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Fuck the world, again !

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04.07.2001
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Fuck the world, again !

Zeit Klartext zu reden und den letzten Freiwurf mit Absicht ans Brett zu pfeffern! Die kleinen Katastrophen häufen sich und beginnen zu wachsen wie Metastasen am Arsch eines versoffenen Vorstadtpenners. Da ich immer noch meinem vermeintlichen Glück hinterherrenne und mich dabei aus verständlichen Gründen selten nüchtern und ernstzunehmend verhalten kann, wird alles nicht unbedingt einfacher. Egal ob es sich nun um Frauen, Geld oder die angeblich rosige Zukunft dreht. „Everything sucks ass!“, um mal Freund Cartman zu zitieren.
Es ist einfach nicht hinzubekommen, „erwachsen“ zu werden. Ich werde einfach nur älter aber das hat nichts mit Vernunft oder Verantwortung (schon gar nicht mir selbst gegenüber) zu tun. Job suchen is nicht drin (mal abgesehen davon, dass ich über keinerlei Fähigkeiten verfüge für die man mich bezahlen würde), um sieben aufstehen und mein Leben geregelt bekommen, regelmäßig Miete zahlen und mich mit einer Freundin auf die ersten Haarevom-KopfFresser zu freuen – nich mein Ding! So n Leben ist sowieso irgendwie schwer zu regeln und zu koordinieren. Ich weiß, was ich nicht will, aber da hörts mangels Alternativen auch schon auf. Der Rest läuft scheinbar automatisch. Ist schon komisch, wenn man sich in seinem eigenen Film wie ein Zuschauer vorkommt mit so ner Tomb Raider Perspektive (von schräg oben rechts). Man sieht sich selbst dabei zu, wie Beziehungen in die Brüche gehen, man sich in Schulden stürzt und so ziemlich alles hinschmeißt – nur was sonst? Alles schlucken? Nicht drüber nach-denken und durch? Aber rumjammern kann man immer noch wenn man mit zweiundsechzig in irgendeinem Ghettoblock des sozialen Wohnungsbaus liegt und das Bier nicht mehr halten kann. Also in die Hände spucken und auf geht's. Aber es geht doch irgendwie nicht und auf schon gar nicht. Jemand hat scheinbar etwas dagegen....Schweinebande!
Alle meine selbstauferlegten Gewaltabschwörungen nützen nichts, so fünf- bis sechsmal am Tag geht mir einfach das Messer auf. Vor lauter Behördengängen, offiziellem Briefeverschicken und Beteuerungsanrufen beim Finanzamt, dass ich wirklich nichts zum Versteuern hab, bleibt mir manchmal nicht mal mehr Zeit mich über meinen Haarausfall oder den leeren Kühlschrank aufzuregen. Fast jeden Tag werde ich belästigt, meist brieflich, in letzter Zeit aber auch vermehrt telefonisch. Man verlangt von mir zu erfahren, wann ich gedenke meinen Fernseher recht-mäßig anzumelden, meinen restlichen Zivildienst abzuleisten, meinen Steuerbescheid einzureichen, meine Krankenkassenbeiträge zu zahlen oder den Dispositionsrahmen meiner sich scheinbar in finanziellen Nöten befindlichen Hausbank einzuhalten. Das Ganze kann ich ja ruhigen Gewissens erstmal ignorieren und diverse Mahnungen abwarten. Da zeigt sich dann nach einigen Wochen das wahre Gesicht, der um mich besorgten Ämter und anderer Institutionen. Lächerliche, aber auf Dauer trotzdem die ungehemmte Lebensfreude trübende Drohungen von kleinkarierter Geldstrafe über Schufaeinträge bis hin zu „für Sie bei Zahlung vermeidbaren“ vierzehn Tagen Bau.
Ich frag mich dann immer: Was zum Henker wollen DIE eigentlich von mir? Woher haben die ganzen Wichser meine Adresse? - ich zieh ja nicht ohne Grund alle zwei Jahre um, ohne mich bei der Stadt zu melden, und vor allem: Was machen die wenn ich sie einfach weiter ignoriere?
Komm ich dann irgendwann wirklich in den Knast? So nach dem Motto: Er wollte ja nicht hören. Mmh, wird sich wohl noch rausstellen, wie man in diesem Land mit verarmten Pennern verfährt, die sich weigern für den Bürokratieirrsinn und Gebühre-nanhäufungsmüll zu löhnen. Ein “zuvorkommender” mich öfter heimsuchender GEZ-Fahnder machte mich netterweise darauf aufmerksam, dass man sich auch ganz einfach von den Gebühren befreien lassen könne. Einen kleinen Fragebogen ausfüllen und das wärs. SUPER! Was sagen eigentlich Datenschutzbeauftragte zu diesen Fragebögen? Bis auf „bevorzugte Sexualpraktiken“ und „ihr schönstes Kindheitstrauma“ muss man da so ziemlich alles angeben. Was geht es die Pisser an, wieviel ich in Monat für Bücher ausgebe oder ob ich „online“ bin?
Eins steht für mich felsenfest : Für Report aus München, Lindenstrasse oder unser lieber Doktor Dingsda sieht niemand von mir auch nur ein Pfandflaschenrückgeld. Um die Kohle geht es dabei ja schon lange nicht mehr (ist eh keine da), es geht darum permanent genervt zu werden, alles offenlegen zu müssen und nie seine verfickte Ruhe haben zu können. Jedenfalls nicht solange man atmet.

In unserem aufblühenden neuen Jahrtausend (sofern man der kaputten Zeitrechnung trauen kann) ist die Hoffnung eine Mücke , die mit der Geschwindigkeit von 60 Newtonmetern pro Sekunde gegen eine Mercedeswindschutzscheibe klatscht!!!
In diesem Sinne...i just don`t give a fuck!....ein heute derb angekotzter geschichtenschribsler

 

Ich war und bin zwar kein "Penner", kann aber manche Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Mich ärgern die ganzen bürokratischen Hürden auch enorm.
Irgendwann sieht man nur noch orwell´sche Staatsapparate, die einen umschlingen, ohne dass man sich ihrer jemals erwehren kann.

Etwas merkwürdig fand ich, dass der Typ "up to date" zu sein scheint, mit Tomb Raider und online und so, da ich anfangs mehr das Bild eines von der Delogierung bedrohten Säufers sah.

Am besten gefiel mir übrigens der letzte Satz: Gerade in unserer Zeit, wo nur der Erfolg zählt, ist es ja verpönt, aus Neugier und absichtlich mal Misserfolg zu haben.

 

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