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Giesela

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04.12.2006
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Giesela

Gleich wird er sich wieder den Gin Tonic einschenken. Er liegt in der Badewanne, hat die Shampooflasche in der Hand und hört das heiße Wasser nachlaufen. Er denkt an die Sülze, die er und seine Jungs, so nannte er seine Lehrlinge in der Fleischerei, morgens zubereitet hatten. Sülze, genauso fühlte er sich, als ob er in eine wabbelige Masse Gelatine gegossen wurde.

Er trocknet sich nach dem halbstündigen wohltuenden Bad ab, geht durch seinen kleinen Bungalow, durch den mit Bambus verkleideten Flur in Richtung eines kleinen Zimmers, welches er immer abschließt wenn Verwandtschaft kommt. Den Schlüssel bewahrt er in der linken Tasche seines, in siebzigerjahre Farben gescheckten Bademantels auf. Er greift den Schlüssel, steckt ihn in das Türschloss, dreht ihn und tritt in ein kleines Zimmer. In dem vielleicht 6m² großen Zimmer steht ein alter Schreibtisch, auf ihm eine fünfzigerjahre Lampe, mit trichterförmigen Lampenschirmen. In der Mitte des Schreibtisches ein Theaterschminkspiegel. Vor dem Spiegel diverse Schminksachen, darunter Make-Up, Rouge, Lippenstifte jeglicher Couleur, Kajalstifte, eine Wimpernzange, Wimpern zum Aufkleben, verschiedenfarbige Wimperntusche, sowie Glitzerpuder und vieles mehr. Glitzerpuder hat er am Liebsten, es ist so ähnlich wie frische Leberwurst morgens in der Fleischerei zu probieren. Neben dem Schreibtisch mit den Schminkutensilien, ein Kleiderständer auf dem verschiedene Abend-, Ball- und Bühnenkostüme hängen. Auf der Fensterbank ein CD-Player, in und neben dem Gerät Madonna, die eine trällert Borderline und die Andere hält ein Jesuskind.

Er sitzt vor dem Schreibtisch, nippt an dem verdienten Gin Tonic, den er sich gerade gemischt hat und denkt an Giesela. Er greift in einen kleinen Karton unter dem Kleiderständer, nimmt eine grobmaschige Netzstrumpfhose, streift seinen Bademantel ab und zieht das Grobmaschige an. Die falschen Wimpern klebt er sich an, legt Rouge auf, nimmt den Lippenstift, diesmal ist es ein dezentes Rot und lässt seine Lippen in diesem Rot baden. Er klebt sich ein falsches Mal unterhalb seines linken Auges, mit einem Kajalstift zieht er eine dünne schwarze Linie auf seine Augenlider und setzt sich eine fuchsrote Perücke auf. Der ausgestopfte BH wird angelegt. Mit einem letzten Griff fasst er in den Kleiderständer und es kommt ein schmal geschnittenes schwarzes Abendkleid zum Vorschein. Er steigt hinein, macht es mit einem Reißverschluss an der Seite zu.

Nachdem er mit seiner gewohnten abendlichen Arbeit fertig ist, verlässt er dieses kleine 6m² große Zimmer. Er stellt sich in den Flur vor den etwa 2m großen Garderobenspiegel, begutachtet sich, ist mit sich zufrieden und steigt in die schwarzen Hochhackigen. Neben der Wohnungstür hängt ein roter Kunstpelz, das gleiche Rot wie seine Perücke, er zieht sich den Pelz an, geht in die Küche und setzt sich an den Küchentisch. Er holt ein kleines durchsichtiges Tütchen mit weißem Inhalt aus seiner Handtasche, die auf dem Küchentisch steht, kramt weiter in ihr herum und findet seine Kreditkarte. Das Mouspad, welches auf dem Kühlschrank liegt benutzt er als Unterlage. Er zieht sich zwei Linien, in jedes Nasenloch eine, lässt es auf sich einwirken, steht auf, verlässt die Küche, grinst euphorisch in den Garderobenspiegel, zwinkert sich zu, sieht den Rentenversicherungsbescheid auf dem Garderobenspiegeltischchen, macht die Haustür auf und geht einige Schritte.

Er kommt am Betonmischer, an dem er nach der Arbeit noch gestanden hatte, um seine Garage fertig zu machen vorbei, und betritt die offene Straße. Die Nachbarn kommen ihm entgegen und schauen ihn entsetzt an. Er aber geht an ihnen vorbei und ist stolz auf Giesela.

Giesela liebt sich.

 

Hi meine Hübschen,

nun ist es soweit, mein erster Beitrag hier bei Kurzgeschichten.de. Ich freue mich schon auf eure Reaktionen...

Euer Ziggy.
;)

 

Das Ende der Geschichte find ich super, die entsetzten Nachbarn... verursacht in meinem Kopf ein ziemlich lustiges Bild.
Allerdings finde ich, dass du die Geschichte sprachlich noch stark überarbeiten musst.

ziggy-stardust schrieb:
als ob er in einer wabbeligen Masse Gelatine gegossen wurde.

seines, in siebzigerjahre Farben gescheckten Bademantels auf.

Er greift den Schlüssel, steckt ihn in das Türschloss, dreht ihn und tritt in ein kleines Zimmer.

in und neben dem Gerät Madonna, die eine trällert Borderline und die Andere hält ein Jesuskind.

Mit einem gekonnten Griff fasst er in den Kleiderständer


Die zitierten Sachen find ich, naja, entweder missverständlich oder verkehrt geschrieben. Das mit der Madonna find ich auch nicht so gut, kommt einfach nicht passend rüber, wirkt auf mich eher wie ein erzwungener sprachlicher Gag.
Die Aufzählungen wollen mir auch nicht so gefallen...

Dass er sich ne Line oder zwei zieht, find ich, nimmt dem Thema bisschen was weg, der Bezug auf seine spezielle Neigung verliert sich dadurch ein wenig.
Was ich mich frage, ist, wenn der Typ, oder Gisela das jeden Abend macht, warum sind die Nachbarn dann so entsetzt? Ich mein, wenn sies eh schon kennen?

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus Ziggy,

die Geschichte lässt mich ratlos zurück. Sie ist nicht nur langweilig vom Inhalt her, sondern hat auch keinen wirklichen Plot. Worum soll es hier gehen? Dass ein alter Mann Frauenkleider anzieht und kokst? Gähn... Damit lockst Du hier schätzungsweise keinen hinter dem Ofen vor.

Die einzige wirkliche Frage, die ich mir stelle:
Giesela = Gisela?
Nichts gegen eigentümliche Schreibweisen von Eigennamen...

Ist in 5 Minuten hingeklatscht, oder?

 

Hi,

an euch ein Dankeschön, für das Feetback...
...übrigens an Liste1 der Name Gisela=Giesela: diese Schreibweise gibt es...;)

Gruß, euer Ziggy...

 

hey ziggy!

wow, da haben dich einige ja ziemlich hart kritisiert. aber stimmt schon, richtig vom hocker reißen tut mich deine geschichte auch nicht.

woran ich an deiner stelle arbeiten würde, sind die beschreibungen. du tendierst dazu, unnötige dinge zu genau zu beschreiben, und andere, die den leser viel mehr interessieren, zu schnell abzutun.

Nachdem er mit seiner gewohnten abendlichen Arbeit fertig ist, verlässt er dieses kleine 6m² große Zimmer. Er stellt sich in den Flur vor den etwa 2m großen Garderobenspiegel...
es ist dem leser nicht wichtig, wie hoch der spiegel oder wie groß das zimmer ist. warum nicht einfach: er verlässt das enge/kleine/übersichtliche... zimmer?

Er liegt in der wohltuenden Badewanne
oooooookay, kann eine badewanne wohltuend sein? schon klar, was du meinst, aber auch hier hättest du seine gefühle viel besser darstellen können.


mir ist noch etwas anderes aufgefallen. und zwar deine kommasetzung. achte mal dartauf, zum beispiel hier:

Er kommt am Betonmischer, an dem er nach der Arbeit noch gestanden hatte um seine Garage fertig zu machen vorbei, und betritt die offene Straße.
gesehen? da fehlen ein paar! ;)

zum schluss noch eine letzte sache, was aber eigentlich eher mit meinem persönlichen geschmack zu tun hat: du verräts zuviel. schon im zweiten absatz ist alles raus.

aber wie gesagt, das ist geschmackssache!

liebe grüße,
marie.

 

Hallo ziggy,

die Idee ist nicht schlecht.

Es stimmt das du schnell auflöst.
Ich hätte die Geschichte andersrum gedreht. Vielleicht treffen wir Giesela in einem Nachtclub als Frau, und lösen nach und nach auf.
Vielleicht als Metzger als hinter der Fleischtheke.

Agimar

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi,

ein Danke an euch alle.:thumbsup: Ich werde es mir zu Herzen nehmen....:), bei der nächsten KG....

...ach so Mary-Lou, kleine Dinge gehören zu einer Geschichte, z.B. "verlässt er dieses kleine 6m² große Zimmer"=>vielleicht verlässt er es zum ersten mal an diesem Abend.


Euer Ziggy.

 

ja, klar, natürlich sind kleine dinge sehr wichtig und viele geschichten werden gerade durch diese "kleinigkeiten" ausgemacht.

ich meinte nicht, dass du es nicht beschreiben sollst! im gegenteil, schuldige, wenn das falsch rübergekommen ist. ich meinte nur, dass es mich irgendwie gestört hat plötzlich eine so konkrete zahl zu lesen. mir persönlich hätte es eben gereicht, wenn du es geschafft hättest das zimmer ohne die zahl zu beschreiben.

verstehst du jetzt? ;)

lg,
marie.

 

Hey...

ich muss meinen Vorredner auch Recht geben ...
so richtig in Schwung kommt diese Geschichte nicht. Und der Plot fehlt auch.

Außerdem gefällt es mir Persönlich nich das du dich ständig wiederholst z.b. g Quadratmeter.
Und an der sprachlichen Ausformulierung der Sätze solltest du noch arbeiten, lange Sätze sind nicht immer so gut.

Aber trotzdem weitermachen
Alle fangen klein an

Viel spass noch
lg
Luther

 

HI!

Also ich finde deine Idee ganz nett, ein sonst wohl sehr männlicher Mann (Fleischer, arbeitet mit Beton) verkleidet sich als Frau und ist dann stolz auf sich, stolzer als er es auf die Arbeit als Fleischer ist. Ob wohl die Drogen dabei helfen?!
Von der Länge passt die Kg auch, was mir nicht so gefällt ist dafür dein Stil an manchen Stellen. Ewiglange Halbsätze und Aufzählungen. Diese Stellen würde ich auch wegen der besseren Lesbarkeit nochmal überarbeiten.
Alles in allem fand ich die Kg gut, auch von der Idee her, hab sie also gerne gelesen.

MFG Steeerie

 

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