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Georg E. Krawezki und die Kühlschrank- Odyssee
Georg E. Krawezki und die Kühlschrank-Odyssee
Unsere Geschichte führt uns in die Abgründe des Menschseins.
Dabei wird von Georg E. Krawezki (der von seinen Freunden auch gerne George und von seiner Mutter boshafterweise immer Schorschi genannt wird) immer berichtet, dass er nicht sehr tiefgründig ist.
Die Wohnung, die unser Protagonist sein eigen nennt, ist als solche von einem normalen Betrachter nicht zu erkennen. Bewunderer von Georg E. Krawezki sprechen der Wohnstätte einen gewissen kultisch-mythischen Wert zu und behaupten, dass sie in ihrer Gesamtheit zugleich Anlehnung und visionäre Neudeutung der Konzeptionskunst ist. Nur leider sind Schorschis Bewunderer sehr spärlich gesät und manche Neider meinen sogar, sie wären genauso fiktiv wie der offensichtlich frei erfundene Kampf Schorschis mit drei Absinth-abhängigen Inuits.
Betrachtet man die blanke und nackte Wahrheit, so gibt es zweieinhalb Bewunderer Georg E. Krawezkis.
Erstens: seine werte Frau Mama, die eine Wohnung unter George bezogen hat und auch seine Wäsche wäscht. Sie zählt inzwischen als halber Bewunderer, einst hatte sie wohl auch den Status eines vollständigen inne, was sich aber änderte, als sie die Wohnung »ihres Schorschis« im jetzigen Zustand gesehen hatte.
Zweitens: Georg E. Krawezkis Freund Günther - auch genannt Günni oder Semmelweiß (ob seines krankhaften Waschzwangs). Günni gilt als uneingeschränkter Bewunderer Georgs, er ist etwas kleiner, ein ganzes Stück dünner und eine gehörige Portion klüger als Schorschi, würde aber keinen seiner Vorzüge offen zugeben.
Kommen wir also zur Nummer 3, dem eindeutig größten Bewunderer des Georg E. „George“ Krawezki: nämlich Georg E. „George“ Krawezki selbst.
Und mit seinem Schlaf beginnt die Geschichte.
Ein Schlaf, der nach Georges Aussagen der einzig wahre »Schlaf der Gerechten und Weisen« ist.
Diese Wohnung, in der sich der Schlafende im Moment des Geschichtenbeginns befindet, wurde ja in Ansätzen oben schon angedeutet. Nun muss freilich ein möglichst objektives Bild von ihr gezeichnet werden, damit die Fantasie des neugierigen Lesers denselben nicht auf die falsche Fährte führt.
Mehrere Beispiele:
Wenn man die Schmutzigkeit einer Wohnung beschreibt, benutzt George dazu gerne die so genannte Rattenskala: Je mehr Ratten sich in einer Wohnung befinden, desto schmutziger ist sie. Schorschis Wohnung erreicht auf dieser Rattenskala eine glatte Minus Fünf, was bedeutet, dass die Zimmer sogar für Ratten zu schmutzig sind.
Zudem wäre sie ein Fest für Mikrobiologen, die in den zu Kulturschälchen verkommenen Pizzakartons Funde von höchster mikroskopischer Brisanz zu Tage fördern würden, man könnte auch durchaus den Nachweis von Mikroorganismen erbringen, die als biologische Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden könnten.
Weiterhin sehr offensichtlich ist der dichte Nebel, der fast überall in der Wohnung anzutreffen ist. Nur bei sehr genauer Betrachtung stellt sich heraus, dass es sich nicht um eine Kondensation vieler Wassertröpfchen handelt, sondern um gewöhnlichen Hausstaub.
Schorschi lebt also in einem eigenen Biotop, das normale Menschen, die keine neutralisierenden Antikörper gegen Cholera oder die Pest oder einen Schutzanzug der Seuchenstufe 4 besitzen, nur unter Einsatz ihres Lebens betreten können.
Weswegen er auch selten Besuch bekommt.
Nun soll aber keineswegs der Eindruck entstehen, Georg E. Krawezki sei ein ungepflegter Mensch. Die viele Mühe, die er seiner Wohnung nicht zukommen lässt, verwendet er durchaus auf seinen Körper.
Und wenn Passanten, die George nicht kennen, manchmal die Nase über ihn rümpfen, dann liegt das nicht an seiner mangelnden Hygiene, sondern an seiner extravaganten und teils sehr merkwürdigen Garderobe.
Georg E. Krawezki trägt einen Hut mit einer langen Pfauenfeder. Viele meinen, dies wäre Ausdruck seiner affektierten Art und nur Günni weiß, dass Geroge gerne das Erbe seines Großvaters zu verdecken sucht, nämlich seinen langsam immer spärlicher werdenden Haarwuchs.
Zudem ist Schorschi ein leidenschaftlicher Mantelträger. Er besitzt davon mehrere Varianten, die er geschickt der Jahreszeit anpasst. Ob das nun ein dicker, schwarzer Wintermantel ist, ein eher luftiger Trenchcoat in Ocker oder ein etwas robusterer grauer Cordmantel, George ist jedem Wetter gewachsen – nur nicht der drückenden, tropischen Hitze, weswegen er im Sommer gerne nach Tromsoe reist, welches im hohen Norden Norwegens liegt.
Unter seinem Mantel liebt es George eher einfach. Ein normales T-Shirt mit dem Aufdruck eines philosophischen Sinnspruches und eine bequeme, weite Jeans oder schlichte kurze Hosen: hier ist er nicht wählerisch.
Doch wollen wir nun, da endlich das Wichtigste gesagt ist, beginnen.
Zu Beginn dieser Geschichte war es 15.56, ein heller, sonniger Novembertag und somit langsam Zeit für Georg E. Krawezki aufzustehen.
Nach ein paar Minuten der stillen Meditation, schlüpfte George sofort in seine Kleidung, machte einen großen Bogen um den Kühlschrank (wir werden später lernen, warum) und verließ seine Wohnung.
Wie jeden Tag führte ihn sein erster Weg in seine Stammkneipe. Das Philodendron.
Ein kleines, schmuckes Café am kopfsteinbepflasterten Stadtplatz.
George setzte sich an einen kleinen, runden Tisch und wartete auf den Kellner Alfonso.
Ungeduldig trommelte er mit seinen Fingern immer wieder auf die metallene Tischplatte und warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
George fühlte sich nicht gerade gut heute Morgen. Aber das war eigentlich nichts Ungewöhnliches. Als er gerade dabei war, sich die Augen zu massieren, in der Hoffnung, der bohrende Kopfschmerz würde dann verschwinden, hörte er eine altbekannte Stimme.
»Ah, George, da bist du ja wieder mal«, sagte Alfonso, der deutsche Kellner mit dem italienischen Namen.
»Alfonso, es geht mir gar nicht gut«, gab George zur Antwort.
»Was willst du denn trinken?« fragte Alfonso und hob lauernd seinen Block samt Stift in die Höhe. Tatsächlich änderte sich augenblicklich die Luft zwischen den beiden. Das Baby am Nachbarstisch, das eben noch lauthals geweint hatte, verstummte und auch die übrigen Gäste schwiegen.
George sah langsam auf und fixierte Alfonso mit seinem Blick.
»Ich… weiß es noch nicht«, sagte er dann langsam.
Man hörte jemanden schlucken und die Autos hörten auf zu hupen.
Alfonso nickte bedächtig. »Willst du vielleicht einen Kaffee?« fragte er.
Stühle wurden unter Ächzen verrückt und mehrere Gäste verließen aufgebracht das Café, Geldmünzen klapperten auf den Tischen. Eine Wolke schob sich vor die Sonne.
»Hast du vielleicht eine Karte da?« fragte George, der langsam den Ernst der Lage erkannte. Er versuchte, einen harmlosen Gesichtsausdruck aufzusetzen, aber er merkte, wie sein Herz schneller schlug.
Auch Alfonso hatte schon tellergroße Schweißflecken unter seinen Achseln. Er sagte nichts, seine Lippen bebten, doch dann - endlich - rang er sich ein befreiendes Lächeln ab.
»Gerne«, sagte er, drehte auf dem Absatz um und ging zurück an den Tresen.
Die Situation entspannte sich merklich. Das Baby weinte wieder, allerdings lauter als zuvor. Und auch die Sonne kam wieder hinter den Wolken hervor, allerdings sehr langsam.
»Mann, George«, sagte Günni, der plötzlich hinter George auftauchte und sich dann an seinen Tisch setzte. »Ist es dafür nicht zu früh?«
»Alfonso hat angefangen«, wehrte George ab.
»Was stellst du dich auch immer so an?« fragte Günni.
George nahm langsam seinen Hut ab und bürstete etwas imaginären Staub von der Pfauenfeder.
»Jeder normale Mensch geht ins Café, um etwas zu trinken«, meinte Günni. »Die Leute erwarten einfach, dass man etwas bestellt. Es ist eben so üblich. Aber du…«
»Lassen wir das Thema«, warf George ein, der sich wirklich hundeelend fühlte.
Alfonso kam zurück und reichte George eine Karte, die dieser auch wirklich überflog.
»Was willst du trinken, Günni?« fragte der Kellner.
»Eine heiße Schokolade, aber lauwarm, bitte«, sagte Günni.
»Und du, George?« fragte Alfonso.
»Ich suche noch«, sagte George und begann nun wirklich intensiv die Karte zu studieren.
»Was war gestern mit dir los?« fragte Günni, als Alfonso gegangen war.
George ordnete den Kragen seines Mantels und blickte düster vor sich hin. »Ach, Günni, in welcher Welt leben wir eigentlich?«
»Wie meinst du das, George?«
»Sieh dich mal um.«
Günni sah sich um. »Meinst du den Rentner, George? Der, mit dem Spazierstock?«
George schüttelte den Kopf. »Ach, Blödsinn.«
Alfonso kam und servierte die heiße Schokolade.
»Schon etwas gefunden, George?« fragte er.
George legte die Karte zur Seite. »Ich hätte gerne eine Melange.«
»Bitte?«
»Eine Wiener Melange.«
»Die haben wir aber nicht.«
»Steht aber in der Karte.«
»Das stimmt doch gar nicht.«
»Doch.«
»Lass mal sehen.« Alfonso nahm die Karte an sich und studierte sie.
»Seite 4«, sagte George. »Unter Tee.«
»Was…?« Alfonsos Augen wurden größer. »Das hast du da reingeschrieben«, fauchte er.
»Beweis es doch«, konterte George.
Alfonso funkelte ihn an. »Ich werde das nachprüfen«, grummelte er und verschwand wieder.
Günni nippte an seiner lauwarmen, heißen Schokolade. »Gut«, stellte er dann fest.
»Wie dem auch sei, Günni«, fuhr George fort, »ich werde etwas tun müssen.«
»Wogegen?«
»Gegen das Böse in dieser Welt«, ließ nun George endlich die Katze aus dem Sack. »Es wird Zeit, dass jemand aufsteht und sich dieser Sache annimmt. Und wer, frage ich dich, wäre dazu besser in der Lage als Georg E. Krawezki?«
Günni nahm einen weiteren Schluck von seiner Schokolade und verdrehte die Augen.
»Erinnerst du dich an die Geschichte mit dem Affen?« fragte er dann.
George sah ihn verständnislos an. »Was bitte?«
»Der Orang-Utan. Der aus dem Zoo ausgebrochen ist. Damals hast du auch behauptet, du wärst der einzige, der dazu in der Lage wäre, ihn wieder einzufangen.«
»Meine Affenfalle hätte funktioniert, wenn die Frau nicht plötzlich geschrieen hätte«, verteidigte sich George.
»Der Affe hat sie gewürgt«, warf Günni ein.
»Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«
Alfonso kam wieder an den Tisch geeilt. Sein Gesichtsausdruck war ungnädig. »Wir haben keine Wiener Melange - wie ich sagte.«
»Oh, und was ist mit türkischem Kaffee?«
»Nein, haben wir auch nicht.«
»Steht aber in der Karte. Auf Seite 8 unter Mehlspeisen.«
Alfonsos linkes Auge begann unkontrolliert zu zucken. Aber dann drehte er sich wieder um und ging.
»Soll ich dir einen Kaffee ausgeben?« erbarmte sich Günni endlich.
George schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich will nichts trinken.«
»Und was willst du jetzt tun?« fragte Günni.
»Ach, ich werde einfach ein wenig in der Sonne sitzen.«
»Ich meinte, gegen das Böse.«
»Ach ja. Günni, halt dich fest«, sagte Geroge und setzte seine Verschwörermine auf und dann erklärte er seinen Plan.
»Ich geh mir erst mal die Hände waschen«, sagte Günni.
Ein Kühlschrank ist eine tolle Erfindung. Man kann Dinge darin kühl halten. Und bei vielen Lebensmitteln ist das von großem Vorteil.
Georg E. Krawezkis Kühlschrank ist anders.
Niemand, nicht einmal George selbst, würde auf die Idee kommen, diesen Kühlschrank zu öffnen. Das letzte Mal, als es doch geschah, war George noch nicht einmal in seine jetzige Wohnung eingezogen gewesen. Und das unbedarfte Öffnen der Kühlschranktür durch den Vorbesitzer war der Grund, dass die Wohnung besitzerlos wurde.
Georg E. Krawezki stand vor dem Kühlschrank und atmete tief durch.
»Willst du das wirklich machen?« fragte Günni neben ihm. Er hielt ein Papiertaschentuch in seiner Hand, nicht etwa, weil er verschnupft war, sondern weil er es sich zur Regel gemacht hatte, in Georges Wohnung nichts mit bloßen Fingern anzufassen.
Georg rückte sich seinen Hut zurecht und schnallte den Riemen seiner Umhängetasche enger. Er trug die schmale Ledertasche immer bei sich und verwahrte darin allerlei nützliche Dinge auf, die seiner Ansicht nach jeder Mensch immer griffbereit haben sollte.
»Es ist soweit, Günni«, sagte er schließlich. »Sollte ich nicht zurückkommen…«
»So etwas darfst du gar nicht erst sagen«, unterbrach ihn Günni sofort. Und nieste.
George sah seinen treuen Freund milde lächelnd an und packte den Griff an der Kühlschranktür.
»Du solltest besser einen Schritt zurückgehen«, riet er Günni und dieser nickte.
»Mach’s gut, George.«
Und Georg E. Krawezki öffnete seinen Kühlschrank.
Er war immer ein sehr mutiger Mensch gewesen.
Die Hölle.
»Guck mal, Belzebub, wen ich da gefunden hab«, dröhnte eine laute Stimme.
Belzebub kam herbeigeeilt.
»Huch«, sagte er, als er die am Boden liegende Gestalt sah. Sie trug einen Mantel (ob dieser Hitze die Tat eines Wahnsinnigen) und am Hut hatte sie eine lange Pfauenfeder, die sehr hübsch anzusehen war. Überhaupt hatte Belzebub schon lange keine so schöne Feder mehr gesehen. Meistens sah er nur die schwarzen Federn von irgendwelchen Raben.
»Wie kommt der denn hierher?« fragte er Grugal, einen Dämonen dritter Unterordnung, der das Objekt gefunden hatte.
Grugal zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Lag einfach da.«
Belzebub kratze sich an seiner verhornten Stirn. »Er sieht auf jeden Fall sehr merkwürdig aus.«
Die Gestalt begann zu stöhnen. Langsam richtete sie sich auf.
Grugal folgte seinen Dämoneninstinkten und fauchte die Gestalt an, spuckte Feuer und flatterte ein wenig mit seinen Flügeln. Belzebub verdrehte die Augen.
Seltsamerweise blieb der Mann mit Pfauenfeder davon unbeeindruckt. Sie setzte im Gegenteil sogar ein belustigtes Grinsen auf. Das brachte Grugal ganz aus der Fassung. Er warf Belzebub einen verwunderten Blick zu.
Und ich soll es wieder richten…, dachte Belzebub bei sich.
»Ich hätte da einen Vorschlag«, sagte der Fremde schließlich.
»Schmeckt vorzüglich«, sagte Grugal. »Wir haben hier nicht oft Gegrilltes.«
Belzebub drehte die Wurst mehrmals hin und her, bevor er sich einen Happen in den Mund schob und mit einem debilen Gesichtsausdruck darauf herumkaute.
»Und du heißt also Georg E. Krawezki?« fragte Grugal George, der vor einem kleinen Minikocher stand und Würstchen grillte.
»Ja, aber das E wird wie I ausgesprochen«, erklärte George.
»Wieso?« fragte Grugal.
»Es klingt cooler«, antwortete George.
»Aha«, machte Grugal.
Belzebub nahm sich eine neue Wurst. »Und was ist dieses … Tofu genau?«
»Es ist vegetarisch«, erklärte George und wendete eine Tofuwurst.
»Interessant«, gab Belzebub zu. »Und was willst du hier? Ich meine, viel haben wir ja nicht anzubieten...«
»Es ist die Hölle«, warf Grugal ein.
»Ich möchte euren Chef sprechen«, sagte George unbeirrt.
»Kannst du haben«, sagte Belzebub grinsend.
Luzifer war schlechter Laune. Er saß auf seinem großen Knochenthron und spielte mit seiner Skelettkatze Murmel herum. Doch Murmel war heute ebenfalls schlecht aufgelegt und döste nur träge vor sich hin.
Belzebub näherte sich kriecherisch.
»Meister Luzifer«, nuschelte er vorsichtig.
»Ja?«
»Ähm, da ist jemand, der Euch sprechen möchte.«
»Doch nicht schon wieder diese alte Jammertante Gabriel!«
»Nein, nein, es ist ein Mensch.«
»Na und?«
»Ähm, Meister Luzifer, dieser Mensch lebt noch.«
Luzifer sah Belzebub an, als ob dieser gerade einem Kind einen Lolli geschenkt hätte. »WAS?«
Das war also der große Luzifer, der da vor ihm saß.
Irgendwie hatte George ihn sich anders vorgestellt. Beeindruckender. Größer. Gemeiner. Aber gut, George war immer der festen Überzeugung gewesen, dass seine Fantasie weitaus beeindruckender war als jede Wahrheit.
Luzifer musterte George mit Argwohn und Verwunderung.
»Was willst du?« fragte Luzifer.
»Ich will«, sagte George und beschloss, sich nicht lange mit Vorreden aufzuhalten, »dass alles Böse in der Welt verschwindet.«
Luzifer blinzelte. »Aha«, sagte er dann. »Und du denkst, dass geht so einfach?«
»Ich bin doch an der richtigen Adresse, oder?«
»Mhm, soweit korrekt. Aber was, wenn ich mich weigere?«
»Naja, ich wollte eben an Ihre Güte appellieren.«
Luzifer rückte auf seinem Thron unruhig hin und her. »Meine Güte ist nicht unbedingt berüchtigt«, gab er zu. »Aber ich werde mal sehen, was sich machen lässt.«
»Fein«, sagte George. »Und wo ist hier der Ausgang?«
»Der ist nicht ausgeschildert«, erklärte Luzifer, »verständlicherweise. Aber Belzebub wird dich begleiten.«
Als Georg E. Krawezki wieder in seinem Bett lag und sich zum einschlafen gerade auf die andere Seite drehen wollte, schoss ihm etwas durch den Kopf.
Er stand schnell wieder auf und lief zum Telefon.
»Krawezki«, hörte er am anderen Ende der Leitung.
»Mama?«
»Ja, Schorschi?«
Er legte wieder auf.
Luzifer, dachte er bei sich, das gibt Krieg!