Was ist neu

Hyperhuman

Mitglied
Beitritt
12.06.2008
Beiträge
4

Hyperhuman

1.
erdfarben


Die Verschlusskappen meiner Hosenträger kratzen zärtlich auf den fleischfarbenen Fliesen unserer Toilette, während sich der braune Beton unfassbar langsam seinem vorbestimmten Grab nähert.
Ich mochte schon immer jegliche Art von Reibungsgeräuschen.
Das quietschen alter Räder, Metall auf Metall, Metall auf Stein, Stein auf Stein, Kreide auf Tafel.
Sie bilden so einen krassen Kontrast zu den Tönen die Organisches so von sich gibt, dem Schmatzen und Klatschen der Säfte und Körper, oder dem unheilvollen Nichts meines Verdauungstracktes.
Ich höre meine Mutter rufen, wasche meine Hände, schiebe den Vorhang zur Seite und gehe in die Küche.
Sie trägt einen neuen Pullover über ihrem sicher schon mehr als 15 Jahre alten grauen Rock.
Er ist grün, und auf der von mir aus gesehen linken Seite sticht dem aufmerksamen Beobachter ein kleiner weisser Streifen ins Auge, genau auf der Naht. Vermutlich ein Relikt von für überflüssig befundenen Gebrauchshinweisen und Textilzusammensetzung. Sie sagt ich sehe blass aus, und verkündet gewohnt beiläufig die gewohnt wenig überraschende Zusammensetzung des Mittagessens. Grünkohl mit gekochtem Gerstenschrot, dazu Feldsalat, das dritte Mal diese Woche (der Feldsalat), und es ist erst Freitag.
Wir essen, sie sagt, "Du siehst blass aus".
"Genau das hast du vor 2 Minuten schon einmal gesagt, fällt dir sowas nicht auf Ma?"
Sie ist immernoch 63, kaut auf einer Rapunzel herum, man hört dass ein paar Körnchen Sand den Waschvorgang unbeschadet überstehen konnten, und sie schweigt.
Ich schweige.
Durch das Fenster sehe ich die für diese Jahreszeit ungewohnt saftige und grüne Wiese.
Es ist November, der 26.
Die Uhr tickt erbarmungslos etwa anderthalb Meter über, und knapp 1,80 m hinter meinem Kopf vor sich hin, es ist noch früh und wir essen.
Es ist halb 4. Noch eine Stunde, dann werden sich die ersten Kühe regen und ich muss endlich hinaus etwas tun. Ich kratze die letzten Essensreste vom Teller, meine Mutter sagt, "bringst Du später noch die Kühe in den Stall, es wird kalt werden heute Nacht?", "Es ist 8 Grad Ma, ausserdem sind das Kühe, denen macht das doch nichts aus". Wieder schweigt sie, so macht sie das immer, es ermüdet mich, es erinnert mich an meinen Darm.
Jeder Druck, jede Gegenwehr, ganz gleich in welche Richtung, jede Form von Aktion wird mit Stille bestraft, als schlage man mit blanken Fäusten auf einenen riesigen Berg ein, der es nicht nötig hat auch nur irgendwie zu reagieren.
Es klingelt, sie sagt :"Wer kann das jetzt noch sein?"
"Woher soll ich das jetzt wissen, geh halt hin."
Sie schweigt, ich stehe selbstverständlich auf, stelle den fast sauberen Teller ins Spülbecken, schiebe den Vorhang der in den Flur führt zur Seite , streife mit meinem rechten Finger die vergilbte Rauhfasertapete der Holzverkleidung der Treppe, öffne die Tür.

Ich spüre die Blicke meiner Mutter deutlich in meinem Rücken, sie hat Angst ich tue etwas Dummes, was nicht unbedingt abwegig ist sieht man sich diese unglaublichen Chaoten vor unserer Haustür etwas genauer an.
Hans ist noch der harmloseste, er steht etwas hintendran auf 11 Uhr und schaut unbedarft in der Luft herum, allerdings habe ich ihn auch in den 5 Jahren die unser Abschluss nun schon hinter uns liegt mehrmals gesehen, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist dass er auch Landwirt geworden ist. Vor ihm, vor seinem endlosen langen und unschuldigen Körper mit seinem schmalen, rotschöpfigen und vor allem hohlen Köpfchen stehen nun Dirk und Eugen, obwohl eigentlich nur Eugen wirklich steht.
Dirk hängt auf seiner linken Schulter genau mir gegenüber, und er ist es auch der erste wenn auch stümperhafte Kommunikationsversuche wagt.
"serrrrvuuuuus", sagt er.
Meine Augen verollen von ganz alleine, ich höhre die Dielen in der Küche knirschen, meine Mutter bewegt sich in Richtung Wohnzimmer.
"Hey"
Eugen hat sich schick gemacht, er hat ein weisses Hemd an, seine Haare sind streng nach hinten gegelt, und seine Gürtelschnalle ist edel und mächtig.
Er sagt : "Willst du mir nicht gratulieren"?
"Wozu denn? Ich wusste nicht.."
"Klappe zu jetzt, du kommst mit uns"
Er packt mich, wie das Rowdies so gerne tun recht grob im Genick und schleppt mich Richtung Strasse, da steht schon der BMW, und noch bevor ich den Mund aufmachen und schreien kann sitze ich auf der Hinterbank neben dem singenden Dirk, Eugen sitzt am Steuer, Hans schaut drein als wollte er sagen "hey, der Anschlag war nicht meine Idee", was er mit Sicherheit auch nicht war. Dirk kramt im Kofferaum herum, die ledernen schwarzen Sitzbezüge wiedern mich an, der BMW startet, in dem türkis getönten oberen Bereich der Windschutzscheibe sehe ich die Sonne untergehen, Dirk hält mir eine braune Flasche ins Gesicht.
"Aehm, das ist nett von euch, aber ihr wisst doch ich trinke nicht."
Hans stottert "klar wissen wir das, aber willst du es nicht wenigstens mal versuchen? Einen Schluck nur"
"Ja alter, nur einen Schluck, komm schon, tus nicht für dich, tus für Eugen, er hat heute Geburtstag" meint Dirk, und noch ehe ich ein weiteres Wort hervorbringe berührt mich, sanft aber bestimmt ein etwa anderthalb Zentimeter breiter Lauf, und zwar mitten an der Stirn.
Wir hatten schon früh in der Schule über eventuelle kriminelle Machenschaften in Eugens Familie gemunkelt, doch nie hat jemand das Ernst gemeint.
Und jetzt sehe ich sie vor mir, keine zehn Zentimeter entfernt, diese schwulstige riesige Hand die den Griff umklammert, die knotigen Fingergelenke haben etwas von Augen, zwar senkrecht, aber trotzdem aufmerksam und bedrohlich.
Die Hand an sich, in ihrer Anmut, erinnert mich ein wenig an meine eigene.
So selbstsicher und zielgerichtet wie ich nachmittags um 5 die Zitzen von Doria, Rita und Hermine rhytmisch, zärtlich aber bestimmt massiere, hält Eugen die nach Öl duftende Waffe in seinen Pranken, als hätte Gott selbst unsere Hände mitsamt ihrer heiligen Bestimmung in die Welt gemeisselt.
"Trink". Ich blinzele zum ersten mal nach etwa 25 Sekunden, währed ich ansetze und trinke, beobachte ich aus meinen rechten Augenwinkeln heraus wie ein dicker Regentropfen sich mit einem anderen vereinigt, die kritische Masse erreicht und geradewegs die Fensterscheibe hinabsaust.
So schmeckt also Bier, garnicht schlecht eigentlich.
Noch während ich ein weiteres mal kurz darauf blinzle verschwindet die Pistole vor meinen Augen im Nichts und ich frage mich ob sie wirklich da gewesen ist. Nichtsdestoweniger trinke ich, trinke ich als wäre es das letzte was ich tue, trinke ich als wäre ich ein Säugling an den Brüsten der Welt, trinke als ob es keinen Morgen gäbe, doch irgendwann wird jede Flasche leer.
Alle sehen mich an, Eugen sagt, ohne dabei auf die Strasse zu schauen: "Spürst du ihn?"
Ich antworte : "Wen?" und bin überrascht dass das Wort so klar und unerschrocken aus mir herausplumpst.
Er wiederholt die Frage nochmal ganz für mich, als wäre ich ein kleines Kind:
"Spürst du den Drive, Kumpel?"


2.
gelb wie das M

Noch während das Schwarze Nichts durch kurze kleine Nadelstiche, bisweilen sporadisch, bisweilen blendend durch buntestes Fluten durchdrungen wird, ist mein Gehör auf merkwürdige Weise vom Alkohol gelähmt worden, oder vielmehr ersetzt durch ein paar dicke klobige Finger die sich die wummernden Schallwellen hinaufhangeln wie ein grobmotorischer Blinder eine mit überdimensional großen Nippeln und Noppen versehene Kletterwand.Trotzdem oder gerade deswegen tanze ich, tanze ich schon seit Stunden und Tagen und Ewigkeiten durch die Nacht, die Welt und das Leben. Jemand oder etwas berührt meine Schulter, ich höre oder spüre ein einziges Wort, wie durch eine Matratze hindurchgeflüstert, oder vielmehr, als hätte es eine winzig kleine Mücke durch meine für ihre Maßstäbe extrem zähe und dicke Haut hindurch in mein Blut und damit in mein Wesen eingespritzt : "Fressen"
Die Berührung zerrt an mir, ich wehre mich und bewege mich durch ein Meer an Spasmen hindurch, immer weiter tanzend und zuckend , ich selbst bin nichts mehr als eine klitzekleine Welle im Ozean der Ekstase.
Dann hänge ich irgendwie an einer roten Theke.
Eugen sei im Auto, er fickt, sagen sie, obwohl ich die Worte nur mit Mühe zu einem sinnvollen ganzen zusammenpuzzeln kann.
Hans der Bauer, ich selbst muss an dieser Stelle laut Lachen über die willkürliche Komik hinter diesem Namen, fuchtelt mit irgendeinem Geldschein herum, und wieder muss ich Lachen über die billigen verchromten Metall oder Plastikstreifen die den rot lackierten Pressspanplatten die die Theke darstellen ein vermutlich edleres Aussehen geben sollen, muss Lachen über mich selbst weil ich unfähig bin zu erkennen, wie viele es sind.
Sind es 3?
Oder4?
Auch ist es verdammt hell hier.
Dann drückt mir Dirk, den ich zum ersten mal seit Stunden wieder als eigenständige Person registriere ein etwas in die Hand, es ist ungefähr so groß wie mein Schuh, und es ist warm.
Seine Haut ist glatt wie Papier und es duftet süßlich, und hätte Dirk mich nicht noch einmal explizit darauf hingewisen wäre ich niemals im Leben auf die Idee gekommen dieses Ding zu essen. Und noch während Hans wild mit den Händen fuchtelt, schreit "nein, nicht mit dem Papier", beisse ich in das saftigste und erste Stück Fleisch meines Lebens. Zuerst war da etwas zähes und kaltes, wie Papier, dann wurdes es ganz weich, schliesslich warm, saftig und süß, und gleichzeitig war da dieser rauhe, holzige Geschmack nach Mann, Natur und Leben.
Das wurde nicht schlechter mit den folgenden Bissen.

3.
gelb wie Kotze, rot wie Blut

Dann haut der Typ mir plötzlich mitten in die Fresse.
Hinter ihm sehe ich sie noch während ich falle, wie bei der untergehenden Sonne, zuerst noch alles von der unschuldigen mittelscheitligen Stirn bis zum Kinn, wobei relativ schnell sogar ihr hübsches Mündlein von seiner massigen Schulter verdeckt wird während mein Kopf langsam aber sicher von der erbarmungslosen Schwerkraft Richtung Boden gezogen wird und sich wundert warum er in dieser doch tatsächlichen Extremsituation so gekonnt und pathetisch sein Leiden ausformulieren kann. In der langen Phase zwischen dem Verschwinden ihrer letzten schwarzen Kopfhaare bis zum ersten Aufblitzen ihres weißen Rockes zwischen den Beinen des Riesen hindurch denke ich überhaupt nichts, und dann schlägt er auch schon auf, der Kopf, und ich wundere mich nun über meinen Mut, diesem Mädchen zu helfen. Hans tätschelt in meinem Gesicht herum und ich frage mich, warum er ständig so unbeholfen mit seinen nach Kuhmist stinkenden Pfötchen in der Realität rumhantiert, während doch der Traum an sich, die reine Vorstellung eines Etwas´ allein so angenehm sein kann. Ich erinnere mich noch mal an den Geschmack, den Geschmack von Kuh, und ich vergleiche ihn mit meiner sanftmütigen Zuneigung beim Melken, wobei ich mir meines Versäumnisses von heute Nachmittag gerade vollends bewusst werde.
Ma wirds schon richten, denke ich.
Dabei sind sie sich garnicht so unähnlich.
Dieser süße Geschmack nach Eisen, als hätte Gott einen Kuchen aus Stahl gebacken, essbar für seine Kinder, und die zärtliche Umarmung der einzelnen Nippel der Kuh die ja in nicht unähnlicher Weise der Ernährung der Menschheit dient.
Über das Melken assoziiere ich mehr in einem kurzen Übergangsgedanken, die nun vollkommen unwirkliche Vorstellung von Eugens Kanone vor meiner Stirn, woraufhin ich wieder beginne über die akute, und leider nicht unerhebliche Bedrohung, wenn schon nicht meines Lebens, dann doch meiner Selbstachtung durch den braungebrannten Muskelberg dessen Slipper nur noch unangenehme zwei Zentimeter von meinen Lippen trennen.
Dann ist da noch dieses komische Gefühl in meinem Magen.
Undeutlich, verzerrt und viel zu schnell richte ich mich auf und bewege mich Richtung Toilette, und in zeitlich viel zu kurzem Abstand steigt die Nähe zwischen dem Fussboden und meinen Lippen erneut ins Unermessliche.
Dieser ist gelb gefliesst und feucht, nein nass.
Vom unbändigen Druck meiner Gedärme angetrieben versuche ich mich aufzurichten, und nach weiterem Rutschen und Glitschen und Festhalten an einem schmierigen Gemisch aus Nichts und Murmelgroßen weichen Bröckchen schaffe ich es endlich mich auf die Brille zu pflanzen und zu scheißen.
Ich scheiße.
Es kommt mir vor als wäre es das erste mal in meinem Leben.
Ich scheiße, mein Bauch fühlt sich an als würde er brennen, und das in einem guten, wirklich guten und schönen Sinne, als würde ich selbst explodieren, nicht wie eine Bombe, ein Silvesterböller oder ein äquivalentes Gemisch aus entflammbaren Substanzen, nicht wie ein Vulkan, ein Düsenjet oder ein Atomkraftwerk, nein, wie ein Urfeuer aus 1000 Sonnen, wie die Mutter aller Scheiss-Supernovae platzt die Energie des gesamten Universums aus mir heraus, und ebenso schnell die das ganze begonnen hat, ist es auch schon wieder vorbei und ich fühle mich leer, und frei, und wie der beste Mensch aller Zeiten.

4.
rot, wie die Liebe

Ich gehe hinaus und er steht immernoch da.
Redet immernoch mit ihr.
Dann schaut er mich an.
Meine rechte Hand bewegt sich auf ihn zu, gerade gestreckt wie ein Pfeil, wie eine Rakte, und zwar sehr schnell.
So schnell dass sie vermag in ihn einzutauchen.
2 Zentimeter unter Tank-Top und Epidermis schafft es meine Hand einen einzelnen Bauchmuskelstrang zu fassen, und ein bisschen zu drücken, nur ein bisschen, so wie man ein gekochtes Ei drückt nur um es festzuhalten.
Sichtlich erstaunt darüber dass ich in ihm bin kann er nicht schreien, nicht schlagen, nicht gut Aussehen und ganz allgemein einfach nichts tun als sich vom puren Erstaunen, vom Entsetzen jeder einzelner Faser seiner im Fitnesstudio gestählten und im Sonnenstudio gebräunten physikalischen Existenz überwältigen zu lassen, wobei jede einzelne seiner 5 Millionen Schweisdrüsen ein klares und in dieser Form für sie nicht gekanntes Gefühl aushaucht: Angst.
Ich ziehe mich aus ihm heraus, er rennt weg, dann sehe ich sie wieder und gehe langsam auf sie zu, bereit für sie zu sterben.

 

Hallo sram,

im Ansatz wirklich interessant, deine Geschichte. Ein wüster Trip, der voller unerwarteter Variablen steckt. Leider wirkt das ganze dadurch auf mich auch etwas ungerichtet, so, als hättest du selbst nicht so recht gewusst, wohin du den Leser führen möchtest. Diese Annahme wird unterstützt durch deine wirklich lausige Rechtschreibung. Punkte und Kommas kommen nur dann, wenn du eben gerade dann denkst. Diese Fehlerschwemme hätte sich durch ein Korrekturlesen auf jeden Fall vermeiden lassen. So liest sich der Text teilweise recht schwer.

Was mir also fehlt ist die Richtung der geschichte, beziehungsweise der rote Faden. Da wird ein Bauerssohn zu einem Streifzug entführt, von dubiosen Kerlen, die er mehr oder minder kennt und ihn in ein bisher unbekanntes Leben einführen. Letztlich ist er bereit für die Liebe zu sterben. Die ich nicht im Text gefunden habe.
Vielleicht ergeht es ja auch nur mir so, vielleicht habe ich ja die Schlüssel schlicht überlesen. In der Form zumindest ist mir das ganze zu wirr. Potential sehe ich aber schon.

Viel Spaß noch auf kg.de

grüßlichst
weltenläufer

 

Ich habe den Text insgesamt 3 mal korrigiert, einmal sogar mit deutlichem zeitlichem Abstand.
Meine Rechtschreibung ist einfach schlecht, tut mir leid.

Inhaltlich:
Ich dachte eigentlich die Geschichte hätte eine ziemlich eindeutige Aussage.
Natürlich ist sie eher wirr, aber wie gesagt es stecken auf jeden Fall Aussagen dahinter, nur sind die leider wohl nicht deutlich geworden.

 

Halls sram nochmal

Dreimal Korrektur gelesen? :susp:

Ich will dir nur kurz an diesem Beispiel verdeutlichen, warum der Verdacht entsteht, du hättest gar nicht gegen gelesen:

Wir essen, sie sagt, "Du siehst blass aus".
Hier sparst du den Doppelpunkt vor der wörtlichen Rede aus und setzt das Satzschlusszeichen außerhalb der Anführungsstriche
Es klingelt, sie sagt :"Wer kann das jetzt noch sein?"
Hier existirt der Doppelpunkt, allerdings mit verdrehtem Leerzeichen - und siehe da, Satzschlusszeichen innerhalb der ""
Er sagt : "Willst du mir nicht gratulieren"?
"Wozu denn? Ich wusste nicht.."
"Klappe zu jetzt, du kommst mit uns"
und hier weitere Varianten :dozey:

Inhaltlich:
Ich dachte eigentlich die Geschichte hätte eine ziemlich eindeutige Aussage.
Natürlich ist sie eher wirr, aber wie gesagt es stecken auf jeden Fall Aussagen dahinter, nur sind die leider wohl nicht deutlich geworden.
Jetzt wäre es natürlch spannend, deine Intention zu hören. :shy:

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Sram!

1.
erdfarben


Die Verschlusskappen meiner Hosenträger kratzen zärtlich auf den fleischfarbenen Fliesen unserer Toilette, während sich der braune Beton unfassbar langsam seinem vorbestimmten Grab nähert. (unklare Stelle - brauner Beton = harte Scheiße?)
Ich mochte schon immer jegliche Art von Reibungsgeräuschen.
Das Quietschen alter Räder, Metall auf Metall, Metall auf Stein, Stein auf Stein, Kreide auf Tafel.
Sie bilden so einen krassen Kontrast zu den Tönen, die Organisches so von sich gibt, dem Schmatzen und Klatschen der Säfte und Körper, oder dem unheilvollen Nichts meines Verdauungstraktes.
Ich höre meine Mutter rufen, wasche meine Hände, schiebe den Vorhang zur Seite und gehe in die Küche.
Sie trägt einen neuen Pullover über ihrem sicher schon mehr als 15 Jahre alten grauen Rock.
Er ist grün, und auf der von mir aus gesehenen linken Seite sticht dem aufmerksamen Beobachter ein kleiner weißer Streifen ins Auge, genau auf der Naht. Vermutlich ein Relikt von für überflüssig befundenen Gebrauchshinweisen und Textilzusammensetzung. Sie sagt, ich sehe blass aus, und verkündet gewohnt beiläufig die gewohnt wenig überraschende Zusammensetzung des Mittagessens. Grünkohl mit gekochtem Gerstenschrot, dazu Feldsalat, das dritte Mal diese Woche (der Feldsalat), und es ist erst Freitag.
Wir essen, sie sagt: "Du siehst blass aus". (Kein Wunder bei der Ernährung! :D)
"Genau das hast du vor zwei Minuten schon einmal gesagt, fällt dir sowas nicht auf, Ma?"
Sie ist immer noch 63, kaut auf einer Rapunzel herum, man hört, dass ein paar Körnchen Sand den Waschvorgang unbeschadet überstehen konnten, und sie schweigt.
Ich schweige.
Durch das Fenster sehe ich die für diese Jahreszeit ungewohnt saftige und grüne Wiese.
Es ist November, der 26.
Die Uhr tickt erbarmungslos etwa anderthalb Meter über, und knapp 1,80 m hinter meinem Kopf vor sich hin, es ist noch früh und wir essen.
Es ist halb vier. Noch eine Stunde, dann werden sich die ersten Kühe regen und ich muss endlich hinaus etwas tun. Ich kratze die letzten Essensreste vom Teller, meine Mutter sagt: "Bringst du später noch die Kühe in den Stall, es wird kalt werden heute Nacht."
"Es hat acht Grad, Ma, außerdem sind das Kühe, denen macht das doch nichts aus". Wieder schweigt sie, so macht sie das immer, es ermüdet mich, es erinnert mich an meinen Darm.
Jeder Druck, jede Gegenwehr, ganz gleich in welche Richtung, jede Form von Aktion wird mit Stille bestraft, als schlage man mit blanken Fäusten auf einen riesigen Berg ein, der es nicht nötig hat, auch nur irgendwie zu reagieren.
Es klingelt, sie sagt :"Wer kann das jetzt noch sein?"
"Woher soll ich das jetzt wissen, geh halt hin."
Sie schweigt, ich stehe selbstverständlich auf, stelle den fast sauberen Teller ins Spülbecken, schiebe den Vorhang, der in den Flur führt, zur Seite, streife mit meinem rechten Finger die vergilbte Rauhfasertapete der Holzverkleidung der Treppe, öffne die Tür.

Ich spüre die Blicke meiner Mutter deutlich in meinem Rücken, sie hat Angst, ich tue etwas Dummes, was nicht unbedingt abwegig ist, sieht man sich diese unglaublichen Chaoten vor unserer Haustür etwas genauer an.
Hans ist noch der harmloseste, er steht etwas hintendran auf elf Uhr (???) und schaut unbedarft in der Luft herum, allerdings habe ich ihn auch in den fünf Jahren, die unser Abschluss nun schon hinter uns liegt, mehrmals gesehen, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass er auch Landwirt geworden ist. Vor ihm, vor seinem endlosen langen und unschuldigen Körper mit seinem schmalen, rotschöpfigen und vor allem hohlen Köpfchen stehen nun Dirk und Eugen, obwohl eigentlich nur Eugen wirklich steht.
Dirk hängt auf Eugens (statt: seiner) linken Schulter genau mir gegenüber, und er ist auch der Erste, der, wenn auch stümperhaft, Kommunikationsversuche wagt.
"Serrrrvuuuuus", sagt er.
Meine Augen verrollen von ganz alleine, ich höre die Dielen in der Küche knirschen, meine Mutter bewegt sich in Richtung Wohnzimmer.
"Hey!"
Eugen hat sich schick gemacht, er hat ein weißes Hemd an, seine Haare sind streng nach hinten gegelt, und seine Gürtelschnalle ist edel und mächtig.
Er sagt: "Willst du mir nicht gratulieren"?
"Wozu denn? Ich wusste nicht ..."
"Klappe zu jetzt, du kommst mit uns!"
Er packt mich, wie das Rowdies so gerne tun, recht grob im Genick und schleppt mich Richtung Straße, da steht schon der BMW, und noch bevor ich den Mund aufmachen und schreien kann, sitze ich auf der Hinterbank neben dem singenden Dirk, Eugen sitzt am Steuer, Hans schaut drein, als wollte er sagen, "hey, der Anschlag war nicht meine Idee", was er mit Sicherheit auch nicht war. Dirk kramt im Kofferraum herum, die ledernen schwarzen Sitzbezüge widern mich an, der BMW startet, in dem türkis getönten oberen Bereich der Windschutzscheibe sehe ich die Sonne untergehen, Dirk hält mir eine braune Flasche ins Gesicht.
"Ähm, das ist nett von euch, aber ihr wisst doch, ich trinke nicht."
Hans stottert: "Klar wissen wir das, aber willst du es nicht wenigstens mal versuchen? Einen Schluck nur?"
"Ja, Alter, nur einen Schluck, komm schon, tu´s nicht für dich, tu´s für Eugen, er hat heute Geburtstag!", meint Dirk, und noch ehe ich ein weiteres Wort hervorbringe, berührt mich, sanft aber bestimmt ein etwa anderthalb Zentimeter breiter Lauf, und zwar mitten auf der Stirn.
Wir haben schon früh in der Schule über eventuelle kriminelle Machenschaften in Eugens Familie gemunkelt, doch nie hat jemand das ernst gemeint. (durchgehendes Perfekt besser)
Und jetzt sehe ich sie vor mir, keine zehn Zentimeter entfernt, diese schwulstige, riesige Hand, die den Griff umklammert, die knotigen Fingergelenke haben etwas von Augen, zwar senkrecht, aber trotzdem aufmerksam und bedrohlich.
Die Hand an sich, in ihrer Anmut, erinnert mich ein wenig an meine eigene.
So selbstsicher und zielgerichtet wie ich nachmittags um fünf die Zitzen von Doria, Rita und Hermine rhythmisch, zärtlich, aber bestimmt massiere, hält Eugen die nach Öl duftende Waffe in seinen Pranken, als hätte Gott selbst unsere Hände mitsamt ihrer heiligen Bestimmung in die Welt gemeißelt. (In diesen Satz packst du zuviel rein, und daher wird er unverständlich)
"Trink!". Ich blinzele zum ersten Mal nach etwa 25 Sekunden, während ich ansetze und trinke, beobachte ich aus meinen rechten Augenwinkeln heraus, wie ein dicker Regentropfen sich mit einem anderen vereinigt, die kritische Masse erreicht und geradewegs die Fensterscheibe hinabsaust.
So schmeckt also Bier, gar nicht schlecht eigentlich.
Noch während ich ein weiteres Mal kurz darauf blinzle, verschwindet die Pistole vor meinen Augen im Nichts, und ich frage mich, ob sie wirklich da gewesen ist. Nichtsdestoweniger trinke ich, trinke ich, als wäre es das Letzte, was ich tue, trinke ich, als wäre ich ein Säugling an den Brüsten der Welt, trinke, als ob es kein Morgen gäbe, doch irgendwann wird jede Flasche leer.
Alle sehen mich an, Eugen sagt, ohne dabei auf die Straße zu schauen: "Spürst du ihn?"
Ich antworte: "Wen?", und bin überrascht, dass das Wort so klar und unerschrocken aus mir herausplumpst.
Er wiederholt die Frage nochmal ganz für mich, als wäre ich ein kleines Kind:
"Spürst du den Drive, Kumpel?"


2.
gelb wie das M

Noch während das schwarze Nichts durch kurze, kleine Nadelstiche, bisweilen sporadisch, bisweilen blendend durch buntestes Fluten durchdrungen wird, ist mein Gehör auf merkwürdige Weise vom Alkohol gelähmt worden, oder vielmehr ersetzt durch ein paar dicke klobige Finger, die sich die wummernden Schallwellen hinaufhangeln wie ein grobmotorischer Blinder eine mit überdimensional großen Nippeln und Noppen versehene Kletterwand. Trotzdem oder gerade deswegen tanze ich, tanze ich schon seit Stunden und Tagen und Ewigkeiten durch die Nacht, die Welt und das Leben. Jemand oder etwas berührt meine Schulter, ich höre oder spüre ein einziges Wort, wie durch eine Matratze hindurchgeflüstert, oder vielmehr, als hätte es eine winzig kleine Mücke durch meine für ihre Maßstäbe extrem zähe und dicke Haut hindurch in mein Blut und damit in mein Wesen eingespritzt: "Fressen."
Die Berührung zerrt an mir, ich wehre mich und bewege mich durch ein Meer an Spasmen hindurch, immer weiter tanzend und zuckend, ich selbst bin nichts mehr als eine klitzekleine Welle im Ozean der Ekstase.
Dann hänge ich irgendwie an einer roten Theke.
Eugen sei im Auto, er fickt, sagen sie, obwohl ich die Worte nur mit Mühe zu einem sinnvollen Ganzen zusammenpuzzeln kann.
Hans, der Bauer, ich selbst muss an dieser Stelle laut lachen über die willkürliche Komik hinter diesem Namen, fuchtelt mit irgendeinem Geldschein herum, und wieder muss ich lachen über die billigen verchromten Metall- oder Plastikstreifen, die den rot lackierten Pressspanplatten, die die Theke darstellen, ein vermutlich edleres Aussehen geben sollen, muss lachen über mich selbst, weil ich unfähig bin zu erkennen, wie viele es sind.
Sind es drei?
Oder vier?
Auch ist es verdammt hell hier.
Dann drückt mir Dirk, den ich zum ersten Mal seit Stunden wieder als eigenständige Person registriere, ein Etwas in die Hand, es ist ungefähr so groß wie mein Schuh, und es ist warm.
Seine Haut ist glatt wie Papier und es duftet süßlich, und hätte Dirk mich nicht noch einmal explizit darauf hingewiesen, wäre ich niemals im Leben auf die Idee gekommen, dieses Ding zu essen. Und noch während Hans wild mit den Händen fuchtelt, schreit, "nein, nicht mit dem Papier", beiße ich in das saftigste und erste Stück Fleisch meines Lebens. Zuerst war da etwas Zähes und Kaltes, wie Papier, dann wurde es ganz weich, schließlich warm, saftig und süß, und gleichzeitig war da dieser rauhe, holzige Geschmack nach Mann, Natur und Leben.
Das wurde nicht schlechter mit den folgenden Bissen.

3.
gelb wie Kotze, rot wie Blut

Dann haut der Typ mir plötzlich mitten in die Fresse.
Hinter ihm sehe ich sie noch, während ich falle, wie bei der untergehenden Sonne, zuerst noch alles von der unschuldigen mittelscheitligen Stirn bis zum Kinn, wobei relativ schnell sogar ihr hübsches Mündlein von seiner massigen Schulter verdeckt wird, während mein Kopf langsam, aber sicher von der erbarmungslosen Schwerkraft Richtung Boden gezogen wird, und sich wundert, warum er in dieser doch tatsächlichen Extremsituation so gekonnt und pathetisch sein Leiden ausformulieren kann. In der langen Phase zwischen dem Verschwinden ihrer letzten schwarzen Kopfhaare bis zum ersten Aufblitzen ihres weißen Rockes zwischen den Beinen des Riesen hindurch, denke ich überhaupt nichts, und dann schlägt er auch schon auf, der Kopf, und ich wundere mich nun über meinen Mut, diesem Mädchen zu helfen. Hans tätschelt in meinem Gesicht herum und ich frage mich, warum er ständig so unbeholfen mit seinen nach Kuhmist stinkenden Pfötchen in der Realität rumhantiert, während doch der Traum an sich, die reine Vorstellung eines Etwas´ allein so angenehm sein kann. Ich erinnere mich noch mal an den Geschmack, den Geschmack von Kuh, und ich vergleiche ihn mit meiner sanftmütigen Zuneigung beim Melken, wobei ich mir meines Versäumnisses von heute Nachmittag gerade vollends bewusst werde.
Ma wirds schon richten, denke ich.
Dabei sind sie (WER "sie"? das ist hier zu undeutlich) sich gar nicht so unähnlich.
Dieser süße Geschmack nach Eisen, als hätte Gott einen Kuchen aus Stahl gebacken, essbar für seine Kinder, und die zärtliche Umarmung der einzelnen Nippel der Kuh, die ja in nicht unähnlicher Weise der Ernährung der Menschheit dient.
Über das Melken assoziiere ich mehr in einem kurzen Übergangsgedanken, die nun vollkommen unwirkliche Vorstellung von Eugens Kanone vor meiner Stirn, woraufhin ich wieder beginne, über die akute, und leider nicht unerhebliche Bedrohung, wenn schon nicht meines Lebens, dann doch meiner Selbstachtung durch den braungebrannten Muskelberg, dessen Slipper nur noch unangenehme zwei Zentimeter von meinen Lippen trennen.
Dann ist da noch dieses komische Gefühl in meinem Magen.
Undeutlich, verzerrt und viel zu schnell richte ich mich auf und bewege mich Richtung Toilette, und in zeitlich viel zu kurzem Abstand steigt die Nähe zwischen dem Fussboden und meinen Lippen erneut ins Unermessliche.
Dieser ist gelb gefliest und feucht, nein nass.
Vom unbändigen Druck meiner Gedärme angetrieben, versuche ich mich aufzurichten, und nach weiterem Rutschen und Glitschen und Festhalten an einem schmierigen Gemisch aus Nichts und murmelgroßen weichen Bröckchen schaffe ich es endlich, mich auf die Brille zu pflanzen und zu scheißen.
Ich scheiße.
Es kommt mir vor, als wäre es das erste Mal in meinem Leben.
Ich scheiße, mein Bauch fühlt sich an, als würde er brennen, und das in einem guten, wirklich guten und schönen Sinne, als würde ich selbst explodieren, nicht wie eine Bombe, ein Silvesterböller oder ein äquivalentes Gemisch aus entflammbaren Substanzen, nicht wie ein Vulkan, ein Düsenjet oder ein Atomkraftwerk, nein, wie ein Urfeuer aus tausend Sonnen, wie die Mutter aller Scheiss-Supernovae platzt die Energie des gesamten Universums aus mir heraus, und ebenso schnell, wie das Ganze begonnen hat, ist es auch schon wieder vorbei, und ich fühle mich leer und frei, und wie der beste Mensch aller Zeiten.

4.
rot, wie die Liebe

Ich gehe hinaus und er steht immer noch da.
Redet immer noch mit ihr.
Dann schaut er mich an.
Meine rechte Hand bewegt sich auf ihn zu, gerade gestreckt wie ein Pfeil, wie eine Rakete, und zwar sehr schnell.
So schnell, dass sie vermag, in ihn einzutauchen.
Zwei Zentimeter unter Tank-Top und Epidermis schafft es meine Hand, einen einzelnen Bauchmuskelstrang zu fassen und ein bisschen zu drücken, nur ein bisschen, so wie man ein gekochtes Ei drückt, nur um es festzuhalten.
Sichtlich erstaunt darüber, dass ich in ihm bin, kann er nicht schreien, nicht schlagen, nicht gut aussehen und ganz allgemein einfach nichts tun, als jede einzelne Faser seiner im Fitnessstudio gestählten und im Sonnenstudio gebräunten Existenz vom puren Erstaunen, vom Entsetzen überwältigen zu lassen (statt: sich vom puren Erstaunen, vom Entsetzen jeder einzelner Faser seiner im Fitnesstudio gestählten und im Sonnenstudio gebräunten physikalischen Existenz überwältigen zu lassen, denn das ergibt keinen Sinn) wobei jede einzelne seiner fünf Millionen Schweissdrüsen ein klares und in dieser Form für sie nicht gekanntes Gefühl aushaucht: Angst.
Ich ziehe mich aus ihm heraus, er rennt weg, dann sehe ich sie wieder und gehe langsam auf sie zu, bereit für sie zu sterben.


So, das ist die ganze Geschichte mal ohne Fehler, so weit ich sie gesehen hab. Das Kursive raus und die fetten Stellen wieder normal machen und die Geschichte ist okay (oja, eine kleine Strafe muss sein für deine vielen Fehler ;), vor allem Interpunktion ist ziemlich furchtbar! Du sollst ja auch sehen, was für Fehler du machst)

Sie hat mir gut gefallen, deine kleine Geschichte über die Initiation bzw. Abnabelung eines Jungen von seinem herkömmlichen Leben bei seiner Mutter. Du hast einen sehr unmittelbaren Stil, der nicht schnell ist, sondern sich Zeit für den Moment nimmt. Unverständlich hab ich es nicht gefunden. Ein Abend, wie ihn Jugendliche am Land verbringen - mit Drogen, Gewalt und der Anziehungskraft des anderen Geschlechts. Aber es wird klar, dass es für den Ich-Erzähler ein besonderer Abend ist, etwas verändert sich dadurch, er wird ein anderer. Vielleicht fühlt er sich, das Fleischessen und das befriedigende Scheißen sind vielleicht Symbole dafür, zum ersten Mal in seinem Leben wirklich lebendig.

Da sind auch ein paar schöne Stellen drinnen:

ich höre oder spüre ein einziges Wort, wie durch eine Matratze hindurchgeflüstert, oder vielmehr, als hätte es eine winzig kleine Mücke durch meine für ihre Maßstäbe extrem zähe und dicke Haut hindurch in mein Blut und damit in mein Wesen eingespritzt: "Fressen."
Jeder Druck, jede Gegenwehr, ganz gleich in welche Richtung, jede Form von Aktion wird mit Stille bestraft, als schlage man mit blanken Fäusten auf einen riesigen Berg ein, der es nicht nötig hat, auch nur irgendwie zu reagieren.

Gruß
Andrea

 

Wow.
Erstmal vielen dank für die umfangreiche Korrektur.
Damit kann ich eine Menge anfangen, danke.

Schön dass dir die Geschichte wenigstens ein bisschen gefällt.
Interessant finde ich dass du die Entwicklung eher positiv siehst, da ja eigentlich von vorne bis hinten nur schlechtes geschieht.
Er vernachlässigt die Farm, wird bedroht, besäuft sich besinnungslos, wird verprügelt und bekommt in einer äußerst unangenehmen Situation heftigsten Durchfall.
Einzig positiv ist das wie auch immer geartete Mädchen welches wohl auch eher geringfügig begeistert sein dürfte wenn der Bauer mit Blut und Kotze und was sonst noch allem beschmiert vor ihr steht, irgendeinen Muskelberg auseinandernimmt um danach weiss der Geier was mit ihr anzustellen.

Wobei es allerdings trotzdem nicht meine Absicht war die Entwicklung des jungen Mannes anzuprangern.

 

Hi sram,
so ganz kann ich deiner kg leider auch nicht folgen. Es geht da um einen junen Bauern, der in die Nacht hinaus geschleppt wird und sich mal so richtig gehen lässt. Und dann? Ich verstehe die Aussage nicht ganz. Und dieses Mädchen am Schluss? Was ist hier Hintergrund? Immerhin schreibst du im Zusammenhang mit ihr von Liebe, doch sie taucht nur für ein paar Zeilen auf und man erfährt nichts über sie. Dein Stil ist direkt, ohne viel Schnörkel. Das gefällt. Aber am Inhalt hapert es leider. Ich hätte mir hier etwas mehr Hintergrund gewünscht, etwas, was deine kg mit Sinn füttert.

Lieben Gruß...
morti

 

Hm, tut mir leid, für mich ergibt das alles schon Sinn, schade dass das nicht rüberkommt, bzw wenn es rüberkommt, schade dass es nicht reicht.

Der Sinn ist eigentlich die Aussage dass Wertvorstellungen nicht notwendigerweise schlecht sind nur weil man nicht mit ihnen klarkommt.
Umgekehrt natürlich sind Wertvorstellungen nicht automatisch gut nur weil sie eine Weile gut funktionieren sondern es steckt oftmals auch eine gewisse Willkür dahinter, was für den einzelnen sehr verwirrend sein kann.
Diejenige Wertvorstellung um die es sich hier dreht ist der Ekel, und der Junge empfindet gewisse Dinge als ganz toll, die von einer anderen Seite aus beleuchtet völlig widerlich sind, wie dies auch die Gesellschaft tut.
Deswegen auch die Rubrik...

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom