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Geschichte vom Chamäleon

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02.07.2002
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Geschichte vom Chamäleon

An einem sonnigen Tag saß auf seinem Baum ein Chamäleon. Trotz des schönen Tages herrschte in ihm eine düstere Stimmung. Er wußte nicht so recht, was es eigentlich war, was ihm da so im Kopf rumschwirrte. Und dabei, dachte er, fing dieser Tag auch gut an. Seine Freunde, die anderen Chamäleons, hatten ihn morgens besucht und spielten mit ihm ihr Lieblingsspiel. Es war ein Wettkampf, in dem es darum ging, wer am besten seine Farbe der Umgebung anpassen konnte. Aber nachdem sie angefangen hatten, bekam er ein komisches Gefühl, er mochte dieses Spiel ganz plötzlich nicht mehr und hatte keine Lust mehr dazu, machte aber trotzdem weiter mit. Seine Freunde merkten bald, daß mit ihm irgendwas nicht stimmte, daß er sich anders verhielt als sonst. So kam es dann, daß sie anfingen sich zu streiten. Er ärgerte sich, daß sie ihn nicht verstanden, obwohl er sich ja eigentlich auch nicht verstand. Also lief er einfach davon und saß nun auf diesem Baum und grübelte. Auf einmal sagte er sich:„Ach was, das ist wohl einfach eine Laune von mir, vielleicht werde ich ja auch krank. Am besten wird es wohl sein, ich gehe meine Freundin, die Maulwurfdame, besuchen.“ Als er bei der Wohnung ankam, krabbelte er auf den Hügel und klopfte an. Nach einiger Zeit ging die Tür auf und die Maulwurfdame kam vergnügt und gutgelaunt hervor. Sie mochte zwar das Chamäleon und sie kannten sich auch lange, doch sie mochte dieses Spiel, was das Chamäleon mit seinen Freunden spielte, nicht. Obwohl das Chamäleon oft versuchte, sie in dieses Spiel mit ein zu beziehen.

-„Oh, Hallo.“, sagte die Maulwurfdame. „welch netter Besuch an diesem wunderschönen Tag.“
-„Oh, ja ja.“, sagte das Chamäleon, weil es nicht recht wußte, was es sagen sollte. Die beiden gingen in die Wohnung und die Maulwurfdame fragte ihn, was er denn heute so erlebt hatte. Das Chamäleon erzählte zögernd, daß er sich mit seinen Freunden wegen dem Spiel gestritten hatte. Er verschwieg ihr aber, warum der Streit begann und daß ihm das Spiel plötzlich keinen Spaß mehr brachte. Die Maulwurfdame merkte sofort, daß er den wahren Grund verschwieg. Nachdem er geendet hatte, erzählte sie ihm, daß sie vor kurzem einen netten Raben kennengelernt hatte und man sich prima mit ihm unterhalten könnte. Sie erzählte vom Lächeln des Raben, welches in ihr ein warmes Gefühl erzeugen würde, und von seinem durchdringenden Blick, mit welchem er durch alle hindurch zu sehen schien und den Kern von Allem gleich erfassen würde. Er wußte viel, der Rabe, und so, sagte sie dem Chamäleon, er könne uns Tiere leicht durchschauen.

-„Hast du nicht Lust meinen Freund den Raben kennen zu lernen?“
-„Ja, gerne,“, erwiderte das Chamäleon, „ich würde ihn gerne kennenlernen.“

Innerlich wurde dem Armen aber ganz mulmig. Was, dachte er sich unruhig, was mache ich, wenn er mich durchschaut, wenn er mir die Wahrheit sagt, warum ich das Spiel nicht weiterspielen wollte. Er zuckte zusammen. Wieso die Wahrheit? Es gibt keinen anderen Grund, als daß er sich eben nicht recht wohl gefühlt hatte. Er wurde ganz erleichtert und machte sich dann auf den Weg mit seinen Freundin zum Raben. Auf dem ganzen Weg unterhielten sich die beiden ganz vergnügt. Als sie dann beim Raben, der auf seinem Stein vor seinem Haus saß, ankamen, verstummte das Chamäleon beim Anblick des Raben. Der Rabe hatte die beiden schon lange vorher bemerkt. Er saß da und lächelte, als sie näherkamen.

-„Hallo Rabe. Darf ich dir meinen Freund, das Chamäleon, vorstellen?“ Er hat ein Problem.“, sagte die Maulwurfdame.
-„Ich weiß.“, antwortete der Rabe und sah das Chamäleon durchdringend an.
Das Chamäleon bekam es mit der Angst. Der Rabe hatte ihn nur angesehen und schien zu wissen, was mit ihm war.
-„Hab keine Angst, Chamäleon. Der Rabe wird dir helfen. Sprich mit ihm. Erzähl ihm, was du mir erzählt hast.“
Das Chamäleon wollte zu reden anfangen, doch der Rabe fiel ihm ins Wort.
-„Du bist nicht krank, Chamäleon. Du entwickelst dich weiter. Die Dinge, die dir vorher Spaß gemacht haben, verlieren an Reiz und werden durch andere Dinge ersetzt.“
Das Chamäleon hörte dem Raben gespannt zu. Sicher, ich hatte immer nur das eine Spiel gespielt, dachte er. Nun hatte ich keine Lust mehr drauf. Eine Frage keimte im Chamäleon auf.
-„Du fragst dich jetzt, was anstelle davon nun kommen wird.“, meinte der Rabe lächelnd.
Die Maulwurfdame spürte das ungute Gefühl des Chamäleon und die sonderbare Stärke des Raben. Er faszinierte sie sehr, sie klebte förmlich an seinen Worten.
-„Du wirst es in kürze finden und es wird dir wieder besser gehen.“
-„Ja, aber, werde ich es vielleicht nun mit der Maulwurfdame teilen können“, fragte das Chamäleon.
-„Sicher.“, antwortete der Rabe.
Er stieg von seinem Stein, streckte kräftig seinen tiefschwarzen Körper und setzte sich erneut. Das Chamäleon lächelte. Er dachte nun daran, daß es ihm in einigen Tagen besser gehen werde und daß etwas Neues geschehen werde. Der Maulwurfdame war die Frage des Chamäleons nicht entgangen. Sie spürte die Einsamkeit und Sehnsucht des Chamäleons, die er für sie fühlte.
-„Ich weiß.“, sagte der Rabe zur Maulwurfdame gewandt. „Das Leben spielt uns schon seltsame Streiche, nicht wahr."

 

Hallo LiaFail!

Ich habe deine Geschichte gelesen und fand das Thema gut. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es mit dem Stil zusammen passt. Das Alter, in dem Kinder sich selbst und die Welt um sich nicht mehr verstehen, ist wohl die beginnende Pubertät, so ab neun, zehn Jahren. Der Stil scheint mir aber eher für jüngere Kinder zu sein, die sich mit dem Problem nicht wirklich identifizieren können, denke ich.

Ein paar sprachliche Dinge sind mir aufgefallen:

"...doch sie mochte dieses Spiel, was das Chamäleon mit seinen Freunden spielte, nicht."

Warum nicht:

"...doch sie mochte das Spiel der Chamäleons nicht."

Oder:

"Die Maulwurfdame merkte sofort, daß er den wahren Grund verschwieg."

Woran?

"-„Hallo Rabe. Darf ich dir meinen Freund, das Chamäleon, vorstellen?“ Er hat ein Problem.“, sagte die Maulwurfdame.
-„Ich weiß.“, antwortete der Rabe und sah das Chamäleon durchdringend an.
Das Chamäleon bekam es mit der Angst. Der Rabe hatte ihn nur angesehen und schien zu wissen, was mit ihm war.
-„Hab keine Angst, Chamäleon. Der Rabe wird dir helfen. Sprich mit ihm. Erzähl ihm, was du mir erzählt hast.“

Kommt mir sehr psychotherapeutisch vor!

Ich finde die Geschichte nicht so gut gelungen, auch sprachlich nicht. Auch Zeichensetzung ist für eine Geschichte wichtig.

"...mit der Maulwurfdame teilen können?“, fragte das Chamäleon." (mit Fragezeichen)

"-„Sicher“, antwortete der Rabe."
"-„Ich weiß“, sagte der Rabe. (Ohne Punkt)

"„Das Leben spielt uns schon seltsame Streiche, nicht wahr?" (Fragezeichen)

Ich verstehe auch nicht, was mit den seltsamen Streichen gemeint ist, die einem das Leben spielt. Ich finde es nicht gar so seltsam, dass man ein Spiel nicht mehr spielen möchte, oder an irgend welchen Dingen die Lust verliert (...oder vielleicht in die Pubertät kommt?)

Aber das ist ja nur eine Meinung, meine Meinung.

Liebe Grüße
Babs

[ 07.07.2002, 21:29: Beitrag editiert von: Barbara ]

 

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