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Gewohnheitssache

Beitritt
07.01.2009
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4

Gewohnheitssache

5 Uhr 30. Gleich, 5 Uhr 32, wird er klingeln, sein olivgrüner Wecker. Herr K., der Mann im dritten Stock, wird nun aufstehen. Jetzt wird er sicher wieder auf sein rosa-rotes Klo gehen, wobei seine Schritte bis in den Keller zu hören sein werden. Genau jetzt öffnet er die Klotür um sie dann wieder leise hinter sich zu schließen, es herrschen nun 5 oder vielleicht auch 10 Sekunden absolute Stille, welche durch ein gleichmäßiges Plätschern beendet wird. Kurz darauf wird ein lauter Knall folgen, denn die Klotür wird gegen die Flur Wand schlagen, Herr K. wird sie, wie immer eigentlich, leise schließen, da ihm einfällt, dass er ja der einzige ist, der wach ist. Sein nächster Tatort ist das Bad, er wird nun eine Dusche nehmen. Dann wird er in sein Schlafzimmer zurückkehren und sich für eines seiner vielen unauffälligen grauen oder blauen Hemden entscheiden, zu denen noch viel unauffälligere schwarze Krawatten gehören. Mit der Wahl der Hose, wird er, wie sonst auch, kein großes Problem haben: sie sind alle schwarz. Perfekte Beerdigungshosen. Und dann, ja genau jetzt, wird er in seine teuren Designerschuhe aus Mailand schlüpfen und seine schwarze Aktenmappe in die kleine perfekt aufgeräumte tragen und sie, auf dem Stuhl gegenüber von seinem Platz hinstellen. Mit einem befriedigen Lächeln wird er über die Mappe streicheln und dann die Kaffeemaschine anmachen, in die er schon am vorigen Abend Wasser, Kaffeefilter und Kaffe gefüllt hat. Dann wird er zum Briefkasten herunter eilen, die Treppen fast herunterfliegend. Wenn er aus der Tür tritt wird er sich langsam schreitend seinem Briefkasten nähern, schließlich rennen Bankiers ja nicht. Am Briefkasten angelangt, wird er die Zeitung herausholen und zurück in seine Wohnung kehren. Er wird dann, in der Küche angekommen, bemerken, dass sein Toastbrot, welches er schon in den Toaster gesteckt hat bevor er die Wohnung verlassen hat um zum Briefkasten zu eilen, schwarz und ungenießbar geworden ist. Vor lauter Zorn über sein Missgeschick, wird er seinen Kaffee, zum x-ten Male übrigens, über seine säuberlich zurechtgelegte Zeitung schütten, was ihn noch mehr in Rage bringen wird und ihn zu dem Entschluss kommen lässt, seine Schlüssel zu nehmen und das Haus, so schnell er nur kann und das ist wahrlich schnell für sein Alter, zu verlassen. Wenn er dann seinen Mercedes erreicht hat, wird er, zu seinem eigenem Entsetzen feststellen, dass er sei ne Aktenmappe oben auf dem Stuhl in seiner Küche vergessen hat. Er wird diese unter verärgertem Murmeln holen und auf dem Weg zum Auto noch fast über das Dreirad des Kleinen aus dem ersten Stock stolpern. Dann wird er sich ins Auto retten, sich im Spiegel betrachten und dann zu Arbeit brausen.

Ja, ganz genauso würde Herr K. seinen Tag beginnen, wenn er nicht schon seit drei Jahren tot wäre. Macht nichts, schau ich mir heute halt das Leben von Frau M. an, - mit meinen Überwachungskameras an.

 

Hallo kaltes Händchen
und willkommen auf kg.de :)

Leider muss ich dir sagen, dass mich dieser Text gar nicht begeistern konnte. Zum einen liegt das an deinem Plot. Eine plumpe Beschreibung bietet noch keine Kurzgeschichte. Auch das Ende, das wohl einen Aha-Effekt auslösen soll, rettet den Text nicht mehr. Das wirkt aus der Luft geholt. Da ist nix, was es interessant machen könnte, den Morgen-Alltag Herrn K zu observieren. Wenn Herr K schon tod ist - seit drei Jahren- weshalb kommt der Mann hinter der Überwachungskamera erst jetzt darauf, ein anderes Leben anzuschauen? Und weshalb das von Frau M?
Da sehe ich keinen weiteren Gedanken als den vermeintlich überrachenden mit dem Spionieren. Wirkt hastig runtergeschrieben. Das bestärken auch Schludrigkeitsfehler im Text. Zudem sind die Satzbauten zu großen Teil schwer zu lese, sperrig.
Hier liegt noch eine ganze Menge Arbeit vor dir, wenn du aus dem Text etwas brauchbares machen möchtest.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi EiskaltesHändchen!
Grundsätzlich schließe ich mich der Kritik der anderen beiden an, aber mir ist noch etwas aufgefallen:
"Dann wird er sich ins Auto retten, sich im Spiegel betrachten und dann zu Arbeit brausen." Überhaupt scheint mir "dann" ein recht vorherschendes Wort.
Und noch etwas: ein Mann der nur schwarze Hosen, durchschnittliche Hemden und Kravatten hat, hat ein rosa-rotes Klo? Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du einen Durchschnittsmenschen beschreiben willst.
Und ein Mann der Designerschuhe trägt lebt in einem so billig gebauten, hellhörigen Haus, dass man seine Schritte über mehrere Stockwerke hört?
(So ich hoffe ich habe jetzt nicht irgendeine Ettikette gebrochen, wie das man erst etwas reinstellen sollt bevor man selber Kritiken schreibt.)
Cathy

 

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