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In Concert: Deja Vu
Diesmal war die Strecke weit.
Es war zu Anfang des Sommers, der Geruch von frischem Heu flog durch die Autofenster herein.
Im Zentrum gemäßigt, rauschten wir durch die Nacht der Musik entgegen.
Erst auf der Fähre realisierte ich die Freiheit, die mich umgab. Kein Jemand würde in den nächsten Tagen auch nur die kleinste Kleinigkeit von mir verlangen.
Einfach frei, selten genug.
Auf dem Oberdeck die aufgehende Sonne. Morgens um vier. Ein rotes Band ließ den Saum hinter dem leuchtenden Sund brennen.
Später, wir sitzen auf gemähten Wiesen. Es dämmert.Glühwürmchen trotz der Unmengen an Menschen. Sie leuchten.
Gleich geht es los.
Soundcheck war schon. Wir sind pünktlich an der großen Bühne.
Lichter ganz vorne. Leben unter den Scheinwerfern.
Nach und nach stehen die Massen auf. Ich auch. Will ihn sehen, ein Grund für mich, so weit zu fahren.
Er trägt Karohemd, Jeans und Stetson.
Und alt ist er, mein Gott wie knittrig.
Sein Bild wird auf die Leinwände projiziert.
Dann ein Ton aus seiner Gitarre. Gänsehaut. Ich erkenne fast alle Stücke schon an den ersten Griffen.
Automatisch singe ich mit.
Wörter wie Begleiter. Melodien als Trost.
Ich bin 17, stehe in Dortmund, in der Westfalenhalle.
Winter ist es. Ich schwitze, bin viel zu dick angezogen. Mein erstes großes Konzert.
Neben mir mein erster fester Freund.
Die gleiche Musik.
Karohemd, Jeans und Stetson.
Nils Lofgreen mit ihm auf der Bühne. "The Year of the cat".
Und "Like a Hurrican", "Old man".
20 Jahre ist das jetzt her.
Meinen Text habe ich gelernt, seitdem.
[ 27.07.2002, 16:24: Beitrag editiert von: Merlinwolf ]