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Hallo, ich bin zu Hause ???

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18.11.2001
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Hallo, ich bin zu Hause ???

Dicke, schwarze Regentropfen prasseln auf den schwarzen Asphalt und sammeln sich in den Schlaglöchern die überall auf der Straße verteilt sind. Ein kalter Wind zerrt an den Linden und reißt die letzten toten Blätter von ihren Ästen. Die Sonne, die sich hinter den grauen Wolken versteckt hatte, ist schon untergegangen und die ersten dunklen Schatten kriechen zwischen den Bäumen hervor. Ich blicke zu dem alten Fachwerkhaus unter dessen Schieferdach meine Kindheit liegt. Aus einem der Sprossenfenster fällt warmes Licht und spiegelt sich glitzernd im nassen Asphalt. Ich stehe verborgen im Schatten der Nacht und verfolge die Regentropfen wie sie in kleinen Rinnsalen am kalten Glas herunter laufen.
Vertraute Stimmen dringen an mein Ohr und doch bleibt mir die Bedeutung der Worte verschlossen. Den Schlüssel habe ich verloren, wenn ich ihn überhaupt jemals besaß. Ich gehe näher an das Haus heran, so nah das ich seinen Geruch einatme. Das knistern des Feuers blitzt durch meine Gedanken, der Geschmack von Waffeln, der Geruch des Kaffees. Ich strecke meine Hand aus und berühre die kalte Steinwand . Ob ich damit gerechnet hatte, das etwas passiert wenn ich sie berühre? Ich drücke meine Handfläche an die rauhe Oberfläche der Wand und suchte nach etwas in mir, vielleicht ein Lächeln das mir geschenkt wurde. Das mir Kraft geben könnte. Ich blicke zu der alten Haustüre. Noch immer keine Klingel, nur eine alte, zerrissene Kordel, an deren Ende eine bronzene Glocke ihr Dasein fristet. Ihr Klingen, weit entfernt aus Kindertagen, dringt an mein Ohr.
Das Licht aus dem Fenster funkelt und fängt meine Augen im Spiel. Ich trete näher, nichts mehr außer ein kleiner Schritt trennt mich noch von dem Licht. Ich zögere. Ich trete nach vorne, aus dem Schatten heraus dann plötzlich sehe Ich nichts mehr. Finsternis umhüllt mich. Das fremde Haus liegt vor mir in Dunkelheit und Grabesstille gehüllt. Ich blicke zu Boden, dort wo das Licht war ist jetzt ebenfalls Nacht eingekehrt. Ich drehe mich um und irgendein Haus, anonym, unbekannt liegt hinter mir. Am Ende der Straße blicke ich mich ein letztes Mal um und sehe das ein dichter Nebel aufgezogen ist, der das Haus in seinem Inneren verbirgt. und es vor nächtlichen Eindringlingen beschützt. Ich verstehe und verlasse die Welt in die ich nie gehörte.

 

Sehr schön geschrieben, da gibt´s nix!
Im Moment suche ich noch ein wenig nach dem Sinn, doch so sollte es wohl auch sein, nicht?
Ansonsten kann ich nur sagen:
Ganz klasse Geschichte! :thumbsup:
Ruhig mehr davon!

Grüße,
:bounce:

 

Erst mal, danke für deine Kritik!!! :D :D :D
Das mit dem Sinn ist wirklich so eine Sache, ich wollte glaube ich wirklich, das die Leser darüber nachdenken, was gemeint sein könnte. :) Bye Majandra

 

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