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Hollido

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09.06.2010
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Hollido

Hollido

Sonntag früh klingelte der Wecker.
„Hurra!“ rief ich und, „Hollido, es ist so weit – Reisezeit! Aufgewacht und Sachen gepackt!“
Ich hatte dies selbst gereimt und unverkennbar zeigte es poetisches Genie. Doch bin ich kein Angeber. Außerdem – meine Frau konnte recht ungnädig sein, wenn sie nicht ausgeschlafen hatte. Sie murmelte etwas wie, „dass ist zu schön, um wahr zu sein“, es konnte aber auch, „das darf doch nicht wahr sein“ geheißen haben.
Sie zog die Decke über den Kopf, vermutlich um noch einmal in sich zu gehen und zusammenzufassen, was wir noch einzupacken hatten. Ich aber hüpfte aus dem Bett und sprang zu den Zimmern meiner Kinder, um sie an meiner Freude teilhaben zu lassen. Überraschung färbte ihre blassen Gesichter – dann drehten sie sich um, vermutlich aus dem gleichen Grund wie meine Frau. War mir recht, so konnte ich die weiteren Vorbereitungen vorantreiben.
Niemand ist schneller darin, ein Frühstück zu bereiten, wenn eine Reise ruft. Einige wahllos hingestapelte Müslischüsseln, Besteckteile, die wie Bruchholz übereinander lagen – fertig.
Raus aus dem Alltag – Neues, Aufregendes wartete auf mich. Wenn ich nur daran dachte, konnte ich wahnsinnig werden vor Unruhe. Meine Sehnerven warfen alle alten Bilder aus dem Speicher, um Platz für neues Material zu haben. Die Welt verdient es entdeckt zu werden und Zeit war dafür nur begrenzt vorhanden.
Ich rief meiner Frau und den Kindern mein Angebot zu, ihnen beim ankleiden zu helfen. Sehr schnell lehnten sie ab und nicht lange nach meinem Ruf kamen sie in die Küche geschlichen. Die Gesichter sonderbar verkniffen und die Wangen seltsam bleich – aber das würde an der frischen Luft schon werden. Ich strahlte sie an und rief ihnen das Ziel unserer heutigen Unternehmung zu.

...

Zu Hause! Ich weiß nicht, woher ich meine letzte Kraft nahm, sie reichte gerade, den Schlüssel im Türschloss zu drehen. Die anderen drängten von hinten. Ich fiel mehr als ich ging und zog das Gepäck ins Haus, wo ich entkräftet zusammenbrach.
Ich war überladen: mit Gepäck und mit Eindrücken. Hatte sich der Aufwand wirklich gelohnt? Doch dann entdeckte ich die Freude in den Augen meiner Familie, als sie das Haus betrat, noch gefangen von den Eindrücken der Reise. Die Kinder stobten auseinander in ihre Zimmer. Meine Frau ließ sich im Wohnzimmer in den Sessel fallen und seufzte.
Ich aber stand am Fenster und blickte auf die Straße – träumte von der nächsten Reise.

 

Hallo Adem!

Im ersten Teil kämpft der Held kämpft gegen die Unlust seiner Lieben und gewinnt. Im zweiten Teil erfahren die Ausfluggeschädigten ihre Erlösung. Was der Held natürlich vor sich leugnet und auf Grund seines Erfolges sofort neue (Ausflugs-) Pläne schmiedet.
Eine schöne Episode, nicht unbedingt humorlastig, aber mit einem Augenzwinkern geschrieben.
Ich vermute, solch eine familiäre Konstellation gibt es oft. Vielleicht ist die Geschichte eher für „Alltag“ geeignet? Denk mal drüber nach.

Ich sah nur ihren Hinterkopf und aus dieser Sicht war nicht mehr zu verstehen.
hier wird zweimal das Sehen angesprochen und dann auf das Hören geschlossen. Irgendwie irritierend. Logischer wäre z.B., sie hätte den Bettzipfel im Mund.

Ich fiel mehr als ich ging und zog Gepäck und hernach meinen Körper ins Haus, wo ich entkräftet zusammenbrach.
Wenn er das Gepäck ins Haus zieht, ist er auch schon drin.

Meine Frau lies sich im Wohnzimmer in den Sessel fallen und seufzte vor Erlösung.
Tut sie das, aus seiner Sicht, nicht aus einem anderen Grund?

Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix!

Danke für deine Anmerkungen.

In der Tat scheint mir die Rubrik Alltag besser geeignet, werde mich wegen der Verschiebung an einen Mod wenden.

Die Hinterkopfszene war mir beim Schreiben suspekt und ich überlege, sie ganz zu streichen.

Die Körpergepäcklogik leuchtet mir ein und erfordert eine Korrektur, ebenso das Seufzen der Frau, das ja für sich alleine stehen könnte (ohne Erlösung).

Ich kann alles gebrauchen, danke nochmals.

Gruß

Adem

 

Hallo Adem

leider konnte ich mit dieser Geschichte nur wenig anfangen. Die Idee ist ja ganz nett, aber sie wird in meinen Augen wenig ansprechend transportiert. Die Jokes wirken erzwungen, der Unternehmungszwang schien mir auf eine Pointe hinzulaufen, die dann aber nich kam. Hm, finde ich etwas dünne, sparst du doch den Teil aus, der erzählenswert wäre.*

Ach ja, es heißt nicht lies, sonder ließ (weil kommt ja von lassen, nicht von lesen). Füge ich nu an, weil im letzten Text der gleiche Fehler mehrmals auftrat.

Hier muss in meinen Augen noch was passieren, wenn mehr als ein Achselzucken beim Klick zurückbleiben soll ;)

Grüßlichst
Weltenläufer*

 

Hallo weltenläufer!

Danke für deine Meinung. Sie hilft mir, mich zu entwickeln.

Lies/ließ scheint sich bei mir als Fehler standartmäßig eingeschlichen, gut dass du mich darauf hinweist.

Zur Geschichte selbst könnte ich noch ergänzen: ihr Vorteil besteht in ihrer Kürze.

Im Ernst, dein Einwand ist nicht von der Hand zu weisen und wie ich mich drehe und wende, eine gute Ausrede will mir nicht einfallen.

Gruß

Adem

 

Hallo Adem,

mir gefällt deine Geschichte, ich mag den Humor im ersten Teil.

Nur zwei kleine Sachen sind mir aufgefallen:

Sehr schnell lehnten sie ab und nicht lange nach meinem Ruf kamen sie in die Küche geschlichen.

Ich finde, da passt das "sehr schnell" und "geschlichen" nicht so richtig zusammen.

Die Kinder stobten auseinander in ihre Zimmer.

Da müsste es "stoben" oder "stiebten" heißen. Auch wenn ich das Wort "stiebten" echt schrecklich finde.:)

LG
Britta

 

Hallo Britta!

Danke für deine Meinung.

Ich finde, da passt das "sehr schnell" und "geschlichen" nicht so richtig zusammen.

Dein Einwand ist nicht von der Hand zu weisen, auch wenn es inhaltlich vllt korrekt ist. Nehm ich für die nächste Überarbeitung mit.

Da müsste es "stoben" oder "stiebten" heißen. Auch wenn ich das Wort "stiebten" echt schrecklich finde.

Ehrlich gefällt mir der ganze Satz nicht mehr. Kinder, die auseinanderstiebten/-stoben - das ist nicht schön.

Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.

Gruß
Adem

 

Ein gewisser Hauch von Humor ist für mich schon erkennbar gewesen, doch leider ist dieser abrupt dort erstickt worden, wo er hätte zur Hochform auflaufen können - bei den drei Punkten.
Vielleicht hättest du den Urlaub selbst zumindest ein bißchen anreißen sollen. Zwar liegt oftmals in der Kürze die Würze und so bleibt immerhin das Bild eines sympathischen Familienvaters zurück, der sich seine Vorfreude durch nichts madig machen lässt. Habe sogar einen fünf bis sechs Kasten-Cartoon damit assoziiert, doch da wäre eventuell mehr drin gewesen.

 

Hallo Hendek!

Danke für deine Meinung.

Habe sogar einen fünf bis sechs Kasten-Cartoon damit assoziiert, doch da wäre eventuell mehr drin gewesen.

Interessanter Ansatz, so habe ich Geschichten bisher noch nicht gesehen. Bist du ein Cartoonist?

Gruß

Adem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Adem,

ich kann mit Deiner Urlaubs- oder Ausflugsepisode einer Familie, die sich dem Aktionismus des Vaters nicht erwehren kann, nicht allzu viel anfangen.

Zum einen kommt es mir wie eine Szene/Handlung (wohl eher Rahmen) aus einem Chevy Chase Film vor, wobei ich zwischen dem Humor Deines Protagonisten und dem des amerikanischen Komikers keine Gemeinsamkeiten sehe, da der Humor nicht ausgereizt wird, zum andernist es halt irgendwie dann doch nur Standardware.

Da passt dann die Kürze...

Vielleicht, aber ich kann selber nicht so gut mit wörtlicher Rede arbeiten und drücke mich da ständig drum, braucht es eben jene mehr.

lese jetzt noch Deine anderen Texte,
tut mir leid, dass ich nicht mehr positive Dinge dazu sagen kann,

lg,
tierwater

 

Hallo tierwater!

tut mir leid, dass ich nicht mehr positive Dinge dazu sagen kann

Hab ich kein Problem mit, im Gegenteil, lieber eine ehrliche Meinung als ein hingeworfenes Lob.

Gruß

Adem

 

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