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Gesünder leben
Als ich mich neulich dazu entschloss, etwas für meine Gesundheit zu tun, hatte ich noch keine Ahnung, worauf ich mich da einlassen würde. Meine erste sportliche Aktivität bestand darin, die zentimeterdicke Staubschicht, die sich im Laufe der Jahre auf meinen Hanteln angesammelt hatte, wegzuwischen. Mein Körper bedankte sich für diese Aktion mit geschlagenen zwei Stunden Dauerniesen. Anschließend verkrümelte ich mich erst einmal ins Bett. (Wisst Ihr eigentlich, wie anstrengend Niesen sein kann?! Meine Nase kann Euch da Geschichten erzählen… Abgesehen davon ist Schlaf ja wohl auch gesund, nicht wahr?)
Als ich wieder aufwachte und den morgendlichen Toilettengang antreten wollte, stellte ich fest, dass ich kein Klopapier mehr im Haus hatte und sämtliche Taschentücher meiner Niesorgie zum Opfer gefallen waren. Nun endlich offenbarte sich mir, warum ich nicht hätte in die Prärie ziehen sollen ohne zumindest ein Auto zu besitzen… Scherz beiseite. Ich rannte also in die Drogerie am anderen Ende der Straße. Und ich rannte wirklich wie der Blitz. Glaubt mir, 100 Meter können einem unter bestimmten Bedingungen vorkommen, als hätte man eine Marathonstrecke zu bewältigen. Meine Raucherlunge rächte sich, indem sie sich bei meinem Oberstübchen beschwerte, woraufhin mein Nachhirn mir den Befehl erteilte, mich zu übergeben. Danach hatte ich dann erstmal genug vom Sport. Ich wandte mich einer relaxteren Form des Gesünderlebens zu.
Ich ging in die Sauna. Dort bahnte sich ein Tauschgeschäft an. Mein Körper entschloss sich dazu, ein Meer von Schweiß gegen einen äußerst attraktiven Fußpilz einzutauschen. Also beschloss ich, meine körperlichen Aktivitäten auf ein Minimum zu reduzieren und mich stattdessen auf gesunde Ernährung zu konzentrieren.
Leider musste ich im Verlaufe dieses Experiments feststellen, dass mein Körper auch auf Bananen nicht besonders gut zu sprechen war. Nach einigen Tagen Krankenhausaufenthalt aufgrund von Herzrhythmusstörungen, Gesichtsdeformation und diversen anderen kleinen Anomalien, überlegte ich, was ich sonst noch für meine Gesundheit tun könnte.
Mir fiel nichts Besseres ein, als den langen, steinigen Weg zum Briefkasten anzutreten. Als ich die Post durchschaute und darin die Rechnung des Krankenhauses entdeckte, wurde es mir schlagartig klar: Gesundheit kann ich mir nicht leisten. Das Beste, was ich für meine Gesundheit tun kann, ist wohl einfach nichts zu tun.