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Irgendein Nazi hat meine Freundin gefickt
Wer fickt da meine Freundin???
Als ich die Stufen zu meiner Wohnung hinaufstieg, hörte ich ein heftiges Stöhnen. Ich ging zunächst davon aus, dass der Punk, der über mir wohnte, sich mal wieder einen ultradreckigen Porno reinzog. Als ich aber meine Wohnung betrat, wurde das Stöhnen lauter. Ich zog meine Jacke aus und runzelte die Stirn. Direkt vor mir auf meinem weißen Esstisch lag meine Freundin. Ihre gespreizten Beinen ragten hoch in den Raum hinein und wackelten wie Alien-Antennen.
Und genau vor ihr stand mein bester Freund Julius. Er stand mit dem Rücken zu mir, aber ich erkannte ihn sofort an seinem Pferdeschwanz und kurzem, kräftigem Körperbau. Er trug ein weißes T-Shirt, und seine Jeanshose hatte er zwar runter, aber nicht ausgezogen. Sein blanker Arsch starrte mich an, und wenn ich mich nicht irrte, fickte er gerade meine Freundin.
Dabei war ich doch nur kurz weg gewesen, um zwei Flaschen Wein und einen Film zu holen! Marcella und ich wollten einen gechillten Filmabend machen. Das war doch unser Plan gewesen. Warum fickte sie jetzt mit meinem besten Freund?
Ich ging rüber, stellte die Flaschen neben ihnen auf dem Tisch, verschränkte die Arme und versuchte böse zu blicken.
Sie schienen mich nicht zu bemerken. Marcella hielt sich mit geschlossenen Augen an der Tischkante fest und stöhnte lustvoll. Julius hatte ihre Fersen jeweils mit einer Hand gepackt und weit aufgespreizt. Er drang ziemlich kraftvoll in sie ein und hechelte dabei wie ein Hund. Er sah recht konzentriert aus. Der Tisch quietschte am Boden mit jedem Stoß.
„Hey!“, sagte ich nun. Ich hatte es endgültig satt, dass man mir so wenig Beachtung schenkte!
Julius machte aber einfach weiter.
Ich tippte ich ihn auf die Schulter, und endlich drehte er sich um.
„Was denn?“ schrie er mich an.
Ich deutete in Marcellas Richtung. Ihre Brüste wackelten hin und her, ihre weiße Haut war wunderbar glatt, die angeschwollenen Lippen ...
Sie sah ja wirklich fantastisch aus!
Warum war sie komplett nackt, wo Julius doch gekleidet war?
Ich richtete mein Blick wieder auf ihn, starrte ihn konfus an.
Julius verzog genervt das Gesicht und stieß zu. „Verdammt Hey! Siehst du ... nicht ... dass ich ... beschäftigt ... bin!“
„Ja schon, aber das ist meine Freundin!“
„Jetzt ... nicht ... mehr!“
„Was? Wir wollten doch gerade zusammen einen Film anschauen!“
„Sie macht ... Schluss!“
„Was? Woher weißt du das?“
„Schau sie ... doch ... an!“
Marcellas Augen waren noch immer zu. „Ja!“, schrie sie auf. „Weiter so! Jaaaaaaa!!!“
Julius seufzte. Schweiß rann ihm sein Gesicht. „Kannst du ... uns jetzt ... kurz ... in Ruhe ...“
„Ja gut“, sagte ich. Langsam wurde mir die Situation unangenehm. „Ich geh dann mal raus. Wir können ja nachher darüber reden.“
„Alles klar“, sagte Julius, und reichte mir die Hand. Ich nahm sie an und er zog mich an sich. Wir berührten Schultern und klatschten uns gegenseitig auf den Rücken.
„Bis später, Homie.“
„Alles klar, Mann, bis später.“
Im Flur kam mir der junge Punk, der über mir wohnte, entgegen. Er war ein langer hagerer Typ, und er trug immer dieselbe schwarze Lederjacke mit vielen Buttons. Er hatte eine Flasche Bier in der Hand.
Wir lächelten uns freundlich zu, und ich wollte gleich weiter laufen, doch dann fasste er mir an den Arm.
„Hey, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er.
„Naja ... warum?“
„Du siehst irgendwie fertig aus“, sagte der Punk. Er sah mich voller Mitleid an.
„Nun ... es ist so ...“
„Rede es dir von der Seele, Mann. Ich kenn mich da aus. Das hilft.“
„Es ist wegen Marcella. Sie ist ... fremd gegangen.“
„Hey scheiße, Mann. Echt scheiße.“ Der Punk schüttelte den Kopf. „Wann ist es passiert?“
„Es passiert jetzt.“
„Jetzt im Augenblick?“
„Ja, jetzt.“
Der Punk nickte und sah mich mit noch mehr Mitleid an. Er hatte ein sehr junges Gesicht. Ich hatte ihn noch nie so traurig gesehen.
„Ja, das ist hart“, sagte er. „Das ist wirklich sehr hart.“
„Ja“, sagte ich. Ich senkte den Blick.
Der Punk nahm mich in den Arm und klopfte mir auf den Rücken.
„Es ist okay", sagte er, "es wird schon besser, hier, nimm ein Schluck Bier.“
Schon rollten mir die Tränen über die Wangen. Ich löste mich von seinem Griff und nahm die Flasche Bier.
„Danke“, sagte ich.
„Kein Ding, Mann, ich hab oben noch mehr davon, wenn du willst. Weißt du, mir hat auch mal einer die Freundin gefickt.“
„Echt?“
„Ja, ja, ist gar nicht so lang her.“
„Wer war’s?“
„Ach ... ich glaub es war irgendein Nazi.“
„Ein Nazi?“
„Ja, ja, ein Nazi.“
„Scheiß Nazis“, sagte ich.
„Ja“, sagte er. „Scheiß Nazis.“
Wir plauderten noch ein wenig und dann verabschiedete ich mich von Jens – so hieß der Punk, wie ich jetzt erfahren hatte.
Es war ein kalter Herbsttag, aber die Sonne schien prächtig. Ich wollte ein bisschen durch die Stadt laufen, die Gedanken sammeln. Nach dem Gespräch mit Jens fühlte ich mich schon besser. Wahrscheinlich war es ja gar nicht vorbei mit Marcella. Sie hatte einen Fehler gemacht, daran bestand gar keinen Zweifel. Aber mein Gott, das passiert ja! Jeder geht mal fremd, man kann doch deswegen nicht gleich alles über Bord werfen. Marcella und ich liebten uns ja, zumindest hatten wir uns das schon häufiger gesagt, und wir waren jetzt auch schon über ein Jahr zusammen. Da sind doch bereits Wurzeln gewachsen.
Und der Julius, naja, der war schon immer so ein Hund gewesen. Er hatte sich noch nie unter Kontrolle gehabt, wenn es um Frauen ging. Mit dem musste ich zwar auf jeden Fall noch ein Wörtchen reden, damit der kleine Mann wieder merkte, wo der Hammer hing, aber bestimmt tat es ihm jetzt schon leid.
Und schon betrat ich voller Zuversicht meine Wohnung, dieses Mal ohne Stöhnen im Hintergrund zu hören. Julius und Marcella saßen zusammen auf meinem Sofa vor dem Fernseher. Sie schauten den Film an, den ich ausgeliehen hatte und tranken den Wein. Julius rauchte eine Zigarre. Ich ging direkt auf sie zu, nahm mir einen Stuhl vom Tisch weg, schaltete meinen Fernseher aus und setzte mich ihnen gegenüber.
„Wir müssen reden“, sagte ich.
„Schieß los“, sagte Julius.
Ich atmete tief durch. Marcella hatte sich einen Schlabberpulli angezogen und sah mich jetzt mit großen blauen Augen erwartungsvoll an.
„Wisst ihr, ich habe nachgedacht. Ich glaube, wir können uns alle darauf einigen, dass ihr beide einen Fehler gemacht habt. Julius, du bist mein bester Freund, und Marcella, du bist seit über einem Jahr meine feste Freundin. Ich finde es nicht richtig, wenn ihr miteinander Sex habt, und ich bin wirklich sauer. Ich bin aber bereit, euch beiden zu Verzeihen. Marcella, ich liebe dich noch immer wie am ersten Tag, und Julius, dich kenne ich schon so lang, ich weiß einfach wie schwanzgesteuert du bist. Ich werde euch also verzeihen. Ihr müsst mir aber beide versprechen, dass ihr in Zukunft nicht mehr miteinander Sex habt.“
Julius und Marcella tauschten eine kurzen Blick aus.
Marcella lächelte schwach. „Weißt du Alex, du bist wirklich ein netter Typ, wirklich eines der liebsten, den ich kenne, und das hier mit Julius war wirklich nur so etwas für Zwischendurch, weißt du?“
„Ja, prima!“ sagte ich.
„Warte, lass mich ausreden. Ich meinte, dass es zu Beginn nur ein Ausrutscher war.“
Julius nickte. „Es ist so Mann, ich bin einfach reingerutscht, war nicht geplant oder so.“
„Ja genau“, sagte Marcella, „war nicht geplant, aber jetzt wo es passiert ist, naja, jetzt bin ich verwirrt.“
„Sie ist verwirrt“, widerholte Julius. Er paffte an seiner Zigarre. „Ziemlich verwirrt.“
„Ja, ich bin verwirrt“, sagte Marcella, „und ich finde, weißt du, vielleicht brauchen wir einfach eine Pause. Einfach mal ein bisschen Abstand. Das wäre doch nicht schlecht.“
Ich nickte stumm.
„Siehst du! Das findest du doch auch nicht schlecht.“
„Ja ...“
„Komm, setz dich zu uns!“ Marcella rutschte zur Seite und machte Platz neben sich. „Setz dich hin! Du kannst den Film mit uns anschauen. Oder Julius? Wir können doch wieder zum Anfang, oder? Läuft doch nicht so lange. Das macht doch nicht so viel aus.“
„Ja ... es läuft schon, aber ... ja gut. Alter, setz dich hin, für dich fangen wir von vorne an, kein Thema!“
Eigentlich war es nicht so schlecht gelaufen. Eine Pause war nicht das Ende der Welt, aber ich fühlte mich plötzlich unwohl, und ich wollte ja noch auf Jens' Angebot eingehen, mit ihm ein Bier zu trinken.
„Ich gehe ein wenig raus“, sagte ich. „Ihr braucht doch nicht wieder zum Anfang, amüsiert euch mit dem Film. Man sieht sich dann später, okay?“
„Bist du dir sicher?“
„Ja schon.“
„Alles klar, dann bis später, Liebling!“
„Bis später, Homie!“
„Bis später.“
Jens machte die Tür auf.
„Hey freut mich!“, sagte er. „Willst du ein Bier?“
„Klar.“
Ich setzte mich zu ihm aufs Sofa. Er schaute ein Tier-Doku. „Hey, das musst du dir reinziehen“, sagte er und wir stießen an. „Voll krass, was da abgeht! Da hat gerade ein Büffel eine Löwin angegriffen!“
Ich nickte. „Ich hab vorhin mit Marcella gesprochen.“
„Echt krass, erzähl mal, was habt ihr geredet, seid ihr auseinander?“
„Nein nicht ganz. Wir machen eine ...“
„Pause, Oder? Bestimmt macht ihr eine Pause!“
Ich nickte.
„Hey Alter, bei mir war es genau so, ganz genau so!“
„Und seid ihr wieder zusammengekommen?“
„Nee ... scheiß Nazi und so ... hat nicht geklappt.“
„Mm ...“
„Weiß du schon wer deine Freundin fickt?“
„Ähm ... naja ...“
„Hey, bestimmt ist es wieder ein Nazi. Das sind echt die größten Schweine.“
Ich lachte. „Ja, kann sein.“
Jens lächelte. „Hey, weißt du, nächsten Sonntag ist eine Demo gegen Nazis in der Stadt. Hast du Lust mitzukommen? Wird viel los sein."
Ich zuckte mit den Achseln. „Hab eigentlich nichts vor."
„Cool! Dann können wir ja zusammen hingehen. Scheiß Nazis hey ... bumsen einfach unsere Frauen!“