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Glück bringender Fund!!
Helmut Murder war Bestatter. Eigentlich mochte er seinen Job gar nicht: Leichen abholen, Leichen präparieren, Sarg herstellen und Bestatten halt eben. Es war ein Montag morgen, als er gerade aufstehen wollte, da piekste in etwas am Rücken; es war ein vierblättriges Kleeblatt. "Oh Gott, wie schön. Ein Tag der so zärtlich beginnt, kann nur gut werden.", dachte er sich. Er nahm das Glückssymbol und steckte es sich hinter die Ohren. Nachdem er sich frisch gemacht hatte, ging er in die Küche, um das Frühstück einzunehmen. Er pflegte es, während dem Frühstück ein Buch zu lesen. Heute war es ein Buch von Paul Klee, dieser war nämlich sein Lieblingsautor. Nachdem er gegessen hatte zündete er sich eine Zigarette an und stöberte weiter im Buch. "So nun muss ich aber langsam an die Arbeit. Heute wartet Frau Zünd." Gedacht, getan. Helmut war in seinem Präparationsstudio, dieses hatte den Zweck für die Aufbereitung von Leichen. Hinter dem Präparationsstudio hatte er noch einen Tiefkühler, worin er so circa 4 Leichname aufbewahrte. Er war richtig glücklich, dass es so ein
glücklicher Tag war.
Er machte sich gleich an die Leiche von Frau Zünd heran. Diese war beim überqueren der Strasse von einem Jaguar erfasst und tödlich verletzt worden. Das Tier war noch am selben Tag eingeschläfert worden. Als Helmut jedenfalls so mit dem Schwamm die Leiche säuberte, überkam ihn irgendwie ein Lustgefühl...Er dachte sich "Hmm, ich verspüre ein leichtes Lustgefühl." Doch er versuchte natülich, es zu ignorieren, und schaffte dies auch. "Sicher nur dank dem Kleeblatt. Nicht wahr, mein kleines? Kicher!" Er wollte sich gerade mit der linken
Hand hinter das Ohr fahren um das kleine Pflänzchen zu streicheln, doch da merkte er schockiert: Es war weg!
"Oh Gott, es ist weg!, schrie er durch sein Arbeitsraum. Nach dem tiefen Schock überlegt er scharf nach: Wo hat er es wohl zuletzt gehabt. Er studierte und studierte, aber es viel im einfach nichts ein. Plötzlich überkam in wieder dieses Lustgefühl. "Nein, bitte nicht!", stiess er aus,
"Die arme Frau Zünd. Ich muss es finden." Durch diesen Willensschub kam ihm in den Sinn, dass er ja noch im Tiefkühlhaus die Leiche holen war. Da muss es passiert sein.
Als er mit hastigen Schritten dort ankam, hatte er erneut Pech. Der Strom ging aus und es wurde stockdunkel. "Oh Gott, ich hab ja viel mit Leichen und so unheimlichem Scheiss zu tun, aber diese Dunkelheit, oh." Er fing an zu zittern, da durch den Strom auch die Heizungsanlage ausgefallen war. "Oh..", dachte er vermehrt. Da fiel ihm ein, dass er ja noch ein Feuerzeug hatte. Schnell suchte er dieses und wurde auch in seiner linken Hosentasche fündig. Mit dem schwachen Licht der Gasflamme suchte er sich den Weg zurück zur Leichenwaschanlage, von wo aus man durch die Kellertür ins Kellergewölbe zum Stromgenerator kam. Auf einmal hörte er ein Röcheln aus der Waschanlage. Das Licht war jedoch zu schwach, um zu erkennen, wer, oder vielleicht was, dieses unheimliche Geräusch von sich gegeben hatte. Helmut überkam eine so grosse Angst, dass er spürte, wie seine volle Blase ihn im Stich zu lassen schien. "Nein, bitte nicht auch das noch...", dachte er nur noch.
Der arme Helmut musste sich vor lauter Angst in die Hosen pieseln. Das Röcheln war immer noch wahrnehmbar. Zunehmend überkam ihn die Furcht immer mehr. „Haa..llo? Ist da jemand?“, zuzelte er. Es kam keine Antwort aus der Waschanlage. Doch nun war er schon ganz Nahe und er schien den Umriss einer Kreatur zu erkennen, sofort dachte er: „Oh Gottchen, die Leichen sind zu Zombies geworden, schrecklich“. Die Angst nahm weiter zu. Das Geschöpf schien sich in Richtung Helmut Murder zu bewegen. Schon zum zweiten Mal konnte er sich das Pieseln nicht verkneifen. Er war gelähmt vor Schreck, kniend am Boden mit verschlossenen Augen. „Oh, ich werde sterben. Dabei dachte ich, es sei mein Glückstag“. Als er sich bereits mit dem Tod abgab, berührte ihn eine Hand an der Schulter. Es schauderte ihn dermassen, doch er war völlig starr. „Hallo Helmut!“, gab die Kreatur von sich. Helmut lauschte auf und antwortete zögerlich: „jaaa...? Bitte lassen sie mich am Leben“ – „Ja, aber natürlich, ich bins.“ Die Stimme flösste ihm nun keine Angst mehr ein und er stand auf. Dabei nahm er erneut sein Feuerzeug aus den verpieselten Hosen und zündete es auf der Höhe des Kopfes an. Nun erkannte er sein Gegenüber: „Paul du bist's!!! Was für ein glücklicher Tag, ein langer Traum geht endlich in Erfüllung!“ Das Kleeblatt brachte Helmut tatsächlich Glück und so traf er, in der Waschanlage seines Leicheninstituts, seinen Lieblingsautoren Paul Klee.
ENDE