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Ich wichse.

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12.04.2002
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Ich wichse.

Ich wichse

Zärtlichkeiten blecken sich durchs Fleisch. Sie lecken an meinen Knochen. Sie nagen wie Fledermaus-Häckchenzähne an meinem Herz. Zärtlichkeiten ergießen sich ins Blut, wühlen, zerwühlen mein Gekörper. Arrrhhh. Ich kranke Haut. Ich entkranke mich nach einer Haut. Ich zergrrrhhhe nach dem Muskelweich der Brust. Ich enttöte mich nach diesem Zart. Doch ich bin zerdrosselt an Einsamkeit.

Brüste, so praller noch als prall, umfliegen mein Geseel der Nacht. Ich wichse. Ich wichse mir schon wieder einen ab. Ich zerträume diese Klitoris ins Nass. Lecken. Schlecken. Riechen. Siechen. Die Zunge spitzend strecken.

Alles glitscht! Lippen, ... so faszinierend, anvisierend, moosen sich in einem Hamm. Diese Lippen, zart, zermoosen sich an scheinbar zahnlos, Zähnchen an Zähnchen bewehrtem Angepresst unter dieser meiner Lippen Hart. Eine Zähnchenreihe unter Lippenhart hammt nach diesem Lippengatsch, hamm-hamm und schlürf. Ich schlürfe.

Mann o Mann, schmeckt dieser Traum vom Leben gut. Ich schlürfe. Ich ziehe den Faden von Schleim mit der Zunge in die Länge. Zeitlupe, ... und hamm. O Mann, ist das geil, schmeckt gut. Ich wichse. Ich habe ihn so härter noch als hart in meiner harten Hand.

Meine Finger, den Arsch umkrampft, rutschen ein Stückchen tiefer, rutschen endlich über eine weicheste Weichheit von Feucht hinweg und öffnen diese Blume mit einem einzigen Hochsommersonnenwüstenstrahl. Das Ergebnis schlucke ich einfach weg. Flutsch. Wäre die Zunge nicht die Zunge, die sie eben ist, so angewachsen ... flutsch, sie wäre einfach flutsch und weg. Flutsch. Sie wäre einfach hinein ins Nichts geflutscht, so mir nichts, dir nichts weg und flutsch.

Zart nagen ... nur einfach so zart nagen an so fleischigen Lippen mit von Zahnreihen angepressten, irgendwie zahnlosen Lippen, ach ... o Traum, und das auch noch an einem geliebten Weib. Ein Traum. Ich träume. Doch ich bin bloß die nackte Einsamkeit. Nackte, nackte Einsamkeit. Ich wichse.

Ich wäre doch nie weg gegangen. Ich habe sie doch geliebt. Und doch auch des Jungen wegen. Aber wenn ich noch länger geblieben wäre, dann wäre ich samt meiner Seele drauf gegangen. Ich denke an sie. Ich schlucke die Bilder meines Traums hinunter. Das Feucht schmeckt auf einmal so fern und so trocken. Ich wichse. Ich wichse mir seit Stunden einen ab. Ich entwichse mich aus der tiefsten Tiefe meiner Einsamkeit.

Ich wichse, wichse und wichse ... und weine dabei. Geil. Auch geil. Irgendwie. Aber wirklich nur irgendwie. Eben traurig geil. Ich wichse.

© Copyright by Lothar Krist (17. Juli 1994, circa 3 Monate nach der Trennung, an einem für einen Vater verdammt wichtigen Tag, insbesondere, wenn man allein ist. Mann o Mann, ging es mir in dieser Zeit und besonders an diesem Tag dreckig. Überarbeitet am 15.2.2003)

 

Deine Geschichte hat mich traurig gemacht. Oder besser gesagt, mich in meiner Traurigkeit noch bestärkt. Scheiße. :D Sie ist interessant geschrieben. Ich habe noch nichts von dir gelesen, daher kann ich nicht beurteilen, inwieweit der Schreibstil sich von dem deiner anderen Geschichten unterscheidet, aber er ist doch recht eigen, stellenweise. Folgendes hat mir besonders gefallen:

Doch ich bin zerdrosselt an Einsamkeit.

Deprimierend...

... rutschen endlich über eine weicheste Weichheit von Feucht hinweg und öffnen diese Blume mit einem einzigen Hochsommersonnenwüstenstrahl.

Wahnsinn...

Ein Traum. Ich träume. Doch ich bin bloß die nackte Einsamkeit. Nackte, nackte Einsamkeit. Ich wichse.

Erneut so deprimierend...

Ich entwichse mich aus der tiefsten Tiefe meiner Einsamkeit.

*heul*

Du bringst mit dieser Geschichte enorme Einsamkeit rüber... das gelingt dir wahnsinnig gut. Meiner Meinung nach zumindest... teilweise scheint es etwas effekthascherisch - aber die Einsamkeit überlagert alles und hinterlässt Trauer.

Mario

 

Hmmm,

komisch komisch,
an der Geschichte an sich kann man nix meckern, is ja vielleicht sogar selbst erlebt.
Vom schreiberischen find ich sie auch ganz gut, und ziemlich philosophisch. Aber ich weiss nich ob es die ganzen Worte gibt die du in deinem Text verwendest (oder vielleicht bin ich auch einfach nur zu dumm).

Am Ende wars wirklich ziemlich depremierend aber für mich erscheint sowas verdammt real. Männer werden mit problemen einfach anders fertig als Frauen.

Bye

 

Ich habe, glaub ich, Schwierigkeiten, die Geschichte aus dem richtigen Blickwinkel zu lesen - scheinbar gehe ich mit dem falschen Ansatz heran.
Aber so wie ich sie lese, löst sie Ekel in mir aus. Ich habe keine Probleme mit wichsen (hehe), aber in dieser Geschichte gibt es so einige Sätze, die den beschriebenen Sex nicht angenehm wirken lassen.

 

Das kam bei den bisherigen Geschichten nicht so raus. Hier ist bisher mehr von Traurigkeit die Rede - mich macht die Geschichte nicht traurig, zumindest nicht als eigene Empfindung. Es ist traurig für den Protagonisten, ja.

 

Ach so... Naja... Wenn Traurigkeit vorhanden ist, dann verstärkt sie sie auf jeden Fall aber...

 

Die Geschichte widerlegt das Vorurteil, dass ich mir aufgrund des Titels gemacht hatte. Sie ist in der Lage, ein ganz bestimmtes Gefühl zu beschreiben und zu vermitteln. Dies tut sie, mit einer ihr eigenen Sprache. Ich weiss nicht so recht, ob mir die Geschichte gefällt, das Prädikat "interessant" hat sie sich auf jeden Fall verdient.

 

Also, dass Buji wichst, habe ich ja schon immer behauptet, zumindest bei all seinem Erhobener-Zeigefinger-Geschreibsel, aber das hier ist wirklich klasse. Jeder, der schon mal richtig gut gewichst hat, findet sich darin wieder. Auch die meisten Wortschöpfungen halte ich für gelungen. Sie beschreiben wunderbar diese Momente, wo Weiber, Leiber, Titten, Ärsche, Mösen einander überblenden, alles eins wird im Kaleidoskop der Stimuli, das namenlose Geilheit gebiert - so man allein ist, hehe.

Das beste, was ich je von dir gelesen habe, alter Wichser! :naughty:

 

P.S.: Den autobiographischen Nachtrag würde ich streichen. 1. interessiert das keinen, 2. hat es nichts mit Prosa zu tun, 3. muss man sich fürs Onanieren nicht rechtfertigen ("Ich tat es für die Kunst, Mama" :rotfl: ) und 4. Hände über die Bettdecke!

 
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Hi!

Mann o Mann, das ist wieder ein herrlicher Tag. Wir sind gerade aufgestanden, halb zwei am Nachmittag, ich schalte den PC ein, mache einstweilen Kaffee während er hoch fährt und Miss D sich geräuschvoll im Bad die Nacht aus all ihren geilen Poren duscht, setze mich dann mit einer duftenden Tasse Eduscho Melange vor mein Kastl, und was darf ich da sehen. Man macht sich Gedanken über meine Wichskünste. Haha. Ist das nicht geil?

Spaß beiseite. Danke, einen herzlichen Dank allerseits. Das habe ich mir, ehrlich gesagt, nicht erwartet, und auch nicht die Emotionen, die diese Geschichte auslöst.

Trauer.?! Das Leben ging ja Gott sei Dank einfach weiter. Und wer schon einmal so eine Trennung erlebt hat, womöglich gar auch von einem Kind, der weiß ja, in welch tiefem Gefühlsloch man da hockt. Keine Lösung weit und breit. Und eines Tages geht es auf einmal wieder.

Es gibt ja Tage im Biorhythmus, da ist man geiler als sonst, man weiß eigentlich gar nicht warum. Und wenn man an diesen Tagen alleine ist, einsam, traurig, na, was gibt es Besseres, als dieses scheiß Feeling einfach weg zu wichsen. Besser als aufhängen, oder?

Zu den Worten, die es nicht im Wörterbuch gibt: diese Worte liebe ich geradezu. Immer, wenn ich ein neues gefunden habe, möchte ich mir am liebsten gleich einen abwichsen, haha.

Miss D steht hinter mir und schimpft. Sie meint: Ach so, du wichst?! Du Sau du! haha.

Nicolas schreibt: "Männer werden mit problemen einfach anders fertig als Frauen."
Miss D meint, das würde nicht stimmen. Auch Frauen machen es sich manchmal selber. Soll besser sein, als mit manchen Männern. Na, ich hoffe, sie meint da nicht auch mich, haha.

Morphin. Mahlzeit! Danke!

Webmaster. Ekel! Hui. Ich sehe, du gibst zu, dass du auch wichst. Hast du dich noch nie aus einer völlig traurigen Stimmung heraus gewichst? Bei mir geht dann das Leben immer gleich viel besser weiter.

Wie Mario sagt: es soll ja auch nicht angenehm wirken.

Hi Alpha! Du triffst die richtigen Worte. Und danke für den alten Wichser, haha.
Zum autobiografischen Nachtrag: ich hoffe ja doch, dass das irgenwann einmal jemanden interessiert, sonst kann ich ja gleich mit der Schreiberei aufhören. Es sollte auch keine Rechtfertigung sein, bloß eine Zeitangabe. Und der Tag ist ja für mich als Vater wirklich wichtig, deshalb ja auch der vorletzte Absatz. Und die Geschichte entstand nun einmal an diesem Tag. Er ist ihr Geburtstag. Ich weiß erst heute, wie wichtig so etwas ist. Ich habe einen Haufen Sachen auf Zetteln mit Kugelschreiber geschrieben herum liegen, ohne Datumsangabe. Damals war es mir wurscht. Heute weiß ich nicht einmal mehr, aus welchem Jahr manche Gedichte oder Geschichten sind. Deshalb freue ich mich immer wieder, wenn ich eine Story finde, die ich irgendwie zuordnen kann. Mir ist das heute halt sehr wichtig. Entschuldige. Ich werde halt alt und sentimental.

Liebe Grüße
buji

 

Entweder in die Story integrieren oder weglassen, ist und bleibt nun mal ein Formfehler. Egal, nich so wilde.
Vorschlag:
Poste sowas doch das nächste Mal direkt nach der Story, also in einem 2. Posting.

 

Mir fällt nicht allzu viel zu deinem Text ein, eigentlich nur eines: bemüht, unendlich bemüht..

Aber zumindest bei mir vergeblich, denn außer Ekel und Langeweile hinterließ dein Text keine größeren Gefühle.

Die bekam ich dann erst, als ich dein für mich ziemlich prätentiöses Antwortposting gelesen habe (aber diese Gefühle haben dann ja nichts mehr mit deinem Text zu tun, und ich behalte sie besser für mich).

 

Hehehe, Zannalee heißt in Wirklichkeit Zelda Anneliese und lebt in einer katholischen Schwesternschule in Oberammergau. :naughty:

Sind Ekel und Langeweile nicht widersprüchliche Gefühle? Was denn nu? Langweilig ist doch wohl nur ein Text, der gar nichts beim Leser auslöst, oder?

 

Hallo Lothar,

sehr dichte Atmosphäre in deinem Text und beeindruckt hat er mich auch. Nicht, weil hier ein Mann wichst, was wäre daran besonders, nein, weil er seine tiefe Traurigkeit zu überwichsen versucht.
Gelungen ist, dass der Protagonist die erregenden Erinnerungsfetzen als Stimulanz benutzt, sie aber gleichzeitig der Grund für seine Trauer sind.
Orgasmus und Weinen, das ist es, was mich sehr beeindruckt hat.

Den Nachsatz würd ich unbedingt weglassen. Er lenkt viel zu sehr in die Privatsphäre des Autors. Laß bitte die Geschichte auf neutralerem Boden stehen, so hat sie mehr Tiefe.

Lieben Gruß
elvira

 

@ Schlachtpaulchen


wovon redest du? :susp:

Bist du überhaupt schon in dem Alter, um mitreden zu können? :D :lol:

 

:thumbsup:

Gut gekontert Bürschelchen ! :kiss:


Aber nun erklär doch mal, was du vorhin gemeint hast?

 

Es geht nicht um die Tiefe, sondern um die Technik.
ich weiß ja nicht, welche Wichstechnik du bevorzugst, Paule, denke jedoch, dass die meisten Söhne Onans geistige Bilder benutzen. Genau diese hat Buji (ich kann ihn ja auch nicht leiden - als Autor - und komme mir selber komisch vor, seinen Text zu verteidigen, hehe) erzeugt und die Assoziationsketten sprachlich interessant umgesetzt. Kein großer Text aber ein guter - auch technisch. Finde ich.

 

Ich will gar nicht wissen, wie die Löcher bei euch in den Käse kommen.
Nur eine Anmerkung noch: Bitte Autoren und Text trennen bzw. "Sympathie" außen vor lassen.

 

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