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Im Schnee

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16.06.2006
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Im Schnee

Langsam rieselte eine Schneeflocke vom Himmel, landete mitten in ihrer ausgestreckten Hand. Verträumt beobachtete sie, wie sie zu schmelzen begann, und in kurzer Zeit als Wasser auf den Boden tropfte. Ihre Lippen formten ein lächeln. Jeder Atemstoß ließ kleine Dunstwolken im Wind vorbeiziehen. Rotes Haar reichte ihr bis an die Schultern und stellte zu ihrem weißen Kleid einen hübschen Kontrast dar. Mit vor Kälte leicht geröteten Wangen schaute sie zu ihrer Rechten.
Neben ihr stand ein ungefähr siebzig Jahre alter Mann, eingepackt in dicke Winterkleidung, in seiner rechten Hand ein Gehstock. Seine Augen trafen die ihren, umgeben von endlosen Falten erkannte sie das unerschütterliche Band, das sie schon so lange zusammenhielt. Sie lächelte verliebt, und nahm seine Hand.
Zusammen gingen sie den See entlang, ohne ein Wort zu wechseln, bis ein schleimiges Husten die romantische Stimmung zerstörte. Besorgt schaute sie ihm in die Augen, und konnte tief in ihnen versteckt einen Funken Angst erkennen.
„Es geht mir gut, kein Grund zur Aufregung.“
Kurz wartete Sie, dann fing sie an vergnügt zu kichern.
„Was ist so komisch?“, fragte er etwas verärgert.
Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um ihre Heiterkeit zu unterdrücken. „Entschuldige. Das war wohl sehr unhöflich. Es ist nur … du warst noch nie ein guter Schauspieler, und jedes Mal wenn du dich daran versuchst, ist es urkomisch.“
„Freut mich dass dich meine kleine Vorstellung amüsiert.“ gab er mit weiterhin verärgertem Unterton zurück, doch seine Mundwinkel konnten seine wahre Stimmung nicht verbergen. Wieder musste sie kichern, und jetzt lachte auch er.
Am Doch angekommen, blieben sie stehen und hielten sich in den Armen, ihre Gesichter nun dem See zugewandt. Im Sommer konnte man hier Boote fahren, im Winter machte dies jedoch verständlicherweise wenig Sinn. Sie suchten sich eine Bank und genossen den Augenblick wie er war, während die Sterne ihnen am Himmel fröhlich zuwinkten.
Einige Zeit später unterbrach er die Stille. Er beugte sich nach vorn, und lag seine Ellenbogen auf die Oberschenkel, seine Augen fixierten etwas weit jenseits des Sees. „Weist du eigentlich, dass du mir nie etwas über deine Eltern erzählt hast?“
„Ich wusste nicht, dass sie dich interessieren“ antwortete sie verwirrt. „Du weist, ich konnte sie nie wirklich leiden.“
„Ja… ja ich weis. Doch dieses eine Mal, würde ich gerne mehr über sie erfahren.“
„W-Warum auf einmal?“ Sie wurde nervös, kratzte sich am Nacken. „Das kommt etwas plötzlich.“ Eine unangenehme Wärme stieg in ihr empor.
„Deine Kindheit war nicht einfach. Man kann es in deinen Augen sehen, das konnte man schon immer. Deshalb habe ich gewartet, darauf, dass du zu mir kommst, doch das ist leider nie geschehen. Da habe ich mich gefragt, Warum?“
Nervös rieb sie sich an den Fingern. Wieso musste er gerade jetzt solche Fragen stellen?
Lächelnd fuhr er fort. „Ich habe selbst lange darüber nachgedacht.“ Seine Stimme war langsam und beruhigend. „Die Antwort ist genauso einfach wie auch kompliziert. Weil du mir noch nie davon erzählt hast. Das ist alles.“
Verdutzt schaute sie ihn an. Was meinte er damit?
„Ich habe letztens ein Foto von uns gesehen“ erzählte er weiter. „Kein Aktuelles, eins von früher. Richtig kräftig sah ich damals noch aus. In Kairo sind wir gewesen, haben uns die Pyramiden angesehen.“ Verträumt schaute er auf den See. „Doch weist du was? Obwohl ich mich in all den Jahren so sehr verändert habe, so siehst du noch genauso hübsch aus wie damals. Meine Haare sind grau geworden, mein Rücken krumm, meine Haut trocken, doch dir konnte das Rad der Zeit nichts anhaben. Kannst du mir das erklären?“ Sie schaute ihn weiterhin verwirrt an, hörte seine Worte, doch konnte sie nicht schnell genug verarbeiten. Sie schüttelte den Kopf.
Wieder lächelte er. „Zuerst dachte ich: Du bildest dir das alles nur ein, das ergibt doch keinen Sinn. Doch nach und nach kam die Erkenntnis, versteckt in vielen kleinen Details, die mir vorher nie aufgefallen waren.“
Sie fand ihre Stimme wieder. „W-Was für Details?“
„Oh, ganz einfache, kleine Dinge. Jetzt zum Beispiel. Schau mich an, unter meiner dicken Winterjacke trage ich noch zusätzlich einen Pullover, und in meinen Schuhen befinden sich gleich zwei Paar Socken, doch immer noch ist mir kalt. Ganz im Gegenteil zu dir, lediglich ein schlichtes Kleid und darunter ein Unterhemd reichen, um dich ausreichend vor der Kälte zu schützen. Kannst du mir das erklären?“
Diese Frage versetzte ihr einen leichten Schock. Er hatte Recht, warum war ihr nicht kalt? Was war Kälte überhaupt? Sie fasste sich an den Kopf, ihr wurde schwindelig.
„Die Wahrheit ist diese.“ Er atmete kurz durch. „Du bist tot, und das schon seit vielen Jahren.“
Das Blut gefror ihr in den Adern, ihre Atmung geriet ins Stocken. Tot? Wie konnte sie tot sein? Geschockt setzte ihr Denkvermögen für kurze Zeit aus. Sie hörte das leise Pfeifen des Windes, spürte wie ihre Kleidung von ihm verweht wurde. Ihr Blick wurde glasig, sie schüttelte sich kurz und kniff ihre Augen zusammen. Sie war unmöglich tot, soviel war sicher, man konnte nicht sterben ohne es selbst zu merken, doch was meinte ihr Mann dann damit? Er hatte Recht, sie verspürte keine Kälte, doch dafür musste es doch eine plausible Erklärung geben, und das mit dem Foto hatte er sich bestimmt nur eingebildet, er war immerhin nicht mehr der Jüngste.
Ihre Füße fingen an zu kribbeln. Sie schaute an sich herab, langsam schienen sie durchsichtig zu werden. Panik stieg in ihr auf. Sofort schnellten ihre Hände nach unten, doch konnten nichts ertasten, erschreckt zog sie sie wieder zurück Unfähig die Situation zu begreifen schaute sie umher, als ob es in naher Umgebung etwas geben würde, was ihr helfen könnte.
„Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen, wo ich es bin, der dieses Schicksal über dich gebracht hat.“
Sie wollte schreien, doch fand ihre Stimme nicht mehr, als wären ihre Stimmbänder verschwunden. Mit zitternden Händen versuchte sie sich an die Kehle zu greifen, und musste einen Würgereiz unterdrücken.
„Doch eines verspreche ich dir“ sagte er mit rauer Stimme. „Wir werden uns wieder sehen, und das schon sehr bald.“
Ihre Füße und Hände waren nun vollends verschwunden, ihr ganzer Körper, oder das was von ihm übrig war, schien wie taub. Sie wollte aufstehen, doch ihre Angst hielt sie zurück, hilflos, mir wässrigen Augen, sah sie zur Seite, direkt ins Gesicht ihres Mannes. Tränen rannen seine Wangen hinab, während er sie anblickte. Ein letztes Mal versuchte sie ihn zu umarmen, und griff doch ins Leere. Die Dunkelheit nahm von ihr besitz.

Ein stechender Schmerz wütete in seiner Brust, während er zusah, wie sich seine Frau langsam in Luft auflöste.
Ehe er sich versah, war sie verschwunden, lautlos, und er saß alleine auf der hölzernen Parkbank. Ein paar Minuten saß er einfach nur da, still, und lauschte dem Wind. Schneeflocken rieselten vom Himmel. Sie hatte den Schnee immer gemocht… genau wie er.
Behutsam, um seinen kaputten Rücken zu schonen, stand er auf, und machte sich auf den Nachhauseweg. Sein Gehstock verursachte mit jedem Schritt ein dumpfes Geräusch auf dem Asphalt. Der Park war Menschenleer, und ihm wurde bewusst, dass dies schon den gesamten Abend so gewesen war. Er fühlte sich einsam, ein Gefühl an das er sich nun gewöhnen musste. Immer noch erinnerte er sich nicht an ihren Todestag, und er wusste, dass diese Erinnerung wohl niemals zu ihm zurückkehren würde. Ein eigenartiges Gefühl.

 
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Diese Kurzgeschichte is leider auch etwas kurz ausgefallen, irgendwie krieg ich es nicht anders hin ;)
Mein erster Versuch Dialoge einzubauen, hoffentlich sind sie mir einigermaßen gelungen. Bin mit der Kurzgeschichte allerdings nicht so zufrieden, obwohl ich sie zwei Mal neu schreiben musste :(
Für diverse Rechtschreibfehler entschuldige ich mich im vorhinein, die Erfahrung zeigt dass ich meine eigenen Fehler nie wirklich sehe ;)

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nach eingehender Kritik eines Freundes der mir endlich mal sagen konnte was bei der Kurzgeschichte alles nicht stimmt, werde ich mich noch mal ran begeben müssen um sie ein wenig zu überarbeiten, schade dass ich ihn nicht früher fragen konnte :)

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okay, nächste Fassung, ist schonmal besser :)

 

Hallo sengir,

nach "verliebt in eine Hexe" also "verliebt in einen Zombie"?
Ein bisschen erscheint es so, obgleich ich eher den Eindruck habe, die Erinnerung an seine Frau ist für den Mann so lebendig, dass er sie real vor sich sieht und sein Leben trotzdem mit ihr verbringt, bis er selbst kurz vor dem Tod steht oder den seiner Frau akzeptiert.
Inhaltlich finde ich die Geschichte schön, sprachlich krankt sie für mich leider.
Atmosphärisch weiß ich nicht, ob du angesichts des Themas mit den Dialogen gut beraten bist, aber sie sind schon in der Form interessant, dass es die Angst ist, die zu ihrer Auflösung führt, allerdings die Angst der toten Frau selbst.
Details:

und in kurzer Zeit als Wasser auf den Boden tropfte.
vielleicht auch in kurzer Zeit, du meinst hier aber "nach kurzer Zeit"
Ihre Lippen formten ein lächeln.
ein Lächeln
Mit vor Kälte leicht geröteten Wangen schaute sie zu ihrer Rechten.
Du bist du durch die Namenslosigkeit ohnhin sehr unklar in den Perspektivbezügen, aber hier schreibst du Blödsinn. Niemand kann mit den Wangen sehen, nicht einmal dann, wenn diese vor Kälte leicht gerötet sind.
Seine Augen trafen die ihren
Allerhöchstens trafen sich ihre Blicke. Ist doch keine Horrorgeschichte, in der die Augne aus ihren Höhlen kommen.
Kurz wartete Sie, dann fing sie an vergnügt zu kichern.
"sie" klein, mögliches Komma nach "an".
und jedes Mal wenn du dich daran versuchst, ist es urkomisch.
Komma nach "Mal".
"Freut mich dass dich meine kleine Vorstellung amüsiert." gab er mit weiterhin verärgertem Unterton zurück
- mich, dass
- amüsiert", gab
Am Doch angekommen, blieben sie stehen und hielten sich in den Armen
Heißt der See "Doch"?
im Winter machte dies jedoch verständlicherweise wenig Sinn.
abgesehen vom unsäglichen "Sinn machen", entweder der See ist zugefroren, dann geht es nicht oder man zieht sich warm an.
Und die Botte würde ich ins Singular setzen.
Sie suchten sich eine Bank und genossen den Augenblick wie er war, während die Sterne ihnen am Himmel fröhlich zuwinkten.
Wenn so, dann ein Komma nach Augenblick, ich persönlich halte "wie er war" aber eher für überflüssig. Sollten sie den Augenblick genießen, wie er nicht war?
Er beugte sich nach vorn, und lag seine Ellenbogen auf die Oberschenkel
legte (kommt ja von (hin)legen, nicht von liegen als Infinitiv)
Weist du eigentlich, dass du mir nie etwas über deine Eltern erzählt hast?
Weißt
Du weist, ich konnte sie nie wirklich leiden."
"Ja… ja ich weis
weißt; Ja(Leerzeichen)...; weiß
Eigentlich irgendwie widersprüchlich. Du hast mir nie etwas über erzählt
Du weißt, ich konnte sie nicht leiden - Wenn er das weiß, dann muss sie ja zumindest das erzählt haben und normalerweise hätte er doch dann schon nachgefragt.
Doch dieses eine Mal, würde ich gerne mehr über sie erfahren.
kein Komma nach Mal
Deshalb habe ich gewartet, darauf, dass du zu mir kommst, doch das ist leider nie geschehen.
Okay, hier erklärst du den Widerspruch, allerdings hat es mich veranlasst gleich noch mal hochzuscrollen, weil ich die Kritik gestern schon begonnen hatte. Es hätte also sein können, dass ich nur vergessen habe, in welcher Beziehung die beiden überhaupt zueinander stehen. Er siebzig, sie rothaarig. Er könnte also ihr Opa sein, aber dann wüsste er natürlich mehr über ihre Eltern. Väterlicher Freund? Lebenspartner? Man mag diese Information für unwichtig erachten, aber mein Gefühl neigt eher dazu, sich daran zu stören, dass ich für den Verlauf des Gesprächs keine Grundlage in der Beziehung sehe. Sie kennen sich lange, das ist alles, was ich weiß.
Da habe ich mich gefragt, Warum
warum klein
Lächelnd fuhr er fort. "Ich habe selbst lange darüber nachgedacht." Seine Stimme war langsam und beruhigend. "Die Antwort ist genauso einfach wie auch kompliziert. Weil du mir noch nie davon erzählt hast. Das ist alles."
Und er kann Gedanken lesen.
"Ich habe letztens ein Foto von uns gesehen" erzählte er weiter. "Kein Aktuelles
Leerzeichen zu viel.
Doch weist du was? Obwohl ich mich in all den Jahren so sehr verändert habe, so siehst du noch genauso hübsch aus wie damals.
weißt; "so" vor "siehst" weg.
Sie schaute ihn weiterhin verwirrt an, hörte seine Worte, doch konnte sie nicht schnell genug verarbeiten
in dieser Satzstellung fehlt ein "sie", das sich allerdings doppeln würde, wenn du es einfügst. Vorschlag: Sie schaute ihn weiterhin verwirrt an, hörte seine Worte, konnte sie jedoch nicht schnell genug verarbeiten
Wieder lächelte er. "Zuerst dachte ich: Du bildest dir das alles nur ein, das ergibt doch keinen Sinn. Doch nach und nach kam die Erkenntnis, versteckt in vielen kleinen Details, die mir vorher nie aufgefallen waren."
Durch die wörtliche Rede wirkt die "Ichansprache mit "du" als direkte Gedankenrede (zu der dann übrigens die Anführungszeichen fehlen) irritierend, weil nicht nur ich, sondern auch die Frau es so auffassen könnte, dass sie sich etwas einbildet.
Das Blut gefror ihr in den Adern
kein Fehler, nur eine Stilanmerkung. Die Verwendung zweier Artikel liest sich ungeschickt, da umständlich. "Das Blut gefror in ihren Adern" würde das umgehen.
Sie hörte das leise Pfeifen des Windes, spürte wie ihre Kleidung von ihm verweht wurde.
wie denn? kam der Wind eher von unten und kratzte an ihren Beinen oder kam er von der Seite? War er kalt oder so heiß, dass er Fallten ins Kleid bügelte?
"Wie" leitet eine Frage oder einen Vergleich ein. Beides ist hier nicht der Fall, deshalb: spürte, dass ihre ...
Da setzt man dann auch automatisch das Komma, das in jemdem Fall nach "spürte" platziert werden muss.
man konnte nicht sterben ohne es selbst zu merken, doch was meinte ihr Mann dann damit?
Komma nach sterben (aah, er ist ihr Mann)
Ihre Füße fingen an zu kribbeln. Sie schaute an sich herab, langsam schienen sie durchsichtig zu werden
man schaut an sich hinab (verwechsle ich auch ständig), ich würde aber beim Bezug auf die Füße bleiben, sie schaute zu ihnen hinab.
ertasten, erschreckt zog sie sie wieder zurück
beim lauten Lesen macht man eine Pause, die einen Punkt nach "ertasten" anraten würde. Nach "zurück" hast du ihn auf alle Fälle vergessen.
Unfähig die Situation zu begreifen schaute sie umher, als ob es in naher Umgebung etwas geben würde, was ihr helfen könnte.
Nach "Unfähig" könntest du ein Komma setzen, nach "begreifen" ebenso. Man sagt nicht "etwas, was" sondern "etwas, das"
"Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen, wo ich es bin, der dieses Schicksal über dich gebracht hat."
Ähnlich dem Begriff "Deppenapostroph" plädiere ich allmählich dafür, auch die Begriff "Deppenwo" und "Deppenwie" einzuführen.
ich kann dir nicht helfen, da ich es bin, der ...
"Wir werden uns wieder sehen, und das schon sehr bald."
wiedersehen
ihr ganzer Körper, oder das was von ihm übrig war, schien wie taub.
das(komma)was; Leerzeichen zu viel.
Die Dunkelheit nahm von ihr besitz.
Besitz (groß)
Sie hatte den Schnee immer gemocht… genau wie er.
gemocht ... genau wie er (anstelle der Auzslassungspunkte vielleicht hier besser einen Gedankenstrich)
Behutsam, um seinen kaputten Rücken zu schonen, stand er auf, und machte sich auf den Nachhauseweg.
kein Komma nach auf
Der Park war Menschenleer
menschenleer (klein)
Er fühlte sich einsam, ein Gefühl an das er sich nun gewöhnen musste.
Komma nach Gefühl

Lieben Gruß, sim

 

hoi Sengir -
einerseits gefällt mir die idee - auch, dass die beziehung der beiden prot. nicht sofort geklärt wird,obzwar der altesunterschied auf grund der perosnenbeschreibungen deutlich wird - das erhält die spannung - und löst sich ja dann auf - sie altert nicht, weil tot - nur, was ist mit ihren eltern? mit ihrer kindheit? - dass er mit ihr weiterlebte, obwohl sie gestorben war, geht für mich daraus hervor, dass er sich nicht an ihren todestag erinnern kann/mag - nun selbst dem sterben nahe ist ihm anscheinend die option, seine geliebte frau im jenseits wiederzutreffen, lieber als sie zurückzulassen - er schafft sich eine neue illusion, die ihm das sterben erleichtern wird - vielleicht -
noch eine anmerkung: am anfang der geschichte schneit es, am ende wieder - dazwischen winken den prot. die sterne fröhlich zu?
grüße
krissy

 
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Auha, garnicht damit gerrechnet dass hier noch jemand antwortet.

sim: Danke für deine umfassende Kritik, man sieht dass du dir viel Zeit genommen hast und doch noch bedeutend mehr Fehler drin sind als ich dachte ;)

--- edit
nachdem ich ein bisschen drüber nachgedacht habe muss ich dir in einem Punkt widersprechen.

sim schrieb:
Du bist du durch die Namenslosigkeit ohnhin sehr unklar in den Perspektivbezügen, aber hier schreibst du Blödsinn. Niemand kann mit den Wangen sehen, nicht einmal dann, wenn diese vor Kälte leicht gerötet sind.
Ich stimme dir vollkommen überein dass niemand mit seinen Wangen sehen kann, und dass der Satz ansich, sehr oberflächlich betrachtet, durchaus diesen Eindruck vermitteln kann
sengir schrieb:
Mit vor Kälte leicht geröteten Wangen schaute sie zu ihrer Rechten.
aber ich wäre dennoch dankbar wenn man wenigstens mit ein bisschen gesundem Menschenverstand an die Sache ran gehen könnte. Es sollte doch wohl vollkommen offensichtlich sein, dass die gute Frau hier schlichtweg zu ihrer Seite blickt, während ihre Wangen durch die Kälte stärker durchblutet werden. Aber vielleicht sind wir da auch einfach nur in unseren Ansichten verschieden, ich nehme also mal ein anderes Beispiel:
Er ging mit gebrochenem Arm um die Ecke
Nach deiner Logik würde ich diesen Satz folgendermaßen interpretieren: Unser Protagonist versucht auf einem Arm hopsend um die Ecke zu kommen, da sein anderer Arm ja gebrochen ist.
Tut mir leid aber das ist nicht im Ansatz das Bild, das ich mir bei diesem Satz vorstelle.
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krissy: Auch bei dir erstmal danke für deine Kritik. Über die Aspekte Eltern und Kindheit habe ich, um ehrlich zu sein, nicht weiter nachgedacht, hab sie nur reingemogelt um nen Gesprächsansatz zu kriegen :) bist jedoch nicht die erste die sich diesbezüglich beschwert ;)

Mittlerweile muss ich sagen gefällt mir die Idee der kg besser als die Umsetzung, ich werde sie wohl komplett neu schreiben müssen.

 

Hi sengir,

es geht mir bei solchen Bildern um die Sprachgenauigkeit. Natürlich verstehe ich, was du aussagen willst, die Frage ist, ob du es auch wirklich aussagst, wenn man den Satz unter die Lupe nimmt.
Ich gebe dir mal ein anderes Beispiel aus einer Geschichte, die ich hier einmal gelesen habe.
"Übermütig hüpften sie um leuchtende Laternenpfähle."
Auch hier weiß ich natürlich, dass der Autor meinte, die Straßenlampen waren angeschaltet. Ausgedrückt hat er aber etwas anderes.

Und natürlich weiß ich, dass deine Protagonistin nicht mit den Wangen sehen sollte und du ein ganz anderes Bild dafür im Kopf hast. Und du kannst an den gesunden Menschenverstand im Leser appelieren, doch bitte dein Bild im Kopf zu haben. Es klappt sogar in 99 Prozent der Fälle. Trotzdem drückt dein Satz etwas anderes aus als du ausdrücken wolltest.

Pedantische liebe Güße, sim

 

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