Ich möchte dir glauben
Ich möchte dir glauben
„Es ist okay.“
Ich möchte dir glauben, wenn du mir sagst, dass alles in Ordnung ist. Und ich versuche dir zu glauben. Doch ich tu es nicht...
So viel ist geschehen. So vieles, was mir Angst macht und mich gleichzeitig in solch einer Wonne wiegt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich weiß nicht, was ich denken soll.
Ich kann keine klaren Gedanken mehr fassen.
Ich weiß nicht, wie ich mich fühle. Ich weiß nicht, was zu tun ist.
Ich kann dir noch nicht glauben. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll, ich weiß nicht, ob ich noch vertrauen kann.
„Mach dir keinen Kopf...“
Vielleicht bin ich doch noch nicht bereit. Mag sein, dass ich es noch nicht kann, dir das bedingungslose Vertrauen zu schenken.
Wieder bin ich feige. Jemandem zu misstrauen fällt nicht schwer. Und ich wähle diesen einfachen Weg, statt mich der Herausforderung des Zutrauens zu stellen.
Reicht es denn zu lieben? Reicht es denn zu atmen? Jemand hat mir das Herz geraubt und mich an diesem Ort allein zurückgelassen. Nicht noch einmal...
Du hast mir die Bedeutung dieses Lebens gezeigt. Diese unscheinbaren, kleinen Dinge, die einen glücklich machen.
Mein bisheriges Leben habe ich verwüstet. Ich bin es Leid. Ich bin es Leid, der Vergangenheit nachzutrauern! Ich möchte schreien um zu fühlen, dass ich noch lebe.
Ich möchte dieses kleine Glück ausnutzen, solange es mir noch vergönnt ist. Warum sollte ich das bisschen Hoffnung, was ich noch in mir spüre, durch diese Angst vor dem Vergangenem, zerstören?
Morgens wache ich auf, schaue dich an und frage mich, ob ich abends wieder neben dir einschlafen darf. Dein Blick schleicht um mich herum. Du weißt mehr über mich, als ich es jemals zulassen wollte. Niemals habe ich mich so durchschaut gefühlt. Ich kann mich nicht verstecken. Deine Augen erlauben es nicht.
„Schau mich an...“
Ich habe gelernt, Tränen wieder zuzulassen. Ich mache mir nicht mehr die Mühe, sie vor dir zu verbergen. Du würdest es ohnehin durchschauen. Mein innerster Schmerz ist nicht länger mein Geheimnis. Ich versuche stark zu bleiben. Ich suche nach den richtigen Worten in meinem Kopf. Doch ist es nicht Zeitverschwendung nach diesen zu suchen?
„Du gibst mir so viel.“
So oft sagtest du mir diese Worte. Mit deiner Stimme, deinen Blicken und Gesten. Merkst du, wie stark du mich verunsicherst? Ich bin hin und her gerissen.
Ich weiß nicht, wie ich mich fühle. Es ist ein plötzliches Hochgefühl, begeleitet von tiefer Bestürzung.
Was meinst du, wenn du dies sagst? Dass ich dir wichtig bin? Dass du bei mir sein möchtest? Dass ich ein Teil von dir geworden bin?
„Rede mit mir.“
Die Worte, die du mir sagst, wenn ich niedergeschlagen neben dir sitze. Du versuchst mir einen aufmunternden Blick zu schenken, doch gleichzeitig sehe ich die Enttäuschung über mein verunsichertes Schweigen. Wenn du fragst, was mit mir los ist, kommt nur ein ersticktes „Nichts“ aus meiner trockenen Kehle...Und wir wissen beide, dass es gelogen ist...
„Es ist okay.“
Ich möchte dir glauben, wenn du mir sagst, dass alles in Ordnung ist. Und ich versuche dir zu glauben. Doch ich tu es nicht...