Was ist neu

Herr Meier hat eine Frage

Mitglied
Beitritt
25.10.2006
Beiträge
8
Zuletzt bearbeitet:

Herr Meier hat eine Frage

Hallo mein Freund, darf ich mich vorstellen und dir etwas aus meinem Leben erzählen?
Mein Name ist Meier, Theodor Claudius Meier. Ich weiß nicht was meine Eltern sich dabei gedacht haben mich auf den Namen Theodor Claudius zu taufen. Ich bin 1950 geboren. Normalerweise heißen die Jungs aus der Zeit Klaus, Peter, Norbert oder Dieter. Und ich? Theodor Claudius. Den Claudius verschweige ich normalerweise. Theodor ist schon hart genug. Meine Freunde und Kollegen nennen mich Theo, damit kann ich leben. Und Meier? Es gibt wohl niemanden der den blöden Spruch „Meier, großes M und kleine Eier“ nicht kennt. Ich hörte den Spruch zum ersten Mal als ich in die Schule gekommen bin. Noch zu jung um den Hintergedanken dabei zu verstehen. In der Oberschule wurde es mir dann klar. Das war die Zeit in der ich nach dem Sportunterricht beim Duschen die anderen Jungs heimlich beobachtet habe, um zu sehen ob meine Eier wirklich klein oder sogar kleiner als die der anderen waren. Zu meiner Beruhigung war alles normal. Den Spruch allerdings finde ich auch heute noch blöd.

Ich lebe und arbeite in Berlin. Hauptstadt von Deutschland, Hauptstadt der Kriminalität. Ich bin übrigens Kriminalbeamter. Abteilung Mord. Mache allerdings seit 5 Jahren nur noch Innendienst. Kümmere mich um Recherchen. Sammele zu den einzelnen Fällen Informationen und Fakten, versuche Zusammenhänge zu finden. Klingt nicht aufregend, ist es auch nicht, aber, hier ich muss mich mal selbst loben, hat schon oft auf die Spur eines Täters geführt.

Ich wohne im Norden von Berlin. In einer 200 qm großen Dachgeschoßwohnung. Die habe ich vor Jahren super günstig gekauft. Das Haus ist ein Altbau. Der Eigentümer wollte die Kosten für die Sanierungen sparen. Er hat alle Wohnungen zum Spottpreis angeboten, mit der Option, dass die Käufer die Wohnungen selbst (und nach ihren Wünschen) sanieren. Ich habe mir das ganze Dachgeschoß angeeignet. Jetzt habe ich 100 qm zum Wohnen, ganz schick und modern, nur im Bad habe ich noch einen riesigen alten Badezimmerofen. Der sieht irgendwie gemütlich aus und ist recht nützlich zum verbrennen von Papier und anderen brennbaren Materialen.
Die anderen 100 qm sind meine Werkstatt und mein Ausstellungsraum.
Ich sammle alte Motorräder. Ich kaufe sie in Einzelteilen vom Schrott und restauriere die Bikes bis sie wieder originalgetreu vor mir stehen. Gefahren werden sie nicht mehr, nur noch bewundert.
Ich hämmere und klopfe, säge, schraube und schweiße was das Zeug hält. Am Anfang haben sich meine spießigen Nachbarn noch über den Lärm beschwert. Ich habe dann immer vor ihnen gestanden und mir ihre Beschwerden angehört, im Laufe des Gesprächs meine Jacke geöffnet und ganz zufällig mein Schulterhalfter mit Pistole sehen lassen. Junge, dass wirkte jedes Mal. Von da an hatte ich meine Ruhe und kann seitdem machen was ich will.

Seit dem Frühling dieses Jahres lebe ich allein. Ich bin zwar immer noch verheiratet, nur meine Frau ist weg. Geheiratet haben wir 1975, meine Elvira und ich. Was war sie schön. Nicht besonders groß, schlank, blondes Haar, grüne Augen und immer ein Lachen im Gesicht. Meine kleine Elfe habe ich zu ihr gesagt. Aber mit der Zeit und den Jahren wurde aus der Elfe ein Elefant, dass Haar wurde grau und das Lachen verschwand. Und gemeckert hat sie. Nichts konnte ich ihr recht machen (und ich habe mir wirklich Mühe gegeben). Den ganzen Tag hat sie vor der Glotze gesessen und Pizza gegessen. Ich musste in der Kantine essen wenn ich mal auf etwas anderes als Pizza Appetit hatte. Dann, eines Tages komme ich nach Hause und sie ist weg. Auf dem Monitor des Computers die Nachricht: „Ich brauche Zeit für mich allein, ich melde mich wieder“. Wenn ich ehrlich bin, so richtig traurig war ich nicht. Ich habe sie zwar gesucht, aber nur um den Schein zu wahren. Jetzt lebe ich mein Leben so wie es mir gefällt, kann an meinen Motorrädern so lange werkeln wie ich will. Teile mir meine Zeit ein wie ich es will, und brauche auf niemandem mehr Rücksicht nehmen. Was für ein Leben!

Samstag vor drei Wochen wurde dann mein gemütlicher Lebensstil erheblich gestört. So gegen 23 Uhr klingelt es plötzlich an der Wohnungstür. Ich habe mich gefragt wer um diese Zeit wohl noch was von mir wollte? Also hoch vom Sofa und hin zur Tür.
Steht da ein kleiner, schmalbrüstiger, etwas angeschmutzt aussehender Mann. „Guten Abend Herr Meier. Ich weiß wo ihre Frau ist. Bevor ich zur Polizei gehe wollte ich noch kurz mit ihnen reden“
Was blieb mir anderes übrig als ihn herein zu bitten und zu hören was er mir zu sagen hatte.
Sein Name war Ralf Schmitz, und dieser kleine Scheißer war ein obdachloser Spanner. Vor über einen Jahr hat er sich auf dem Dachboden unseres Nebenhauses eingenistet. Regelmäßig ist Schmitz über die Dächer geschlichen und hat in Fenster und Dachluken gesehen. Die Dachluke in unserem Bad ist genau über der Badewanne Auf seinen Rundgängen hat er dann auch regelmäßig meine Elvira beim Baden beobachtet. Und dann Anfang April hat er gesehen wir ich sie in der Badewanne in kleine handliche Stücke zersägt habe.

Sie kam an jenem Tag in meine Werkstatt und fing wieder an zu meckern. Ich hatte gerade einen großen Schraubendreher in der Hand, und plötzlich wusste ich was ich tun musste. Blitzschnell habe ich ihn ihr Herz gestoßen. Die Verwunderung in ihrem Blick war köstlich. Ja und dann? Wohin mit der Leiche? Da kam mir die Idee Elvira zu zersägen. Ab in die Badewanne und losgesägt. Man kann sich nicht vorstellen wie anstrengend das war. Dabei habe ich natürlich nicht mitbekommen das der Schmitz mich beobachtete. Die einzelnen Leichenteile habe ich dann erst mal in unsere Gefriertruhe gepackt, und nach und nach, jedes Mal wenn ich mir den Badeofen angeheizt habe, verbrannte ich dann ein paar Einzelteile von ihr. Das hat Schmitz natürlich auch noch gesehen. Ich war mir so sicher, den perfekten Mord begangen zu haben. Die Nachricht die ich auf dem Computer getippt habe, die eingefrorenen, und später verbrannten Einzelteile.

Jetzt im November wollte Schmitz also sein Wissen nutzen und den Winter über bei mir einziehen. Er wollte bei mir wohnen, sich satt essen, neu einkleiden lassen und Taschengeld kassieren. Was blieb mir anderes übrig. Ich habe zugestimmt. Eine Woche habe ich ihn in Sicherheit gewiegt. Habe ihn so richtig verwöhnt. Dann habe ich ihn eingeladen mit mir zusammen an meiner letzten Errungenschaft, einer Honda Gold-Wing, zu basteln. Er ist mit wahrer Begeisterung bei der Sache gewesen. Und ich muss gestehen, er hatte geschickte Hände. Aber das hat ihm nichts genutzt. Er war eine Bedrohung für mich. Also habe ich meinen zweiten Mord begangen. Wieder in meiner Werkstatt, dieses Mal allerdings mit dem Hammer. Und dann, wie beim ersten Mal, zersägen und einfrieren. Nur das mich niemand mehr beobachten konnte. Ich habe an der Badezimmerluke eine Jalousie angebracht.

Ich habe wirklich geglaubt ich könnte mein sorgenfreies Leben wieder weiterführen. Das ging genau bis Mittwoch. Da klingelte es abends wieder an der Tür. „Hallo Herr Meier, mein Freund Ralf hat mir bei unserem letzten Treffen gesagt, dass wenn er sich 5 Tage lang nicht bei mir meldet, dann soll ich zu Ihnen kommen: Die 5 Tage sind längst um. Ich gehe davon aus, dass mein Freund nicht mehr lebt. Er hat mir aber bevor er zu Ihnen kam diesen Umschlag gegeben. Er war sicher, dass Sie mir im Tausch für die Informationen in diesem Umschlag ein Winterquartier anbieten. Ich heiße Wolfgang und habe mit Rolf zusammen auf dem Dachboden nebenan gelebt.“

Seit Donnerstag bin ich nun ein dreifacher Mörder. Jetzt habe ich eine Frage and dich mein Freund. Kannst Du mir vielleicht sagen wie viele Obdachlose es in Berlin gibt?

 

Hallo Victoria Corne

Hm, ja, nette Idee würde ich sagen. Aber Spannung? Nicht wirklich. Eigentlich ist es ja mehr Satire.
Da würde ich auch das Hauptproblem sehen: Es dauert fast zwei drittel der Geschichte bis überhaupt mal was passiert. Klar ist das dem Stil geschuldet und du musst den Prot auf die Art ja erstmal einführen, aber das sind für meinen Geschack zuviele, meist sinnlose, Details. Erschwerend kommt hinzu das, das durch die nüchterne Erzählweise sehr langweilig rüberkommt. Um Derartiges zu umgehen benutzt man am besten konkrete Situationen in denen die Handlungen und Reaktionen des Prots dem Leser Aufschluss über seinen Charakter oder andere Details geben. Das ist in diesem Fall, durch den fast briefartigen Stil natürlich kaum umzusetzen. Deshalb kann ich eigentlich nur empfehlen im ganzen zu versuchen mehr Tempo reinzubringen und einige Details abzuspecken.
Zwei logische Fehler sind mir noch aufgefallen:
Er bringt seine Frau um, indem er ihr einen Schraubenschlüssel ins Herz rammt? Oh man, das muss ja ne Sauerei werden. Ich glaub du meinst eher einen Schraubenzieher, oder?
Und das andere: Ich versteh echt nicht wieso der zweite Obdachlose so blöde ist, in die selbe Wohnung zu ziehen. Ich meine er sagt es ja noch selbst: Mein Freund war hier und sie haben ihn wahrscheinlich umgebracht als er hier gewohnt hat, deshalb komme ich jetzt um den selben Fehler erneut zu begehn. Das ist schon ziemlich dämlich.

Hm, also im Ganzen triffst du nicht meinen Geschmack, aber vielleicht sehen das andere ja ganz anders.

Gruß,Skalde.

 

Hi!

Deine Geschichte hat nicht gerade mitgerissen, auch wenn sie zum Ende hin ein wenig besser wird, ist sie letztendlich nicht so das Wahre.

Der Stil ist zu langatmig, was schon gleich zu Beginn die Spannung rausnimmt und die beiden schon angesprochenen Logikfehler sind so auffällig, dass die Geschichte endgültig absolut unglaubwürdig wird.

Tut mir Leid, aber nächstes Mal wird's besser. ;)

Beste Grüße

Nothlia

 

Hallo Nothila,
vielen Dank für deinen Kommentar. Gerade deshalb habe ich mich entschlossen meine Geschichten hier zu veröffentlichen. Ich habe angefangen zu schreiben "nur so für mich zum Spaß" , will aber wissen, was kann/muß ich besser machen.
lg
Viktoria

 

Hi Viktoria,

Idee und Stil finde ich ganz gut. Der Meinung, daß keine Spannung drin sein soll, kann ich mich nicht ganz anschließen. Es dauert aber schon recht lange bis man den Anfang des Spannungsfadens findet.

Persönlich finde ich es auch nicht so gut, wenn ein Ich-Erzähler den Leser in die Irre führt:

Seit dem Frühling dieses Jahres lebe ich allein. Ich bin zwar immer noch verheiratet, nur meine Frau ist weg. ... Dann, eines Tages komme ich nach Hause und sie ist weg. Auf dem Monitor des Computers die Nachricht: „Ich brauche Zeit für mich allein, ich melde mich wieder“.

Er weiß ja sehr wohl, daß das nicht stimmt und gibt das auch später unumwunden zu. Also wieso will er mich (den Leser) hier in die Irre leiten?

Meiner Meinung nach könnte man hier die beiden genannten Punkte gleichzeitig beheben, indem man z.B. einen Satz(teil) wie "So erzählen es sich meine Nachbarn." oder ähnliches einfügt. Damit ist es nicht mehr SEINE falsche Aussage, sondern die seiner Umgebung. Gleichzeitig wird damit bereits angedeutet, daß hier etwas nicht stimmt. Das zieht den Anfang des Spannungsfadens etwas nach vorne. (Noch nicht weit genug. Aber immerhin.)

Noch ein Logikfehler:

... im Laufe des Gesprächs meine Jacke geöffnet und ganz zufällig mein Schulterhalfter mit Pistole sehen lassen.

Innendienstbeamte tragen für gewöhnlich keinen Schulterholster mit einer Waffe. Schon gar nicht im Privatleben.

Und noch was:

Klingt nicht aufregend, ist es auch nicht, aber, hier ich muss mich mal selbst loben, hat schon oft auf die Spur eines Täters geführt.

Den Satz solltest Du nochmal prüfen. Was soll denn das heißen? - Auch sonst waren noch ein paar kleinere Rechtschreibfehler drin, aber die finde ich so schnell nicht mehr.

Es grüßt

Richard_K

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom