele Schreibfehler im Text, die meisten davon würdest du selber finden wenn du den Text nur einmal durchliest! Das beginnt mit dem "flackendernden" Fernseher und führt weiter zu: "Als ich zurück zurückkomme" ... Könntest du auch machen, bevor du die Geschichte ins Netz stellst, nicht? ;) Dazu gibt es einige Kommafehler, aber die setze ich auch eher nach Gefühl, von daher lehne ich mich da weit aus dem Fenster ...
Der Schluss der Geschichte ist für mich etwas unpassend. Offensichtlich ist Maja sehr fasziniert und beeindruckt von diesen Hunden, das kapiert man als Leser. Für mich klingt es dann so, als wolltest du dem Leser unbedingt nochmals klar machen, wie bedeutend die beschriebenen Ereignisse sind. Deshalb können die beiden nicht schlafen und "Sie sagt, London wird jetzt für sie immer in Verbindung mit diesem Grauen Wolf stehen." Ich finde die Wirkung ist grösser, wenn du die Begegnung mit dem Hund/Wolf unkommentiert lässt und stattdessen nur sagst, dass das Blut am Morgen aufgewischt sei (wobei, wie wischt man Blut auf?).
Eben, insgesamt war's angenehm zu lesen! Gruss!

 

Hallo Sorontur,

vielen Dank für deien Meinung. ich werde mich in nächster Zeit an die Korrektur machen, habe aber leider gerade eine Menge zu tun.
Blut wischt man natürlich wie alles andere Verschüttete mit Wasser auf. Wo ist das Problem?

Meine Intension war es vor allem, dass Maja sich mit den Streunern identifiziert, weil diese genauso fremd sind, genauso von der Umgebung abgestoßen werden wie sie selbst.

Akachi

 

Hallo Akachi,

diese beklemmende Atmosphäre zwischen den beiden hast du wirklich sehr gut eingefangen. Dröge, etwas verzweifelt, in jedem Fall Kraftlos, so nehme ich die Stimmung wahr. Deine Intention mit der Fremde funktioniert gut. Fremder Ort analog zu sich fremden Menschen. Wie die Streuner zusammen, weil sie sich nach Schutz sehnen.
Ganz erschließt sich mir der Aspekt mit der Sprachreise nicht. Wo ist der Rest des Kurses?

gerne gelesen
grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Akachi!

Starke Geschichte voller Bilder, die genau ins Schwarze treffen. Sehr schön, wie du die Atmosphäre des Hotels eingefangen hast, da passt alles, der Putz, die Sofas, die Bilder der alten Boutique an den Wänden. Auch die Beziehung zwischen den beiden lebt, ich habe es knistern gefühlt.

Er ist ja eher zurückhaltend, traut sich nicht so recht. Zieht sie ja am Ende weg von dem Blut, sie wäre ja wohl noch geblieben, sie ist auch mutiger, möchte raus, möchte etwas sehen, tut es aber doch nicht.

Und so entdeckt jeder in der Geschichte "sein" London und nimmt etwas davon mit nach Hause.

Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch die nüchterne Sprache passt, dadurch wirken die Emotionen, die du ja erzählst, noch stärker.

Kommas solltest du dir ansehen, da könnte man sicher noch viele, viele einsetzen, und manche sind überflüssig und verkehrt. Außerdem solltest du dir selbst einig werden mit deinen Anführungszeichen und sie entweder alle oben hinsetzen, oder eben oben und unten, aber durchgehend gleich.

Ein paar Details hab ich.

In der Raucherecke glimmen noch die Kippen.
"Dabei habe ich noch kein Wort Englisch gesprochen"

Gefällt mir, deine Einleitung. Ich hatte gleich ein Bild im Kopf und das bei so wenig Wörtern. Toll!

Majas Arme sind ganz braun. Die Stelle, an der sie immer ihre Uhr trägt ist schneeweiß.

Würde ich streichen, dann wirds knackiger. Oder du möchtest sagen, dass sie ihre Uhr nicht trägt, dann vielleicht "an der sie sonst ihre Uhr trägt".

Sie legt ihren Arm um meine Schulter und sieht mich an. Sieht wieder in den Fernseher und spitzt ihre Lippen.

Wenn du eins davon einfach als Artikel schreibst, wirds schöner und hat Abwechslung. Also, "den Arm", oder "die Lippen". Weils klar ist, dass die Dinger ihr gehören.

Im Hotel hängen Lampen mit braunen Sprenkeln an der Unterseite, die das Licht schwächen.

Aus den Sesseln(Komma) auf denen wir sitzen(Komma) lässt sich der Schaumstoff ziehen

Weiße, luftige Flocken, die hart und gelb werden, wenn man sie zwischen den Fingern zerdrückt

Die Streuner haben angewinkelte Beine und humpeln auf den restlichen.

Wobei "anderen" schöner wäre, finde ich.

Ihre Pfoten sind meist entzündet.

Streichen.

Unsere Lehrerin hat einen Buckel und wellt den Mund(Komma) wenn sie spricht.

deren Papierecken verbrannt sind. (Absatz)Majas Mund ist spitz und will mich küssen.

und sie küsst mich aufs Ohr.

jeden Tag tausende von Münzen

dass man sich schon mit dem Ohr nach oben unter das Gerät stellen muss um etwas zu hören

Würde ich streichen, weil der Rest dasselbe aussagt.

Die Rezeption kann nur Englisch und Spanisch.

Konkreter, vielleicht: "Die Leute an der Rezeption ..."

Als ich zurückkomme

dabei beobachtet.“, sagt Maja

Ohne Punkt.

Zigarette an, „Katja hat noch ni

Dafür hier einen Punkt, das Komma weg.

Ihre Finger zittern und ihre Augen sind zusammengekniffen.

"... kneift sie zusammen" ... vielleicht? Irgendwas Aktives.

Die Luft ist ganz kalt und die Bäume und die Häuserwände sind dunkelblau von der Nacht.

Komma statt dem und.

Jeder(Komma) der denkt, ganz London

In den Nächten sind die Suburbans so dunkel und still wie auf dem Land.

Das hängt schief. "Die Nächte sind so dunkel ... wie DIE auf dem Land."

Das einzige, was man hört(Komma) ist Hundebellen.

Maja hat ihre Finger zwischen meinen Fingern und geht voran.

Streichen.

Die Gassen hier verlaufen so eng in die Wohngebiete wie ein dichtbewaldeter Dschungel.

Streichen. Und vielleicht "es wirkt wie ein Dschungel." Oder so.

Das Straßenlampenlicht surrt und flackert

"Die Straßenlampen ..."

In der ausgeleuchteten Tankstelle beugt sie sich mit ihrem Top über die Magazine und tippt interessiert auf die Preisschilder.
Maja und ich wollten uns schon seit Monaten trennen, doch wir trauen uns nicht.
Wir schweigen uns nur an.

Schöne Stelle.

Ich kaufe ein Sixpack und der Tankwart schaut in mein sechzehnjähriges Gesicht.

Nimm das Alter raus, es funktioniert auch so.

Die Finger umfassen die Dose, als würden sie ein krankes Tier abtasten.

Ihre Augen weit aufgerissen(Kein Komma) wie Scheinwerfer.

Ich klemme das Sixpack unter meine Achsel und folge.
Maja setzt sich in den Park um nachzudenken. Das hohe Gras kitzelt ihre Beine, die leeren kalten Flaschen stören sie nicht.

Nicht hübsch, wie du hier in ihren Kopf springst. Nimm den Satz mit dem Gras einfach raus. Ebenso das Nachdenken.

Ich gebe ihr noch eine Zigarette und erschrecke.
„Hast du das gehört?“

Hier könntest du eher sagen, weshalb er erschreckt, da das ja nichts mit der Zigarette zu tun hat.

Dort(Komma) wo tagsüber die Taxis und Busse vorbeirauschen,

Der Abfallgeruch mischt sich mit dem Geruch von Blut.

Hunden frisst auch ein einzelner grauer.

die kaltes(Komma) gelbes Licht über die Tonnen legt.

Als der Graue uns bemerkt(Komma) sieht er auf

Die Augen sind gelb und die Pupillen schmal wie Sammellinsen auf Maja gerichtet.

Hm, hm, besser was Aktives. "Er blickt Maja an", so was.

Zwischen den Zähnen hängen dunkelbraune Fetzen. Sehnen und Muskeln.

Doppelpunkt würde hier passen.

„Das ist kein Wolf!“, antworte ich, „Komm schon!“

Fände ich schöne ohne Rufezeichen.

Großstädten.“ flüstere ich.

Kein Punkt vor dem ", dafür aber ein Komma hinterher.

Ich weiß(Komma) ich habe Angst.

Sie liegt in ihrem Bett und tastet das Gestell nach Unebenheiten ab.

Erzählt sie das? Dann Konjunktiv. Oder springst du in ihren Kopf? Dann raus damit. Auch wenn der Satz schön ist.
Sie sagt, London wird jetzt für sie immer in Verbindung mit diesem Grauen Wolf stehen.

Konjunktiv.

den Tonnen vorbeigehen(Komma) sind sie geleert

geleert und ordentlich an die Häuserwand gestellt. Das Blut ist aufgewischt.

Zuviel "ge". "Die Tonnen sind leer und lehnen ordentlich an der Häuserwand. Man sieht kein Blut mehr."

Ja, sehr fein!

Schöne Grüße,

yours

 

Danke euch allen, für eure umfangreiche kritik,
und Yours Truly,.... "ein paar Details" ist wohl leicht untertrieben ;)
Sobald ich Zeit finde, mach ich mich an die Arbeit.... momentan hab ich aber leider alle Hände voll zu tun.

Akachi

 
Zuletzt bearbeitet:

Schön zu lesen, aber insgesamt doch enttäuschend.
Klischees im Quadrat. Alles ist dreckig, dunkel, eng, kalt. Immer brennt irgendwo eine Zigarette, die Lehrerin hat einen Buckel, der Verkäufer einen Bierbauch, ein schmieriges Grinsen und er hält sich nicht ans Jugendschutzgesetz.
Keiner redet mit euch, die schwarze Putzfrau spricht sowieso kein Wort, aber es ist bekannt, daß sie aus Marokko kommt. Und dann schwingt sie einen abgegriffenen Kehrbesen in einem total verdreckten Hotel. Wie alt muß man werden, um nicht zu kehren, den Besen aber abzugreifen?

Sogar eigentlich Positives klingt hier negativ.

Ich gehe an die Bar und hole uns zwei Caipirinhas. Als ich zurück zurückkomme, sind meine Finger ganz kalt und nass.
Wenn schon alles Scheiße ist, dann laß die Cocktails lauwarm sein.

Den Kontrast zur düsteren Stimmung bildet Maja, die auf mich lebensfroh und träumerisch wirkt, ihren Gedanken freien Lauf läßt und viel redet.
Aber:

Wir schweigen uns nur an.
Kann ich nicht nachvollziehen.


Die Finger umfassen die Büchse, als würden sie ein krankes Tier abtasten.
Umfassen oder tasten? Beides gleichzeitig geht nicht.

Als der Graue uns bemerkt sieht er auf und wackelt mit den Ohren.
Klingt wie ungewollte Situationskomik. Wackeldackel? Ein angsteinflössender Hund, der mit den Ohren wackelt?


Der Graue hinter ihr leckt sein Gesicht sauber und atmet heiß durch seine Schnauze....
Ich weiß ich habe Angst. Mein Atem ist ganz kalt.
Und wie ist die Außentemperatur?

Die Geschichte ist mir zu undurchdacht klischeehaft.

 

Danke euch allen, vor allem Yours Truly.
Sehr umfangreich. Allerdings möchte ich die passive und erdrückende, antriebslose Atmosphäre konsequent in der Sprache fortsetzen, auch wenns manchmal wehtut

Zitat:
Ihre Finger zittern und ihre Augen sind zusammengekniffen.

"... kneift sie zusammen" ... vielleicht? Irgendwas Aktives.


Ich denke die Passivform verdeutlicht die lustlose Stimmung

Zitat:
geleert und ordentlich an die Häuserwand gestellt. Das Blut ist aufgewischt.

Zuviel "ge". "Die Tonnen sind leer und lehnen ordentlich an der Häuserwand. Man sieht kein Blut mehr."


Hier dasselbe


Und Benutzername....


Klischees im Quadrat. Alles ist dreckig, dunkel, eng, kalt.

Tur mir Leid, wenn du so denkst, aba auch mit Klischees kann man arbeiten. Denn wäre es nicht doch irgendwie so gewesen, gäbe es auch keine Klischees.

Auch dir danke.
Man sagt je, schlecht Kritik, sei die bessere Kritik.

mfg,
Akachi

 

Hallo Akachi,

ich muss sagen, dein Schreibstil war mir zum Anfang sehr ungewohnt, aber mit der zeit konnt ich mich gerade durch diesen Schreibstil gut in die Geschichte einfinden. Die Einbringungen der Köter finde ich sehr gut... verdeutlicht das fremde,...

Die nennung von Klischees finde ich nicht schlimm,...

Gut ist auch die Beziehung zwischen Maya und dem ich beschrieben...

Liebe Grüße
Nina K.

 

Da schau mal einer an, wer hier unter Jeni postet ;)
Wusst gar nicht, dass du auch hier bist. Und vor allem, woher du weißt, dass ich hier bin....
Puhhh... verrückt....

 

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