Was ist neu

Hamed Abdel-Samad

Seniors
Beitritt
12.04.2007
Beiträge
6.518

Hamed Abdel-Samad

Ein Abschied vom Himmel

„Wenn jemand über sein eigenes Leben schreibt, ist er der Versuchung ausgesetzt, sich ein bisschen schöner zu malen, als er in Wirklichkeit ist. Und natürlich erliegt er dieser Versuchung auch dann und wann“, vermerkt Helmut Schmidt zu Autobiografien, weshalb er auch keine „zusammenhängende Selbstdarstellung“ verfasst, seit über 70 Jahren auch keine mehr gelesen habe.
Trotz seines langen Lebens scheint Schmidt weder den Grünen Heinrich, geschweige denn den Abschied vom Himmel zu kennen, in denen nichts an Schönfärberei zu finden ist. Beide Autobiografien, die als Roman bezeichnet werden, sind geschrieben von jüngeren Brüdern des Parzival, welche sich auf der Suche nach dem Gral oder Gott, vor allem aber zu sich selbst begeben.
„Allerlei erlebte Noth und die Sorge, welche ich der Mutter bereitete, ohne daß ein gutes Ziel in Aussicht stand, beschäftigten meine Gedanken und mein Gewissen, bis sich die Grübelei in den Vorsatz verwandelte, einen traurigen kleinen Roman zu schreiben …“ war ein Vorsatz des 23-jährigen Gottfried Keller, der neun Jahre später in der Erkenntnis gipfelt„„… bin ich einmal aus dem Dreck heraus, so werde ich mich freuen, eine gute Zeit an Wind und Wetter gestanden zu haben. Denn meine Maxime ist geworden: Wer keine bitteren Erfahrungen und kein Leid kennt, der hat keine Malice, und wer keine Malice hat, bekommt nicht den Teufel in den Leib, und wer diesen nicht hat, der kann nichts Kernhaftes arbeiten“, was gleichermaßen auf unseren jungen, vorzustellenden Zeitgenossen zutrifft, bis hin zum Titel der Werk-Biografie Kellers, die sich – eher zufällig - im Nachtrag des Abschieds vom Himmel spiegelt, wenn sein Autor lapidar gesteht, zu „erzählen, um zu leben und um zu verstehen“(S. 295).

Für beide gilt Schreiben als Selbsttherapie. Dabei bezeichnet sich der junge Autor, von dem hier berichtet werden soll, als „einen Sohn der Kreuzritter“(S. 100), genau wie Feirefiz, wie Wolfram den älteren Halbbruder Parzivals nennt und dessen innere Zerrissenheit durch die Hautfarbe nach außen gekehrt wird: er ist gescheckt, weder schwarz, noch weiß und doch beides zugleich!
Unser zeitgenössischer Feirefiz wurde 1972 in Ägypten geboren, studierte neben Englisch, Französisch und Japanisch Politologie, arbeitete für die UNESCO und hernach am Lehrstuhl für Islamwissenschaft zu Erfurt und zugleich am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig und heute am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Der Roman – wie die Lebensbeschreibung zunächst nach Willen der Verleger genannt wird – wird zuerst in Ägypten veröffentlicht und löst dort eine Debatte aus. Denn was geschieht mittels Rückblende in diesem Buch – außer, dass der Autor Einblicke in die schizoide Welt dreier Systeme gewährt, in denen er gelebt hat: seinem Herkunftsland, Japan – wo er die Liebe seines Lebens findet – und Deutschland, wo er heute lebt und arbeitet, seine Wahlheimat, soweit eine solche Bezeichnung überhaupt auf einen Getriebenen zutreffen kann.
Er ist „ein Kind von Gewalt und Liebe. Meine Geschichte beginnt ein paar Monate vor meiner Geburt. Meine Mutter hatte zum zweiten Mal ein achtzehn Monate altes Kind zu Grabe getragen und war in eine Tiefe Trauer verfallen. Von den drei Kindern, die sie zur Welt gebracht hatte, überlebte bislang nur eine Tochter. Aber das war für sie kein Trost. Die Frau wird von der Familie des Ehemannes immer unter Druck gesetzt, bis sie einen Sohn gebärt, der die Linie der Familie fortführen kann.“ (S. 67) Zum Ende des Buches wird er herausschreien „Mein Name ist Hamed Abdel-Samad. Übersetzt bedeutet mein Name: Der dankbare Sklave Gottes! Mein Glaube ist, wie mein Name und mein Leben, ein Paradoxon“ um beides mit dem Muslim zu vergleichen, „der Schweinefleisch isst, aber Wert darauf legt, dass das Schwein nach islamischen Vorschriften geschlachtet wurde.“ (S. 286)
1972 erhält das Neugeborene in einem Dorf am Nil den Namen seines verstorbenen Bruders Hamed, was »dankbar« bedeutet, und wir blicken von nun an in menschliche Abgründe, prägen doch Religiosität und Gewalt die Kindheit, von der Hamed sich vermeintlich mit sieben Jahren und der Beschneidung verabschiedet – die gleichzeitig mit jener der älteren Schwester erfolgt (S. 79 ff.).
Selbst über Missbrauch erfahren wir, wenn er als Vierjähriger von einem elf Jahre Älteren und mit elf Jahren von einer Gruppe Jugendlicher auf einem Friedhof vergewaltigt wird. Hamed spricht mit einer Offenheit bis hin zur Selbsterniedrigung - was manchem christlichen Pädagogen mit pädophilen Neigungen gut anstünde, der Menschenliebe im Munde führt und doch das Gebot der Nächstenliebe buchstäblich nimmt und bloßen und animalischen Trieben folgt. Gleichwohl: wir entdecken bald mit Hamed dessen eigene Sexualität und begleiten ihn selbst beim ersten Mal – ohne, dass er auch nur einmal ins Pornografische abgleitet. Es ist ein „Leben zwischen Moschee und Libido“ (S. 143), denn der Vater ist der Imam seines Geburtsortes und der hofft, dass sein Sohn ihm eines Tages nachfolge. Der kleine Hamed lernt auch fleißig den Koran auswendig. Dennoch bleibt der fremd, wie Hamed selbst fremd im eigenen Land wirkt, was an Vater und Onkel liegen mag, die beide sich im Sechstagekrieg nicht mit Ruhm bekleckerten. „Mein Onkel war ein großer Befürworter der Israelis, obwohl auch er die Erniedrigung der Niederlage als Soldat im gleichen Krieg [wie der Vater] erlebt hatte. Er hörte nur Radio Israel, weil aus seiner Sicht der Sieger keinen Grund hat zu lügen. Mein Onkel sagte: »Ein winziges Volk, das zweimal fünf arabische Armeen besiegt hat, muss das Volk Gottes sein.«“ (S. 131) Wir erleben die Zeit Hameds in der Armee - „Über Gott kann man in Ägypten vielleicht diskutieren, aber nicht über die Armee“, wird es später heißen (S. 296) - und wie er unter Radikale gerät.
[Anm.: Doch hat der moderne Dschihad nichts mit seinen Wurzeln zu tun, denn der wäre nichts anderes, als ein „Sichbemühen“ auf dem Wege Gottes und die persönliche Anstrengung, ein gottgefälliges Leben zu führen. So gilt auch die geistige Auseinandersetzung mit Gegnern des Islam als Dschihad, und Mohammed selbst hatte den militärischen Dschihad reglementiert und allein bei unmittelbarer Bedrohung der Gläubigen unter strikter Verschonung von Unbeteiligten begrenzt. Dschihad heißt „sich bemühen“, und in den Zeugnissen der modernen Krieger wird einst stehen: Sie hatten sich bemüht!]

Am Tag, da der 23-jährige Hamed das Visum für Deutschland erhält, „… lächelte [Kairo] müde. Wie ausgestreckte Finger richten sich die Minarette klagend gegen den Himmel und brüllen unaufhörlich den Namen Gottes. Gott selbst aber schweigt und überlässt Kairo seinem Schicksal. Stillstand, Konfusion. Lärm und Smog. Man nennt unsere Hauptstadt »die Siegreiche«, ich finde »die Besiegte« passender. Nur in einem blieb Kairo siegreich: Es besiegte seine Einwohner und begrub sie unter sich.“ (S. 7) Aber ach! „Die Zeit der großen und tiefen Gedanken schien vorbei. Die klügsten Köpfe Deutschland befassten sich nicht mit dem Sinn, sondern mit den Kosten des Lebens“ (S.40) wie Rente und Fragen, ob Deutschland durch Einwanderer verblöde oder ob die Deutschen gar ausstürben.
Doch es zerreißt ihn. Psychische Störungen folgen, was Abdel-Samad aber heute ironisieren kann, wurde ihm doch die Klinik wie die Betten der Frauen „Ort der Zuflucht“ (S. 288). Auf der Suche nach Ausgeglichenheit gelangt er über einen Maharaji nach Taiwan und dann schließlich nach Japan, wo er die Sprache studiert und lernt, aber die Liebe seines Lebens in Connie – buchstäbliches Produkt der Globalisierung - findet und von der er sich dennoch losreißt, bis sich beide nach sieben Jahren Trennung wiederfinden und beieinanderbleiben.
Welch ein absurdes Theater, zugleich Komödie und Satire auf die (ägyptische) Bürokratie kommt in die Schilderung, als ihm in einer Moschee in Istanbul die Papiere gestohlen werden, oder wenn Hamed mit nine eleven bei den (deutschen) Behörden einstweilen unter Verdacht gerät.

In drei Systemen hat Abdel-Samad nach Antworten auf das gesucht, was ihm „als Kind widerfahren ist. Die Lebensmodelle in den drei Ländern widersprechen deutlich den eigenen Ansprüchen. In Ägypten verleugnet man die Sexualität, um Gott zu erreichen. … Man versucht, die Moral zu Tode zu schützen, und am Ende erreicht man lediglich Verstörung und Doppelmoral. In Deutschland versucht // man, durch das Gesetz ein soziales Verhalten zu erzwingen, das doch eigentlich dem herrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystem zuwiderläuft. Das System, das für Solidarität wirbt, lebt von Konkurrenzkampf und Ausbeutung. In Japan versucht man, durch starke Hierarchisierung und inszenierte Harmonie den gesellschaftlichen Frieden zu sichern. Dabei führt die Verdrängung zu starken Spannungen, die in Autoaggressionen münden. … In Ägypten leiden Kinder unter den sozialen Zwängen der Gemeinschaft. In Deutschland leiden Kinder, weil ihnen die Gemeinschaft und das Zusammenleben verschiedener Generationen fehlen. Kinder müssen in Ägypten sehr früh existenzielle Lebenserfahrungen machen, während man in Deutschland und Japan den Kindern im Willen, sie zu behüten, die Chance auf elementare Lebenserfahrung vorenthält. Man lässt sie in einer vermeintlich heilen Welt … aufwachsen, bis sie spätestens mit zwölf Jahren erfahren, dass dies mit dem wirklichen Leben nichts zu tun hat. In Ägypten führt diese behütende Haltung bei Kindern zu Persönlichkeitsstörungen, in Deutschland und Japan zu Langeweile. Beides ist gefährlich, und beides erzeugt Gewalt.“ (S. 277 f.) So nimmt denn der moderne Feirefiz Abschied von Gott, denn „Gott ist nicht die Antwort auf meine Einsamkeit. / Gott ist meine Einsamkeit.“ (S. 285).

Und das ist neben kleineren die hauptsächliche Erkenntnis für mich aus diesem Buch, in die natürlich die Lektüre von Freud und Marx mit hineinspielt, in einer Umwertung / -deutung der Genesis und insbesondere der Versuchung Abrahams für den Bund mit Gott!
Heißt es doch in 1. Mose 22, dass Gott Abraham auf die Probe stellen wollte mit der Aufforderung, den Sohn zu nehmen, mit Betonung und der Apposition auf „deinen einzigen“ und der näheren Bestimmung im Relativsatz „der dir ans Herz gewachsen ist“, um ihn an einem bestimmbaren Ort „als Brandopfer“ darzubringen. Da zu der Zeit Abraham sicherlich senil gewesen ist, scheinen die Autoren des Wortes Gottes dem alten Herrn Demenz zu unterstellen, indem sie das Opfer konkret benennen.
Doch zunächst müssen wir uns erinnern: Abram [„Vater ist groß“] war bis ins hohe Alter hinein kinderlos geblieben, dass ein immer wieder gegebenes göttliches Versprechen von zahlreichen Nachkommen – was sich im Namen spiegelt - wie Hohn klingen muss. Doch hatte Sara(i), sein Weib, eine ÄGYPTISCHE, kinderlose Sklavin (bei Luther: "Magd"), Hagar geheißen. Die Autoren berichten, dass Sarai Hagar ihrem Manne überlassen hätte – was unter patriarchalischen Verhältnissen nur als Schönfärberei angesehen werden kann, denn wann hätte jemand schon aus vorgeschichtlicher Zeit vom Institut der Leihmutterschaft im gegenseitigen Einverständnis von Mann und Weib vernommen? Denn tatsächlich gebar Hagar dem Abram im 86. Jahr seines Lebens einen Sohn, den sie Ismael [„Gott hört“] nannten und dem eine zahlreiche Nachkommenschaft zugesagt wurde. (1. Mose 16; [Hagar blickte anschließend überheblich auf ihre kinderlose Herrin und wird dafür buchstäblich von dieser in die Wüste geschickt.]) Nun zeigen zwischenzeitlich die Autoren Sinn für Dramatik und feine Ironie mit dem Ende eines jeden Sodom und Gomorrha!, bevor Sara in seinem 100. Jahr des Abram - nun mit dem Ehrentitel Abraham [„Vater vieler Völker“] versehen - den Isaak [„Er (Gott) lacht“] gebar (1. Mose 21).
Was gäbe es da zu lachen?
Kehren wir an den Ausgangspunkt zurück, auf dass man sich den Schock für Vater (und sicherlich auch leiblicher Mutter) vorstelle, als das Brandopfer verlangt wird! Vor allem aber die Frage, die der kleine Isaak seinem Vater auf dem Weg zur Opferstätte gestellt haben soll: „Feuer und Holz haben wir, aber wo ist das Lamm für das Opfer?“ / „Gott wird schon für ein Opferlamm sorgen“, war die lapidare Antwort. Da sollte selbst ein 14-Jähriger wie Ismael und der geneigte Leser im Opfer die Täuschung als Grundmuster jeden Tausches erkennen.
Denn die Geschichte fährt fort, dass die Autoren mit geradezu mathematisch ein-eindeutiger Deutlichkeit durch den Herrn, seinem Gott, dem Abraham Einhalt gebieten lassen, gleichgültig, ob das Opfer zu gering wäre oder das Messer stumpf, die Begründung lautet deutlich „Du warst bereit, mir sogar deinen EINZIGEN Sohn zu opfern“ (1 Mose 22; [das Modell für den realisierten Opfertod am Kreuz, von dem die Autoren nichts wissen können, mehr als ein halbes Jahrtausend vor diesem Ereignis]) und der war und hieß allein Ismael [bis zu seinem 14. Jahr, von da an war weder er noch sein Halbbruder so recht ein einziger]. Auf die zugesagte Belohnung warten freilich heute noch die Nachkommen dessen, der auf Gott hört und erst recht die Kinder dessen, der worüber auch immer lacht, Ismael und Isaak. Die Autoren liefern aber das Modell für den Bruderzwist aus dem Tausch des Rechtes der Erstgeburt gegen ein Gericht aus Hülsenfrüchten in der nächsten Generation …

Nackter Betrug!, denn wo Gleichheit herrscht, lacht kein Gewinn! Von scheinbar Gleichen werden wechselseitig Leistungen übertragen, die aber nur gleichwertig erscheinen, keineswegs gleichwertig sind. Im idealen Falle glaubt jeder, ein Schnäppchen gemacht zu haben, schätzt er doch die eingetauschte Leistung höher ein als die, die er weggibt. So ist dem ganzen immer auch eine religiöse Dimension zuzusprechen, und in der Tat: bereits das erste und älteste Opfer ist bloße Ware.
Denn auch der Gott, der versucht, wird betrogen, dem das Opfer gilt, wenn das Ungenießbare - Gedärm und Knochen - geopfert wird. Wär’s denn nicht allzu blöde, Genießbares in Rauch und Qualm aufgehen zu lassen, statt es selbst zu genießen? Der Gott könnte ja gestörten Sinnes sein wie der süchtige Raucher: es muss stinken, Rauch entwickeln, brennen! Für den Gott bleibt’s beim Nullsummenspiel. Das spiegelt sich noch in der Sprache:
Das Verb tauschen geht zurück aufs mhd. tuschen, dem „unwahr reden, lügnerisch versichern, anführen“, was seine Nähe zum tiuschen (nhd.: täuschen) nicht verleugnet. „Die heute allein übliche Bedeutung ‚Waren oder dergleichen auswechseln, gegen etwas anderes geben’, in der das Verb zuerst im 15. Jh. bezeugt ist, hat sich demnach aus ‚unwahr reden, in betrügerischer Absicht aufschwatzen’ entwickelt“, was mit der „Präfixbildung vertauschen“ zum „‚irrtümlich oder unabsichtlich auswechseln’“ führt und von dort zurück zum mhd. vertuschen. Ismael aber ist der Stammvater aller Beduinen.

Freilich, einen Nutzen könnte auch der Westen daraus ziehen, die Stimme der Frau zur Schamzone zu zählen, und nicht ohne Ironie will ich schließen, wenn es bei Abdel-Samad heißt: „Auch die Stimme der Frau gilt im Islam als eine Schamzone, weil sie, auch wenn die Frau vollkommen verhüllt ist, dem Manne den Kopf verdrehen kann.“ (S. 75)

 

Zu danken hab ich, dass ich den Text noch einmal lesen musste, der Entwicklung zum Moses Roman des Sigmund Freud. vor allem aber Katla!

Das Schmidt-Zitat stammt aus
Verstehen Sie das Herr Schmidt?, im Zeitmagazin Nr. 52 vom 22.12.2010, S. 28 ff., hier S. 28

Die Zitate zu Gottfried Keller stammen aus Leben, um von zu erzählen, dass kein Krieg um Troia sei III und IV, hier unter: http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=44831
oder im Einzelnen aus
Zwei autobiografische Schriften und dem Grünen Heinrich, S. 814, und einem Brief an Wilhelm Baumgartner (vom September 1851)

In der kleinen Etymologie des Tausches wird zitiert nach Duden Bd. 7, S. 839 f.

Hauptsächlich geht es aber um
Hamed Abdel-Samad, Mein Abschied vom Himmel. Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland, ersch. 2009 im Fackelträgerverlag, Köln und im Knaur Taschenbuch Verlag, München 2010, ca. 300 Seiten.
Die Seitenangaben folgen der Taschebuchausgabe.

 

Hey Friedel!

Bei der Einleitung hören wahrscheinlich die meisten auf zu lesen. :P Wollte ich ja auch, wenn mich das nicht so wahnsinnig interessiert hätte.
Das Buch ist auf jeden Fall auf meiner Amazon-Wunschliste. Und wie es scheint, war/ist das Buch sehr kontrovers, jedenfalls gibt es bei amazon zwei Lagern, deshalb schaffe ich mir das an, um mir ein eigenes Urteil zu bilden.
Danke für die Rezension.

JoBlack

 

Hey Jo(e)!

Bei der Einleitung hören wahrscheinlich die meisten auf zu lesen.
Ich weiß, werd mich aber in meinem Alter schwerlich in den mainstream werfen. Ich glaube, ich hätte, sofern eine Vielzahl von Lesern über mich, pardon, einen meiner Texte herfiele, das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben und bei Amazon schau ich schon gar nicht erst rein - obwohl ich weiß, dass Hamed Kontroversen auslöst, was schon in der Zusammenarbeit mit Broder nur seinen äußeren Ausdruck findet. Bezeichnend das Zusammentreffen der beiden mit Repräsentanten der Marxloher Moschee ...

Danke für die Rezension.

Geb ich an Katla weiter.

Danke für Dein Interesse!

Gruß

Friedel

 

»Angst ist das deutsche Lebenselixier«
nennt sich ein Gespräch zwischen der Zeit (Nr. 11 vom 10. März 2011, S. 66), Henryk M. Broder und –

Hamed Abdel-Samad,

der nun nach einigen Fernsehauftritten die gehobenere Medienlandschaft betritt. Ich zitiere nur Hamed:

„Meine These ist: Die größte Angst haben die Deutschen vor sich selbst. Viele glauben nicht, dass sie eine reife Demokratie haben, die mit einer nicht homogenen Gesellschaft umgehen kann. Sie trauen sich jederzeit zu, dem nächsten Fanatiker hinterherzulaufen. Man schaut in den Rückspiegel und meint, die Zukunft sehen zu können!“

„NRW [Anmerkung: Nordrhein-Westfalen] ist das neue Ostdeutschland, ich weiß, wovon ich spreche, ich habe ein paar Jahre in Erfurt gelebt. Da habe ich schon gespürt, dass ich fremd bin, dass man mich beobachtet. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der Deutschen viel weiter ist, als sie selber glaubt.“

[Auf die Frage, ob er "Camouflage" betrieben habe:] „Nicht bewusst. Doch als später die Menschen in meiner Heimat Ägypten anfingen, mich auf Englisch anzusprechen, merkte ich, dass ich mir beigebracht hatte, den Araber in mir zu verstecken. Meine Gestik ist sparsamer geworden, ich spreche eher leise, trage keinen Bart mehr. Manchmal mache ich mir einen Spaß daraus, den Exoten zu spielen. Ich lasse mir die Haare wachsen, rasiere mich nicht – und plötzlich reagieren die Menschen so skeptisch wie nach dem 11. September.“

„Sie mustern meinen Rucksack, setzen sich einen Platz weiter. Ich bin ihnen unheimlich, so empfinde ich das jedenfalls. Aber es kann natürlich sein, dass ich das nur in sie hineininterpretiere, weil ich es bei meinem Experiment so erwarte. Das ist ja das Problem mit Ressentiments, sie schaukeln sich gegenseitig hoch.“

[Und zum Anschlag auf US-Soldaten in Ffm:] „Das macht mir schon Sorgen, wir erleben eine zunehmende Privatisierung des Dschihad [, den ich in der Rezension kurz darstelle]. Jeder kann nun seine eigen Al-Qaida-AG gründen und einen Terroranschlag basteln, das macht die Sache für die Sicherheitsbehörden schwieriger. Aber auch für die hier lebenden Muslime hat das eine fatale Konsequenz, denn sie werden immer mehr unter Generalverdacht gestellt. Diese Tendenz gibt es schon seit dem 11. September, dem Tag, der die Welt eben nicht verändert, sondern nur ans Tageslicht gebracht hat, was man schon immer hätte sehen können.“

„Es gibt einen radikalen Islam, und es gibt gute Gründe, sich davor zu fürchten, und es herrscht Ungleichgewicht und Ungleichzeitigkeit zwischen dem Westen und der islamischen Welt. Was mir in Deutschland Sorgen macht: die Vergiftung der Stimmung: Einerseits wächst das gegenseitige Misstrauen, andererseits hat sich die Integrationsdebatte islamisiert: Muslime kommen in Deutschland nicht richtig an, weil sie Muslime sind, ihre Religion verhindert eine erfolgreiche Integration, das ist jetzt der Tenor.“

„Ich habe ja nichts gegen kontroverse Meinungen, einen produktiven Islamstreit in Deutschland würde ich sehr begrüßen. Aber den sehe ich nirgends, ich sehe nur Ängste, Ressentiments, aus denen neue Ängste und Ressentiments entstehen. Und das macht mir Sorgen.“

[Auf Broders Bemerkung, der „Islamophobiker“ habe „gerne Angst, für ihn liegt darin ein Genuss.“]: „Das ist der Punkt. Die deutsche Angst ist oft irrational. Im Unterschied zur jüdischen Paranoia, unter der mein Freund Broder ja extrem leidet, speist sie sich nicht immer aus einer konkreten historischen Erfahrung.“

„…: Die deutsche Angst ist eine Angst vor Veränderung. Hier ist so lange nichts passiert, dass die Menschen die statische Gesellschaft für das Maß aller Dinge halten.“
… Er schließt, nachdem auch über seine Heimat gesprochen wurde: „Ich mach mir wegen der Muslimbrüder im Moment am wenigsten Sorgen. Wichtig ist die Haltung der Mehrheit der Ägypter, die keinen Gottesstaat wollen. In Ägypten ist eine Mauer der Angst und eine Mauer der starren Autoritäten gefallen. Das sind gute Nachrichten. Und wie reagieren die Deutschen darauf? Meistens mit Sorgen und BEDENKEN: Die Ägypter nutzen Facebook, um den eigenen Präsidenten loszuwerden, und die Deutschen, um ihren Verteidigungsminister zu behalten. Das macht den Unterschied aus!“

Von Hamed Abdel-Samad erschien zuletzt das Sachbuch „Der Untergang der islamischen Welt“, zusammen mit Broder „Entweder Broder. Die Deutschlandsafari“. Gegen Broders „Der ewige Antisemit“ besteht ein Auslieferungsstopp, „Gebt den Juden Schleswig-Holstein“ von Broder und Erich Follath erschien 2010.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hamed Abdel-Samad

gilt heute als einer der profiliertesten Islamexperten im deutschsprachigen Raum. Mit dem konsequenten Vorwurf eines „islamischen Faschismus“ gegen die Muslimbruderschaft und Aussagen wie „der Islam ist nicht auf dem Vormarsch, wir erleben vielmehr den Zerfall einer Religion, die keine konstruktiven Antworten bieten kann auf die Fragen des modernen Lebens" kritisiert er seine Herkunftsreligion so offen wie kaum ein anderer.

Nach einer Rede in Kairo wurde gegen ihn im Juni erneut, wie schon vor vier Jahren nach der Veröffentlichung seines autobiografischen Abschieds vom Himmel, die Fatwa ausgerufen. Wie bei Salman Rushdie 1989 nach dem Mordaufruf der Ayatollahs wegen Gotteslästerung in den satanischen Versen zeigt sich wieder einmal, dass Literatur – oder genauer – das Wort doch nicht ohne Wirkung bleiben muss.

In einem Gespräch mit Holger Detmering in der FAZ vom 2. d. M. („Demokratie ist nicht die Herrschaft Gottes“) weist er darauf hin „Ägypten braucht Deutschland, da muss der deutsche Staat in der Lage sein, mehr Druck auf die ägyptische Regierung auszuüben, um solche Mordaufrufe zu verurteilen und auch die Urheber zur Rechenschaft zu ziehen. Es war eigentlich eine Vorführung, dass der Außenminister Westerwelle am 13. Juni von der ägyptischen Regierung verlangte, sich von den Mordaufrufen zu distanzieren, und zwei Tage später empfängt Mursi Assem Abdel Maged, der den Mordaufruf gemacht hat, und umarmt ihn öffentlich, vor laufender Kamera. Das ist eine Farce, …“

 

Abraham will Isaak Gott opfern, weil dieser die Treue des alten Mannes testen möchte. Wer testet heute Eltern, ob sie einer Idee oder Wemauchimmer so hingegeben sind, dass sie das einzige Kind opfern? Wem?

Lieber Friedel,

manchmal lohnt sich ein Blick in die Archive, wo Erstklassiges, das bei Herausgabe übersehen worden ist, schlummert.
Dankenswert ist dein Hervorheben dieses Buches: Der Abschied vom Himmel.
Parsifal suchte den Gral. Was sucht Hamed Abdel-Samad? Sich selbst? Ein angstloses Leben? Der Titel heißt Abschied, nicht Ankunft.

Aber die Frage bleibt: Fordert heute ein „Gott“ die Opferung von Kindern?

In Deutschland leiden Kinder, weil ihnen die Gemeinschaft und das Zusammenleben verschiedener Generationen fehlen. Kinder müssen in Ägypten sehr früh existenzielle Lebenserfahrungen machen, während man in Deutschland und Japan den Kindern im Willen, sie zu behüten, die Chance auf elementare Lebenserfahrung vorenthält. Man lässt sie in einer vermeintlich heilen Welt … aufwachsen, bis sie spätestens mit zwölf Jahren erfahren, dass dies mit dem wirklichen Leben nichts zu tun hat. In Ägypten führt diese behütende Haltung bei Kindern zu Persönlichkeitsstörungen, in Deutschland und Japan zu Langeweile. Beides ist gefährlich, und beides erzeugt Gewalt.“ (S. 277 f.) So nimmt denn der moderne Feirefiz Abschied von Gott, denn „Gott ist nicht die Antwort auf meine Einsamkeit. / Gott ist meine Einsamkeit.“ (S. 285).
Die Klage über Langeweile wechselt mit der Klage über Burn-out? Was nun? Spaß muss es machen, spannend muss es sein, und die Leichtigkeit feiert in Klagenfurt Triumphe. Die erträgliche Leichtigkeit des Seins (im Nazi-Kiew).
Da ist die Opferung doch die unerträgliche Schwere des Seins.

Auf welchen Altar legt man Kinder heute? Wer verhindert den Opfertod?
Mir scheint es ein gutes Bild zu sein, das die Situation von Kindern zu reflektieren zwingt. Und anscheinend können wir von dem „Abschied vom Himmel“ lernen.
Vielen Dank für den Literaturhinweis.
Hofft
herzlichst
Wilhelm

 

Hallo Wilhelm,

dank Dir fürs Lesen & Kommentieren. Die Frage

Wer testet heute Eltern, ob sie einer Idee oder Wemauchimmer so hingegeben sind, dass sie das einzige Kind opfern? Wem?
Die neue Religion (oder Ideologie) heißt Konsumismus, wag ich mal so schnoddrig wie ich nun mal bin, und der Gott heißt Mammon (und der steht auch im AT).

Ich komm morgen oder übermorgen darauf zuück -

okay?

Gruß

Friedel

 

Hallo Friedel,
auch nur kurz: Das Geld und die Güter sind Mittel, nicht der Gott, oder?
Gute Nacht
Wilhelm

 

„Ein Witz erzählt von neuen Reichen mit einer luxuriösen Wohnungsausstattung, nur in der Ecke steht ein scheußlich verwanztes Sofa, und als der Besuch sich wundert, warum die Eigentümer das Scheusal nicht einfach rausschmeißen, antworten die: »Wir stellen es ja jeden Abend raus auf den Müll, aber die Wanzen tragen es jede Nacht wieder herein!« Das trifft die Lage.“*

Was die einfachere von Deinen Frage betrifft,

lieber Wilhelm -

…. Das Geld und die Güter sind Mittel, nicht der Gott, oder?,
sind Geld und Güter beides einfach nur Waren, wie auch das Mittel, um überhaupt diese Waren herzustellen und in Umlauf zu bringen – wobei eben das Mittel „Arbeit[skraft]“ nicht nur Ware, sondern auch der wichtigste Produktionsfaktor überhaupt ist, denn was wäre Kultur anderes als bearbeitete Natur und wie hätte Kapital gezeugt, pardon, erzeugt werden können?, wenn nicht durch Arbeit.

Geld ist immerhin eine besondere Ware (vgl. hier „MEW Bd. 23 ff. wi€der (ge)lesen“, http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=48294), welche die meisten verehren, wie andere das unbekannte höhere Wesen des Dr. Murke oder die unsichtbare Hand des Marktes, weil sie die wundersame Vermehrung als Buchgeld nicht nachvollziehen können. So hat es etwas Geheimnisvolles an sich (das schon einfachste mathematische Kenntnisse entzaubern kann). Der einfache Mensch braucht eine konkrete Vorstellung, und wär’s das Goldene Kalb, das aus einem einfachen Ast geschnitzte Idol eines Asen (Wodan & Co.) oder die Kreditkarte.

Der Titel heißt Abschied, nicht Ankunft
ist ein schöner Hinweis, muss einer doch erst wo-auch-immer (angekommen) sein, um sich verabschieden zu können, und Abdel-Samad hat sicherlich, wenn schon nicht einen Himmel, so doch seine Rolle gefunden in einer Welt, die weniger äußere Zwänge hat als die ägyptische (zumindest bilden wir's uns ein). Frei von Ängsten wird er sicherlich nicht sein (da steht schon unser animalisches Erbe vor), aber er weiß mit seinen Befindlichkeiten umzugehn. Wer einmal das sehr ungleiche Paar Broder / Abdel-Samed erlebt hat, weiß, dass die beiden kabarettreif (die) Be-Erde - zu (er)läutern vermögen.

Aber warum ich auf Deinen Beitrag so ausführlich zurückkomme, ist Deine Frage, die ich vorgestern relativ kurz angebunden zu beantworten versuchte (und ganz oben gestellte Frage einheimste)

Aber die Frage bleibt: Fordert heute ein „Gott“ die Opferung von Kindern?,
denn ich erinnerte mich doch eines Gesprächs im Juni aus der Zeit [„Reden in der Küche“, in der Zeit vom 27. 6.2013; S. 48 f., * ebd. S. 48] zwischen Elisabeth von Thadden und Swetlana Alexijewitsch, die in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten wird. Ich zitiere nur die (weißrussische) Schriftstellerin (einiges davon lässt sich in einer globalen Welt auf andere Systeme – wie etwa unserem - übertragen):„[…] Sowjetisches ist in Russland wieder Mode. Die Hälfte der jungen Menschen unter dreißig hält Stalin für einen großartigen Politiker. […] Die Intellektuellen träumen von einem Volk, das sich die Freiheit wünscht. Aber das Volk interessiert sich mehr fürs Essen. Gesiegt hat die Freiheit seiner kleinbürgerlichen Majestät Konsum. Die meisten Leute möchten lieber Eigentümer als freie Menschen sein.“ Selbstverständlich hat das Interview indirekt, dann aber buchstäblich mit Abdel-Samed’scher Problematik zu tun „[…] Als 100 000 Leute gegen Putin auf die Straße gingen, hat der Präsident hart durchgegriffen, weil er sich auf das Schweigen der Masse verlassen konnte. Die Bevölkerung schweigt immer schon. … Heute brechen ein Hass und eine Religiosität aus den Leuten hervor, die alle Intellektuellen überraschen. Putin wird unterdessen immer gefährlicher. […] Der Arabische Frühling hat ihn tief erschreckt. Er setzt auf Abschreckung. Und er kann sich der Logik des totalitären Regimes bedienen. …“

Das

manchmal lohnt sich ein Blick in die Archive, wo Erstklassiges, das bei Herausgabe übersehen worden ist, schlummert
stimmte mich vorgestern sogar ein wenig verlegen, aber ich hab mich wieder gefangen, denn – warum sollt ich’s leugnen? - gern gelesen hab ich’s schon (auch ich bin eitel gerade durch Uneitelkeit). Sagen wir es so – frei nach einem Titel Anakreons – ich bevorzuge eine andere Sicht (vgl. auch meine Antwort an Jo).

Nochmals danke fürs Lesen & kommentieren!, sagt der

Friedel

 

Nur wenige schwimmen ganz konkret so in Geld wie Onkel Dagobert,
lieber Friedel,
mit nostalgischen Gefühlen bin ich dem Hinweis auf MEW 23 gefolgt und bin dort alten Bekannten begegnet. Ja, richtig, schön schien die Welt erklärt. Man liest die alten Heroen der Kapitalismuskritik und gibt ihnen recht.
Und dann? Eigentlich kümmert sich niemand mehr um sie. Vielleicht weil sie zwar recht haben, aber nicht ganz recht, halbrecht, viertelrecht vielleicht. Theorien mit beschränkter Reichweite.
So lese ich dann das Kapital als Bibel, als Glaubenssätze, die so tun, als wären sie naturwissenschaftliche Gegebenheiten. Sie verschaffen einem die Klarheit, die nur Religionen, nicht aber die Natur geben kann; und das ist hilfreich, verschafft man sich dadurch doch einen (unvollständigen) Blick auf die Wirklichkeit.
Die religiöse Komponente des Geldes ist klar. Geld ist nur Mittel, um Defizite, Leiden zu kompensieren. Geld ist Heil. Heil ist es, was Menschen wollen; Geld ist das Mittel, um sich die Medikamente (Konsumgüter) zu verschaffen, die einen heilen. Und unter Heil verstehen viele nicht nur die Heilung, sondern auch die Heiligung (von zwei Päpsten). Insofern ist Geld sekundär, Heil primär, Um des Heiles willen, sprengen manche andere Menschen in die Luft.
Dass das Geld genauso wenig die Hoffnung erfüllen kann wie andere Heilserwartungen und –versprechungen, ist klar.
Und damit kommen wir zum Himmel, in dem Heil ge(er)funden wird. Abschied vom Himmel ist Abschied vom Heil?
Wer steht, so fragte ich, hinter dem allem, dem Heilungstheater? Der Mensch, und nur der?! Die Katze, die sich in den Schwanz beißt, aber meint, es wäre der einer anderen.

Aber die Frage bleibt: Fordert heute ein „Gott“ die Opferung von Kindern?
Der Hinweis auf Putin ist richtig. Opfert er im Sinne von Abraham die kritische Jugend? Warum machen Eltern das? Wofür opfern sich die Syrer oder werden geopfert? Oder sind die missbrauchten Kinder Opfer? Wie viele Mütter schenkten dem „Führer“ ein Kind als Opfer für die Schlachtbank? Wie und wo steht es heute so?
Es ist das Bild des befehlenden Gottes, des gehorchenden Vaters und des erduldenden Sohnes, das mich nach Entsprechungen heute suchen lässt. Aber – eigentlich möchte ich nichts finden.
Herzlichst
Wilhelm

 

Es ist das Bild des befehlenden Gottes, des gehorchenden Vaters und des erduldenden Sohnes, das mich nach Entsprechungen heute suchen lässt. Aber – eigentlich möchte ich nichts finden.

So soll's denn auch sein,

lieber Wilhelm!

Dank Dir nochmals fürs Zeit"opfer" und die - wie ich finde - klugen Beiträge. Zudem wünsch ich noch ein schönes Wochenende!,

Friedel

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom