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Gleißendes Licht
Und da bin ich nun, und weiß nicht weiter.
Schweiß tropft mir von der Stirn. Ich habe Angst.
Angst vor dem, was geschehen könnte. Bilder schießen mir durch den Kopf,
an die ein normaler Mensch nicht denken kann. Doch bin ich ein Mensch?
Ich weiß es nicht. Die Bilder rauben mir den Verstand. Sowohl glückliche als auch
grausame Momente werden in meinen Gedanken in verzerrter Weise pervers dargestellt.
Ich will die Bilder vertreiben, dies wird mir aber jedoch nur auf eine Weise gelingen...
Ich öffne die Augen. Da steht sie aber immer noch, mein Schatz, und richtet die Waffe immer noch auf mich.
"Bitte..." höre ich mich sagen. Ich fühle mich elend. Elend, aber glücklich. Glücklich,weil ich durch ihre Hand sterbe.
Ein letztes Mal sehe ich sie mir an. Ihr volles Haar, das im Wind weht, ihre Augen, die für mich wie Edelsteine funkeln, ihr Körper...
"Hast du noch was zu sagen, oder soll ich dich gleich umbringen, Spast?".
Ihre Stimme, so lieblich und schön, dass sogar die Vögel aufhören zu singen um ihr zu lauschen.
"Ich .... Du ...". Ich kann es nicht. Es will mir nicht gelingen. " Ich ..... liebe dich" würge ich hervor.
Damit hat sie nicht gerechnet. Ihrer Mimik und Gestik ließ sich aber nichts anmerken.
Die Stille zwischen uns beiden kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Dann kommt sie mit der Waffe auf mich gerichtet auf mich zu. Ich genieße meine letzten Sekunden...
Sie beugt sich über mich. Ich meine eine leise Stimme vernommen zu haben, die meine Liebesbekundung erwiderte, jedoch bin ich mir nicht sicher.
Aber das plötzliche Stechen in meiner Brust raubt mir die Kraft dazu, nachzufragen.
Hilflos sehe ich an mir hinab. Ihr Messer steckt tief in meinem Brustkorb.
Ich sehe nichts außer sie und mein Blut.
Und so thront sie über mir, das Engelsgeschöpf. Ihr Messer war so gesetzt, dass ich langsam sterbe. Sie will mich leiden sehen. Aber dazu hatte sie auch allen Grund, nach dem was ich ihr alles angetan habe. Blut und Galle sammeln sich in meinem Mund, jedoch bringe ich es nicht über mich, sie anzuspucken.
So sehr ich sie auch dafür hasse, dass sie mich gerade umbringt und das sie den anderen angehört, so große Liebe empfinde ich noch immer für sie.
Was wäre gewesen, wenn ich mich nicht der CIA angeschlossen hätte, sondern so wie sie zu den anderen gegangen wäre?
Es wird dunkel vor meinen Augen. Ich habe es geschafft. Gleich ist das Leiden vorbei.
Ich gehe einen langen Tunnel entlang. Plötzlich werde ich in gleißendes Licht gehüllt.
Obwohl ich die Augen geschlossen habe, merke ich, dass es künstliches Licht ist. War ich im Himmel?
War der Himmel mit elektrischen Lampen ausgestattet?
Ich öffne die Augen. Das intensive Licht blendet mich. Langsam nehmen meine Augen ein bisschen mehr als nur weiß wahr. Ich sehe eine Person, einen Engel.
Meine trüben Sinne nehmen ein Bett unter mir wahr. Es fühlt sich weich an. Also war ich nicht im Himmel. Dann richte ich mich langsam auf und erwidere das Grinsen meines Schatzes.
Ich habe mich also nicht verhört.