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Indische Kampfgoldfische

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13.06.2002
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Indische Kampfgoldfische

Gegen zwei Uhr morgens erwischte ich Kurt dabei, wie er in Doktor Wegners Briefkasten pinkelte und damit ein neues Kapitel in der seit Jahrhunderten schwelenden Fehde zwischen den Familien der beiden Streithähne eröffnete. Vermutlich wußte niemand mehr, worum es dabei überhaupt ging, aber das spielte in diesem Moment, in dem Kurt sein schändliches Treiben mit einem gehässigen Grinsen zum Abschluß führte, eigentlich auch keine Rolle.
Kurt, der Mann mit dem schleichenden Gummistiefelfetisch. Der Typ, für den sogar die Umstellung auf Sommerzeit ein gesellschaftliches Ereignis darstellte, das man mit soviel Alkohol wie möglich begehen sollte. Der Kerl, der ernsthaft meinte, durch Fröscheaufblasen könnte man Erdbeben verhindern. Kurt, unser Dorfpolizist und mein bester Kumpel. Als er mich sah, zog er schnell den Reißverschluß seiner Uniformhose zu und gab mir zur Begrüßung die Hand.
"Ey, Mann, das kannst du doch nicht machen."
"Oh, tut mir leid..." Er wischte sich die Hand notdürftig an der Hose ab.
"Nein, ich meinte das mit dem Briefkasten. Der olle Wegner ist schließlich mein Boss." Ich war der Gärtner.
"Ja und?"
"Was glaubst du denn, wer die Sauerei morgen früh saubermachen darf?"
"Ach ja, tut mir leid. Da hab ich gar nicht dran gedacht. Komm, ich geb dir einen aus."

Die Kneipe war gut besucht, wie jeden Abend. Aber das war in einem Ort wie dem unseren, dessen einzige kulturelle Alternative die siebzigjährige Oma Mönter in ihrem rotbeleuchteten Schaufenster darstellte, eigentlich kein Wunder. Kurt und ich setzten uns an einen freien Tisch und bestellten jeder ein Mitternachtsbier - wobei wir uns zeitlich an den Kapverdischen Inseln orientierten.
"Und? Was gibt's Neues von der Hormonfront?", fragte er mich und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette.
"Naja, ich hab jede Menge davon, aber das scheint die Frauen irgendwie nicht zu interessieren."
"Nicht? Was ist denn mit der Helga?"
"Meinst du Oma Mönters Tochter?"
"Ja. Soweit ich weiß, ist die nicht mehr mit dem Ulf zusa..."
"Ehrlich gesagt würde ich da sogar den Ulf vorziehen, bevor ich mich an die dicke Mönter dranschmeiße", sagte ich und meinte es so. Eine Stunde später saßen Kurt und ich beim vierten Pils und lamentierten über die letzte Steuererhöhung, den kaputten Kondomautomaten im Männerklo und vor allem die Tatsache, daß uns letzteres eigentlich egal sein könnte.
"Weißt du", sagte Kurt, "Frauen wollen Männer, die sie zum Lachen bri... Ach, verdammt! Jetzt ist mir die Kippe schon wieder ins Bier gefallen." Er stippte seine Wurstfinger in das Glas und versuchte, die Zigarette rauszufischen. "Scheiß drauf. Trink ich halt drumrum."

Am nächsten Morgen, ich stand vor Doktor Wegners Briefkasten und war gerade dabei, den Schwamm auszuwringen, traf ich Kurt wieder. Er parkte seinen Wagen und öffnete die quietschende Pforte des Nachbargrundstückes, bevor er sich mit der Eleganz eines betrunkenen Brauereigauls an den Gartenzwergen vorbeimanövrierte und seinen wuchtigen Körper auf der Fußmatte plazierte.
"Kurt, was machst du denn schon wieder hier?", rief ich erfreut hinüber und winkte.
"Schrei nicht so, ich bin im Dienst", brüllte er zurück. Ich warf den Schwamm achtlos beiseite, streifte meine Gummihandschuhe ab und sprang behende über den Zaun, der die beiden Grundstücke voneinander trennte.
"Wie, im Dienst?"
"Ja. Der alte Breitner hat ein Verbrechen gemeldet und da muß ich jetzt hin."
"Kann ich... naja, kann ich vielleicht mitkommen?"
"Hast du nichts zu tun?"
"Das müßtest du doch eigentlich am besten wissen..." Ich glaubte, in Kurts Gesicht einen leisen Hauch der Entschuldigung wahrnehmen zu können - vermutlich habe ich mich aber getäuscht und er hat in Wirklichkeit nur ein Kichern unterdrückt. "Naja, der Wegner ist nicht mehr der Jüngste. Der merkt nicht, wenn ich mal ne kurze Pause mache. Ach komm schon, du bist doch mein bester Kumpel."
"Na gut. Aber benimm dich und mach keinen Unfug." Er drückte auf den Klingelknopf und es erklang ein Geräusch, das mich entfernt an ein verrostetes Nebelhorn erinnerte. Ein paar Sekunden später - ich vertrieb mir die Zeit, indem ich ein paar Pusteblumen anblies und den Schirmchen beim Frohlocken zusah - öffnete sich die Tür und ein älterer Mann stand vor uns: Willi Breitner.
"Wer sind Sie denn?", keifte er und fuchtelte bedrohlich mit seinem Spazierstock vor unseren Nasen herum.
"Mein Name ist Kurt... Kurt Prötter... ich bin hier der Polizist. Sie haben ein Verbrechen gemeldet und gesagt, daß ich kommen soll. Naja, und jetzt bin ich hier."
"Gut, gut... aber wer ist der Kerl mit der Schürze?"
"Ich bin der Gärtner", sagte ich.

Wenig später saßen wir gemütlich in schweren Ohrensesseln, tranken Friesentee und knabberten ein paar Kekse mit Orangenfüllung, die ich nur deshalb nicht postwendend wieder rausbrachte, weil ich den schönen rostbraunen Teppich nicht besudeln wollte. Stattdessen versuchte ich, meinen Ekel und die Kekse mit einem guten Schluck eiskalten Tees, der vermutlich schon im letzten Jahr aufgebrüht und seitdem im Keller zwischen Katzenstreu und eingemachten Essiggurken vergessen worden war, hinunterzuspülen. Die schwere Standuhr in der Ecke des Raumes tickte die Sekunden erbarmungslos herunter und ich wußte, daß jeder Moment, den ich hier verbrachte, einer war, den mir der große Mann im Himmel bei seiner Endabrechnung unter "mutwillige Vergeudung" eintragen würde.
"Nun, Herr Breitner", sagte Kurt endlich, um der drohenden Verwässerung durch zuviel Tee zu entrinnen, "Warum haben Sie mich... ich meine uns denn nun herbestellt?"
"Naja, es geht um meine indischen Kampfgoldfische" Der alte Mann hielt plötzlich ein Buch in der Hand, das es in Alter und Verwesungsgrad locker mit dem Necronomicon hätte aufnehmen können. Er schlug es auf und tippte auf ein paar vergilbte Bilder auf Seite 730. Sie zeigten zwei grimmig dreinblickende Fische, die sich gegenseitig mit ihren Schwanzflossen bis zur Besinnungslosigkeit ohrfeigten und dabei keine Anzeichen von Reue erkennen ließen.
"Die sehen unfreundlich aus", sagte ich um irgend etwas zu sagen.
"Ja, aber nur, wenn man sie nicht getrennt hält. Ich hatte zwei Exemplare, den Schnuffi und den Muckel, und die hatten beide ein eigenes Aquarium. Da war immer viel Ruhe."
"Was haben Ihre Fische denn angestellt?"
"Gar nichts. Man hat sie entführt. Hier, sehen Sie." Unser Gastgeber drückte Kurt einen gelben Post-It Zettel in die Hand, auf dem mit Bleistift eine Nachricht geschrieben stand: Ich habe deine Fische! eine Million und du kriegst sie wieder!!! Drei Ausrufezeichen, wodurch dem Leser der Nachricht deren Dringlichkeit wohl nochmal verdeutlicht werden sollte. Vermutlich hatte der Urheber noch mehr machen wollen, aber auf dem Zettel war nicht soviel Platz gewesen. Während Kurt versuchte, das Papier wieder von seinen Fingern zu lösen und dabei eine halbwegs gute Figur zu machen, fuhr Willi Breitner fort.
"Es gibt hier nur eine Person, die diese gelben Zettel benutzt."
"Woher wollen Sie das denn wissen?"
"Werden Sie mal so alt wie ich, dann wissen Sie so einiges über ihre Mitmenschen. Also, ich kann Ihnen da Sachen erzählen, da schlackern Ihnen die Ohren. Der alte Köhler von Gegenüber zum Beispiel, der hat..."
"Jaja, schon gut", unterbrach Kurt. "Wer ist denn Ihrer Meinung nach die Person mit den gelben Zetteln?"
"Mein nichtsnütziger Schwiegersohn, der Manfred. Den sollten Sie mal unter die Lupe nehmen. Sie und ihr... wer waren Sie nochmal?"
"Ich bin der Gärtner", sagte ich.

...

Die Tapete löste sich von den Wänden.
Martha und Manfred Grödel saßen mit Bademänteln bekleidet am Küchentisch und spielten Scrabble, während ihre gescheckte Perserkatze auf dem Kühlschrank saß und sich ausgiebig den Schritt leckte. Ich verzog angewidert das Gesicht und stellte uns den beiden vor.
"Guten Tag. Das ist der Kurt von der Polizei und ich..."
"Jaja, schon gut." Manfred Grödel unterbrach mich schroff und legte ein paar Steinchen aufs Spielbrett.
"Sumpfkanu? Das gibt's nicht!", sagte seine Frau und nahm einen Schluck Portwein.
"Das ist ein Kanu, das auf nem Sumpf fährt. Wie sind Sie in meine Wohnung gekommen?" Der letzte Satz schien an mich gerichtet gewesen zu sein. Vielleicht auch beide.
"Die Tür war offen und...", sagte ich daher." Könnten Sie Ihrer Katze vielleicht mal sagen, daß sie damit aufhören soll? Das irritiert mich unheimlich."
"Und was wollen Sie von mir? Das U liegt auf dem dreifachen Buchstabenwert."
"Ich weigere mich, Sumpfkanu als Wort zu erkennen. Dann hätte mein Ziegensenf vorhin auch zählen müssen." Innerlich gab ich Martha vollkommen Recht, behielt das aber für mich. Stattdessen versuchte ich mit Kurts gütiger Billigung - zumindest tat er nichts, um mich aufzuhalten - mit der Befragung fortzufahren.
"Es geht um Ihren Stiefvater. Seine Fische wurden entführt und er ist der Meinung, Sie beide..."
"Martha, meinst du wirklich, daß Ziegen Senf essen?"
"Vielleicht. Zur Bockwurst zum Beispiel."
"Hören Sie mir überhaupt zu?", fragte ich und bewunderte Kurt für seine stoische Ruhe. Er stand die ganze Zeit an die Fensterbank gelehnt da und grinste vor sich hin.
"Ja, Fische... Warum sollten Ziegen denn bitte Wurst essen? Die sind Vegetarier, Martha."
"Woher willst du denn wissen, daß es nicht irgendwo eine Ziege gibt, die gerne mal eine Wurst mit Senf ißt?"
"Und woher willst du wissen, daß es keine Kanus in Sümpfen gibt?" Ich beschloß, Partei zu ergreifen, war aber noch unschlüssig, für wen der beiden ich mich entscheiden sollte. Hilfesuchend blickte ich mich zu Kurt um, der sich in aller Seelenruhe an den Gürtel griff, seine Dienstwaffe rausholte und die Katze erschoß.
"Huch... lassen Sie das, verdammt nochmal!"
"Was denn?", sagte Kurt. "Sie haben die Fische von Willi Breitner entführt und die Katze hat sie gefressen. Die Indizien fügen sich einfach perfekt aneinander, wie ein perfide geplantes Puzzlespiel. Tu die Katze in einen Plastiksack, die nehmen wir mit! Beweise und so."

...

Am Abend saßen Kurt und ich wieder in der Kneipe, nippten an unserem Pils und ließen die letzten Ereignisse nochmal Revue passieren. Zuvor hatten wir die Katze beim pathologischen Institut unseres kleinen Dörfchens abgegeben. Paul übte zwar neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit noch vier weitere Berufe aus - darunter die des Frisörs, Bestatters und Zahnarztes - aber er war der einzige hier mit einem Skalpell und kam einem Pathologen daher am nächsten.
"Woher hätte ich denn wissen sollen, daß diese verdammte Katze ne Fischallergie hatte?", begann Kurt und versuchte, aus ein paar verstreuten Salzkörnern eine Pyramide zu basteln.
"Du hättest die beiden fragen können."
"Dazu war keine Zeit mehr."
"Keine Zeit mehr? Ey, das Viech hat sich aller Ruhe den Sack... also ich meine... ach, du weißt schon... Die wäre niemals abgehauen!"
"Aber wenn ich noch drei Stunden gewartet hätte, wäre der Fisch verdaut gewesen und man hätte keine Spuren mehr gefunden."
"Man hat auch so keine Spuren gefunden. Die Katze war doch allergisch dagegen."
"Jaja, schon gut... aber wenn welcher da gewesen wäre, hätte ich quasi Beweise vernichtet, wenn ich gewartet hätte."
"Da war aber gar kein Fisch."
"Darum sagte ich ja auch, wenn welcher da gewesen wäre."
"Aber es war ja gar kei..." Kurt unterbrach die Diskussion, die meiner Meinung nach gerade ihren dramaturgischen Höhepunkt erreicht hatte, und ging auf Klo. Als er nach zehn Minuten wiederkam, rieb er sich den Kopf.
"Wieder eingeschlafen?", begrüßte ich ihn.
"Ja."
"Wieder gegen den Klorollenhalter geknallt?"
"Ja." Das war bei ihm eine der häufigsten Unfallursachen. Wenn ich es mir recht überlegte, konnte man Kurt eigentlich nie guten Gewissens beim Pinkeln alleine lassen. Ich holte ein bißchen Eis beim Wirt und legte es auf die Beule.
"Danke, Mann. Du bist echt ein Freund."
"Ja, immerhin bin ich Gärtner. Wir sind von Natur aus hilfsbereit." Das hätte ich nicht sagen dürfen. Wie von der Tarantel gestochen fuhr Kurt auf einmal hoch, zahlte sein Bier, rannte aus der Kneipe, kam nochmal zurück, packte mich am Arm und zog mich grob in seinen Dienstwagen.

...

"Nun... jetzt, wo wir alle hier beisammen sind, werde ich das Rätsel um die Goldfische lösen."
"Na, das wurde auch mal Zeit." Willi Breitner nuckelte an der Zitronenscheibe, die er zuvor aus seinem Tee gefischt hatte. Kurt hatte den alten Doktor Wegner, das Ehepaar Grödel und mich in das Wohnzimmer des Fischliebhabers zitiert, um den Täter zu entlarven.
"Also, fangen wir mit dem Ehepaar Grödel an. Die beiden sind meiner Meinung nach vollkommen unfähig, solch einen perfiden Plan zu konzipieren und in die Tat umzusetzen. Jemand, der noch nicht einmal Ziegensenf kennt, kann bestimmt keine Fische entführen."
"Siehst du, Manfred? Ich habs dir doch gesagt! Ziegensenf war richtig!", zischte Martha.
"Aber... aber der Zettel...", stammelte der alte Breitner.
"Das ist kein Beweis. Jeder hätte in die Wohnung Ihres Schwiegersohnes gegangen sein können, um sich einen Block zu leihen."
"Unmöglich!", fuhr Martha Grödel dazwischen. "Mein Mann würde niemals irgendwas verleihen... es sei denn... es sei denn, an meinen Vater."
"Aha! Genau das ist der Schlüssel. Willi Breitner selbst hat den Zettel geschrieben, um seinen nichtsnützigen Schwiegersohn damit zu belasten." Kurt genoß die nun einsetzende Stille und zündete sich eine Kippe an. Der alte Breitner hatte den Kopf gesenkt und traute sich nicht, seinem Schwiegersohn in die Augen zu blicken. Ein klares Schuldeingeständnis.
"Aber warum sollte der Willi das machen?", mischte sich nun Doktor Wegner vollkommen ungefragt ein.
"Das ist eine gute Frage! Versicherungsbetrug. Er hat nie gewollt, daß seine Fische zurückkehren und wollte einfach die Versicherungssumme kassieren."
"Wer ist denn so blöd und versichert Fische?"
"Immerhin waren es indische Kampfgoldfische. Die sind sicher selten und daher ziemlich wertvoll. Naja, jedenfalls kam der Plan nicht von Herrn Breitner selbst, sondern von seinem langjährigen Briefschachgegner. Doktor Wegner, haben Sie dazu etwas zu sagen?"
"Naja... natürlich könnte ich auch einfach mal zu ihm rübergehen und so spielen, immerhin sind wir Nachbarn, aber... aber es stinkt bei ihm immer so nach Fisch und darum..."
"Aha! Da hätten wir also das Motiv! Sie haben die ganze Sache zusammen geplant. Nachbarschaftshilfe quasi. Führt die beiden ab!" Als Kurt schmerzlich bewußt wurde, daß der Etat des öffentlichen Dienstes keine Polizisten vorsah, die Leute abführen konnten, übernahm er die Sache kurzerhand selbst. Für ihn spielte es eigentlich keine Rolle, ob Doktor Wegner, der zeternd auf seiner Unschuld beharrte, wirklich etwas mit der Sache zu tun hatte - wichtig war in diesem Moment nur, daß er in seiner uralten Fehde einen weiteren Schlag gelandet hatte.

...

"Du hast mir echt geholfen, Mann", sagte Kurt am Abend in der Kneipe und rülpste derart laut, daß ein draußen auf der Straße vorbeilaufender Hund jaulend antwortete.
"Ja, immerhin sind wir beide Kumpel."
"Die Sache ist echt gut ausgegangen. Der Fall ist gelöst, ich habe endlich einen Grund, den Wegner einzubuchten und du... naja, du bist jetzt Arbeitslos. Willst du nicht mein Kollege bei der Polizei werden?"
"Kann die Stadt sich das leisten?"
"Klar, irgendwie immer. Außerdem, wer braucht schon ne Feuerwehr?" Er lachte dreckig und nach kurzer Bedenkzeit und einem kleinen Schluck Bier lachte ich mit.
"Aber eine Sache würde mich interessieren: Wo zu Geier sind die Fische jetzt?"
"Was weiß ich... vermutlich sind sie den Weg alles Fischlichen gegangen und in der Toilette gelandet." Ich versuchte, möglichst unverfänglich in Helga Mönters Ausschnitt zu starren. Vielleicht wäre eine kleine Liason mit der drallen Bardame doch gar nicht so schlecht...
"Nein, der Breitner hat das sicher nicht übers Herz bringen können", sinnierte Kurt weiter.
"Da hast du vermutlich Recht."
"Wie hast du es geschafft, daß dir die Viecher nicht aus der Hand geflutscht sind?"
"Woher weißt du, daß ich..."
"Naja, immerhin bist du der Gärtner", sagte Kurt und hob grinsend sein Glas.

 

Ich danke Mirko, dem ich den wunderbaren Gag mit der Kippe im Bier zu verdanken habe.

Ach ja: Dies ist kein Krimi

 

:rotfl:

Moin Gnoebel,

da hast Du ja wieder einen Lacher fabriziert. Die Leute sind immer so schön seltsam, aber nicht so, dass man sie nicht für glaubwürdig halten würde.

Ich kann keine lustigen Stellen zitieren, alles ist witzig.
Das einzige, was ich nicht so ganz passend fand, aber wirklich nur minimal, war, dass es der Gärtner war. Mir ist schon klar, dass es IMMER der Gärtner war, aber der Polizist erscheint mir wirklich nicht so clever. Außerdem habe ich über das Motiv nachgegrübelt, der Gärtner erschien mir ganz vernünftig mit seiner Einschätzung von Kurt (nagut, der ist sein Kumpel, das wirft auch schon Informationen über ihn ab).
Naja, eigentlich auch wurscht, ich hab mich köstlich amüsiert, auch wenn mal wieder eine Katze geopfert wurde.

vio

 

Moin vio,

Schön, daß du drüber lachen konntest.

Wie du richtig gesagt hast: der Gärtner ist der Mörder, weil er der Gärtner ist. Ein Motiv braucht er dazu eigentlich nicht. Schließlich ist das hier kein Krimi... ;)
Ich selbst finde aber nicht, daß Kurt besonders dämlich ist, immerhin hat er den Fall ja gelöst. Wer weiß, wie lange er die Wahrheit schon gewußt hat... Es war ihm nur vollkommen egal, wer letztlich der Täter war (lasche Berufsauffassung), solange er nur den Wegner anschwärzen konnte.
Das mit der Katze ist Zufall, ehrlich... ich hab nichts gegen Katzen... ich find die total toll


Moin Jo,

Auch dir vielen Dank fürs Kommentieren.
Daß du nicht drüber lachen konntest, ist schade, aber wohl nicht zu ändern. Humor ist nunmal eine reine Geschmackssache - was der eine zum Brüllen komisch findet, ringt dem anderen nicht mal ein müdes Lächeln ab.
Das große Krimi-Klischee-Finale war aber Absicht - das sollte an Agatha Christie, Columbo etc erinnern.

 

Hallo gnoebel,

wie immer gut geschrieben die Geschichte, alles sehr stimmig und ich habe mich auch köstlich amüsiert. Nur, wie soll ich sagen, auch wenn deine Geschichten immer an verschiedenen Orten spielen und die Handlungen auch ziemlich differieren hat sich bei dieser Geschichte bei mir eine gewisse Ermüdungserscheinung breit gemacht (wenn du verstehst was ich meine?)

Noch eines:

...naja, du bist jetzt Arbeitslos.
Vielleicht ist es bald soweit, dass es in Deutschland eine Joblotterie gibt (sponsored by RTL :D ), bis dahin aber ein kleines a ;)

Gruss
LEMMI

 

Super, hab mich gut amüsiert. Der Kippen-Spruch ist natürlich unschlagbar, auch wenn ich ihn nicht erfunden habe. Und nur, weil ich den mal von mir gegeben hab, musst du mir nicht danken. Ich danke eher dir für die lustigen Zeiten, die du deinen Lesern, also auch mir, immer wieder bescherst.

Was mir als, zwar unwichtiges, trotzdem erwähnenswertes Detail aufgefallen ist: Post-It-Zettel kleben nicht wirklich fest. Also Kurt daran ziehen lassen, um den Zettel von seiner Hand abzubekommen, ist eine haltlose Beschreibung (man entschuldige das Wortspiel :D).

 

Moin Lemmi,

Schön, daß es dich amüsiert hat. Den Arbeitslosen mach ich gleich mal klein.
Ermüdungserscheinungen kann ich nachvollziehen, da meine letzten Texte einen recht ähnlichen Humor hatten - ist halt mein Stil geworden. Ich habe aber derzeit ein paar Sachen in der Mache, die sich wieder ein wenig davon lösen


Moin Mirko,

Ich danke eher dir für die lustigen Zeiten, die du deinen Lesern, also auch mir, immer wieder bescherst.
Das hört man gerne - danke
Klar, der Kippengag ist nicht von dir, sondern wirklich schon älter und den kannte ich vorher auch schon. Allerdings geht es um die Nuancen und da ist das "schon wieder" meiner Meinung nach nochmal eine Steigerung...
Über den Zettel denk ich nochmal nach.

 

hi gnoebelchen,

ich habe die geschichte unterhaltsam gefunden, nur das mit dem "na, ich bin doch der gaertner" haette da ruhig noch ein- oder zweimal oefter drin auftauchen koennen. ich stehe auf running gags :D

ansonsten - ja, das mit der katze...

Das mit der Katze ist Zufall, ehrlich... ich hab nichts gegen Katzen... ich find die total toll
erzaehl das meiner katze, nicht mir... vielleicht glaubt sie dir ja...

meine lieblingsstelle ist die mit dem scrabble :)

glg
vita
:bounce:

 

Na holla!

Erstmal danke an vita fürs Kommentieren (auch wenn meine Antwort recht spät kommt, sorry)

erzaehl das meiner katze, nicht mir... vielleicht glaubt sie dir ja...
Ich fürchte, das glaubt mir langsam niemand mehr...

moin gbwolf,

Besten Dank dir in gleich dreifacher Hinsicht. Erstens fürs Ausbuddeln, zweitens fürs generelle Tollfinden und drittens fürs Empfehlen. Hat mich echt gefreut.

P.S. und einen Stirnschlag später: Und es ist doch immer der G......
pssst... nicht verraten... :D

 

Hallo gnoebel
Danke für den Gutenacht-keinkrimi?-klamauk mit Gärtner.

Textkram (ich kanns nicht lassen, du liebst sie, gell?):
"Wo zu Geier sind die Fische jetzt?"
- zum Geier

Gruss und n8
dotslash

 

Hi gnoebel!

Wieder eine ältere Geschichte von dir, aber irgendwie kannte ich die schon. War jedoch vor meiner Registrierung...

Wie dem auch sei: eine Geschichte, die unbedingt in die Empfehlungsliste gehört - wo sie jetzt auch ist, wie ich sah...

Am nächsten Morgen, ich stand vor Doktor Wegners Briefkasten und war gerade dabei, den Schwamm auszuwringen,
Die subtilen sind doch immer noch die Besten, oder?

Eine wirklich lustige Geschichte, Gags am laufenden Band, schon konstruiert - das der ... (Psst!) der Mörder ist, ist aber leider sehr logisch. Egal, darauf kommt es bestimmt nicht an.
Ich will jetzt gar nicht meckern...

In diesem Sinne
c

 

Moin dotslash und chazar,

Auch euch beiden vielen Dank für die lobenden Kommentare. Den Fehler werde ich gleich mal ausbessern.

schon konstruiert - das der ... (Psst!) der Mörder ist, ist aber leider sehr logisch.
Hehe... nicht nur logisch, es ist unausweichlich :D
Aber wie du richtig sagtest, für die Geschichte spielt es eigentlich keine große Rolle, wer die Fische nun letztlich gekillt hat.

 

Auch ich fand die Geschichte toll, vieles hat mich an mich und Freunde von mir erinnert...
Zum Beispiel das mit dem Umstellung-auf-Sommerzeit-mit-möglichst-viel-Alkohol-begehen... ^^
Ich kenne Leute, die einen Sogenannten Orti-Weltraumtag erfunden haben, der jeden 17. des Monats aufs Neue gefeiert wird.
Später habe ich einen internationalen allquartärlichen Schwänztag erfunden...

Und zu der Kippe im Bier eine kleine Anekdote:
Jemand hat mal nem Freund von mir aus purer Gehässigkeit einen ganzen (wenn auch nicht extreeem vollen) Aschenbecher ins Bier gekippt.
Er meinte dann dazu: "Meinst du ich bin mir zu fein das noch zu trinken? ^^"
Und hat das Bier geext... Später konnte man dann vereinzelte Kippen in seiner Kotze ausmachen...

 

Moin Hancock,

Danke für die Rückmeldung. Toll, daß es dir gefallen hat.

Ich kenne Leute, die einen Sogenannten Orti-Weltraumtag erfunden haben, der jeden 17. des Monats aufs Neue gefeiert wird.
Ich finde generell, daß die meisten Menschen diese Sache mit den Feiertagen viel zu eng sehen. Insofern unterstütze ich diesen Orti-Tag natürlich voll und ganz :D

 

Moin Anna,

Danke fürs Lesen und zumindest-nicht-gänzlich-unlustig-finden :D

Alles, was ich fett markiert habe, könnte nicht nur ohne Informationsverlust gestrichen werden, die Szene würde dadurch sogar pointierter
Naja, zumindest den "gnoebel" sollte man grundsätzlich nie streichen...
Ansonsten gebe ich dir vollkommen Recht. Der Satz nimmt dem Gag tatsächlich eine Menge Rasanz.
Mit stippen, Wurstfinger und unbeholfen hast du schon drei so stark assoziative Worte in dem Satz, daß versuchen einfach zu viel wird. Rausfischen würde zwar in den Duktus der Protagonisten passen, nicht aber in den des Erzählers.
Dem ersten Satz stimme ich zu, beim zweiten eher nicht. Rausfischen ist meiner Meinung nach schon passend - sowohl zum Protagonisten, als auch zum Erzähler.
außerdem wird recht viel gesagt
Eines meiner größten Probleme. Das , sagte er hab ich mir mal irgendwann angewöhnt und kriegs nicht mehr richtig los...

Nochmal vielen Dank, ich werde mich die Tage noch mal gründlich mit dem Text auseinandersetzen.

 

So, ich habe mal ein wenig am Text gebastelt. Es wird weniger gesagt (hoffentlich nicht zu wenig, so daß die Szenen noch klar sind), ein paar Szenen wurden ein wenig entschlackt, es gibt zwei schlechte Gags weniger und das Ehepaar Breitner heißt jetzt anders - somit hätte ich wenigstens den Logikfehler draußen.

Danke an alle für die Anregungen.

(Man hat mir gesagt, wenn ich siebenmal "wenig" in einem Kommentar unterkriege, darf ich das durch die Hinzufügung von Schokolade in die Milch feiern)

 

LoooooooL, wie's nur sechs sind. ^^

edit: argh, ich hab das wenigstens übersehen :<

 

hi gnoebel,

ich muss schon sagen....das ist ja ein richtiges feuerwerk an gags.
eine sehr lustige geschichte.

mir persönlich ist die rasante folge von brüllern etwas zu dicht. man kommt gar nicht zum luftholen oder zum zu ende lachen.

aber dir und deiner fantasie ein großes kompliment.

gruss kardinal

 

Moin Kardinal,

Ja, diese Geschichte ist tatsächlich mit Gags vollgestopft, wie ein leckerer Weihnachtsputer mit... mit... naja, was da halt so reinkommt in so einen Puter...
Freut mich aber, daß es dir trotzdem gefallen hat, auch wenn es dir zu viele waren.

@anna:

Jo, besser!
Fein fein :D
Danke für die Erbse, ist raus. Weitere gehe ich die Tage mal suchen.

 

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