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Hedgefond

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04.10.2007
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Hedgefond

Vor einigen Tagen ergab sich eine seltsame Begebenheit. Durch die geschlossene Tür schritt ein Außerirdischer, bestellte einen Kaffee mit Milch auf Kredit.

Der Supermarkt war gut besucht und zur Verblüffung der Kundschaft,
erschien im selben Augenblick das Bestellte auf dem Tresen für die Fotoausgabe.
Ein mutiger Verkäufer eilte herbei um die Kreditkarte des Fremden zu prüfen.
Hier geschah das Unmögliche ...
Gleißend helles Licht verwandelte den Supermarkt in einen riesigen Einkaufstempel, in dem Wunsch und Wirklichkeit paradiesisch nah bei einander lagen. Bevor Kundschaft und Angestellte sich dessen bewusst wurden, stand ein etwa drei Meter fünfzig hohes, feingliedriges, weibliches Wesen vor dem Kassierer und küsste ihn.
Regungslos ließ dieser den körperlichen Kontakt geschehen und in nur wenigen Sekunden veränderte sich seine Physis derart, dass der Kundschaft der Atem stockte.
Die außerirdische Schönheit nahm den Rest des Kassierers zwischen Daumen und Zeigefinger, legte ihn auf den kleinen Löffel, der auf der Untertasse lag. Kippte alles über den Rand der Tasse, sodass er, der Geschrumpfte, wie fein raffinierter Zucker in den noch heißen Kaffee glitt. Mit einer flinken Bewegung führte sie die Kaffeetasse zum Mund und verschlang Porzellan, Kaffee, Kassierer und Löffel.

 

Hallo, filifilos,

etwas wirr scheint die Story, wenngleich amüsant. Der Vergleich mit der Schneelandschaft wirkt deplatziert.
Außerdem: Wo ist das Experiment?

Du solltest außerdem noch einmal die Rechtschreibung prüfen (Beispiel: "lies" -> "ließ").

 
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Moikka filifilos,

also, ich liebe diesen kleinen Text heiß & innig, eine Freude, sowas zu lesen. Das ist wunderbar flüssig, die völlig absurden Bilder scheinen sich trotz ihrer Gegensätzlichkeit ganz organisch zusammenzufügen, so daß man den Eindruck hat (am Satzende jeweils), es müsse genau so kommen wie beschrieben, und kein Stück anders. *seufz* Könnte ich stundenlang lesen.

Gekonnt dabei, daß Du es in dieser Kürze schaffst, eine in sich geschlossene, in sich logisch erscheinende Situation aufzubauen, die nicht zerfasert und nicht willkürlich wirkt. Die nicht krampfig aussieht, und sich nicht bemühen muß, viel zu erklären - und dennoch genau so für sich selbst stehen kann. Sowas lese ich gern: wenn es ein Autor schafft, in ein paar Zeilen eine eigenständige 'Welt' zu entwerfen, nach der man den Eindruck hat, eine lange, komplexe Geschichte gelesen zu haben.

Ich lese viel "klassischen" Surrealismus, und sehe hier eigentlich genau diesen Sprachstil - da würde ich nun die Rubrik Seltsam vorschlagen.

Zwei Dinge:
Im ersten Absatz hat's die Formatierung zerschossen, das wäre hübscher angeglichen (= überflüssige Zeilenumbrüche raus).

Für mein Empfinden wäre der Text viel runder und stimmiger, wenn die letzten beiden Sätze, die jetzt als Einzelabsatz da stehen, gestrichen würden, und Du mit

Mit einer flinken Bewegung führte sie die Kaffeetasse zum Mund und verschlang Porzellan, Kaffee, Kassierer und Löffel.
schließen würdest. Der Rest ist vom Tonfall her nüchterne, beamtenmäßige Alltagsbetrachtung, die uns das Geschehen von der gewöhnlichen, statt wie bisher, von der ungewöhnlichen Sichtweise zeigt. Ich finde, Du brichst hier mit der Erzählstimme. Schöner, das Ganze so leicht und locker mit dieser wunderbaren Geste in der Luft hängen zu lassen, als eleganter Ausklang.

Übrigens: vor und nach ... ein Leerzeichen, wenn Du nicht mitten im Wort abbrichst, wie bei Schei...

Gern gelesen, weiter so, gern auch länger! :)
Herzlichst,
Katla

P.S. Äh, den Titel hab ich übrigens nicht kapiert. *dusselig guck* Hoffe nicht, ich hab ganz massiv was übersehen, hier.

 
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Macht mir Mut, hatte wieder auf jemandem gehört, wollte es auch so, wie Dein Vorschlag. Dank!

An Katla
oh, bin lange weg gewesen von hier! Hoffe auf Hilfe. Wie kann ich die Geschichte nach Seltsam verschieben?

 

Hi filifilos,

Ich kann nur sagen, dass der Text bescheuert ist und ich ihn geil finde!:)
Hauptsache mal vollkommen sinnlos:)

Liebe Grüße

PPasing

 
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Hallo fililios & -
bei 19 Beiträgen trau ich mir das durchaus noch zu -
herzlich willkommen hierselbst!

Wir „Gelegentlichen“ müssen zusammenhalten, was mir nicht nur wegen Javier Marias leicht fällt, sondern auch wegen Deines kleinen rundum gelungenen Textes, der SF, Wirtschaftssatire und Utopie in einem ist. Dabei seh ich ihn als nix anderes als eine Wortspielerei mit und Bildnis zu Deinem nickname:

Fililios mit der Wurzel „Filius“ bezeichnet hierzulande scherzhaft den „Sohn(emann)“ und die uritalische Wurzel „felios“ bedeutet – natürlich! – „Sohn“, wozu dann latinisiert die Tochter als „filia“ vom Stamme „femina“ daherkommt, die wiederum dem „fellare“ (saugen, i. S. d. sich saugen lassens) entspringt. Nun ja, leider muss ich nun den Schwenker zum Kirchenlatein mit der „filialis“ machen, was „töchterlich“ = abhängig bedeutet, wofür ja heut noch jede Filiale spricht.

Dennoch einige Anmerkungen: warum soll es eine „seltsame“ Begebenheit gewesen sein? Wer an die selbstregulierende Kraft eines Haifischbeckens, ’tschuldigung, des Marktes glaubt, der nimmt ein wenig Unbill doch schafgleich in Kauf ... Wie doch auch der britische Wähler, der doch soviel Vertrauen zu der ehem. Thatcher Partei hat, mit der die ganze Chause anhob - womit ich aber zu sehr abschweife ...

Gruß

Friedel

PS: Fast vergessen: gönn dem Hedgefond noch'n s.

 

Headgefon

Καλησπέρα Friedrichard, was ich von Ihnen lese macht mich sehr glücklich! Alles richtig! Das 's' wollte ich nicht, wäre zu einfach im Titel. Dank! P.S.: Nicht zu denken an den häufigen Dornenbush ...

 

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