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Hier und jetzt

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26.01.2006
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Hier und jetzt

Das grelle Licht blendet mich, doch so muss ich ihre Blicke nicht sehen. Auch wenn ich weiß, dass sie da sind. Also humple ich dennoch zur Anmeldung und versuche, das Keuchen bei jedem Schritt zu unterdrücken. Scheiß Typ.
Die Frage der Schwester, was mir fehlt, ist überflüssig. Sie stellt sie dennoch.
"Nur mal nachschauen", lüge ich, denn ich weiß, dass ich so nicht weiterarbeiten kann. Ich will Schmerzmittel und vielleicht einen Verband. Aber keine Fragen.
"Wie ist denn das passiert?"
"Ein Unfall."
"Natürlich", grinst sie schräg. "Das sagen alle."
"Ich sage es." Ich gehe zum Stuhl und setze mich.
Die Schwester und der Arzt kommen näher, untersuchen mich, hören mich ab, fassen mich an.
Ich ertrage es. Sie sind Ärzte. Sie dürfen das. Sie sollen mir helfen.
"Tut es hier weh?" fragt sie, während ich zusammenzucke.
Ich schweige.
"Hier?"
"Nein."
"Die Rippen sind geprellt und die Striemen an Ihrem Rücken müssen wir behandeln."
Mist. Das kostet mich Tage.
"Sie sollten sich ein paar Tage ausruhen", sagt die Schwester.
Und da ist er - der wissende Blick. Wie immer. Und wie immer ignoriere ich ihn.
"Sicher", sage ich. "Kein Problem."
"Brauchen Sie eine Krankschreibung?"
"Von mir aus."
Sie füllt sie aus. Sie weiß, dass es umsonst ist und tut es dennoch. Mir egal. Soll sie denken, was sie will.
Ein Hoch auf die Schweigepflicht.

**

"Und? Wann kannst du wieder arbeiten?"
Horst ist ungeduldig. Logisch. Es kostet ihn Bares, wenn ich nicht einsatzbereit bin. Also beiße ich die Zähne zusammen und sage, "Morgen. Im Grunde erst übermorgen, aber es geht schon."
"Gut, dann morgen", sagt er knapp und widmet sich wieder seiner Zeitung.
Pferdewetten. Er liebt Pferde, und er wettet gerne auf sie. 'Man kann sie gut einschätzen', sagt er. 'Sie geben immer ihr Bestes, und wenn sie es nicht mehr können, kauft man ein neues.'
Genau so ist Horst. Aber ich habe gewusst, worauf ich mich einlasse.
Vom ersten Tag an.

**

"Mir gefällt, wie du tanzt."
Der Typ steht vor mir, grinst mich an, wie die Schlange die Maus.
"Freut mich", antworte ich knapp und wende mich der Bar zu. "Einen Whiskey bitte."
"Du trinkst viel", stellt er fest, doch fehlt ihm der vorwurfsvolle Klang, den ich von meinen Freunden her kenne. Und als ich den Whiskey erhalte, prostet er mir zu. "Auf den Spaß im Leben."
"Auf den Spaß." Ich leere das Glas in einem Zug und grinse ihn an. "Was macht ein alter Mann wie du in diesem Schuppen?"
Er lacht nur und mustert mich von oben bis unten. "Jungs wie dich suchen."
"Aha."
Ich belasse es dabei und gehe wieder auf die Tanzfläche. Dance, Trance, Techno, Rock - mir ist egal, welche Musik sie spielen, Hauptsache, sie ist laut und torpediert mir die Gedanken aus dem Hirn. Gedanken an früher, an meinen Vater, an ein Leben in einer Familie.
Und es wirkt. Ich tanze, bewege mich im Rhythmus zum Beat, zucke im Gleichklang der Stroboskope, schließe die Augen, um mehr sehen zu können, spüre nur noch die Musik und den Boden unter mir, wenn es überhaupt ein Boden ist. Es ist der freie Fall ins Unendliche, ins Nirvana, in das Schwarze Loch des Lebens. Und für diesen einen Moment bin ich glücklich.

Als ich wieder an die Bar komme, steht er immernoch da, grinst, prostet mir zu. "Du bist hübsch, mein Kleiner", sagt er selbstgefällig, "Wenn du alles so gut kannst wie tanzen, können wir ins Geschäft kommen."
"Was für ein Geschäft?" Ich ahne es bereits, doch ich will es aus seinem Mund hören.
"Du bist hübsch", wiederholt er. "Und ich wette, du kannst den einen oder anderen Euro nebenbei gut gebrauchen."
"Und womit?"
Jetzt lacht er. "Schau dich doch an." Sein Blick wandert wohlwollend an mir herunter, bleibt an meiner Körpermitte hängen. "Genau damit, mein Hübscher."

**

Ich hätte es besser wissen müssen, aber der Reiz war da. Kostenlose Drinks und gutes Geld für ein wenig mehr als ein nettes Lächeln; man musste nur die Augen schließen und es war wie sonst auch, nur eben mit vollkommen Fremden. Und, dass man den Blick danach nie vergessen wird.

"Hau ab. Hier ist dein Geld."
Es ist, als ob sie sich auf einmal schämen, und wahrscheinlich tun sie das auch. Sie haben, was sie wollten, und der Mohr hat seine Schuldigkeit getan.
"Verschwinde."

Und ich gehe. Ich ziehe mich an und verlasse die Wohnung. Manchmal ist es ein Hotelzimmer, oft ihr eigenes Heim. Mit Bildern der Familie an den Wänden, von Frauen und Kindern, Einschulungen und Geburtstagsfeiern. Ich stehe gerne davor und betrachte die Bilder - Ihnen ist es unangenehm.

"Das ist meine Frau," hat mal einer gesagt.
"Dachte ich mir. Hübsch."
"Ja. Ein Klasseweib."
"Und wo ist sie jetzt?"
"Übers Wochenende weggefahren mit den Kindern. Zur Oma."
"Aha."
Ich habe ihn angegrinst, und er hat weggeschaut.
Und kam nie wieder.

**

"Du hast einen längeren Termin am Wochenende", sagt Horst beiläufig, während er die Zeitung weglegt und nach der nächsten greift. Wall Street Journal. Und noch bevor er weiterspricht, weiß ich, was er sagen wird.
"Klaus."
Er nickt, und ich weiß, was das bedeutet.
"Hast du alles beisammen dafür?"
"Sicher."
"Was ist mit den Schlüsseln? Waren die nicht weg?"
"Ich hab neue."
"Schlüssel?"
"Handschellen."
"Gut." Sein Kopf verschwindet hinter den rosafarbenen Seiten. "Dann kannst du jetzt gehen. Erhol' dich. Ich ruf' dich an."

Ich steige in meinen - eigentlich seinen - Wagen und fahre nach Hause, wechsle die Musik im Player wie mein Gesicht und meine Haltung, bereit, beim Aussteigen in meine zweite Realität einzutauchen.
Dort angekommen, erwartet mich der mitleidige Blick meiner Nachbarin durch ihre akkurat gepflegten Rosensträucher hindurch. "Vielleicht ist Boxen doch nicht der richtige Sport für Sie", stellt sie fest, "da können Sie noch so viel trainieren. Sie sehen ja schlimm aus."
"Sie sollten den anderen sehen", grinse ich und gehe ins Haus, nicht, ohne ihr zuvor noch einen schönen Tag gewünscht zu haben. Schließlich muss sie nicht zu viel wissen.
"Vic!", schallt es mir drinnen bereits entgegen. "Du bist schon da?"
"Sicher, Kleiner." Ich erwarte die kleinen Füße, die die Treppe hinunterpoltern, während ich den Briefkasten nach meiner Post durchsuche. "Alles klar?"
"Klar." Matti baut sich vor mir auf und grinst mich an. "Spielst du mit mir Fußball?"
Ich überlege kurz. "Sicher", sage ich dann, "ich bringe nur schnell meine Sachen hoch."
"Okay."
Weg ist er, Richtung Garten, und ich gehe die Treppe hinauf in mein Zimmer, werfe meine Tasche aufs Bett und mit ihr die letzten Gedanken an den heutigen Arbeitstag.
Jetzt habe ich frei.

"Gewonnen! Ich bin Weltmeister!"
Ich kann nicht anders als lachen, als er auf mich zugestürmt kommt, wild mit den Händen wedelnd, und sich auf mich wirft, um dann auf den Ball zu zeigen, der hilflos zwischen den beiden großen Steinen liegt. "Tor! Du hast verloren, Vic."
"Ich weiß", grinse ich. "Gegen dich habe ich keine Chance, Kleiner."
"Nenn' mich nicht 'Kleiner'!", schimpft er, "ich bin Weltmeister!"
"Oh, Verzeihung."
Nun lacht er auch und presst seinen kleinen Körper gegen mich, und wir verharren für ein paar Sekunden, reglos, ohne Worte, bis seine leise Stimme unvermittelt die Stille durchdringt.
"Kannst du Mama nicht heiraten, Vic? Dann wärst du mein Papa und wir könnten für immer so spielen."
Ich schlucke. Versuche, die hunderte von Bildern zu verdrängen, die sich sofort in meinem Kopf bilden. Bilder von Familien und Festen, von Harmonie und Wärme.
"Du weißt, dass das nicht geht," presse ich hervor, in Gedanken den Ausweg suchend, der sich mir auch diesmal nicht erschließen will.
"Aber du hast Mama doch lieb?", kommt es leise.
"Schon, nur.." Ich breche ab, drücke ihn noch einmal an mich und stehe dann auf. "Ich muss los, Kleiner. Tut mir leid."
Nur widerwillig löst er sich aus meiner Umarmung und sieht mich an.
Doch ich weiche seinem Blick aus. Er kann weder meine Lügen, noch die Wahrheit verkraften. Nicht mit fünf.
"Wir spielen morgen weiter", sage ich, während ich den Ball hole und mich der Haustür zuwende. "Ich will eine Revanche."
Einen Moment zögert er, dann hellt sich sein Gesicht auf und er grinst. "Kriegst du."

**

"Matti hat dich heute vermisst."
Verena stellt die Flasche Rotwein auf dem kleinen Tisch ab, legt ihre Füße daneben und mustert mich.
"Ich weiß", sage ich knapp. "Ich hatte zu tun."
"Er hält viel von dir, Vic."
"Ich weiß."
Sie nimmt einen Schluck und lehnt ihren Kopf gegen meine Schulter. Und es ist ruhig. Schön. Fast harmonisch. Fast wie in Südfrankreich, wo sie so gerne einmal hinfahren möchte.
"Wenn er älter wird, musst du dir was neues einfallen lassen", sagt sie plötzlich, "sonst will er nachher noch mit zum Box-Training kommen."
"Ich weiß." Ich starre in mein Whiskeyglas und beobachte die Muster, die der Kerzenschein ihm entlockt. Unzählige Mosaike aus Gold, nie lange genug da, um sie festhalten zu können, selbst, wenn man es wollte. "Aber ich denke nicht, dass es dazu kommen wird."
"Vic.."
"Schon gut." Ich reiße meinen Blick vom Glas los uns führe es zu meinem Mund. Ich weiß, was sie sagen will. Doch es gibt keinen Ausweg.
Nicht mehr.

**

"Hey Kleiner, ich hab gehört, du wohnst in einer WG?"
Die Frage tut mehr weh, als der Schlag, der ihr vorausgegangen war. "Was?"
"Halt's Maul."
Ein weiterer Schlag. Härter.
"Ich weiß über dich Bescheid, Kleiner. Sehr genau sogar."
Verfickt. Meine Gedanken überholen das Blut in meinen Adern. Woher weiß er das? Horst?
"Da wohnt auch ein süßer kleiner Junge, nicht wahr? Wie alt mag er sein? Sechs?"
Gott! Nein.
"Bitte, Klaus ..."
"Klappe!"
Diesmal zucke ich richtig zusammen. War das eine Rippe oder drehe ich jetzt völlig durch?
"Davon kannst du noch mehr haben, Kleiner. Aber besser du als der Junge, oder?"
Ich nicke nur und schmecke Eisen. Durchhalten, Vic. Bald ist er geil genug und bringt es zuende. Danach interessiert ihn das alles nicht mehr. Für heute.
Doch diesmal kostet er jeden Schlag aus, jeden Schrei, jedes Zucken und Stöhnen, mein Gesicht, wenn er in mich stößt. So lange, bis er verschwitzt und kraftlos auf mir zusammenbricht.
Und zum ersten Mal wird mir dabei schlecht.

**

Von irgendwo höre ich meinen Namen. Oder ist es ein Traum? Ich ziehe die Bettdecke enger um mich und starre weiter an die Wand. Wenn ich nur wüsste, wie man diese Farbe nennt.
"Vic?"
Da ist es wieder. So hat mich meine Mutter immer genannt. Für meinen Vater war ich immer Victor. Victor mit den guten Noten, der einmal seine Praxis übernehmen wird.
"Vic kann jetzt nicht, Schatz."
"Wieso nicht? Er ist aber da."
"Ja, Schatz. Aber es geht ihm nicht gut."
Verena hat eine schöne Stimme. Warm und weich. Ich könnte ihr ewig zuhören.
"Was hat er denn? Ist er krank?"
"So ähnlich. Lass ihn einfach schlafen, Matti."
Es ist ocker. Nein. Wie heißt das? Chamois? Eierschale? Oder schlicht beige?
Egal. Schlafen. Was gäbe ich dafür, wenn ich das könnte?
"Können wir ihm nicht einen Tee bringen oder so? Er wollte mit mir heute fussballspielen."
"Ich bringe ihm später einen, ok?"
"Er hat's versprochen, Mama."
Ich sollte nichts mehr versprechen. Ich habe nie eines gehalten.
"Vielleicht spielt er morgen mit dir, mein Schatz."
Ja. Morgen.
"Das sagst du jetzt nur. Ihr seid doof! Alle beide!"
Ich höre schnelle Schritte, dann ist es wieder still.
Und es ist sandfarben. Vielleicht kann ich ja darin versinken, wenn ich mich lange genug konzentriere?

**

"Lauter!"
Ich höre mich stöhnen, dann schreien. Und ich sehe Verena vor mir. Dieses eine Lächeln, das sie immer vor mir zu verstecken versucht; das sie sonst nur Matti schenkt.
"Du kleiner billiger Stricher hast es nicht anders verdient!"
Es knallt. Ich schreie.
Und schalte ab.
Verena lächelt mich an. "Weißt du, ich würde gerne einmal mit dir nach Südfrankreich fahren. Einfach mal abschalten."
Dann ...
"Nimm' deine Koffer, du Missgeburt. Du gehörst kastriert!"
"Sie sind minderjährig. Sie können ihn auf Unterhalt verklagen."
Ich beiße mir auf die Lippe, will den Schmerz wieder unter Kontrolle bringen.
"Lauter, Kleiner! Ich will dich hören!"
Sie steht wieder vor mir, und ich betrachte verstohlen die Umrisse ihrer Figur gegen das Sonnenlicht.
"Du wirst ja rot, Vic." Ihr warmes Lächeln wird mich immer verfolgen, genau wie ihre Hand auf meiner Wange. "Lass uns abhauen und alles zurücklassen, ja?"
"Ich kann nicht."
"Sie werden dich nicht finden."
"Ich finde dich überall, mein Hübscher."
"Ich kann nicht."

Heute nimmt er ein Messer, nachdem die Zigarette ihr Wirkung verfehlt zu haben scheint. Der Gestank verkohlter Haut mischt sich mit dem von Blut, doch es stört ihn nicht. Nach dem Rausch wird er alles wegwerfen und Neues kaufen. Auch mich.
Durchhalten. Atmen.
"Ich mach mir Sorgen um dich, Vic."
"Bitte nicht. Es ist alles okay."
"Ist es nicht, und das weißt du. Ich hab Angst."

Angst. Im Moment habe ich eher Angst, dass es aufhört. Dass er wieder eine Pause macht, um dann umso brutaler weiterzumachen, doch nie lange genug, mir die Dunkelheit zu gönnen. Das Glück hatte ich nur selten, wenn man das überhaupt Glück nennen kann?
"Jaaa, ist das geil."
Seine Bewegungen werden schneller, hektischer.
Bald ist es vorbei, sage ich mir und versuche, so zu schreien, wie er es will. Dass er endlich abspritzt und ich nach Hause kann. In mein Bett unter meine Decke, an den einen Ort, der mir Sicherheit gibt.
"Südfrankreich ist schön," lächelt sie. "Das Klima ist herrlich und wir könnten überall einkehren und Wein trinken und alles vergessen."
Alles vergessen. Das wäre schön. Oder die Zeit zurückdrehen und den Tag streichen, an dem ich es ihnen gesagt habe. Weil ich dachte, sie würden es verstehen und mir helfen, da sie nach außen ja immer so unglaublich tolerant gewesen waren. Nur betraf ihre Toleranz nicht ihre eigene Familie.
"Lass dich hier nie mehr blicken, du schwule Sau!"
"Ruf mich an, Vic, wenn du eine Wohnung gefunden hast, ja?"
"Natürlich."
Natürlich habe ich sie nie angerufen.

"Lauter!"
Ich stöhne und schreie, nur sind die Schreie mittlerweile echt. Er hatte zu viel Rum, um die Tiefe der Schnitte noch einschätzen zu können. Und ich liege unter ihm, an Händen und Füßen an's Bett gefesselt, seinen verschwitzten Körper auf mir und seinen Schwanz in mir, während sein heißer Atem fortwährend nach lauteren Schreien verlangt.

Und irgendwie findet das Messer den Weg zwischen meine Rippen, gleitet wie erhitzter Stahl durch eine Eisstatue und malt Bilder von Lavendelfeldern und Weinbergen, und irgendwo dazwischen Verena's sanfte Fingern in meinem Nacken.
"Er hält viel von dir", höre ich sie und spüre die Wärme über meinen Rücken laufen.
"Ich weiß", entgegne ich schwach. Wo genau mag das in Südfrankreich sein? Ich wette, es ist dort warm im Sommer und schön und friedlich.

"Lauter, du kleiner Stricher! Du sollst schreien!"
Ich versuche zu schreien, aber es scheint keine Luft in meiner Lunge zu sein. Mir ist heiß unter seinen Massen, und das Lavendelfeld färbt sich unaufhörlich rot.
"Er wollte mit mir heute fussballspielen."
Morgen, Matti. Ganz bestimmt.
"Du sollst schreien!"

Ich schreie.
So laut ich kann.
Und ich träume von Südfrankreich und von Ruhe und Frieden.

 

Hi Magnolia,

heftiges Teil, das du da abgeliefert hast ... bin etwas verstört gerade, was für die Intensität deines Textes spricht.

Das ganze ist solide gemacht, keine auffälligen störenden Fehler, nur kann ich deinen Prot. nicht ganz so in seiner Lebensweise verstehen.

Am meisten werfen mich folgende Details aus der Bahn:

Genau so ist Horst. Aber ich habe gewusst, worauf ich mich einlasse.
"Hey Kleiner, ich hab gehört, du wohnst in einer WG?"

Haben wir es hier mit einem überzeugten Berufsmaso zu tun?

Irgendwie fehlt mir die Motivation dazu, was schade ist, denn die Geschichte ist clever aufgebaut und gut geschrieben.

LG,

N

 

Hi Nicole,

heftiges Teil, das du da abgeliefert hast ... bin etwas verstört gerade, was für die Intensität deines Textes spricht.
Danke, das nehme ich als Kompliment.

nur kann ich deinen Prot. nicht ganz so in seiner Lebensweise verstehen.
Okay, du hast Recht, denke ich. Ich hab da auch andere Meinungen gehört jetzt, und ich werde das ein wenig verändern müssen, damit es nachvollziehbar wird.

Haben wir es hier mit einem überzeugten Berufsmaso zu tun?
Jain... Lass mich das umschreiben, dann wird es hoffentlich deutlicher. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber ich danke dir für deinen Kommentar und die Anregungen.

Schönen Abend noch,

Mag

 

Hi Mag,

wirklich heftig! Man kann Deinem Erzähler quasi von innen beim Sterben zuschauen. Der Text umfasst eine ganze Menge: Familie, Männer, die WG, einen Teil der Familiengeschichte - unauffällig hineingepackt in gar nich mal so viele Absätze.

Das wars auch schon. So morbide Geschichten sind nicht ganz meins. ;) Trotzdem klasse geschrieben!

Fritz

 

Hej Magnolia,

ich finde, die Geschichte entwickelt erst zum Schluß eine richtige Sogwirkung - als ich aufhören wollte, konnte ich nicht mehr.
Der Anfang könnte mMn noch etwas gestrafft werden, vielleicht Geschmacksache.

Was mir aufgefallen ist:

Ich habe ihn angegrinst und er weggeschaut.

er hat weggeschaut

Er wollte mit mir heute fussballspielen

Er wollte heute mit mir

"Nimm' deine Koffer, du Missgeburt. Du gehörst kastriert!"
"Sie sind minderjährig. Sie können ihn auf Unterhalt verklagen."

Das habe ich nicht verstanden. Er wird offenbar rausgeschmissen, aber wer redet anschließend? Ist er der Vater von Matti? Nee, Unterhalt müsste er dann ja auch ohne Klage zahlen, Minderjährigkeit hin oder her.

Das Ende ist extrem brutal. Ich frage mich, ob das notwendig ist, aber das ist natürlich eher mein Feingefühl, weniger eine Kritik.

Grüße von
Ane

 

hi berg,

danke für deinen kommentar.

Der Text umfasst eine ganze Menge: Familie, Männer, die WG, einen Teil der Familiengeschichte - unauffällig hineingepackt in gar nich mal so viele Absätze.
ich habe versucht, das alles anzudeuten, so, dass die handlung plausibel wird, ohne es auszuweiten. und ich hoffe, das hat geklappt :)

hi ane,

Der Anfang könnte mMn noch etwas gestrafft werden, vielleicht Geschmacksache.
hm.. muss ich gucken. ich dachte, ich sollte erst einiges erklären, bevor er zum eigentlichen kommt. ich denk drüber nach :)

Zitat:
"Nimm' deine Koffer, du Missgeburt. Du gehörst kastriert!"
"Sie sind minderjährig. Sie können ihn auf Unterhalt verklagen."

Das habe ich nicht verstanden. Er wird offenbar rausgeschmissen, aber wer redet anschließend? Ist er der Vater von Matti? Nee, Unterhalt müsste er dann ja auch ohne Klage zahlen, Minderjährigkeit hin oder her.

da redet der vater und der anwalt. und freiwillig zahlt ein vater keinen unterhalt, oder kennst du da einen? wenn sie so zerstritten sind, gehn beide parteien vors gericht, oder in dem fall auch nicht...

Das Ende ist extrem brutal. Ich frage mich, ob das notwendig ist, aber das ist natürlich eher mein Feingefühl, weniger eine Kritik.
ja, brutal ist es. aber in der geschichte konnte es nicht wirklich zu einem anderen ende kommen. ich mag nunmal keine happy ends... ;)

danke fürs lesen und kommentieren euch beiden.

lg,
mag

 

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