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Immer wenn es regnet

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09.11.2007
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Immer wenn es regnet

Wohin man sah Regen. Dieser dämliche, beschissene, saudumme Regen. Aber was hätte sie auch erwarten sollen an einem Tag wie diesem. Zwei Tage war es her, dass sie in die neue Stadt gezogen waren. Beim Gedanken an den Abschied fühlte sie den dicken Klos in ihrem Hals. Ihre ganzen Freunde hatte sie zurückgelassen, nur weil ihr Vater eine andere Arbeit bekommen hatte, hier, in dieser hässlichen, verregneten Stadt.

Mit 18 Jahren weggezogen, fort, in eine völlig ungewisse Zukunft. Sie hatte so viel verloren. Niemand konnte es ihr ersetzen. Dann auch noch den Bus verpasst, am ersten Schultag im neuen Gymnasium. Und kurz darauf hatte es angefangen zu regnen wie aus Kübeln. Schon auf dem Weg von der Bushaltestelle zum Vordach der Sparkassenfiliale war sie klatschnass geworden. Da stand sie nun in ihrer weißen Bluse, nass bis auf die Haut und zitterte ein wenig. Noch eine viertel Stunde bis der Bus kommen würde.

Plitsch Plitsch Platsch viel der Regen auf das Dach. Sie lehnte sich an die Wand und strich ihre dunklen Haare aus dem Gesicht. Als sie aufblickte stand jemand neben ihr. Er war vom südländischen Typ, ziemlich groß und der drei Tage Bart stand ihm ausgezeichnet. Dunkle Locken umrahmten sein auffallend sympatisches Gesicht. Er sah sie an, und ihr Herz blieb kurz stehen. In seinen dunklen Augen sah sie etwas, das sie wie magisch anzog. Ihr Puls ging schneller. Ihre Augen fanden seine, und ihr war, als ob ein Traum wahr würde. "Ich bin Anna". Sie wusste nicht, warum sie das gesagt hatte.

Er lächelte schüchtern. "ich bin Max, aus dem Schoß der Kolchose", flüsterte er, und sie musste grinsen. "Ehrlich wahr man?" Die Antwort blieb er schuldig, und das war auch gut so. Sie hatte es kapiert, sie war Hip Hop Fan und er einer der wenigen, die wirklich etwas davon verstanden. Er trug keine breite Hose und auch kein extra großes Basecap, doch trotzdem strahlte er so viel davon aus dass ihr fast ehfürchtig zu Mute war. Bilder fluteten an ihr vorbei. Szenen, wie sie mit ihm am See chillte,mit ihm durch die Satdt streifte, bei den Konzerten hinter die Bühne kam und wie er bis spät in die Nacht am Schreibtisch saß und sich die Seele vom Leib schrieb.

Eine undefinierbare Sehnsucht ergriff sie. Sie sah hoch. Er sagte immer noch nichts. Oh bitte sag doch etwas. Der Regen prasselte und auf das Vordach und umschloss die beiden wie auf einer Insel der schäumende Ozean. "Anna ich fänd's schön mit dir auszugehen, ich könnt mich echt dran gewöhnen dich öfters zu sehen" sagte er und sah ihr in die Augen. Sie spürte seine Wärme und spürte auch den Ernst, der dahinter stand. Sie war wie weggetreten. Was sollte sie sagen? Es gab nichts zu sagen...Sie zog ihn an sich und hauchte " An sich mach ich dass nicht", dann verschwamm alles zu Strudel von nasser Haut unter ihren Lippen, weichen Barthaaren, seinen Lippen, Küssen Regen und Wärme. Sie hätte aufhören sollen aber wozu?

Da quietschte es plötzlich. Der Bus war da. Warum ausgerechnet jetzt? Sie riss sich los und gab ihm einen letzten Kuss. "Max ich muss" war alles was sie über die Lippen brachte, dann rannte sie völlig benommen hinaus in den Regen.
Als die Türen sich zischend hinter ihr schlossen realisierte sie, was eben geschehen war. Warum war sie gegangen? War sie nicht in der Lage, die Welt sich ein einziges mal sich selbst zu überlassen? Nein, das war sie nicht, und sie hasste sich dafür. Sie blickte sich um und sah das Vordach kleiner werden. Max war verschwunden.

Am nächsten Tag nahm sie wieder den zweiten Bus, genau wie am übernächsten und schließlich auch die zwei folgenden Wochen. Max aber sah sie nie wieder. Und immer wenn es regnet muss sie an Max denken, und daran, wie es war an ihrem ersten Tag in dieser Stadt und wie hart das Leben einem zuweilen mitspielt, wenn es eine leichtfertig getroffene Entscheidung derart hart bestraft.

 

:Hallo und willkommen hier im weltbesten Forum wo gibt ;)

EIne nette Idee, die deinen Song - äh deine Kurzgeschichte durchzieht. Die umgekehrte Perspektive. Also, Idee ist gut- aber umgesetzt hast du die leider stellenweise ziemlich lieblos.
Damit sind zum einen deine haufenweise vorkommenden Flüchtigkeitsfehler gemeint, zum anderen aber auch die Aufbereitung im Allgemeinen.
Das ganze Geschehen bleibt leider etwas zu sehr an der Oberfläche und damit dem Leser fremd. Anstatt und wirklich etwas von Annas Innenleben zu verraten, drischst du mit leeren Phrasen um dich.
Damit meine ich soetwas:

Er sah sie an, und ihr Herz blieb kurz stehen. In seinen dunklen Augen sah sie etwas, das sie wie magisch anzog
das ist abgedroschen und sagt überdies leider nicht viel aus. Zeig uns die Magie. So stehen gelassen ist es nur ein Wort, erwecke es *zing* ;)

Auch frage ich mich, was der erste Absatz soll. Kommt das auch im Lied von freundeskreis vor? :confused: Kann mich nicht erinnern. Zumindest hat es keinen Sinn für die Geschichte, zögert nur hinaus, bis endlich was passiert.

Also, du hast noch einiges vor :)
Was du auf jeden Fall tun musst, ist deine katastrophale Kommasetzung nachzubessern - und dich auch den orthografischen Fehlern widmen. Das steht hier gerade so auf der Kippe für das Korrektur-Center.
Also, leg los :)

Viel Spaß dabei und noch im Forum

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer

Danke für deine Kritik. Ich bin um jeden Ratschlag dankbar (sonst würde ich hier sischer nichts posten ;) ) Du hast Recht, ich war wohl etwas zu sehr von der Idee eingenommen und hab dann bei der Umsetzung ein wenig die Zügel schleifen lassen.... Mit Annas Empfindungen ist das so eine Sache...eine Kurzgeschichte sollte meiner Ansicht nach zu einem guten Teil aus Handlung bestehen, darum ist es für mich die Crux, einerseits lebendige Charaktere zu erschaffen und andererseits den Leser nicht in "innerer" Handlung zu ertränken während sich "außen" nichts tut...
Lg Peter Panther

 

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