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Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach

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05.03.2021
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Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach

Benedikt platzierte den Nagel. Unterdrückte einen tiefen Atemzug, bekreuzigte sich stattdessen. Bestimmt schlug er zu. Metall durchbohrte das Fleisch. Schmerz dehnte sich aus, betäubte für einmal stark genug.
Sein letzter Blick fiel auf den ans Kreuz genagelten Jesus Christus.
Dann überfiel ihn Dunkelheit.

Es war nicht die Art von Dunkelheit, die dem Licht gegenüberstand.
Mit Gegensätzen kannte er sich aus. Dem Guten hatte er sich als Mönch verschrieben. Das Böse galt es auszumerzen. Wer dachte, dieses Böse existierte nur ausserhalb der Klostermauern, gehörte zur Gattung derjenigen, die sich die Absolution mit Geld erkaufte. Die Sünde lag im Fleisch, so willig der Geist auch war.
Selbst Jesu war nicht frei davon. Er haderte im Garten Getsemani, liess sich von seinem Zorn leiten, im Tempel Jerusalems die Marktstände zu Boden schleudernd.
Manchmal ging es nicht anders, als mit Gewalt zu bekehren.
Es gab Mittel, dieses Fleisch reuig zu machen. Er hatte sie alle angewendet.
Denn der Weg nach oben führte nicht über geteerte Pfade. Benedikt wusste, dass Versuchung selbst die dicksten Mauern durchdringen konnte.
Satan liebte die Herausforderung. Hinter jedem «Vater unser» lauerte er.

Als er vor fast 40 Jahren zu den Brüdern kam, hatte er noch keiner Fliege etwas zuleide getan. Seine Gesichtszüge, engelsgleich.
Der damalige Klostervorsteher erkannte jedoch, dass der Teufel an ihm Gefallen hatte.
Er schrieb es sich auf die Stirn, seinen Geist zu stärken.
Wie er später erfuhr, war er nicht der Einzige, dem diese Gunst zuteil war.
Als ihn der Abt in seine Betskammer einlud, fühlte er sich auserkoren. Ein Gefühl, das er genoss. Er wusste noch nicht ob der Unzüchtigkeit einer solchen Anmassung.
Endlich war er an dem Ort, wo er für seine Gespräche mit Gott nicht ausgestossen wurde. Unter Gleichgesinnten. Er erfuhr, dass er von Heiden grossgezogen worden war. Seine Familie auf dem Pfad gen Hölle. Er selbst von Jesus gerettet. Ihm wurde gesagt, dass er besser war. In dieser Gesellschaft noch besser werden würde. Jetzt wo er von denen lernen durfte, die über ihm standen, näher dem Herrn.
Der Mann mit der tellergrossen Tonsur lächelte gütig. Er zog sein Gewand hoch und entblösste sein Glied. Benedikt erstarrte ehrfürchtig und spürte unmittelbar seine eigene Männlichkeit erwachen. Da war er, der Teufel. Der Abt erklärte es ihm. Er war der Einladung gefolgt, nun galt es, seinen Forderungen zu widerstehen.
Immer und immer wieder. Der Ältere half ihm dabei. Er machte es ihm nicht leicht. Darin lag gerade die Hilfe. Die Versuchung wurde grösser. Mannigfaltiger. Sie zeigte sich im salzigen Geschmack, den der Jüngling von seinem Penis ableckte. In den lustvollen Geräuschen, die nur dem Abt vorenthalten waren. Den Stössen, die Benedikts Schädeldecke kribbeln liessen. Über die Gebetsbank gebeugt. Sein Fleisch vibrierte vor Lust, sein eigenes Glied pochte. All dies war Teil des Programms, solange er eisern blieb und sich keinem Genuss hingab. Weder in Gedanken noch in Form der Ejakulation.
Benedikt fühlte sich lebendig wie nie zu vor. Noch kraftvoller, noch schöner als das Gebet. Nichts weiter als Blasphemie.
Der Ältere, bereits Meister über das Fleisch, schlüpfte für diese Züchtigung in die abartigste aller Wesensformen. Eine Ehre, die den jungen Benedikt erfüllte. Genauso wie die milchige Flüssigkeit, die aus ihm rann, sobald er sich wieder aufrichtete. Nun war es an ihm, sein Gewand zu heben und dem Meister seine Fortschritte zu zeigen. War sein Penis in einem erigierten Zustand, zeigte sich der Abt zufrieden und entliess ihn zum Gebet. War er schlaff und klebrig, ging es geradewegs zum Geissler.
Benedikt lebte für diese geheimen Ausbildungsstunden. Ein Eingeständnis, das von ihm unzählige Selbstzüchtigungen einforderte.
Dazwischen lernte er lesen und schreiben, um Gott über das Studium der Bibel zu erfahren. Die Konzentration fiel ihm schwer. Worte fingen an zu tanzen. Sein Puls schneller. Er konnte nicht stillsitzen. Jeder Gedanke an die äbtische Kammer brachte die Lust erneut ins Wallen. Rastlos wandelte er durch das Anwesen, nichtwissend, wohin mit ihr. Die Erektion unter der schützenden Kutte hielt eine Ewigkeit. Zu den Erinnerungen und Vorfreuden gesellten sich Fantasien. Das freundliche Zunicken anderer Mönche, für ihn Einladungen. Er stellte sich vor, welch frohlockende Vielfalt unter diesen braunen, schweren Stoffen versteckt war. Wie seine Hände sie von der Bürde befreien, seine Zunge ihnen jenes köstliche Elixier entlocken würde.
Benedikt konnte nicht sagen, was mehr schmerzte: das von diesen Gedanken malträtierte Hirn oder sein Geschlecht, das zu platzen drohte.
Gebete halfen nicht mehr. Er musste Hand anlegen. Die Hiebe der Peitsche, die er sich auf den Rücken schlug, erstickten die Lust. Bescherten ihm Stunden einer angenehmen Leere.
Es gab aber auch Momente, wo ihm der Samenerguss zuvorkam. Es konnte beim schweigenden Essen mit seinen Brüdern sein oder bei der Messe.
Und manchmal, wenn er allein war, erlag sein Geist der Schwäche seines Fleisches, er erlöste sich selbst mit zittrigen Händen. Dafür gab es noch mehr Selbstkasteiung. Die Lust war das eine, aber Schuld und Scham bedurften eines höheren Einsatzes.

Ein Einsatz, der sich lohnte. Der Klostervorsteher war zufrieden mit ihm. So sehr, dass er nach zwei Jahren Lehrzeit diese für beendet erklärte. Ein Magna cum Laude, das Benedikt in tiefe Bestürzung stiess. Er bekleckerte sich absichtlich, flehte den Abt auf Knien an, er möge ihn weiter unterrichten. Aber dieser liess sich nicht erweichen. Stattdessen steckte er ihn in Einzelklausur. Da sass er sieben Tage, allein mit Gedanken an des Abtes Härte, die sich immer wieder auf sein eigenes Geschlecht übertrug. Auch die Züchtigung wurde erbarmungsloser.
Neue Mönchsanwärter bedurften der vollen Aufmerksamkeit des Abtes. Eifersüchtiger Groll gab seinen Schlägen Kraft, trieben die Flausen aus, die das junge Fleisch ihm zusätzlich in den Kopf setzte.

Genauso wie das Fasten die Verdauungsorgane entspannen liess, kehrte mit dem Ausbleiben jener Unterrichtstunden Ruhe ein. Die Jahre vergingen, er konnte Aufgaben verrichten, ohne dass ihm sündhafte Gedanken ständig dazwischenkamen.
Akribisch kopierte er Buchstabe für Buchstabe im Skriptorium, genoss ganz besonders das Gestalten der Initialen. Wenn die Augen müde wurden, wanderte er im Klostergarten und roch an dem einen oder anderen Kraut. Auch philosophische Gespräche in der Gemeinschaft wusste er zu schätzen. Ab und zu wanderten seine Blicke unter die Kordellinie seiner Brüder, das Wechselspiel zwischen Schuld und Sühne war nach wie vor Bestandteil seiner Klosterroutine, aber die Abstände waren grösser.
Zumindest bis zu dem Frühling, in dem der alte Abt das Zeitliche segnete, und Benedikt zum Nachfolger gewählt wurde.

Der Hunger kam mit dem Essen, das war bei der Lust nicht anders.
Er nahm sich das Recht zur Schulung, so wie er es gelernt hatte. Redete sich ein, dass es seine Pflicht war, für die Entwicklung seiner Schützlinge ein Gefäss für den Teufel zu werden.
Aber dieser blieb, auch wenn die jungen Männer den Raum längst verlassen hatten.
Benedikt merkte, dass er keineswegs die Meisterstufe erreicht hatte. Er kanalisierte keinen Dämon. Es war umgekehrt.
Und er hatte Gefallen daran.
Gleichzeitig ekelte er sich ob des Speichels, der sich in seinem Mund ansammelte, wenn er die Novizen in Empfang nahm. Das Confiteor im Kopf rezitierend führte er seine Rute ein. Ihn erschauerte ob der Geilheit an seiner Macht. Wo war die Gunst Gottes? Wo der Sieg über Luzifer? Er fand sich in der Hölle, mit jedem Stoss trichterte er den jungen Mönchen die Sünde ein. Mea culpa, mea maxima culpa. Da konnte auch die Geissel nichts mehr ausrichten.
Abstinenz war das Einzige, was ihn jetzt noch retten konnte.

Aber wie das den lernbegierigen Jungen beibringen, ohne gleich die ganze Abtei zu Fall zu bringen? Dass sie ihre Ausbildung abgeschlossen hätten, konnte er ihnen nicht weismachen. Der eine verspritzte seinen Samen jeweils kaum begonnen. Der andere verspürte gar keine Lust. Ein Beenden wäre einem Aufgeben gleichgekommen, und letzteren hätte er heiligsprechen müssen.
Er tat es schliesslich so, wie es der Klerus immer getan hatte. Soviel hatte er gelernt. Er schob es auf Gott. Ihm wäre offenbart worden, der Herr hätte andere Pläne für dieses Kloster.
Die jungen Mönche wirkten erleichtert, was ihm sogleich eine Welle von Scham einher brachte. War er wirklich der Richtige, um dieses Kloster zu führen? Natürlich konnte er sich einreden, dass sein Mut und seine Hingabe ihn auszeichneten. Er wollte den Pakt mit dem Teufel zu Ende tanzen, bis er die Überhand hatte, ein für alle Mal behielt. Während diese Burschen hier den einfachen und bequemen Pfad wählten.
Der Weg zu Gott war kein Spaziergang, wem das nicht bewusst war, der konnte auch niemanden dahin führen. Das Erkennen eines Irrweges war ein zusätzliches Attribut, das ihn auszeichnete.
Benedikt fastete und tat Busse.
Dann band er sich eine Schnur um sein Glied. Fortan würde er jede Lust im Keime ersticken. Ein unsittlicher Gedanke, und er zog zu. Begierde in Schmerz verwandeln. Schuld in Sühne. Unmittelbar.
Schliesslich war das Gegenteil von Schuld Unschuld, ein anderes Wort kannte er nicht. Und wenngleich er seine Unschuld niemals zurückerlangen würde, konnte er doch alles daransetzen, keine weitere Verfehlung mehr zu begehen. Abstinenz war nicht genug. Gott kannte jeden Gedanken.

Aber die Schnur reichte genauso wenig. Die Leidenschaft brachte nun lediglich auch physisches Leiden mit sich, ohne sie ganz zu ersetzen. Das Verlangen blieb. So schmerzhaft es war. Nicht genug.

Die Erkenntnis kam beim Komplet. Jesus war nicht ans Kreuz gebunden worden!
Schweigend machte sich die Gemeinschaft auf in ihre Kammern.
Benedikt besuchte die Werkstätte und kehrte zurück in die kleine Kapelle.
Er stellte sich auf einen Hocker, legte sein Glied auf den steinernen Altar. Er könnte als Märtyrer in die Geschichtsbücher eingehen. Womöglich mit seiner Tat die ganze Bruderschaft von der Lust befreien.
Er würde alle Dunkelheit seines Geschlechtes mit einem einzigen Schlag bannen und seine Abtei zum Leuchtturm machen.

Aber nun war da kein Licht, das sich vom Dunkel abhob, und umgekehrt genauso wenig. Kein Entweder-oder.
Stunden nachdem Benedikt zu Boden gefallen war, fand ihn einer der Mönche in seiner Nachtwache. Mit glühender Stirn und einem seligen Lächeln. Hastig wurde der Rest mit dem auf dem Boden liegenden Abtsgewand bedeckt. Das Kloster versetzt in den Alarmzustand. Turmglocken läuteten.
Benedikts Wunde wurde versorgt. Gebete Tag und Nacht rezitiert, Kerzen angezündet. Das Fieber stieg, trotz kühlender Umschläge.
Der Abt nach wie vor bewusstlos. Nur sein Lächeln blieb. Man hätte denken können, Gott höchstpersönlich habe ihn von seinen Sünden freigesprochen.

Aber Benedikt stand vor keinem Richter. Er schwelgte in Erinnerung, oder mehr als das, ihm war, als sei er wieder Kind, noch nicht Benedikt.
Seine Hände strichen über das weiche Fell eines Kaninchens. Der Fuchs war in der Nacht gekommen, witternd an den Käfigen vorbeigeschlichen, ohne Beute wieder davon. Trotzdem. Er spürte das Zittern des kleinen Hasenherzens. Stetig langsamer durch die Berührung und die sanften Worte des Jungen.
Von anderen wurde er verspottet. Die Grossen meckerten, weil er für keine Arbeit zu gebrauchen war. Zu schwach. Zu unbeholfen. Die Kleinen rannten vor ihm davon. Zu langsam. Zu sonderbar. Er sprach mit Pflanzen, Steinen, flüsterte dem Regen zu, wenn er lange ausblieb. Oft sass er einfach nur da und liess sich selbst liebkosen. Vom Wind, dem Singen der Vögel. Dem warmen Gefühl, wenn er an Jesus dachte.

Vor ein paar Monaten war ein Wanderer auf den Hof gekommen. Er hatte ihn schon von Weitem gesehen, dachte erst er wäre ein Tier, wie er so eins war mit seiner Bewegung.
Der Junge fühlte sich den Menschen nicht nahe. Dieser Mann jedoch berührte ihn, noch ehe er vor ihm stand und ihn grüsste.
Nicht nur das, er legte sein Bündel auf die Erde, setzte sich neben ihn. Gemeinsam schauten sie über das weite Land. Ihm war, wie einer Knospe, die sich der Sonne öffnete. In diese Offenheit legte der Wanderer die Geschichte eines Mannes mit dem Namen Jesus. Worte spielten keine Rolle, er fühlte direkt in seinem Herzen. Getragen. Umarmt von innen.
Seine Eltern schalten diesen Mann einen Streuner, Scharlatan. Er bat um ein Nachtlager, sie schickten ihn fort. Auch die Pharisäer erkannten Jesus nicht, dachte er und verbarg seine kindlichen Tränen. Der Wanderer lächelte ihm zu, schenkte ihm ein Bildchen. Darauf war der gütige Christus gemalt.

Er trug es immer bei sich. Es erinnerte ihn daran, sein Herz offen zu halten. Auch wenn das Hänseln nicht aufhörte, Tunichtgut in sein Ohr geschrien wurde, oder es für Träumerein Schläge hagelte. Er hielt die andere Wange hin. Nicht nur eine Einladung für die anderen. Die Möglichkeit, sich durch Widerstand nicht von der Einheit abzuhalten. Samen zu streuen, auch wenn der Wind sie auf unfruchtbaren Boden tragen mochte.

Benedikt verbrachte seine letzten Erdentage in der Zeit, bevor die Welt zu weiss und schwarz wurde, damals als er noch den lebendigen Jesus liebte.
Oder liebte überhaupt.

 
Quellenangaben
„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Aber sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund“

Erzählung vom Hauptmann von Kafarnaum, Evangelium nach Matthäus (8,5–13 EU)

Einmal hab ich hier gehört, die Erzählstimme sei zu kritisch und passt nicht zu Benedikt, von dir lese ich also das Gegenteil, oder verstehe es zumindest so ... :rolleyes:
Werd drüber sinnieren.
Immer so schön, wenn man eine Stunde in einen Text investiert und die Reaktion ist ein Augenverdrehen. Ich hätte mich ja irren können, und Textarbeit wäre möglich gewesen.

 

Ach herrje @Katla , tut mir leid, das hast du falsch verstanden. Das Augenverdrehen war keinesfalls auf dich bezogen, sondern auf mich! Darauf, dass ich nicht weiss, wie mehr Abstand reinbringen, ohne mich meinem Protagonisten gegenüberzustellen, was ich nicht möchte (und ich laut der Kritik von @Peeperkorn bereits zu sehr getan habe).

 
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@Akelei Ah, alles gut.

Nein, ich sehe das ganz genauso wie @Peeperkorn (bis zu dem Teil seines Komms, wo er mit der Figur des Teufels beginnt, weil ich mich da mit der Motivgeschichte bzw. der Religion nicht aus Innensicht auskenne und da auch keinen Nerv zu hab).

Wir widersprechen uns nicht, denn dazu hatte ich gar nix gesagt. Meine Komms bezogen sich nicht aufs Handwerkliche im Text selbst, was Erzählstimme /-haltung, Sprache / Tonfall, Perspektive, das Verhältnis Autor - Erzähler - Prota etc. pp. anginge. Da halte ich mich raus.

Wäre übrigens - auch wenn es nicht dem Urheberrecht unterliegt - klasse gewesen, wenn du die Quelle deines Zitats (Titel) angegeben hättest - dafür gibt es ja extra unter dem Text ein Feld. ;) Hätte einiges an Hin und Her gespart.

 
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Hallo @Katla
Jetzt hab ichs verstanden, wie du das meinst mit dem Abstand.

Quelle habe ich ergänzt! ??
Schönes We dir noch! ?

 

Der Hunger kam mit dem Essen, das war bei der Lust nicht anders.

Liebe Akelei,

wie wahr, was für Zunge und Magen gilt, gilt im übertragenen Sinne auch fürs Auge - also
lass Dich nicht nervös machen und verzweifel bloß nicht, wie auch die Beiträge auf Dich „einprasseln“ – selbst wenn ich mich zigmal wiederhol: Du kannst schreiben. Aber – da wirstu Dich dran gewöhnen (müssen) - jede Änderung birgt die Gefahr, die in jeder schriftlichen Äußerung lauert und neben der Grammatik kann sogar die Logik einem ein Beinchen stellen, wie hier - wenns nicht schon vordem so gewesen ist - nun bereits im dritten Satz

Das Metall bohrt ins Fleisch ...
besser „bohrt sich“ oder „sticht“

Hier musstu die Zeitenfolge beachten -

Genauso wie das Fasten die Verdauungsorgane entspannen lässt, kehrte mit dem Ausbleiben jener Unterrichtstunden Ruhe ein.
Besser also „ließ“, dass etwas allgemeingültig ist und zeitlos wird ist ja durch die Zeitenfolge nicht zu ändern ...

Akribisch kopierte er Buchstabe für Buchstabe im Skriptorium, ….
besser er [den/einen] Buchstaben für [den/einen andern] Buchstaben im ...

Der eine verspritze seinen Samen jeweils kaum begonnen. Der andere verspürte gar keine Lust.
ohne Komm - oder sollte spritzen ein Imperativ sein?

Er tat es schliesslich so, wie es der Klerus immer tut.
(hier vllt.: wie es der Klerus immer getan hatte und immer tun wird)

Die Mönche [er]schienen erleichtert, was ihm …

Während diese jungen Burschen hier den einfachen und bequemen Pfad zu wählten.

So, nu is' aber auch jenuch ... Dear noch einen schönen Restsonntag & bis bald

Friedel

 

Lieber Friedel @Friedrichard,

Ich war grad schon am Überarbeiten, als du kommentiert hast. Und hab bis jetzt nicht aufgehört. Obwohl ich es nicht einmal lesen kann, ohne was zu verbessern, für jetzt ist es auch bei mir wirklich jenuch.
Hab nun jedenfalls alles in past tense gesetzt, den Schluss ausgebaut und dazwischen da und dort.
Für einige wohl verschlimmverbessert, aber ja, wie du das so schön sagst, die Geschmäcker sind verschieden.

Der liebe @Morphin hat mich auf die vielen "sich"s am Anfang aufmerksam gemacht, da dachte ich, ich versuch das bohrt mal ohne sich, aber das funktioniert offensichtlich nur bei Aktiv-Bohrern. Muss ich nochmals dahinter.
Buchstabe für Buchstabe in der Mehrzahl liest sich für mich nicht stimmig

Akribisch kopierte er Buchstabe für Buchstabe im Skriptorium, ….
besser er [den/einen] Buchstaben für [den/einen andern] Buchstaben im ...
und hier bin ich auch noch unsicher. Erscheinen wie die Engel? ;-
Die Mönche [er]schienen erleichtert, was ihm

Den Rest hab ich gerne übernommen. Vor allem hier:
Der eine verspritze seinen Samen jeweils kaum begonnen. Der andere verspürte gar keine Lust.
ohne Komm - oder sollte spritzen ein Imperativ sein?

??? Gott bewahre! ?

So, irgendwann lerne ich dann auch, wie man die Zitate richtig einfügt.
Bis dahin wünsche ich dir auch einen wunderschönen verbleibenden Sonntag und vielleicht bis bald. Falls du dir meine Geschichte nochmals antun magst, findest du ganz bestimmt viele neue Fehler. Würd mich auf jeden Fall freuen, davon zu hören. :-) ?

Herzlich, Akelei

 

Hallo @Akelei

krass! Die Geschichte ist heftig. Da hab ich die ganze Zeit ein ganz beklemmendes unangenehmes Gefühl beim Lesen gehabt; und danach auch noch. Das ist eigentlich nichts für mich, ich bin eher so eine zartbesaitete :lol:

Erstmal Kompliment, sprachlich und vom Aufbau wunderbar. Da hat einfach alles gepasst, die Sprachmelodie, der Satzbau, ich finde auch die Sprichwörter gut, wie du sie verwendest. Lediglich an einer Stelle, würde ich vielleicht überlegen:

Der Hunger kam mit dem Essen, das war bei der Lust nicht anders.
Hier würde ich eher Appetit nehmen. Aber vielleicht hast du auch bewusst den Hunger gewählt? Ich finde als Analogie Appetit und Lust einfach stimmiger.

Ansonsten kann ich zur Richtigkeit von den Mönchstum-Dingen leider nichts sagen, weil ich mich da gar nicht auskenne. Lediglich den Titel kannte ich, von den ganzen katholischen Gottesdiensten, die ich als Kind besucht habe :gelb: Den finde ich auch sehr gut ausgewählt.

Mehr habe ich gar nicht anzumerken. Super Geschichte! Danke dafür!

Gruß

Mary

 

Hallo Akelei,

Stark. Nicht nur die Wahl der Worte, die den Lesefluss ermöglichte. Die Thematik umschreibt auch gekonnt einen spirituellen-philosophischen Kern. Dieses "Denken" des Menschen, das ja bis heute unser aller Leben "regelt".
Diese Glaubenssätze, in denen wir gefangen sind, welche Sowohl-als-auch in Entweder/Oder trennen. Hier thematisierst Du deutlich den Unterschied zwischen Polarität (und) und Dualität (oder).
Dualität ist eine Illusion, nur der Mensch trennt in Schwarz ODER Weiß - Trennung verursacht Schmerz (hast Du köstlich und deutlich beschrieben!) - Benedikts Leid entsteht nicht, dass er Himmel und Hölle bewertet, sondern wie.
Polarität ist ein Naturgesetz, alles hat zwei Pole, die unzertrennbar miteinander verbunden sind. Vielleicht hast
Du diesen Aspekt nicht beabsichtigt, aber getroffen und beschrieben hast Du es meisterhaft. Glückwunsch! Danke für die Veröffentlichung.
Grüße
Detlev

 

Nur ganz kurz zu der "Erscheinung",

liebe @Akelei,

"scheinen" als Modalverb verlangt an sich nach dem Infinitiv mit "zu" ("scheint zu sein"), was selbst die Dudenredaktion umgeht, indem es in der Umfirmierung zu "erscheinen" zum Vollverb sich wandelt ...

Bis bald

Friedel

 

Guten Morgen ihr Lieben!

Herzlichen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt!

Danke @Friedrichard ! Ja, das klingt stimmig. Ich hab jetzt mal wirken genommen statt (er)scheinen. Und das bohrt gegen dein sticht ausgetauscht (wobei mir das etwas zu sanft klingt, aber fürn Moment muss es passen)

@Marys_Bücherwald Vielen Dank dir! Ich hoffe, das unangenehme Gefühl konnte sich wandeln oder dir was positives geben. Ich bin ja selbst auch eher zartbesaitet, musste selber ganz viel aushalten. ;-)
Stimmt, das Sprichwort ist eigentlich mit Appetit, hm? Passt an sich besser zu Lust, das sehe ich auch so. Für Benedikts Lust wirkt für mich Appetit aber zu harmlos, irgendwie.


@Detlev Herzlichen Dank für die Blumen! Und das Erkennen der Thematik. Das war schon bewusst von meiner Seite. Dieses extreme Werten der Dualität, bzw. der einzelnen Pole, was mir meine katholische Erziehung eingebrockt hat, hält sich hartnäckig, braucht viel um wieder umzupolen, und meiner Meinung nach ist es genau das, was mich letztendlich von Gott distanziert. Obwohl die Idee ja eigentlich umgekehrt wäre.

Ganz liebe Grüsse euch Drein und einen wunderschönen Tag!
Akelei

 

Lieber @Willibald

Wow. Vielen Dank für dein umfassendes Feedback und die Zeit, die du da reingesteckt hast!:)

Du setzt, darauf weisen eher antiquarische Sprache und das Motiv der Initialienmalerei, deinen Plot in die Vergangenheit, wohl in das Mittelalter. Dabei hast Du in der Figur dessen, der ein (gedrucktes?) Jesusbild an den Jungen verschenkt, vielleicht einmal die Zeit eher der Moderne angenähert, auch wenn dieser Schluss logisch nicht zwingend ist.
Ja, da magst du Recht haben, das Bildchen freilich gemalt und nicht gedruckt, aber womöglich auch dann etwas, was es so nicht gab. Und ich leider beim Recherchieren auch nicht rausgefunden hab.
Die Jesusdarstellung, die ich im Kopf hatte entstand auf jeden Fall wirklich später, wie ich nun gemerkt habe. Da muss ich also nochmals ran.

Auf jeden Fall könnte in diesem Bild eine Jesusfigur weit weg von Sündenangst und Verteufelung seine Wirkung entfalten, vielleicht aber - und das ist ein wichtiger Einwand- geht es sogar konkret um das durchbohrte Herz Jesu am Kreuz,
Nein, es zeigt wirklich den noch lebenden Jesus in seiner ganzen Herzensgüte und nicht die Wunde des Lanzenstiches.
(1) Offensichtlich ist der Samenerguss in deiner Geschichte das Schreckliche, der teuflische Lustfaktor. Die Erektion und eine Art von Carezza, Coitus Reservatus und Tantra dagegen erlaubt, weil lustfern. Das ist an sich schon recht widersinnig, weil genau diese Praktiken sehr wohl lustvoll sind, unterhalb der Orgasmusebene.
(2) Selbst wenn man (1) als plausibel für Klosterpraxis akzeptiert, ist dann aber der Hinweis auf die Fellatio und den Spermageschmack im Munde des Adepten ein Widerspruch. Dass es hier zu einem Orgasmus kommt - beim Abt - ist offensichtlich.

Zu 1 und 2 zusammen. Erstens interpretiere ich selbst das Ganze so, dass es sich keineswegs um eine klösterliche, allgemein gebräuchliche Handhabung handelt, sondern die Praxis schlicht und einfach auf dem Mist des Abtes gewachsen ist. Ein Arschloch sozusagen, der einen Weg gefunden hat, seiner eigenen Lust Ventil zu verschaffen. Ein absoluter Machtmisbrauch verpackt im Heiligenkostüm. Da er vorgibt, bereits jeder Versuchung gewappnet zu sein, gelten für ihn andere Regeln. Das findet sich zum Beispiel auch in der östlichen Tradition, wo Enthaltsamkeit den Pfad zur Erleuchtung ebnet, aber der Guru dann auch wieder Fleisch, Alkohol, Sex konsumieren kann, ohne dass er Stufen herunterfällt. Das kann der Abt natürlich so nicht bringen. Aber indem er vorgibt, für die Schulung seiner Schützlinge zum Gefäss für den Teufel zu werden, kommt er damit durch. Gegenüber seiner jungen Mönche, gegenüber dem Papst wär dies sicherlich nochmals eine andere Geschichte. Aber diese Praktik findet hinter geschlossenen Türen statt, und sie muss auch keinen Sinn ergeben, da sie der Perversion der Figur entspringt. Die besagt, ihm ist alles erlaubt. Auch der Samenerguss, auch das Stöhnen (welches wiederum zur Versuchung beiträgt).
Der Orgasmus der Mönche signalisiert jedoch, dass sie ihrer Lust erlegen sind.
Genauso natürlich die Erektion schon ein Anzeichen dafür. Darum heisst es später auch, dass er den jungen Mönchen, der gar keine Lust empfindet, quasi heilig sprechen müsste. Das wäre letztendlich wahre Meisterung.

(3) Selbst wenn man die Absurdität von (1) und (2) akzeptiert, ist es doch nicht besonders überzeugend, dass nun der Abt Benedikt in der Nachfolge Christi seinen Penis auf den Altar legt und offensichtlich festnagelt, dann zu Boden fällt, von den Mönchen als "Rest" zugedeckt wird und heiigmäßige Verehrung erfährt:
Warum nicht?
Nicht festgenagelt, der Nagel durchbohrt nur das Fleisch (für mich ist der Altar aus Stein)
Woran machst du fest, dass Benedikt heiligmässige Verehrung erfährt? Finde ich nicht. Auch wenn die Mönche ihn für dieses Tat verachten, würden sie beten und ihn pflegen und ihn nicht einfach sterben lassen.
(4) Auf jeden Fall ist - auch wenn das geschenkte Jesusbild seine Kraft entfaltet - nach dieser Tat und nach dem wohl ablaufenden Sterbeprozess von der Erzähllogik her nicht so ganz nachvollziehbar ein Zwei-Motiv-Satz wie:

Der Wanderer lächelte ihm zu, schenkte ihm ein Bildchen. Es zeigte den gütigen Christus mit einem leuchtenden Herzen auf der Brust. Nur Blüten konnten Knospen auffordern.

Ihm war, wie einer Knospe, die sich der Sonne öffnete.


Das hängt damit zusammen, dass der Herz-Jesu-Kult wohl doch die Sündenangst und die Erlösung von der Erbsünde feiert, nicht aber unbedingt den liebenden, den "lebendigen", den nicht gekreuzigten Jesus jenseits des Schwarz-Weiss-Denkens.

Es sei denn, man vertieft diesen Aspekt noch stärker in deiner Geschichte.

Hier kann ich dir leider nicht folgen. Magst du mir das nochmals erklären? Warum? Knospe ist ja nicht schwarz und Blüte weiss, oder was meinst du??

(2) Noch mal kurz zur Überschrift:

Sie ist natürlich eng verknüpft mit der Kommunion und mit der Sündenangst, aber eben auch mit dem Heilungsprozess, den der Nagel- und Kreuzestod und seine Wiederholung im Opferritual bieten soll. Ein bisschen pingelig. Der Satz geht auf eine Wundererzählung zurück:

Das ist sehr spannend! Ich hab mich beim Auswählen des Titels so auf den ersten Teil der Aussage konzentriert, der für mich sehr viel mit dieser ganzen Unterdrückung eigener Anteile und letztendlich der eigenen Grösse und Ganzheit zu tun hat, dass ich ganz aussen vor gelassen hab, dass der zweite Teil die Heilung trägt, die er erfährt, sobald seine mentale Kontrollinstanz wegfällt. Da müsste ich das ja fast noch irgendwie reinnehmen.
Spannend wie aus puer anima wurde! Danke fürs Aufzeigen (und dafür, dass ich mein verstaubtes Latein wieder mal benutzen konnte. Haha!)

(3) Ausblick

Du kennst sicher Drewermanns Klerikerbuch, Ranke-Heinemanns Eunuchenbuch oder relativ aktuell Hubert Wolfs Buch zum Zölibat und anderes?

Nein, keinen blassen Schimmer.

Ich schreib ja so gar nicht ausm Kopf oder kalkuliere mir irgendwelche Symbolik zusammen.
Die Geschichte ist mir vor Jahren zugefallen, man könnte sagen, ich habe sie beim Zufallen erlebt, mit der ganzen Lust und Emotion und allem. Daraus habe ich auch versucht zu schreiben, und darum finde ich es in erster Linie spannend, was es mit dem Leser auf der Emotionalebene macht. ;-)
Aber ich bin sehr dankbar für die intellektuellen Inputs und Interpretationen, möchte ich natürlich, dass die Geschichte auf allen Ebenen möglichst standhält, und wenn ich mich schon aus dem Fenster lehne und was Historisches bringe, dann ja sowieso.
Herzlichen Dank dir dafür! Es regt an und ich werd mal schauen, wie deine Inputs meine Geschichte bereichern können. Sofern ich sie richtig verstanden habe. ?

Liebe Grüsse, Akelei

 

Hallo @Akelei!

Ich habe deinen Text gerne gelesen und mir gefällt wie du die Thematik aufarbeitest. Auch die Machtstrukturen in der Kirche und dieses „weitergeben“ von „unliebsamen“ Aufgaben, von Generation zu Generation und damit verbunden das Seelenheil der Schafe. Mir gefällt dein Text vor allem deshalb, weil ich mich recht intensiv mit dem Thema befasst habe - unfreiwillig und freiwillig zugleich (ich studiere Theologie oder habe es vielmehr studiert). Und da lernt man auch viel über Sexualmoral, Klosterhierarchien und auch über die Machtstruktur und nennen wir’s mal „spezielle Schamkultur“, sexueller Missbrauch, seelsorgerischer Missbrauch usw. ich finde, dass du in deinem Text sehr viele dieser Themen (manche dezenter - wie die Knaben, die gar keine Lust empfinden; manche offensiver - die Entfremdung von der Lust, Scham, Schuld, Sünde) sehr gut einarbeitest und das ohne, dass du (allzu sehr) moralisierst. Es bleibt für mich eine Kurzgeschichte, die Missstände aufzeigt, über die man nach dem Lesen nachdenkt. Die Geschichte lässt einen nicht mit einem schönen Gefühl zurück, aber das ist ja auch nicht ihr Zweck (sage ich jetzt mal als unwissender Leser ^^“)

Mir gefällt auch der Rückblick auf den Wanderer, der mit Jesus identifiziert wird, wo noch einmal (so habe ich es gelesen) differenziert wird zwischen dem „anfänglichen“ Jesusbild (wo es noch um die Gewalttaten bzw. Den Kontrollverlust, die Wut geht und um das schwache Fleisch, das auch Jesus mit Gewalt hätte heilen müssen- wobei mir da eine Sache störend aufgefallen ist: Jesus randaliert im Tempel ja eigentlich nicht, um jemanden von Machtstrukturen oder Institutionen zu überzeugen, sondern das genaue Gegenteil ist der Fall: er verachtet den Tempel und die Macht, die religiöse Oberhäupter auf die Menschen ausüben. Ihm gehts in der Stelle um Befreiung.) und das Jesusbild im Rückblick, wo vom „lebendigen Jesus“ gesprochen wird, mit der Naturverbundenheit- auch Benedikt wirkt hier noch naturverbundener und irgendwann kommt ja auch, dass er nicht so gerne unter Menschen ist. Das fand ich ganz nett - vor allem, weil man in der historischen Jesus-Forschung auch davon ausgeht, das Jesus sich auch gerne mal zurück gezogen hat, wenn die Menschen ihm wieder mal zu viel wurden. Aber das nur am Rande.

Ich habe deinen Text gerne gelesen. Man könnte ihn (bis auf die Entmannung - ich weiß nicht, ob das noch so oft geschieht) leider sehr gut in die Gegenwart übertragen.

Zum Stil selber kann ich nur sagen, dass er mir gefallen hat. Ich konnte dem Aufbau gut folgen und mir ist jetzt auch nichts störend aufgefallen.

LG Luzifermortus

 

Lieber @Luzifermortus

Vielen Dank für dein schönes Feedback. Sehr spannend!
Das freut mich sehr zu hören, dass meine Geschichte für dich vom Fach stimmig ist! Und dass er diesbezüglich auch nicht voll Fehler ist.
Und ja stimmt, Jesus randaliert, um zu Befreien.

Selbst Jesu war nicht frei davon. Er haderte im Garten Getsemani, liess sich von seinem Zorn leiten, im Tempel Jerusalems die Marktstände zu Boden schleudernd.
Manchmal ging es nicht anders, als mit Gewalt zu bekehren.
Es gab Mittel, dieses Fleisch reuig zu machen. Er hatte sie alle angewendet.

Aber das wollt ich mit meinen Sätzen da auch ausdrücken. Meinte auch Bekehren im Sinne von Befreien (von der Sündigkeit des Fleisches: der Lust und Gierde, egal ob auf Körper, Geld, ...) Muss mal schauen, ob ich das in dem Fall deutlicher machen kann. Vielleicht hast du eine Idee?

Herzlich und einen schönen Tag, Akelei

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Akelei!

Ich hab noch mal drüber gelesen - ich denke nicht, dass du was ändern musst. Ich glaube, was mich daran ein wenig irritiert hat war genau das Befreien von der Sünde des Fleisches (und ich hab’s auch mehr so gelesen, das Jesus nicht frei von der Sünde des Fleisches war- in dem Sinne, dass er auch damit gehadert hat und Menschen von Lust/Sexualität etc. befreien wollte, aber das war meine Interpretation, die ich da rein gelesen habe). Jesus war nicht leibfeindlich, das kam dann erst später mit den Klöstern bzw. mit der Gnosis und anderen Strömungen, aber es ist ja Benedikts Sicht darauf, seine Interpretation von dem Text und die Leibfeindlichkeit findet man in der Rezeption dieser Texte ja oft. Daher ist es eigentlich auch gut vorstellbar das Benedikt in diesem Kloster den Text so liest und Jesus die Leibfeindlichkeit „andichtet“. Später hast du ja ohnehin das Gegenbild dazu.

LG Luzifermortus

 

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