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Herr Schneider geht nach Hause

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22.01.2006
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Herr Schneider geht nach Hause

Herr Schneider war auf dem Weg nach Hause.
Nichts konnte ihn heute aufhalten! Er war lange genug weg gewesen, jetzt wollte er zurück. Wenn der Weg nur nicht so fürchterlich weit wäre!
Doch er hatte keine Wahl. Herr Schneider hatte kein Auto, deshalb musste er den ganzen Weg zu Fuß gehen. Er passierte das Schwimmbad, überquerte die große Kreuzung an der Zerlettstraße, ging am Rand des Stadtparks entlang und näherte sich der Kleingartensiedlung.

Als er gerade am letzten Gartentor am Ende der Siedlung vorbeikam, hörte er einen markerschütternden Schrei. Ruckartig blieb Herr Schneider stehen und lauschte in die Richtung, aus der er diesen schrecklichen Lärm gehört hatte. Da war es schon wieder, ohrenbetäubend! Doch er lief nicht weg. Das konnte er nicht, dazu war Herr Schneider viel zu neugierig. Er schlich sogar ans Gartentor. Dort stellte er fest, dass es einen Spalt breit offen war. Sollte er hineinschlüpfen? Instinktiv spürte er, dass er da besser nicht reingehen sollte, aber…da war er auch schon drin.

Er schaute sich um. Keine Menschenseele zu sehen. Der Duft von frisch gemähtem Gras lag in der Luft. Verstohlen blickte Herr Schneider nach allen Seiten. Wo war die Quelle dieser entsetzlichen Schreie? Er hatte es doch genau gehört, sie mussten aus diesem Garten kommen! Doch außer einem Häcksler, der leise vor sich hinsurrte, war nichts besonderes zu sehen.

Plötzlich erstarrte Herr Schneider! Er hörte Schritte, menschliche Schritte! Er huschte hinter den Komposthaufen der in der Nähe des Gartentors stand.
Die Schritte kamen näher. Und näher. Noch näher.
Zitternd machte sich Herr Schneider ganz klein.

Da packte ihn plötzlich mit aller Gewalt eine Hand in seinem Nacken! Er war entdeckt worden!
Herr Schneider wurde hoch in die Luft gerissen, so stark war der Angreifer.

Wäre ich doch bloß nach Hause gegangen, warum musste ich nur so neugierig sein?, dachte Herr Schneider während er in lauter Panik wild um sich strampelte.

„Verdammtes Katzenpack, das ist jetzt schon die dritte heute hier in meinem Garten. Euch mach ich alle zu Hackfleisch“ grollte der Gärtner und steckte Herrn Schneider in den Häcksler.

Die Reste der kleinen Katze sickerten durch den Auslass auf den frisch gemähten Rasen.

 

Hallo und herzlich Willkommen, StBSchwarz.

Hmm, wo fange ich bei deiner Geschichte denn mal an? Irgendwie wirkt sie auf mich ziemlich unausgegoren. Eine Schreibübung, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. ;)

Zum einen solltest du noch einmal kurz über die Geschichte lesen, um kleinere Fehler zu korrigieren. Bsp:

"Wäre ich doch bloß nach Hause gegangen, warum musste ich nur so neugierig sein?", dachte Herr Schneider während er in lauter Panik wild um sich strampelte.
Bitte mit richtigen Anführungszeichen ausschreiben oder einfach kursiv setzen. Nach der (wörtlichen) Rede dann ein Komma.

Ansonsten:
Das Ende fand ich innovativ und überraschend, da ich mit dieser Wendung nicht gerechnet habe. Das lag aber vor allem auch daran, dass du bewusst getäuscht hast und das ist nicht gut, denn eine Geschichte sollte schon in sich logisch sein.

Doch er hatte keine Wahl. Herr Schneider hatte kein Auto
Naja... nach dem Ende erscheint das Ganze ziemlich logisch. Deshalb ist das genau genommen ein Fehler!
Er hörte Schritte, menschliche Schritte!
An dieser Stelle hatte ich zum ersten Mal überlegt, ob Herr Schneider kein Mensch sei - sonst hättest du wohl kaum darauf hingewiesen. Den Gedanken verwarf ich dann aber wieder und dachte, es sei einfach unbedacht aufgeschrieben. Prinzipiell kannst du es aber wirklich streichen, denn "Schritte" verbindet man generell mit "menschlich".

Dass der komische Typ sich alle Katzen packt und tötet, lasse ich einfach mal unkommentiert. Es mag ja wirklich solche Leute geben.

Fazit: Eine wirklich seltsame Geschichte, bei der ich weder wüsste, was großartig überarbeitet werden (ausser den angemerkten Stellen), noch was dahinter stehen sollte. Also ein kleiner Text für Zwischendurch, lesen und vergessen (allerdings nicht zwangsläufig negativ gemeint).

LG,
:zensiert:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi StBSchwarz,

ich bin leider kein Freund von diesen Pointengeschichten. Ich glaube, in Humor gab es einmal eine Geschichte, in der ein Mann rumlief und freudig schrie: "Krebs! Krebs! Ich habe Krebs!" Alle Leute in der Geschichte wunderten sich, warum er so froh war. Auflösung: Er hatte einen Krebs zu Hause im Aquarium oder in der Badewanne oder wo weiß ich. Abgesehen davon, dass die Irreführung der Leser auch noch grammatikalisch inkorrekt war (sonst hätte sie aber nicht funktioniert), war das Ganze nicht mal ansatzweise lustig.

Deine Geschichte funktioniert zum Glück und du musst dazu auch nicht die Grammatikregeln brechen. Dennoch kam mir diese Krebsgeschichte in den Sinn, denn der Name, den du dem Kätzchen gegeben hast, hat natürlich auch keinen anderen Sinn, als den Leser in die Irre zu führen. Wie gesagt: Ich steh nicht auf solche Pointengeschichten. Aber sei's drum, als Fingerübung vielleicht ganz nett. Aber mehr ist dieser Text nicht, das sehe ich wie Zensur.

Ich hatte übrigens beim Lesen gedacht, dass das Schreien von einem Tier (speziell sogar von einer Katze) kommt. Aber dass Herr Schneider selbst eine ist, hatte ich auch nicht vermutet.

Eine Bitte noch: Sieh deine Texte in Zukunft bitte vor dem Posten auf Flüchtigkeitsfehler durch. Den Fehler im Titel kannst du nicht korrigieren, das mache ich jetzt (Herr Schneier statt Herr Schneider).

Viele Grüße und noch viel Spaß hier auf dem Board
Kerstin

 

Danke für die nette Begrüßung hier und die ehrlichen Kritiken.
Oh ja, die Flüchtigkeitsfehler - in meiner Eile, endlich mal den Mut zu finden und etwas zu veröffentlichen war ich ein wenig übereilt.

Danke übrigens für das Lob hinsichtlich des innovativen Endes.

Was den Namen der Katze angeht: Eine Freundin von mir hat eine Katze (ein Weibchen!) die Herr Schneider heißt. Das amüsiert mich jedesmal und war für mich der Auslöser dieser kurzen Story.

Mit dem Auto... stimmt, das war möglicherweise zuviel bzw. unfair. Aber nicht gelogen.

Fingerübung trifft es übrigens sehr gut, exakt das ist es. Ich hoffe hier in eurem schönen Forum meine Finger ein wenig geschickter zu machen.

 

Hallo StbSchwarz,

also ich fand die Pointengeschichte sehr gelungen.

Sehr gut waren aus meiner Sicht: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

  • Geschichtsstruktur
  • Spannungsaufbau
  • Höhepunkt und Ende

Nicht so gut gelungen fand ich:;)
  • Einleitung: Ist es morgens, mittags, abdnes? Ist das Viertel menschenleer? Was denkt Herr Schneider?
  • Wortwahl: ohrenbetäubend, markerschütternd u.ä; - das fand ich ein bisschen 08/15-Wortwahl, da fehlt Dir die Originalität, die Du auf Ebene des Plots hattest

LG
WU

 

Hallo Urach,

schön dass es dir gefallen hat. War meine erste Geschichte hier, ich hab sie ganz schnell geschrieben und deshalb ist sie auch viel zu kurz und es mangelt an Details (wie du schon sagst, insbesondere in der Einleitung).
Was die Wortwahl angeht, jeztzt wo du das schreibst, fällts mir auch auf. Hoffentlich mache ich das nicht immer so! Muss ich mal drauf achtgeben...

Frank

 

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