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Ich

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14.12.2008
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Ich

„Frau Matzert, da sind Sie ja, wie schön!“ flötet Prof. Bär. „Mensch, herzlichen Glückwunsch, die Leute waren begeistert gestern Abend! Die meisten waren richtig enttäuscht, dass Sie so schnell weg waren nach dem Vortrag.“
Ich entledige mich mit einem herausgestoßenen Ausatmen der größten Anspannung und bringe ein Lächeln zustande. „Ja, tut mir Leid, ich hatte noch einen wichtigen Termin gestern.“
Mein Herz stolpert schon wieder, seit ich die Treppen in den dritten Stock hinaufgegangen war, um Bärs Büro zu erreichen. Ob das die viel zitierten Herzrhythmusstörungen sind? Noch während dieser Gedanke sich auf dem Boden der Angst niederläßt, geht das Stolpern in Rasen über. Atmen, Anna, ganz ruhig atmen! „Schön, dass der Vortrag gut ankam. Gab es denn auch Interessenten für entsprechende Förderungen?“ frage ich ruhig.
Bär grinst so breit, dass es beinahe die tiefen Runzeln glättet, die sein Gesicht durchziehen. „Jawoll!“ posaunt er. „Der Grebmeyer von diesem Verein zur Verbesserung sozialer Gleichstellung hat Spendierlaune angedeutet. Natürlich will er Ihr Konzept erstmal den Vereinskollegen präsentiert haben, für Laien verständlich, is’ ja klar. Können Sie da für morgen früh ’ne kleine Präsentation hochziehen?“
Bär tut einen Schritt auf mich zu und legt seine Hand auf meine Schulter. Ich erschaudere, dass die Gänsehaut Löcher durch meine Nylonstrumpfhose zu stechen scheint. „Kein Problem für Sie, nich’ wahr?“ „Nein, kein Problem, das schaffe ich“, presse ich unter erfrierendem Lächeln hervor und beeile mich, mein eigenes Büro nebenan zu erreichen.
Dort schreibe ich zuerst eine Mail an Sus. „Sorry Sus, Mittagessen wird heute ausfallen, Bär hat mir gerade eine Zusatzpräsentation aufgebrummt. Heute Abend auf einen Wein? Gruß, Anna.“
Mein Hals kratzt. In der Schreibtischschublade müssen doch … ja, dort, die Salbeibonbons.
Nach dem vormittäglichen Meeting der Arbeitsgruppe kann ich mich für den Rest des Tages ins Büro zurückziehen. Puls und Herzschlag beruhigen sich zusehends. Ich erstelle die Präsentation, lese die kurzen Pressemitteilungen Korrektur, erledige die übliche Korrespondenz per E-mail statt telefonisch. Nachricht von Sus. „Kein Problem. Der niedliche Soziologe hat sich beim Essen zu mir gesetzt ;-) Näheres gegen 21:30 bei Kitz!“
Acht Uhr, Feierabend.

Tür zu, endlich. Handtasche und Jacke in die Ecke. Die Einkaufstüte, es geht nur noch um die Einkaufstüte. Nicht um heute, nicht um gestern, nicht um morgen. Es gibt nur die Einkaufstüte. Und mich.
Alle Packungen raus aus der Tüte auf den Tisch, ein Löffel, ein Handtuch. Familienpackung Eis, zwei Tafeln Schokolade, zwei Packungen Kekse, eine Schachtel Pralinen. Und ich.
Wir machen es uns jetzt schön, vergessen für ein paar Momente die Welt, stillen den Hunger, füllen die Leere, diese verdammte Leere. Rein in die Leere. Schon nach ein paar Bissen lässt der Druck nach.
Verborgen im Gewand sich entspannender Muskeln, betäubter Ansprüche und entschleunigter Zeit, gesellen sich Ekel, Angst und Scham zur sämigen Süße. Da waren doch auch noch ein paar Tütensuppen im Schrank! Wasser aufsetzen. Nur umrühren. Und abwarten. Abwarten versüßen mit Schokolade-Vanille-Eiscreme und Nougatschokolade. Ein Glas Milch dazu.
Der Magen spannt bereits. Noch rein, was reingeht, bevor die beruhigende Fülle in seelenbeugendem Schmerz aufbegehrt. Tränen in den Augen. Suppe im Magen.
Ein kurzes Innehalten vor der Toilette, die Wiederholung der Niederlage. Niederlage auf Knien. Abschied vom Trost. Mein Magen entleert sich in die Toilette. Der Hals schmerzt, die Tränen laufen.
Aber in der Niederlage gibt es keine Niederlage. In der Niederlage bin ich Siegerin. Leer. Leerer.
Toilette putzen, Boden wischen, Zähneputzen, Gesicht waschen, umziehen, Geschirr spülen, Müll raus. Ich bin’s.

„Süüüüße, da biste ja, komm, setz’ Dich. Don Mantillón, ja?“
Sus strahlt. Ich nicke. Ich bin müde, mir ist schwindlig. Ich atme. Ich lächle. Sus erzählt vom Soziologen, strahlt, erzählt. Das aktive Zuhören habe ich mal in einem Coaching gelernt. Ich nicke Sus in regelmäßigen Abständen aufmunternd zu, kommentiere mit einem „Aha“ oder „Ach was“, wenn ihre Stimme sich auffällig hebt. Fange ihren Blick immer wieder ein, wenn meine Lider zu schwer zu werden drohen. Vor der Kulisse der Schilderungen über aufgeweckte Augen, intelligenten Humor und ähnlichen Literatur- und Weingeschmack des Soziologen frage ich mich für einen Augenblick, wie lange dieses Mittagessen gewesen sein muss, um all diese Facetten des Mannes zu enthüllen, bevor ich abschweife zu Bildern von sahniger Mousse und dampfendem Milchreis. Ob ich gleich noch mal zum Spätkauf …? Als Sus auf die Toilette verschwindet, bestelle ich ein Glas Wasser und spüle hastig die Vitamin-B-Komplex-Tabletten herunter. Die Fingernägel sind in letzter Zeit so brüchig geworden. Sus kommt lachend zurück. „Ach Anna, es ist toll, das mit Dir teilen zu können. Es ist verrückt, aber ich glaube, ich könnte mich in Jan verlieben!“
Als ich Sus in die leuchtenden Augen blicke, ersticken aktives Zuhören und aufgesetztes Lächeln an der daraus sprühenden Freude. Sus bemerkt es in ihrer Euphorie nicht, erleichtert die Bürde erlebten Glücks noch ein wenig mehr, bis sie gähnend nach der Rechnung verlangt. „Das war ein schöner Abend, Anna. Jetzt muss ich nach Hause, bin morgen zum Frühstück verabredet, mit Du weißt schon wem. Da brauch ich jetzt meinen Schönheitsschlaf!“
Küsschen rechts, Küsschen links. Lächeln, ein lebendiges und ein ersticktes. Auf dem Weg nach Hause laufen mir ein paar Tränen über die kalten Wangen. Was sollen diese Tränen? Woher die Trauer? Das Glöckchen über der Tür des Spätkauf bimmelt als ich eintrete. Durch die Gänge auf die Tiefkühltruhe zusteuernd weicht die Trauer der Leere und ich kann wieder atmen.
„Zwölf Euro fuffzig bitte, junge Frau. Und viel Spaß noch heut’abend!“

 

Salve Sister,

erst mal herzlich willkommen auf KG.de.

Das Positive vorweg: Deine Momentaufnahme aus dem Leben einer Bullimikerin ist recht detailgetreu nachvollzogen.

Das Negative: es ist eben nicht mehr als eine Momentaufnahme. Keine Motive, keine Nebenpersonen, anhand derer ein Konflikt inszeniert werden könnte, auch der innere Konflikt ist nur schwach angedeutet. Eine Frau kommt nach Hause, isst, kotzt, fertig. Da müsste mehr Fleisch aufs Gerippe. Vor allem, da Du als Psychologin mindestens Zugang zu dem Background solherart erkrankter Menschen haben müsstest.

Schön:

Niederlage auf Knien.

Weniger schön:
Entspannung, Loslassen, Abgeben, Zeitloch.
loslassen, abgeben
Noch rein KOMMA was reingeht KOMMA bevor die beruhigende Fülle zu seelenbeugendem Schmerz wird.

Gruß, Pardus

 

Hallo Pardus,

danke für Deine Anmerkungen und Deine Kritik!
Ich verstehe was Du meinst, allerdings würde ich mich schwer tun, den Text "anzureichern", "mehr auf die Rippen" zu schaffen. Zwar ist das Erläutern-Müssen wohl kein unbedingtes Qualitätsmerkmal eines Textes ;), aber ich möchte dennoch gerne versuchen darzustellen, was ich ausdrücken wollte: Die Kürze, Knappheit und Hintergrundlosigkeit der Zeilen sollen als Solches für die Auslöser einer Essattacke, die Empfindungen der chronischen Bulimikerin während des Anfalls und last but not least für ihre emotionalen Schwierigkeiten stehen, die zur Entwicklung der Erkrankung beitragen. Ich wollte ganz bewusst nicht über die Momentaufnahme hinaus, denn eine bulimische Attacke ist nur der Moment, wird als entscheidender, ausgedehnter, zugleich von Zeit und Raum dissoziierter Moment erlebt, als wäre der Mensch, die Seele, der Körper tatsächlich für die Dauer der Attacke von allem abgeschnitten, ähnlich einem Drogenrausch, wenn man so will. Für die kotzende Frau ist es genauso: Frau kommt nach Hause, isst, kotzt, fertig. Die Hintergründe, Konflikte und Motive bleiben ihr selbst in der Regel sehr lange verschlossen, sie ist Opfer der "erleichternden" Funktion des Essens und Erbrechens ohne zu wissen, weshalb sie es braucht. Den Menschen um sie herum bleiben die Aspekte hinter der Oberfläche in aller Regel ganz verborgen, oftmals wirken Betroffene über Jahre und Jahrzehnte nach außen ausgeglichen, erfolgreich, vielleicht sogar bewundernswert. Sie funktionieren, arbeiten, überlasten sich nicht selten, emotional verhungern sie dabei. Dann kommen sie nach hause, essen, kotzen, fertig. Morgen geht es weiter wie gestern. Die Identität reduziert sich mit den Jahren auf diese entfremdeten Aspekte.
Die Momentaufnahme aus dem Fokus der Protagonisten soll gerade nicht die Aspekte kommunizieren, die die Psychologin hinter der Erkrankung sieht, sondern das subjektive Erleben der Erkrankung.
Wie gesagt, wenn man so viele Worte über die Geschichte machen muss, dass der Erläuterungstext nachher länger ist als der eigentliche, dann ist das wirklich nicht das Wahre... Hast Du eine Idee, wie ich die Geschichte unter der geschilderten Intention verändern kann, sodass der Leser eben nichts vermisst, sondern eine Art Perspektivübernahme mit der Betroffenen erfährt?

Danke und Gruß,

Sister Vigilante

 

Hallo Vigilante,

und herzlich willkommen.

Zunächst nervt mich der Titel. Einfallslos einfach den eines Rocksongs zu wählen erzeugt in doppelter Hinsicht Voreingenommenheit. Entweder erwartet man, die Geschichte erzählt ein Erlebnis zu dem Song, den Song nach, oder man erwartet, der Titel hat, wie bei dir, eigentlich gar nichts mit dem Text zu tun und hilft ihm auch in englischer Sprache nicht weiter.
Kurz. Wenn ich solche Titel lese, bereite ich mich innerlich schon auf den Verriss vor, den die Geschichte erfährt.
Nun ist deine Momentaufnahme zweifellos stimmig geschrieben, da gibt es nichts dran auszusetzen, sie erfährt sogar in gewissem Sinne auch eine literarische Bearbeitung, allerdings findet man eben diese hintergrundlosen bulimischen Momentaufnahmen in zahlreichen Essstörungs- und Borderlineforen mal mehr, mal weniger romantisierend zu Hauf.
Was deine unterscheidet, ist für mich die Beschreibung des Weges zum Ich, der in der Attacke gegangen wird, das nüchterne Ende der Attacke, die Beseitigung der Spuren, die Beseitigung eines Teils des Ichs, bevor es zum Abschlussfazit kommt: "Ich bin's" (aber bitte dabei das richtige Apostroph oberhalb der Rautetaste nutzen). In Gedanken vom Sieg in der Niederlage wird der Text für mich interessant und auch von der Momentaufnahme zur Geschichte.
Aber bitte bitte: einen anderen Titel, auch wenn die Erzählerin mit noch so weit geöffneten Armen die Toilette umfasst.

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo sim,

danke für Dein Feedback!

:hmm: der Weg zur ersten Zeile schon so aversiv? musste das Lied eben erst mal googlen, hatte bisher nie davon gehört :lol: aber ich sehe Deinen Punkt, es gibt den offenkundigen Bezug zum Text nicht. Ich hatte damals so eine Phase, da fielen mir für einige (deutsche!) Geschichten spontan englische Titel ein, sie boten mir leichteren Zugang zu kurzen, dabei mehrdeutigen Begriffen.. knackiger, irgendwie.
Ich meinte im Titel eigentlich folgenden Doppelsinn: die Frau mit der Bulimie öffnet ihre Arme nicht wie der psychisch gesündere Mensch der Umwelt und den Mitmenschen, auch nicht sich selbst, sondern "macht nur auf" für all die Nahrungsmittel, allein, am Kühlschrank, im Bad (und ja, gegenüber der Toilette). Erlebt in dieser Öffnung, in dem Sich-Weggeben, einen Funken Ich und Identität.

Ich hatte von Lesern zunächst kaum erwartet, dass sie diesen Identitäts-Aspekt so stark fokussieren (ist ja nicht jeder ständig in ES- und Borderline-Foren unterwegs, sodass ich befürchtete, der Vorgang des Essens und Kotzens absorbiert die hauptsächliche Aufmerksamkeit). Auch das spricht dafür, diesen Aspekt ganz konkret im Titel zu fassen, der Text ist sehr konkret, dann kann es der Titel auch sein. Und sollte natürlich nicht unbedingt mit einem Lied assoziiert sein!

Danke und Gruß, Sister Vigilante

 

Salve Sister,

Wenn Du mit der Geschichte das subjektive Erleben der Erkrankung vermitteln willst, dann fehlt etwas eklatant wichtiges, dass Du im Kommentar schilderst: dass die Ess-Brech-Anfälle ein für die Betroffene selbst völlig unverständlicher Bruch in ihrem "normalen" Leben sind.

Ich müsste die Prota in ihrem gewöhnlichen Leben kennen lernen, dann eben den Bruch mit der Attacke, und dazu ihre Gefühle: "Ich weiß eigentlioch selbst nicht, was mit mir los ist".
Vielleicht auch noch Vertuschungsmaßnahmen, um gegenüber dem sozialen Umfeld den Anschein eines normalen Lebens aufrecht zu erhalten. Nachgrübeln, ob man noch normals ist, nach irgendeinem Kindheitstrauma forschen, das nicht da ist - eben das ganze Drumherum.

Gruß, Pardus

 

Hallo Pardus, hallo sim,

ich habe einen neuen Versuch unternommen, aufgrund Eurer Hinweise die "Geschichte" gefüttert. Ich wollte nicht zu viel Drumherum (ursprünglich ja gar keins), nicht zu direkt das Innerpsychische rausschälen, sondern eben das subjektive Leid und den mangelnden Zugang zu Emotionen außerhalb der Ess-Brech-Attacken. Mir selbst erscheint das Ganze nun ein wenig platt, gewöhnlich (blödes Wort, aber irgendwie ... :confused:) ... hm, aber ich bin gespannt, ob ich die Kritiken in Euren Augen zumindest ein wenig positiv umsetzen konnte :)

Viele Grüße,

Sister Vigilante

@sim: ich habe den Moderator gebeten, den Titel zu ändern ("Ich" statt "With Arms Wide Open"), der scheint aber beschäftigt ;)

 

Salve Sister,

Du legst beim Überarbeiten ein ganz schönes Tempo vor. Tatsächlich hat die Story jetzt etwas mehr Speck auf den Rippen, aber die neu eingefügten Blöcke sind sprachlich längst nicht so dicht wie der alte Mittelteil - eher lala. Da macht die Geschwindigkeit sich negativ bemerkbar.

Schön fand ich im ersten Abschnitt die Schilderung, wie die Prota ihre negativen Gefühle somatisiert - ihre Unfähigkeit, sich zu wehren, könnte ruhig noch deutlicher rauskommen, mE.

Den letzten Abschnitt finde ich vergleichsweise besser, man spürt richtig, wie die Prota von dem emotionalen Überquellen ihrer Freundin regelrecht erschlagen wird - sie selbst kommt in dem Gespräch gar nicht vor, ist wieder nur Mülleimer, Zuhörpflichterfüller, Projektionsfläche, und wie sie Erzählungen über Jan fast besinnungslos schluckt, schluckt sie hinterher Essen - ohne psychologisch zu erklären, hast Du hier Hintergründe der Erkrankung deutlich werden lassen, die der Prota wohl verborgen bleiben.

Eine Bitte noch: mach hinter jeder wörtlichen Rede einen Absatz rein. Die Textblöcke sind dann leichter zu lesen.

Gruß und gute Zeit,

Pardus

 

Hi Pardus,

hatte ein paar Tage Urlaub - weil ich das so selten habe, schrieb ich bisher nur ein Mal im Jahr, dann aber eben mit Tempo ;) Hast schon recht, ging mir ja beim Lesen auch so, dass ich die neuen Teile als irgendwie unrund empfand. Allerdings habe ich es weniger auf das Schreibtempo attribuiert als eher darauf, dass ich hinter der Idee nicht so ganz dahinter stand. Allerdings muss ich beim wiederholten Lesen feststellen, dass die Erweiterung an sich wertvoll ist (und anscheinend kommen die Absichten ja trotz atmosphärischen Schwächen rüber). Feinschliff ist sooo schnell leider nicht zu erwarten, morgen ist wieder Arbeitsalltag angesagt! ;)

Nochmal vielen Dank fürs Feedback und die hilfreichen Tipps und viele Grüße,

Sister

 

Hallo Vigilante,

Mir hat an deiner Geschichte vor allem gefallen, wie die körperliche Gebrechlichkeit der Protagonistin alles durchzieht und damit für den Leser spürbar wird - wirklich schauderhaft gut gelungen.

Auch der Gegensatz du dieser sehr lebendigen Freundin ist interessant - besonders die leise Kritik an ihrem erkennbaren Egoismus.

Der neue Titel gefällt mir allerdings fast noch weniger als der alte. "Ich" wäre vielleicht geeignet, wenn es in der Geschichte um die Darstellung einer besonders egozentrischen Person ginge. Hier sagt er lediglich aus, dass es in der Geschichte vornehmlich um die Erzählerin geht - was auf einen Großteil aller literarischen Werke zutrifft. Der Titel ist also ein aller gemeinster Gemeinplatz.
Wie wäre es mit einer Rückbesinnung auf den alten Titel - aber auf gut deutsch? "Mit offenen Armen".
Solltest du dich noch mal für eine Änderung entscheiden, schick mir einfach eine Nachricht.


Gruß,
Abdul

 

Hi Sister Vigilante,

nach deiner Ankündigung, du hättest die Geschichte gefüttert, war ich etwas skeptisch, weil es natürlich selten gut geht, etwas gegen seine eigene Überzeugung zu tun.
Ich finde die Erweiterung allerdings gelungen, denn sie vertieft die Kontraste, bleibt im Teufelskreis der Sucht und zeigt das "Funktionieren" um Alltag auf. Auch ist spannend, dass in beiden Phasen gegen das gesuchte Ich gekämpft wird. Im Alltag täglicher Kampf, Nähe und Grenzverletzungen auszuhalten (die es darstellt, wenn der Vorgesetzte einem zum Beispiel die Hand auf die Schulter legt), in der Bulimie dann der Kampf gegen die innere Leere.

Lieben Gruß
sim

 
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Hallo Abdul,

danke :) dass das Schauerhafte rüberkommt war mir wichtig, denn schauderhaft ist dieser Zustand.

Am neuen Titel möchte ich jedoch festhalten, da es in verschiedenen Facetten ja eben um dieses Ich - übersteigert, ignoriert, unbekannt, bekämpft, emporgehoben, erniedrigt, dargestellt, versteckt, gesucht, verpasst - geht. Vielleicht "Ich, mit offenen Armen"? Hm... Vielleicht gibt es noch Meinungen dazu? Würde mich freuen!

Viele Grüße,

Sister

Hallo sim,

danke, im doppelten Sinn - hast nicht unwesentlich zur Ausgestaltung der Überarbeitung beigetragen! :rolleyes:

LG,

Sister

 

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