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Götterdämmerung oder der Abschied des P.

Seniors
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06.08.2005
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Götterdämmerung oder der Abschied des P.

„Vater, ich geh jetzt.“ Er stand vor mir, sah mich undurchdringlich an, fast bedrohlich. Etwas war anders als sonst. Auseinandersetzungen hatten wir viele gehabt; je älter er wurde, desto mehr. Und jetzt stand er da, mein Junge, und wenn ich ihn nicht so gut kennen würde, hätte ich ihn für einen fremden jungen Mann gehalten.
War das ein Fragen in seinem Blick? Erwartete er etwas von mir? Meinen Segen, daß ich ihn ziehen lasse? Oder was sonst?
Etwas unschlüssig griff er in seine Tasche und zog daraus ein Blatt Papier hervor. „Hier, nimm das. Vielleicht hilft es dir zu verstehen.“ Doch ich nahm es nicht; ich tat überhaupt nichts. Es ging alles viel zu schnell; ich begriff nicht, was passierte. Ich stand nur da und wartete, ohne einzugreifen, ohne etwas zu verändern. So legte er das Blatt auf den Tisch, sah mich noch einmal an und ging.
Als ich mich aus meiner Erstarrung löste, fiel mir der Zettel ein. Was das wohl sein könnte? Ich ging auf den Tisch zu, sah das Papier, nahm es in die Hand und las – und war enttäuscht.

Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst!

Ein Gedicht. Er hatte ein Gedicht geschrieben. Wie kam er denn auf Zeus? Ich las weiter:

Und übe, Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn!

„Disteln“, „Bergeshöhn“, was hatte das mit mir zu tun? Und mit unserem Streit? Wir hatten nicht über die Natur geredet, sondern über seine Zukunft. Studium hinschmeißen, um Ausländern Deutsch beizubringen! Da konnte doch nur seine Freundin hinterstecken! Ich hatte es gleich gewußt, daß dieses türkische Mädchen ihn nur ins Verderben stürzen würde. Und das habe ich ihm auch gesagt. „Wenn du zu ihr gehst, kriegst du keinen Pfennig mehr von mir! Dann wirst du schon sehen, was du zu tun hast.“ Und was sollte das jetzt? „Bedecke deinen Himmel, Zeus, mit Wolkendunst“? Ich konnte mir keinen Reim daraus machen. Er hätte auf mich hören sollen; wie wollte er denn leben, ohne mein Geld? „Ich jobbe“, hat er gesagt. „Und bei dem Arbeitskreis für Ausländer bekomme ich auch etwas.“ Er schien sich gar keine Sorgen zu machen. Das hätte ich ihm nicht zugetraut.

Mußt mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte,
Die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.

Pah, Herd und Glut! Kohlen wird er da schleppen müssen, wo das Mädchen wohnt, und eine Hütte ist das wohl auch eher. Dabei könnte er hier weiterhin sein Zimmer haben, wenn er nur wollte. Und abbezahlt ist das Haus jetzt auch. Wenn ich daran denke, was wir gespart haben, damit wir dieses Häuschen kriegen. Besonders im Anfang, als ich noch nicht so gut verdiente, da hat Grete jeden Pfennig umgedreht. Und Angst habe ich gehabt, daß sie mich kündigen, denn ohne Arbeit... Aber davon weiß der Junge nichts! Will nichts wissen, heißt das.

Ich kenn nichts Ärmeres
Unter der Sonn als euch Götter.
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren

„Kinder und Bettler?“ Der Junge hat´s doch gut gehabt bei uns. Zu schämen brauchte der sich nicht für seine Eltern. Ich meine, auch wenn wir sparsam waren, hat er doch vieles gekriegt. Deshalb habe ich es auch nicht verstanden, warum er dauernd mit zu dem Martin gegangen ist, wo der doch in ganz anderen Verhältnissen lebte als wir. Martins Vater war nämlich schon damals arbeitslos, zu einer Zeit, als es noch keine Entschuldigung wie „schlechte Wirtschaftslage“ gab. Aber Paul, meinen Jungen, hat das nicht gestört; wahrscheinlich sehen Kinder sowas nicht. Er hat nur immer erzählt, daß Martins Vater so oft Zeit für sie hatte und mit ihnen bastelte. Na ja, wer nichts zu tun hat! Ich jedenfalls hatte genug zu arbeiten!

Da ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrte mein verirrtes Aug
Zur Sonne, als ob drüber wär
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.

Wer half mir wider
Der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?

„Titanen“, „Zeus“. Ein seltsames Zeug. Komisch, worauf die jungen Leute heutzutage kommen! Damals, als wir in der Schule waren, da haben wir noch was Richtiges gelernt. Aber jetzt? Mystisches Gefasel ist das ja. Kein Wunder, daß der Paul da nichts mit anfangen konnte. Zufrieden war er nämlich auch nicht mit der Schule, und schon gar nicht mit der Universität. Also, er sagte da so seltsame Sachen wie: „Wir haben dreizehn Jahre Dinge lernen müssen, und jetzt sagt man uns, daß das alles gar nicht so stimmt! Zum Beispiel haben wir gelernt, ein Atom hat Elektronen, die um den Kern kreisen wie der Mond um die Erde. Aber jetzt heißt es: Das ist veraltet; Atome beschreibt man durch Energieresonanzen!“ Ich weiß nicht, was das bedeutet, aber auf jeden Fall fing es damit an, daß er immer fauler wurde und immer weniger zur Uni ging. Aber meine Bekannten, die hat er gelöchert mit Fragen, da konnte man ihn kaum von abbringen. Ich habe mich geschämt, weil ich dachte, „jetzt tut er so, als interessiere ihn der Kram“ und habe versucht, die anderen vor ihm zu warnen, damit sie nicht ihre Zeit mit ihm vertun. Dann hat er sich immer mehr abgekapselt: im Zimmer eingeschlossen, Schallplatten gehört, - und Bücher, das ganze Zimmer war voller Bücher. Ich bin da ja kaum hineingegangen, aber wenn, dann stolperte ich über Stapel von Büchern, die er überall ausgebreitet hatte.

Hast du´s nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden dadroben?

Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?

Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herrn und deine?

Eine seltsame Sprache ist das. „Allmächtige Zeit“, ja, so könnte man es nennen. Die Zeit hat ihn so verändert! Er war doch so ein lieber Junge, und ich habe gedacht, es würde einmal etwas Großes aus ihm. Wo ich doch niemals studieren konnte, damals, nach dem Krieg. Und später war ich einfach zu alt für die Hochschule. Aber der Junge, der hätte doch gekonnt! Doch er hat immer weniger gemacht; später hat er sein Zimmer kaum noch verlassen. Ich glaube, er blieb den ganzen Tag im Bett liegen. Als ich ihn heute darauf ansprach, hat er mich angeschrien: „Du wolltest wohl, daß ich umkomme vor Depressionen! Sollte ich mich umbringen?“ Und er fing an, von Leistungsdruck zu reden, von Schuldgefühlen und diesen ganzen psychologischen Dingen, und er redete und redete.

Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?

Und zum Abschied hat er mir dies gegeben, ein Gedicht in einer wirren Sprache. Dabei dachte ich, er wolle mir etwas erklären. Und nun ist er gegangen, mein Paul, zu diesem Mädchen, um Kinder zu erziehen, Ausländerkinder. Er sagt, er will ihnen etwas geben, will nicht dieselben Fehler machen wie ich und die anderen, will anders leben.

Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich.

(Anmerkung: Das Gedicht ist Prometheus von Goethe)

 

Hallo Elisha,

hmm...also ich hatte den ganzen Text über das Gefühl, dass die Gedanken des Vaters zu sehr dem lyrischen Text angepasst waren. Es wirkte einfach zu gewollt, zu konstruiert, so dass ich nicht dachte: Wie passend... sondern: wie passend gemacht.
Schwer für mich zu erklären. Bei einer stimmigeren Umsetzung würden die Übergänge fließen. Von daher hat mich die Geschichte nicht gepackt.
Sprachlich natürlich in Ordnung, aber du willst ja anderes hören.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Elisha,

eine etwas verkopfte Geschichte.

Wie kann das denn "zu schnell" gehen, wenn der Sohn das ganze Prometheus-Gedicht niederschreibt? Das dauert doch mindestens eine Minute. Eine Minute, in der sich Vater und Sohn anschweigen?

Ich weiss, dass diese Beobachtung banal ist, aber in Deiner sehr gut durchdachten Geschichte fehlt mir etwas die Bodenhaftung.

LG
W Urach

 

Danke für eure Kommentare.

@Bernadette
Beim Schreiben hatte ich schon das Gefühl von fließenden Übergängen. Das Gedicht kannte ich schon vorher auswendig (hab es eine Zeitlang intensiv rezitiert), und die Geschichte fiel mir dann dazu ein.

@Urach

Wie kann das denn "zu schnell" gehen, wenn der Sohn das ganze Prometheus-Gedicht niederschreibt? Das dauert doch mindestens eine Minute. Eine Minute, in der sich Vater und Sohn anschweigen?
Das hat er doch mitgebracht, nicht da geschrieben!
Sonst noch Probleme der Bodenhaftung?

Gruß, Elisha

 

Ich find die Idee gut, die Geschichte mit einem Gedicht zu verbinden. Den Vater finde ich ein bisschen zu stereotyp, wie Väter oft beschrieben werden, aber vielleicht war das genau deine Absicht, diesen Unwillen im Leser hervorzurufen, das kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine spontane Geschichte war. Du magst das Gedicht sehr oder kannst es zumindest rezitieren und dann ist dir einfach die Story eingefallen. Das kenne ich auch. Ich finde jedoch, die Geschichte hat keinen Knackpunkt, vielleicht bin ich zu versessen darauf was Komisches zu schreiben. Jedenfalls ist deine Geschichte eine Alltagsgeschichte und passt insofern gut. Am besten hat mir eigentlich wie eingangs erwähnt das Konzept gefallen, die Verbindung von Gedicht und Geschichte.

 

Hallo Hermes,
danke für deinen Kommentar ;) ,

die Geschichte hat keinen Knackpunkt
ich dachte, sie hätte zwei:
- einmal war es mir wichtig, dem Leser die andere Seite (Perspektive des Sohnes) zu vermitteln, ohne dass Entwicklung oder Verständnis des Vaters entsteht
- Goethe hat den Prometheus für damals modern interpretiert:
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Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich.
Damit meinte er sich als Dichter. Hier deutet der Sohn es als Lehrer um.

Gruß, Elisha

 

Ahaa, jetzt versteh ich! Ich war zu sehr auf den großen Wendepunkt fixiert, dabei spielt sich alles sozusagen ganz alltäglich ab. Sehr schön!

 

Hallo Elisha,

grundsätzlich finde ich die Idee gut: Eine Geschichte mit einem Gedicht zu verbinden.

Bei deiner Geschichte hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Harmonie noch nicht so ganz stimmt. Für meinen Geschmack müssten sich Geschichte und Text ergänzen - hier denke ich eher, das die Geschichte auch für sich alleine dastehen könnte.

Ansonsten hat´s mir gut gefallen. Den Konflikt hast du schön herausgestellt, die Unwisschenheit der Mutter etc.

LG
Bella

 

@Bella

Für meinen Geschmack müssten sich Geschichte und Text ergänzen - hier denke ich eher, das die Geschichte auch für sich alleine dastehen könnte.
Das Gedicht soll erklären, was der Vater nicht versteht.

die Unwisschenheit der Mutter etc.
:confused: meinst du den Vater?

Gruß, Elisha

 

Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde

nicht zu vergessen, dass es zuerst gott war, der menschen nach seinem abbild formte *smile*!

hallo elisha,

die idee mit der verbindung zwischen gedicht und erzählung wäre gut. aber du gehst in zwei zueinander unverträgliche kontroverse. das eine ist schöngeist, das andere ist proletarismus. es ist nur selbstverständlich, dass der vater das gedicht nicht versteht, zum einem, weil ihm dazu die bildung fehlt, und zum anderen ist seine selbstüberzeugung dogmatisch. der sohn kennt ihn, also was kann des sohnes intention gewesen sein, dieses nicht von ihm verfasste gedicht dem vater gegeben zu haben?
ich komme auf keine antwort, denn er weiss, dass sein vater die botschaft niemals verstehen kann.
geschickter wäre es gewesen, ein eigenes gedicht zu kreieren, das leichter verständlich auch für den leser ist. der vater sollte es natürlich dann immer noch nicht verstehen, aber nur weil seine selbstüberzeugung das nicht zulässt. wohlaber der leser sollte alle offenen fragen seitens des vaters in dem gedicht beantwortet sehen.
der erzähltsil ist angemessen und gut. des vaters dogmatismus kam sehr schön herüber, und mit ihm natürlich die dazu gehörenen vorurteile. womit wir bei einem weiteren kritikpunkt sind. türkin! türkin in deutschland bringt eine eigene problematik mit sich. besser wäre "Irin", sie ist unbelastet und hat auch noch den sturen charakterzug, der sich in dieser geschichte gut machen würde.

im einzelnen:

Und jetzt stand er da, mein Junge, und wenn ich ihn nicht so gut kennen würde, hätte ich ihn für einen fremden jungen Mann gehalten.

leider kommt "junge" doppelt vor, auch wenn der sinn anders ist.

Doch ich nahm es nicht; ich tat überhaupt nichts. Es ging alles viel zu schnell; ich begriff nicht, was passierte. Ich stand nur da und wartete, ohne einzugreifen, ohne etwas zu verändern.

es ist gar nicht einfach, so eine situation zu beschreiben. an dieser stelle klingt das aber unbeholfen. gute ausdrücke wären vielleicht "unfähig zu begreifen" und "wie erstarrt", dieses "ich begriff nicht, was passierte" wirkt eingequetscht.

lso, er sagte da so seltsame Sachen wie: „Wir haben dreizehn Jahre Dinge lernen müssen, und jetzt sagt man uns, daß das alles gar nicht so stimmt! Zum Beispiel haben wir gelernt, ein Atom hat Elektronen, die um den Kern kreisen wie der Mond um die Erde. Aber jetzt heißt es: Das ist veraltet; Atome beschreibt man durch Energieresonanzen!“

also, das ist viel zu ausführlich. er sagte seltsame sachen wie ... und dann geht es ins detail. das passt gar nicht zu dem charakter des vaters. besser kurz halten er sagte da so seltsame Sache wie, dass sie dreizehn jahre etwas lernen, was am Ende alles in Frage gestellt werden würde. also auch ohne wörtliche rede. mehr nicht, denn ich gehe nicht davon aus, dass der vater sich in chemie auskennt!

fazit:
die idee ist interessant, die umsetzung finde ich nicht gelungen. es liegt aber allein an dem faden, also dem gedicht, der sich durch die geschichte zieht. hier ist ein eigenes gedicht, speziell auf die geschichte zugeschnitten, sinnvoller. der erzählstil ist gut gewählt und gut geschrieben.

bis dann

barde

p.s.

Das Gedicht soll erklären, was der Vater nicht versteht.
das tut es aber nicht - oder zumindest nicht bei der allgemeinen leserschaft.

 

Hallo Barde,
soviel Lokalpatriotismus - gleich einen Kommentar?

Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde
nicht zu vergessen, dass es zuerst gott war, der menschen nach seinem abbild formte *smile*!
Ja, das liegt wohl auch Goethes Prometheus zugrunde. Wobei Goethe das Erschaffen als Fiktion benutzte, der Prot aber als Unterrichten und Erziehen von Menschen. Das finde ich so toll-und deshalb möchte ich die Geschichte nicht mir einem anderen Gedicht schreiben.

es ist nur selbstverständlich, dass der vater das gedicht nicht versteht, ... also was kann des sohnes intention gewesen sein, dieses nicht von ihm verfasste gedicht dem vater gegeben zu haben?
ein letzter Versuch, vllt in der Hoffnung, dass der Vater es aus der Schule kennt?

wohlaber der leser sollte alle offenen fragen seitens des vaters in dem gedicht beantwortet sehen.
oder in dem Zusammenspiel zwischen dem, was der ater erzählt und dem Gedicht:
Aber der Junge, der hätte doch gekonnt! ... Ich glaube, er blieb den ganzen Tag im Bett liegen. ... „Du wolltest wohl, daß ich umkomme vor Depressionen! Sollte ich mich umbringen?“ Und er fing an, von Leistungsdruck zu reden, von Schuldgefühlen und diesen ganzen psychologischen Dingen ...

Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?


türkin in deutschland bringt eine eigene problematik mit sich. besser wäre "Irin", sie ist unbelastet
Aber "Türkin" ist doch näher an unserer Realität. Die Geschichte stammt aus der Zeit der Familienzusammenführung von "Gastarbeiterfamilien", später hätte ich "Spätaussiedler aus Russland" oder "Asylsuchende" genannt.

also, das ist viel zu ausführlich. er sagte seltsame sachen wie ... und dann geht es ins detail. das passt gar nicht zu dem charakter des vaters.
ja, schwierig, weil der Leser das natürlich erfahren soll. Ich denke noch mal drüber nach.

Vielen Dank, Barde, für die viele Arbeit. Einen nächtlichen Gruß aus unserer Stadt - vllt von nebenan? :D

 

Hallo Elisha,
nur Vorschläge:

hätte ich ihn für einen fremden jungen Mann gehalten.
"für einen Fremden" fände ich besser.

warum er dauernd mit zu dem Martin gegangen ist,
"dem" streichen

Martins Vater war nämlich schon damals arbeitslos,
ich mag das Wort "nämlich" nicht.

Prometheus haben wir in der Schule mal besprochen... Hat meinen Hass auf Gedichte bes. von Goethe nur noch gesteigert. Ansonsten weiß ich net viel zur Story zu sagen. Heißt ja, Kinder wollen immer alles anders machen als ihre Eltern, geben ihnen gerne die Alleinschuld und werden dann am Ende doch genau wie sie. Jedenfalls find ichs auch billig, dem Vater da so ein Gedicht dazulassen, ist genau wie jemand, der seiner Liebsten das Liebesgeständnis in Form eines grade voll aktuellen Liebesliedes macht.
Und ob der Vater wirklich soviel angesichts dieses Gedichts nachdenken würde, wage ich ob der Wut und Unverständnis zu bezweifeln. Ich weiß nur noch, wie gelangweilt ich den Kram damals mit schläfrigen Augen in der Klausur gelesen habe. :D

Eike

 

Hallo Sternensegler,

hätte ich ihn für einen fremden jungen Mann gehalten.
"für einen Fremden" fände ich besser.
Normalerweise ja. Hier wollte ich aber indirekt betonen, dass der Vater seinen Sohn ja nicht als "jungen Mann" wahrnimmt.

Auch bei den anderen beiden Vorschlägen weiß ich nicht, weil sie die Sprache des Vaters charakterisieren. Werde mal drüber nachdenken. Hatte eh schon überlegt, ob ich die ganze Geschichte nochmal neu schreibe; nach Bardes Vorschlag, nicht die Geschichte, sondern das Gedicht zu ersetzen :confused: , bin ich wieder neu am Grübeln. Vermutlich ändere ich doch nichts Wesentliches mehr und speichere sie mental unter "alte Geschichte" ab.

Prometheus haben wir in der Schule mal besprochen... Hat meinen Hass auf Gedichte bes. von Goethe nur noch gesteigert.
Sehr gern gebe ich dir Nachhilfe, wenn gewünscht, auch mit Sprechtraining! Und szenischer Darstellung. :lol: Du als junger, rebellischer Prometheus ... ja, das hat was.

Heißt ja, Kinder wollen immer alles anders machen als ihre Eltern, geben ihnen gerne die Alleinschuld und werden dann am Ende doch genau wie sie.
Und Eltern versuchen verzweifelt, sich von der Schuld freizusprechen. In diesem Fall ein Unvermögen zur Verständigung, auf beiden Seiten, wie du gesagt hast:
Jedenfalls find ichs auch billig, dem Vater da so ein Gedicht dazulassen

Mich hat an dieser Geschichte außer der Gegenüberstellung "Gedicht-Erzählung" auch gereizt, dem Leser mehr Verständnis an die Hand zu geben als dem Prot. Der Leser kann den Konflikt der beiden sehen (hoffe ich doch :susp:), der Vater nur seine Position.

Danke für den morgendlichen Kommentar, Elisha

 

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