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Gedanken (negativ)
Gedanken (negativ)
Vier Wochen sind bereits vergangen, als Floronce und ich in einem großem Streit auseinander gegangen sind und das eigentlich um nichts. In diesen Wochen sprachen wir kein Wort miteinander und haben uns seitdem auch nicht mehr gesehen. Heute regnet es, es ist kalt und es ist dichter Nebel. Zwar sitze ich zu Hause im Warmen, aber starre die ganze Zeit nur aus dem Fenster und muss an Floronce denken.
„Viel Zeit ist vergangen, seit wir uns kennen lernten, nicht wahr?“ Ja…so begann dein Geständnis. „ Ich liebe dich Elexiell und das vom ganzen Herzen; nie löste jemand so ein Gefühlschaos in mir aus. Meine Gedanken kreisen jeden Moment um dich. Du brauchst noch nicht zu antworten…lass dir ruhig Zeit!“
Aber ich antwortete darauf und erwiderte meine Liebe zu dir. Soll dieser Streit nun das Ende sein? Das alles, was wir uns so lange und hart aufgebaut haben; vorbei? Wir haben soviel durch gestanden…
Es zog mich nach draußen, auch wenn es regnete, war es mir in diesem Moment gleichgültig, welche Folgen es mit sich bringen würde. Ich eilte raus und lief zu unserem Waldstück, an dem wir viel unserer Zeit verbracht haben. Der Weg war nicht weit von meinem Haus entfernt. Der Regen wurde stärker, ich stapfte durch den völlig durchweichten Boden. Schon bald erreichte ich den Waldrand. Im Wald selbst aber, war es etwas trockener, weil das Blätterdach Schutz gewährte. Meine Schritte verlangsamten sich, als ich aus der Ferne eine Gestalt erblickte. Noch wusste ich nicht, wer oder was es war, aber ich hatte eine Vorahnung.
Langsam näherte ich mich und erkannte sehr schnell, dass Floronce auf unserem Baumstamm saß; geneigt mit dem Kopf nach unten, so dass er mich nicht sehen konnte. Der Regen übertönte meine Schritte, ich stand nicht weit von ihm, doch dann hob er seinen Kopf. Wir schauten uns nun direkt in die Augen, sprachen aber erst kein Wort miteinander. „Es tut mir leid, was vorgefallen ist, ist nicht mehr rückgängig zu machen; das wissen wir beide.“
Er stand auf, näherte sich aber nicht. „Tag für Tag habe ich an dich denken müssen, es verging kaum eine Zeit, ohne einen Gedanken an dich. Vielleicht hat uns dieser Streit doch näher gebracht, als weiter auseinander?“ Fragend sah er mich an, sogar leicht verzweifelt, hoffend auf eine gleichwertige Antwort. „Floronce…es wäre besser gewesen, wir wären uns nicht hier und jetzt begegnet.“ Sein Blick…ihm tat es weh, dies zu hören, aber was sollte ich tun? Ihn anlügen? Es war besser für uns beide, ihm das direkt ins Gesicht zu sagen. Der Regen drang durch die Blätter…passend zur Stimmung. „Es tut mir leid Floronce, aber… es ist vorbei.“ Ich wandte mich ab und lies ihn nicht zu Wort kommen. Mein Weg führte mich nun wieder weg vom Wald. Seine Blicke durchbohrten mich, ich spürte, wie er mir nachsah, aber es war nun mal zu Ende. Die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, werde ich jedoch in guter Erinnerung behalten, denn ich habe ihn geliebt.