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Gemütsregen

Beitritt
11.01.2007
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13

Gemütsregen

Schauer. Ein Schauer läuft Martin über den Rücken. Im Fernsehen wird eine durchwachsene Nacht angepriesen. Begleitet von Schauern. Es wird sich nichts ändern. Es regnet ja bereits. Martin steht am Fenster, im Dunkel der Nacht, und beobachtet die Straßenlaterne auf der gegenüberliegenden Seite. Diese Lampe lässt die Welt mit ihrem diffusen Licht eher noch trostloser aussehen, als sie zu erhellen. Er nippt gedankenverloren an seinem Drink und lauscht dem Fernseher im Hintergrund, ohne sich wirklich für das Programm zu interessieren. Figuren, die blass und farblos über den Bildschirm flimmern.

Sich einzugestehen, dass man aus der Bahn geworfen wurde, ist kein leichtes Unterfangen. Dieses Zugeständnis an die grausame Welt wollte gerade aus Martins Lippen hervorbrechen, da wurde die Tür zu seinem Appartement fast aus den Angeln gebrochen.

Anke war wieder zurückgekommen. Zurückgekommen im wahrsten Sinne des Wortes. Verlassen hatte sie ihn. Aus niederen Beweggründen. Zurückgekommen war sie. Aus Angst keinen besseren zu finden. Schließlich hatte sie sich wieder bei ihm eingenistet.

Martin hasste diese gespielte Vertrautheit. Sollte er sie vor die Tür setzen? Könnte er das vor sich selbst rechtfertigen?

Martin stellt den Whisky, einen sehr guten Single Malt, auf dem Glastisch ab. Er nestelt das Softpack aus der Hemdbrusttasche hervor und klopft sich eine Zigarette heraus. Die Flamme des Feuerzeugs spiegelt sich in seinen Augen und Martin nimmt einen tiefen Zug. Er lehnt sich entspannt zurück und stößt den blauen Dunst vor sich in den Raum.

Leider währte diese Entspannung nicht für lange. Denn schon hört er den schrillen Schrei seiner Möchtegernlebensgefährtin. Was würde sie nur ohne ihn tun? Nur allein ihre Tollpatschigkeit wäre ihr Todesurteil.

Als Martin sie am Küchenboden liegen sieht, überschwappt ihn zuerst eine Welle der Genugtuung und Erleichterung. Dann wandelt sich sein erschlagend positives Gefühl ins Gegenteil. Würde er ohne sie leben können? Martin fühlt den Puls seiner Freundin, die ihm ehemals das schönste Leben bescherte. Abermals spürt er die Erleichterung in sich aufkeimen als er ihren Puls ertasten kann.

Anke öffnet die Augen einen kleinen Spalt breit und muss blinzeln, geblendet von der Sonne, die so fröhlich in die Küche strahlt. "Was ist passiert?", wispert sie.

Dazu hatte sich Martin noch keine Gedanken gemacht. Jetzt erst versucht er die Lage, in der er sich befindet, zu begreifen.

 

Hallo Utopie!

Hab deine Geschichte jetzt zweimal gelesen und kann leider gar nichts damit anfangen. Was will die Geschichte mitteilen? Dem Titel nach zu urteilen die wechselnden Gemütslagen des Prot. Soll das aber alles sein? Vielleicht liegts ja an mir, weil ich heut Abend nicht mehr so frisch bin; würd mich über eine Erklärung echt freuen!

Ich versuche mal, meine Gedanken zu jedem Absatz zu fassen:

1. Hier "schauert" es mir ein wenig zu oft, ansonsten ok.
2. Aha, Martin hat also irgendeinen schweren Schicksalsschlag hinter sich. (Meine Vermutung: Weil ihn Anke verlassen hat? Ansonsten wird man hier nicht schlauer.) "Die Tür ... fast aus den Angeln gebrochen." Komische Vorstellung für die Rückkehr seiner Ex, die wahrscheinlich einen Schlüssel für das App hat, da sie ja nicht klingelt. Oder bricht sie doch gewaltsam die Tür auf?
3. Anke ist zurückgekehrt und ich denke, Martin ist nicht darüber erfreut.
(Wird hier ein enormer Zeitsprung gemacht? Ich nehme dies an, sonst würde in einem der nächsten Abschnitte nicht auf einmal die Sonne scheinen.)
4. Der Prot hasst auf der einen Seite die "gespielte Vertrautheit", auf der anderen scheint er aber noch Gefühle zu empfinden.
5. Wahrscheinlich ist wieder etwas Zeit vergangen und Martin entspannt sich. Ihm gefällt die neue Lebenssituation (warum?) (?).
6. Ein tollpatschiger Küchenunfall (wie?) (?).
7. Er ist froh, dass Anke bewusstlos (oder tot - er kanns ja nicht wissen) ist (warum?). Als nächstes plagen ihn Zukunftsängste, ohne sie leben zu müssen (warum?). Nachdem er feststellt, dass sie noch lebt, ist er doch wieder zufrieden (du kennst die Frage).
8.+9. Anke kennt sich nicht aus und Martin auch nicht.

Am Ende muss ich mich auch in die Reihe der Verwirrten einreihen. Teilweise unbeholfen geschrieben (auch einige Wortwiederholungen), anstrengend zu lesen und kaum zu verstehen. Auch die häufigen Gemütsschwankungen Martins werden nie erklärt.

Sorry, dass ich nichts damit anfangen kann. Vielleicht klärst du mich aber auf!


Gruß,
Lemmy.

 

Was will die Geschichte mitteilen?
Ich glaube, das weiß ich selbst nicht so genau. Hab die Geschichte aus einer Laune heraus geschrieben.

"Die Tür ... fast aus den Angeln gebrochen." Komische Vorstellung für die Rückkehr seiner Ex, die wahrscheinlich einen Schlüssel für das App hat, da sie ja nicht klingelt. Oder bricht sie doch gewaltsam die Tür auf?
Damit wollte ich eigentlich nur vermitteln, dass sie lautstark in die Wohnung poltert und ihm das total auf die Nerven geht.
3. Anke ist zurückgekehrt und ich denke, Martin ist nicht darüber erfreut.
(Wird hier ein enormer Zeitsprung gemacht? Ich nehme dies an, sonst würde in einem der nächsten Abschnitte nicht auf einmal die Sonne scheinen.)
Er macht sich Gedanken und schweift somit in die Vergangenheit ab. Daher der Tempuswechsel. Mit der Sonne wollte ich einfach zeigen, dass doch noch "alles gut ausging". Naja. Mir is beim nochmal drüber lesen auch aufgefallen, dass im ersten Absatz Nacht ist, und in einem anderen die Sonne scheint. Ich schieb das ganze jetzt einfach mal in die metaphorische Ecke.
4. Der Prot hasst auf der einen Seite die "gespielte Vertrautheit", auf der anderen scheint er aber noch Gefühle zu empfinden.
Stimmt
5. Wahrscheinlich ist wieder etwas Zeit vergangen und Martin entspannt sich. Ihm gefällt die neue Lebenssituation (warum?) (?).
Warum sollte ihm die neue Situation gefallen? Er denkt ja über sein Leben nach und macht dies mit Alltagsdrogen. Wie passend für einen Alltagsgeschichte.
6. Ein tollpatschiger Küchenunfall (wie?) (?).
Irgend sowas.
7. Er ist froh, dass Anke bewusstlos (oder tot - er kanns ja nicht wissen) ist (warum?). Als nächstes plagen ihn Zukunftsängste, ohne sie leben zu müssen (warum?). Nachdem er feststellt, dass sie noch lebt, ist er doch wieder zufrieden (du kennst die Frage).
Etwas viel warums. Muss eine Geschichte Sinn haben? Einerseits geht sie ihm gehörig auf die Nerven. Andererseits scheint er sie doch noch zu lieben.
8.+9. Anke kennt sich nicht aus und Martin auch nicht.
Vielleicht kapieren sie jetzt, was mit ihnen los ist und setzen sich zusammen an einen Tisch und machen selbigen rein? Wer weiß.
Teilweise unbeholfen geschrieben (auch einige Wortwiederholungen), anstrengend zu lesen und kaum zu verstehen.
Hm. Harsche Kritik.
Auch die häufigen Gemütsschwankungen Martins werden nie erklärt.
Wollte ich auch gar nicht erklären.
Sorry, dass ich nichts damit anfangen kann. Vielleicht klärst du mich aber auf!

Bei weiteren Unklarheiten stehe ich gerne Rede und Antwort.

Gruß,
Lemmy.
Gruß zurück aus dem regnerischen Niederbayern
Tom

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Tom!

Soweit, so gut. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Leser ohne die nun geposteten Interpretationshilfen die Geschichte verstehen kann. Ich lehne mich zum Beispiel in ähnlicher Art und Weise wie dein Prot. auch gerne zurück - sinniere aber dann nicht unbedingt gleich über mein Leben. Ja, sogar öfters über die KGs anderer Leute ;-)
Wenn man selber nicht genau weiß, was man mit seiner KG sagen will, ist dies nie ein positives Vorzeichen, schließlich eine gute KG fertigzustellen. Aber irgendwie finde ich es zu schade, diese Geschichte einfach so stehen zu lassen. Bau doch mal die Interpretationshilfen ein - ich glaub, es kommt bestimmt was Besseres dabei raus. Und lass dir gefälligst eine geistreiche Küchenpanne einfallen :-)
Die Kritik zum Schluss sollte gar nicht so krass aufgefasst werden. Korrigier die Wiederholungen und auch manche Sätze. Das Hauptproblem liegt an der bereits genannten Unverständlichkeit. Ich bin zwar auch dafür, dass Geschichten nicht alles klären müssen, aber hier gehts doch etwas zu weit.

Und af dLetzt an bayrischn Gruaß zruck aus Rengschbuag!
Servus,
Hias.

 

Hallo Uto,

also zum Stil ist mir persönlich aufgefallen, dass du noch sehr gedankenlos in Floskeln schwelgst: Dunkel der Nacht, diffuses Licht, blasse Figuren ... und das ist nur der erste Absatz.

Dieses Zugeständnis an die grausame Welt wollte gerade aus Martins Lippen hervorbrechen

"aus den Lippen hervorbrechen" klingt mehr nach Herpes, ich denke, "über die Lippen" oder eine ganz andere Formulierung wären hier vorzuziehen.

Der Inhalt passt in die Rubrik, Beziehungskram halt. Das offene Ende, tja. Entweder du warst zu faul oder es ist Kunst. Hauptsache, du hattest Spaß dabei. :D

Grüße
Jan-Christoph

 

Mit so viel Feedback hatte ich gar nicht gerechnet. Ich danke euch allen fürs lesen und teilweise gut finden.

Substanz? Jeder Text lädt dazu ein, interpretiert zu werden. Das ist doch gerade das schöne, dass der Leser Dinge entdecken kann, die dem Autor beim schreiben gar nicht bewusst sind. Vor allem beim epischen Text. Die Geschichte ist nicht sonderlich tiefgeistig, das stimmt. Aber das ist Kurt Martis "Happy End" auch nicht. Oder etwa doch?

Zombiefizierte Figuren? Um Himmels Willen! Was machst du mit meinen Protagonisten?

Zusammenhanglos? Gewissermaßen hast du Recht, allerdings sehen ich schon einen gewissen Handlungsfaden.

Floskeln? Find ich nicht. Ich würd das eher in Richtung gelungene Formulierung und Stilmittel schieben.

Herpes? Ok, den Aspekt hatte ich noch nicht bedacht. Ich überleg mir was.

Kunst? In jedem Fall!

Spaß? Ja, den hatte ich!

Grüße aus dem regnerischen Landshut
Tom

 

Floskeln? Find ich nicht. Ich würd das eher in Richtung gelungene Formulierung ... schieben.

Komm jetzt, der Prot steht da "im Dunkel der Nacht", eine gelungene Formulierung, das kann unmöglich dein Ernst sein ...

 

Tautologie? Vielleicht hört sich das für dich besser an: "Martin steht zu später Stunde am Fenster. Die Dunkelheit war kurz davor den Kampf gegen die Sonne zu verlieren. Er steht da und beobachtet die Straßenlaterne auf der gegenüberliegenden Seite."
Aber wo bleibt der Fluß? Wurde eh schon bemängelt, dass es der Geschichte an Zusammenhalt fehlt. Obwohl. Dann würde auch Sinn machen, dass die Sonne aufgeht. Stellt sich nur die Frage, was die Leute um halb 5 Uhr frühs in der Küche machen...

 

Ach Uto, jetzt sei doch nicht so zickig. Verbrauchte Formulierungen stören den Fluss genauso wie misslungene Innovationsversuche. Hat nie jemand was anderes behauptet.

 

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