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Ins Helle

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03.04.2005
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Ins Helle

Er wusste nicht wie lange er jetzt schon auf dieser Landstraße fuhr. Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Der Sturm war so heftig, dass die Regentropfen wie Pistolenkugeln gegen die Windschutzscheibe schlugen. Es war mitten in der Nacht, durch das Unwetter kein Stern am Himmel zu sehen, stürmisch und ungemütlich, aber er empfand die Dunkelheit und Kälte nicht als Bedrohung, sondern spürte eher eine gewisse Neugier anstatt Angst. Er schaute in den Rückspiegel. Weit und breit kein Auto auf der Straße. „Kein Wunder, wer ist bei einem solchen Wetter auch freiwillig noch unterwegs?“ Mit zittrigen Händen schaltete das Autoradio an. Klassik. Müsste Mozart sein. Früher hatte er Leute, die klassische Musik hören, immer für Spießer gehalten. Und nun musste er tag für tag erkennen, dass er selbst zu einem geworden war. Er hasste das zu sein, was er nie sein wollte.
Er schaltete das Radio wieder aus.
Allmählich wurde der Regen stärker. Während die Landschaft an ihm vorbeischoss, gingen ihm tausend Dinge durch den Kopf. Hatte er die richtige Entscheidung getroffen? Er dachte an den Brief, wie sie reagieren wird, wenn sie ihn lesen wird. „Sie wird mich dafür hassen , dass ich gegangen bin, sie einfach allein gelassen habe. Sie wird es nicht verstehen, aber sie wird damit leben müssen. Es geht nicht anders." Er zündete sich eine Zigarette an, blies den Rauch genüsslich gegen die Scheibe und beschloss sich nicht zu viele Gedanken darüber zu machen. In der Ferne näherten sich die ersten Lichter der Stadt. Im Regen wirkten sie verschwommen, waren nur noch als Flecken auszumachen. Zügig fuhr er ihnen entgegen. Er wollte so schnell wie möglich das ganze Dunkel hinter sich lassen, wollte ins Helle. Es hatte plötzlich aufgehört zu regnen. Im Auto herrschte eine Totenstille, während am Himmel klar und deutlich der Mond und sogar einige Sterne zu sehen waren. „es ist soweit“, saget er sich, „der nächste Baum ist meiner.“

 

Hi Kristelfisch und willkommen auf kg.de

Es ist immer so eine Sache mit Kurzgeschichten und Selbstmord. Es ist relativ leicht, eine schlechte Kurzgeschichte darüber zu schreiben, aber relativ schwer, eine gute.
Leider ist deine nicht allzu gut geglückt.

Du verarbeitest für meinen Geschmack einfach zu viele Klischees. Es regnet, es war eine dunkle, dunkle Nacht, seinem Dasein als "Spießer" ist er überdrüssig, der Brief auf dem Tisch, etc...

Auch stimmen viele, der von dir gewählten Bilder nicht überein.
Zuerst herrscht ein Sturm, der die Regentropfen wie Kugeln beschleunigt und den Himmel komplett verdeckt, nur um dann urplötzlich aufzuhören und den Blick auf Mond und Sterne freizugeben?
Dann sagst du, dein Prot verspüre vielmehr Neugier, denn Angst, schaltet dann aber mit zittriger Hand das Radio ein.

Wir sind hier zwar auf Kurzgeschichten.de, aber Texte dürfen trotzdem durchaus länger sein und bei deinem hätte ich es mir gewünscht. Warum bringt er sich um? Was genau ist er denn, derentwegen er sich so hasst? Doch sicher nicht nur die Tatsache, dass er klassische Musik mag? Welches Verhältnis besteht zu seiner Frau/Freundin?

Zudem solltest du noch bzgl. der Rechtschreibung deinen Text überarbeiten - ist zwar nicht viel, aber es fällt halt auf.

Arbeite den Prot noch mehr heraus, verzichte auf zuviele Klischees, die halt schon zu oft hier gelesen wurden. Mehr Emotionen sind (fast) unverzichtbar bei diesem Thema.

liebe Grüße
Malachy

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kristelfisch und herzlich willkommen! :)

Hat mir leider nicht sonderlich gefallen. Man erfährt viel zu wenig über die Hintergründe, die der Prot für seine Tat am Schluss hat, über seinen Charakter. Er wirkt blass wie eine Leiche, schon vor seiner Entscheidung! Mach ihn durch kleine Details plastischer, lass ihn vor den Augen des Lesers lebendig werden, Farbe bekommen. Auch die Atmosphäre, die Du aufzubauen versuchst, ist nicht konsequent genug sprachlich durchgezogen. Du beginnst ganz gut, sie aufzubauen, aber es gibt einen Bruch dabei.
Der Schluss ist mE leider nach der Geschichte überhaupt nicht
nachzuvollziehen, unlogisch und beliebig. So als hättest Du keine Lust mehr gehabt, Dir zu überlegen, wie es weitergeht ... Wenn Du ein bisschen im Forum liest, wirst Du sehr schnell feststellen, dass es extrem viele Selbstmordgeschichten hier gibt. Da muss man schon etwas neues einbringen, damit sie heraussticht ...

aber er empfand die Dunkelheit und Kälte nicht als Bedrohung, sondern spürte eher eine gewisse Neugier anstatt Angst.
nicht als Bedrohung , sondern eher, anstatt .... das letzte anstatt Angst ist überflüssig.
Und nun musste er tag für tag erkennen,
Tag für Tag
Hatte er die richtige Entscheidung getroffen? Er dachte an den Brief, wie sie reagieren wird, wenn sie ihn lesen wird.
Ist für mein Empfinden recht plump formuliert
Im regen wirkten sie verschwommen
Regen
„es ist soweit“, saget er sich, „der nächste baum ist meiner.“
Jo. Und auch, wenn das der SChluss ist, bitte Großschreibung. ;)

So - lass Dich nicht beirren, probiers einfach nochmal. Am besten mit neuem Thema. :)

schöne Grüße
Anne

 

Erstmal danke für eure Kritik, hat mir echt weitergeholfen, muss aber trotzdem noch was loswerden:

Malachy schrieb:
...Auch stimmen viele, der von dir gewählten Bilder nicht überein.
Zuerst herrscht ein Sturm, der die Regentropfen wie Kugeln beschleunigt und den Himmel komplett verdeckt, nur um dann urplötzlich aufzuhören und den Blick auf Mond und Sterne freizugeben?
Das Wetter sollte als Bild für die Emotionen des Prot stehen. So hört es zum Beispiel auf zu regnen als er den sicheren Entschluss trifft genau jetzt umzubringen. Als es regnet hat er innernlich noch Angst ("zittrige Hände") er ist sich dessen nur nicht bewusst, schämt sich sogar für diese "Schwäche". Die Lichter der Stadt stehen für die Hoffnung auf Erlösung, die er jetzt verspürt.

 

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