- Beitritt
- 15.03.2008
- Beiträge
- 858
Hippiekacke (feirefiz)
Link zum empfohlenen Text: http://www.wortkrieger.de/showthread.php?52975
Warum ich den Text empfehle:
Hui! Ein dichter und facettenreicher Text, der scharf und einfühlsam, frech und sehr lustig ist. ein Mädchen leidet an den Veränderungen der Pubertät, fühlt sich in Körper und Haut sehr unwohl, bis es die äußere Hülle mit einem Mal abstreift, um ein neues Selbstverständnis in einem neuen Umfeld zu finden. da werden unglaublich viele Themen durchkonjugiert, es gibt sehr viel zu entdecken, die Geschichte steckt voller Humor, Sinnlichkeit und ziselierter Details. ach was, die ist einfach irre abwechslungsreich, immer wieder werden neue Kulissen auf die Bühne geschoben, durch manche Passagen könnte man fliegen, während andere das Taumeln der verwirrten Teenagerzeit reproduzieren. dabei hat die Hauptfigur so eine sehr spezifische Art von Welterfahrung und -sicht, von seismographischer Eigen- und Fremdwahrnehmung, die die Geschichte besonders macht, obwohl trotzdem viel des Beschriebenen allgemein nachvollziehbar sein dürfte, ist mein Eindruck. sie erlebt viel Unsicherheit und geht an das Unternehmen B-S mit nicht nachlassendem Kampfgeist ran, das ist so mein externes storylining, das an den Bruchlinien eines aufbrechenden Charakters entlang erzählt wird, was sehr authentisch wirkt. Zum Schießen manchmal, wie da jemand so adleräugig und arglos auf die Außenwelt blickt und diesen Blick durch's direkte Wort vermittelt. Für mich war das so, wie es einige Kommentatoren schrieben: dauernd grinsen und manchmal muss man sogar lachen. welcher Text hat das drauf?*all das wird durch die Rotfäden schick in den Text und zu einem Ganzen verwoben, das aus zwei Hälften besteht, deren Unterschiedlichkeit für die Verschiedenheit der verschiedenen Lebensabschnitte stehen könnte. In ihren unterschiedlichen Texturen sind beide geprägt von den Versuchen, mit den krassen körperlichen und seelischen Veränderungen klarzukommen, die der Ich-Erzählerin in dieser Zeit der Wandlung zu schaffen machen, bis sie die Wandlung schafft.