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Glücksspiel

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28.11.2005
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Glücksspiel

Wir saßen in der zurzeit angesagten Bar der Stadt, direkt auf den Logenplätzen am Tresen und hatten den Eingangsbereich genau im Blick. So konnten wir als erste beobachten, welche potentiellen „Opfer“ die Bar betraten.

Unsere Ausstattung war vom Feinsten. Pumps, Mini und luftige Bluse. Perfekt gestylt. Bei der Farbabstimmung unserer Klamotten hatten wir uns natürlich abgestimmt.

Wir genossen, mit Strohhalm, damit das Getränk länger hielt, an unseren hippen Cocktails. Die Preise waren exorbitant.

Betrat ein in Frage kommender Kandidat die Bar, warfen wir uns einen Seitenblick zu, nickten bedeutungsschwer mit den Köpfen und hinter dem Tresen zeigten unsere Daumen entweder nach oben, oder nach unten.

Wenn wir auch nicht unbedingt den Mann fürs Leben erwarteten, so doch wenigstens einen passablen Tänzer oder charmanten Unterhalter. Sollte doch mal jemand behaupten, nur Männer gingen auf die Jagd!

Wieder öffnete sich die Tür und beim Anblick des Mannes, der eintrat, liefen mir heiße und kalte Schauer den Rücken hinunter. Verstohlen wagte ich einen Seitenblick und zu meinem Entsetzen schien es meiner Freundin genau so zu ergehen.

Graumelierter Anzug, schwarzes Hemd, oberster Knopf geöffnet. Er checkte kurz die Lage und setzte sich uns gegenüber an die Bar. Dann lächelte freundlich zu uns herüber. Prompt stieg mir eine unnatürlich Röte ins Gesicht, die mich überlegen ließ, ob ich nicht schnell wohin verschwinden sollte. „Nein! Das das Feld meiner Freundin überlassen? Niemals!“

Wie lässig er seinen Drink bestellte und wenn er herüber sah, schenkte er mir jedes Mal ein Lächeln. Ich war sicher, er meinte mich. Ein vorsichtiger Seitenblick und ich stellte fest, dass der Konkurrenzkampf begonnen hatte.

Er sah umwerfen gut aus. Groß und vom Schlage sportlicher Typ. So einer, dem ein Porsche gut steht. Er trug keinen Ring, was zwar nicht unbedingt etwas zu sagen hatte, aber immerhin. Die vollen, schwarzen Haare waren durchzogen von einigen grauen Strähnen, was auf ein Alter von über 35 Jahre schließen ließ. Perfekt. Und diese braunen Augen...

In meine Überlegungen schlichen sich negative Gedanken. „Wenn der mal nicht verheiratet ist.“ Wieder dieses charmante Lächeln. Ich musste ihn haben!

Allen nachfolgend eintretenden Kandidaten schenkten wir keine Aufmerksamkeit, auch nicht dem großen blonden Hünen mit dem lustigen Kinngrübchen. Als er an den Tresen trat und meinem Auserwählten einen zärtlichen Kuss auf die Wange hauchte, sich neben ihn setzte und ausgiebig zu knutschen anfing, kam mir diese blöde Redewendung in den Sinn. Ich hatte auf das falsche Pferd gesetzt…

 

Hi kairo,

Wir schlürften, mit Strohhalm, damit das Getränk länger hielt, an unseren hippen Cocktails. Die Preise waren exorbitant.
An Strohhalmen ziehe ich gewöhnlich, schlürfen kann ich nur, wenn ich das Glas direkt an meine Lippen halte.

Betrat ein in Frage kommender Kandidat die Bar, warfen wir uns einen Seitenblick zu, wackelten bedeutungsschwer mit den Köpfen
:D Wie die Dackel hinten auf der Autoablage in Opas Auto?
abwiegen wäre wohl passender

Dann lächelte freundlich zu uns herüber.
Da fehlt was.

Und diese braunen Augen…..
Drei Punkte reichen

Tja, welcher Frau ging es nicht schon so? Die verständnisvollen, lieben, aufmerksamen und oft modebewußten Schwulen lassen die Herzen höher schlagen, bis uns die Realität leider wachduscht.
Deine Geschichte ist diesbezüglich alles andere als ein neuer Plot, man nimmt nichts mit, was frau nicht schon weiß, aber sie tut auch nicht weh.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Kairo,

als erstes schlage ich dir eine Verschiebung nach "Sonstige" vor. Ein gesellschaftliches Problem oder Thema beschreibt dieser Text ja nun wirklich nicht.

Zweitens, auch wenn es sich zu dir bisher nicht herumgesprochen haben sollte, es gibt inzwischen selbst unter (einigen) heterosexuellen Freunden manchmal die Angwohnheit, sich mit einem Kuss auf die Wange zu begrüßen, wie es unter heterosexuellen Frauen auch üblich ist. Woher nimmt also deine Prot bei einem harmlosen Kuss auf die Wange die Gewissheit, aufs falsche Pferd gesetzt zu haben? Etwas vorschnell in ihrem Urteil? Das würde zu den übrigen oberflächlichen Auswahlkriterien passen.

Wenn die denn beide schwul wären, müsste ich mich ja sonst fragen, was sie in einer offensichtlich heterosexuellen Aufreißerbar machen.

Deine Geschichte tut auch nicht weh
Naja, etwas mehr erwarte ich da schon.

Sorry, sim

 

Danke für die Statements. Was man so alles im Eifer des Gefechts übersehen kann. Gelobe Bessserung.
Grüsse Kairo

 

Hallo Kairo,

nein, mir hat deine Geschichte auch nicht gefallen.

Zum einen hast du immer noch kleine Fehler in der Geschichte (auf einen hat bernadette dich bereits hingewiesen), außerdem sind einige Wortwiederholungen (Farbabstimmung - abgestimmt) stilistisch unschön.

Auch inhaltlich bewegt mich deine Geschichte nicht, weil die Handlung mir zu unspektakulär und banal ist. Natürlich passiert so etwas ständig. Gerade deshalb fehlt mir der Grund, warum du uns diese Geschichte erzählst, da sie nichts außergewöhnliches hat.

Liebe Grüße
Juschi

 

Danke für Deine Zeilen, Ihr habt ja recht. Es ist auch nicht mein Stil (siehe meine beiden anderen Geschichten). Ich wollte nur erreichen, dass überhaupt mal jemand etwas von mir liest und habe sie mal eben schnell hingeschrieben. Fehlstart. Jetzt werde ich mich erst einmal damit beschäftigen, in den Geschichten der anderen herumzustöbern und mir ein Bild machen. Meine nächste Geschichte ist dann auch wieder überlegter. Versprochen. Vielleicht gefällt Dir ja "Weihnachtsmann" oder Helferhaus" besser?
Liebe Grüsse und Dank für die berechtigte Kritik, Kairo

 

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