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Im Supermarkt

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17.01.2011
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Im Supermarkt

"Warum hast du den angeguckt?"
"Wen?" Ich weiß mal wieder nicht wen er meint. Soll ich mit geschlossenen Augen durch den Supermarkt laufen? Jetzt muss ich vorsichtig sein.
"Na den Typen da drüben! Sag nicht, dass du ihn nicht angeschaut hast. Ich habe es doch genau gesehen!" Dieses leise Knurren in seiner Stimme bedeutet nichts Gutes. Ich würde zu gern hoch sehen, um wenigstens zu wissen vom wem er redet. Doch das wäre im Augenblick das verkehrteste, was ich tun könnte. Ich senke meinen Blick zum Boden. Leider zu spät. Ich sehe wie sich seine Hände zu Fäusten ballen. Sehe, wie er mit sich kämpft.
"Bist du scharf auf diesen Arsch?" Es gelingt ihm kaum die Stimme zu dämpfen. Obwohl ich meine Augen krampfhaft auf den Boden richte und das Muster der Bodenfliesen sich langsam unauslöschlich in mein Gehirn brennt, spüre ich, wie mich die Blicke der Leute streifen. Ich weiß genau was sie gerade denken. Ich darf darauf nicht antworten, alles was ich jetzt sage, ist falsch und regt ihn nur noch mehr auf.
"Der würde dich sowie so nicht anpacken. Guck dich doch mal an! Wie du schon aussiehst!" Diese herablassende Art und dieses höhnische Grinsen, das ich nicht einmal zu sehen brauche, denn ich kenne es genau, all das treibt mir die Tränen in die Augen. Ich merke wie die Welt vor meinen Augen verschwimmt. Jetzt nur nicht weinen! Das ist es doch was er will.
Ich ziehe den Einkaufszettel aus der Jackentasche. Meine Hände zittern und ich kann kaum erkennen was darauf geschrieben steht.
"Du bist so dämlich! Los geh doch und lass dich von dem richtig durchnehmen. Das willst du doch." Wäre ich doch nur zu Hause geblieben. Ich hätte es wissen müssen. Warum habe ich nicht wieder gesagt, dass es mir nicht gut geht? Warum bin ich mitgefahren? Weil er es so wollte. Was hätte ich dagegen schon tun können?
Am liebsten würde ich flüchten, aus dem Laden, vor den Blicken der Menschen, vor seinen Tiraden, vor mir selbst. Doch ich tue es nicht. Ich habe Angst. Natürlich habe ich Angst vor ihm. Angst davor, was passiert, wenn wir nachher gemeinsam im Auto sitzen, davor was passiert, wenn wir wieder zu Hause sind. Doch noch viel mehr Angst habe ich davor allein zu sein! Ich atme tief durch und sage: "Komm lass uns zum Gemüseregal gehen" und hoffe, dass es besser wird.

 

Hallo Kasi,

willkommen bei KG.de und diesem Projekt!

Es ist ein kleiner, schlimmer Moment, den Du beschreibst, der natürlich für etwas viel größeres steht.

Eine Entwicklung Deiner Figuren findet nicht statt. Am Ende des kleinen Textes, und das fühlt sich schmerzlich an, hofft sie einfach nur darauf, dass es besser wird, was es ja nie wird in diesen Fällen, wenn man dem Drecksack nicht für immer Lebewohl sagt.
Schwer auszuhalten, aber wahrscheinlich sehr realistisch.

Ein paar Fehlerchen:

Diese herablassende Art und dieses höhnische Grinsen, dass ich nicht einmal zu sehen brauche

das

Ich merke die Welt vor meinen Augen verschwimmt.

ich merke wie

(Kommasachen sind viele drin, aber da bin ich kein Experte, will dir nichts halbrichtiges schreiben)

Ich atme tief durch und sage: "Komm lass und zum Gemüseregal gehen." und hoffe, dass es besser wird.

das zweite "und" muss ein "uns" werden.

Nach dem Punkt muss es groß weiter gehen oder Punkt raus etc..


Viele Grüße, T.

 

Hallo Kasi,
interessanter neuer Aspekt beim Thema Gewalt/Mobbing. Eifersucht und Gewalt in der Partnerschaft.
Aber richtiges Mitleid kann ich mit der Person nicht haben, wenn sie am Ende quasi sagt, lieber mit einem eifersüchtigen Tyrannen zusammen sein, als alleine.
Gruß
Leia4e

 

Oh ja, diese Geschichte hat was ... Wichtiges
Doch eine leider sehr häufige Form von Mobbing mit bedauerlicherweise kaum präventativ vorbeugbaren Lösungsansätzen.
Für mich bislang eine der stärksten Chillaxed-Geschichten (und ich bin schon mit fast allen bisherigen durch), die in dieser Rubrik gepostet wurden.
lg
lev

 

Hallo Kasi,

Die Geschichte ist schon sehr kurz, selbst für eine Kurzgeschichte. Ich würde gerne mehr über die Zwei erfahren, vielleicht könnte man die Charactere des Mädchens und ihres Typen durch Erweiterung der Handlung mehr herausarbeiten. Was passiert z.B. im Auto und später daheim.

Warum hat sie Angst vor dem allein sein, zumal das doch besser wäre, als weiterhin bei diesem Arsch zu bleiben. Was hat er was sie an ihn bindet? Ist sie ihm hörig, wenn ja, warum? Ich finde daher auch das Ende nicht befriedigend. Die Geschichte bricht nach ihren an sie selbst gestellten Fragen

Warum habe ich nicht wieder gesagt, dass es mir nicht gut geht? Warum bin ich mitgefahren? Weil er es so wollte. Was hätte ich dagegen schon tun können?

ziemlich abrupt ab.

Das Ende

"Komm lass uns zum Gemüseregal gehen" und hoffe, dass es besser wird.

ist für mich unbefriedigend. Die Geschichte hätte mehr Potential, glaube ich und hätte auch eine Lösung verdient. Muß ja kein Happy End sein, das kommt bei derartigen Geschichten ja meist ohnehin nicht vor. Aber irgendwie mehr als … und hoffe dass es besser wird …

sowie so

schreibt man das nicht zusammen?

Ein paar Kommas fehlen, glaub ich, auch noch. Aber ich hab da selber Probleme. Ist so’n Gefühl :confused:

Gruß

R.

 

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