Ich will sie unbedingt haben

[kretzschmar]

Ich will sie unbedingt haben

Ich will sie unbedingt haben, die Couch.
Ich hatte sie gesehen, in einem Schaufenster auf dem Weg zur Arbeit.
Sie ist wunderschön und hat dieses tolle Muster. Die Farben haben es mir besonders angetan.
Als ich sie entdeckt hatte, hätte ich sie mir am liebsten gleich gekauft.
Sie paßt so schön in meine Wohnung.
Aber leider habe ich zur Zeit kein Geld. Was heißt zur Zeit? Ich habe nie Geld.
Aber diese Couch will ich unbedingt haben.
Jeden Tag spielt sich das gleiche auf meinem Nachhauseweg ab.
Schaufenster-Couch-angucken und Couch-kaufen-oder-nicht-überlegen bis es dunkel wird.
Ich denke jede Nacht an sie.
Soll ich sie mir kaufen, obwohl ich kein Geld habe ?
Ich weiß es nicht.
Ich gehe jeden Tag an dem Schaufenster vorbei.
Und noch steht sie da. Aber wie lange noch?

Heute Morgen erzählte meine Kollegin, das sie sich am Wochenende ein neues Sofa gekauft hat .

Ich will an diesem Tag nicht mehr nach Hause gehen.
Ich will nicht am Schaufenster vorbeikommen.
Ich will nicht sehen, ob meine Couch noch da steht.
Meine kleine geliebte Couch, die ich unbedingt haben will.

Jenny (15)

 

[Die Badekappenträger]

Heidi Ho Jenni!
Deine Geschichte regt sehr zum nachdenken an. Du hast gut formuliert und es ist schade, dass sie nur so kurz ist, vielleicht schreibst du ja irgendwann mal weiter...!

 

[Turntablerocker]

Hi Jenny!
Meinst du wirklich, dass sich einer für eine Couch interssieren kann? Ich finde es etwas für übertrieben. Man steht doch nicht stundenlang vor dem Schaufenster und bestarrt ne Couch.
Aber vom Erzählstil gefällt mir deine Geschichte.
Zu den Badekappenträgern:
Deine Kommentare hören sich irgendwie immer gleich an.
Außerdem ist es bei einer Kurzgeschichte der Sinn, dass sie kurz ist.

 

[Abraxas]

@Turntablerocker:
Ich denke, die Couch ist nicht so wichtig in dieser Geschichte. Man kann sie durch alles mögliche ersetzen, das man gerade unbedingt haben möchte.

 

[Pandora]

@ Turntable:

Kurz ist immer relativ. Es gibt Kurzgeschichten die gehen über 60 Seiten. Ich finde einiger der Texte hier schon fast zu kurz, ohne dass das jetzt abwertend klingen soll...

Gruß,Pan

 

[Kein_Mensch_Ist_Illegal]

ich denke auch, dass manche den sinn unseres pganz verstanden haben: die geschichten sollten möglichst sehr kurz weden!!!

diese geschichte gefällt mir ganz gut, hat aber meiner meinung nach keinen wirklichen sinn. dadurch ist sie stumpf!
(und wenn ich mich nicht irre, dann sind einige passagen von
Heinrich Böll´s "Die Brücke" geklaut und durch "Couch" ergänzt)
ich würde vom autor gerne wissen, was seine interpretationshypothese sein soll!?!

 

[Ben Jockisch]

Der Autor braucht doch selbst keine Interpretationshypothese.

Was ist'n ein pganz?

 

[Webmaster]

und wenn ich mich nicht irre, dann sind einige passagen von Heinrich Böll´s "Die Brücke" geklaut und durch "Couch" ergänzt

Beweise bitte.

 

[Jonas]

Tach Jenny,
ich schliesse mich mal allen vorher genannten Gedanken an aber ich hätte mich doch über eine längere Geschichte gefreut.
Denkst du ,dass ein Coch das richtige ist ?

 

[Pipilasovskaya]

Hi kretzschmar,

im Gegensatz zu meinen Vorrednern kann ich mir ganz gut vorstellen, dass man von einem Gegenstand regelrecht besessen werden kann. Ob es sich dabei um eine Couch, einen Ferrari oder um einen Lagerfeld-Fummel handelt ist völlig gleichgültig.

Ja, und es gibt mehr als genug Verbraucher, die sich solcher Besessenheit wegen bis über beide Ohren verschuldet haben.

Was ich allerdings nicht verstehe: Starrt deine Protagonistin bis in die Dunkelheit hinein die Couch an - oder starrt sie die Couch an, geht dann nach Hause und überlegt, bis es dunkel wird? Der Satz ist ein bisschen unglücklich formuliert, weil es sich im ersten Falle tatsächlich komisch anhört.

Vergebt einer Unwissenden, aber ich kenne "Die Brücke" von Böll nicht. Um was geht's da? Doch wohl kaum um einen Typen, der unbedingt eine Brücke besitzen möchte?! Wenn nicht, dann wäre ganz nett, wenn man mir erklären könnte, wo genau die Parallelen liegen sollen.

Gruss
P.

 

[grinsekatze]

ich versteh nicht, warum sich alle daran aufhängen, dass die geschichte an sich von einem sofa und dessen "bewunderer" handelt.
ersezt "couch" meinetwegen durch mann oder frau, eben objekt eurer begierden, wobei ich persönlich dazu tendiere, dem schreiber zu unerstellen, dass er die couch nur als synonym für eine person nimmt, die eben ein für ihn begehrenswertes objekt ist, er sich aber nicht so recht "ran" traut, und auf einmal ist sie eben weg...
meine interpretation der geschichte....
weiter so,
lg grinsekatze