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Irgendwoandershin

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06.01.2002
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Irgendwoandershin

Müde vom verzweifelten Versuch das physikalische Formel-Wirr-Warr zu verstehen, lehnte ich meinen Kopf gegen die Holzplatte der hinteren Reihe des Hörsaals. Als Biologie - Studentin im ersten Semester sah ich keinen Sinn darin, mich so ausführlich mit der Physik auseinanderzusetzten. Hilflos blickte ich IHN an. Ihn, den ich erst seit wenigen Wochen kannte, wir waren Studienkollegen und wir waren uns symphatisch..... Er lächelte mich an, meinte dann ironisch grinsend aber doch mit resigniertem Unterton:"Alles L wie Leicht, oder?" Ich konnte ihm nicht zustimmen, statt dessen ließ ich meinen Kopf in die Nähe seiner Schulter rutschen.
Alles L wie leicht - dieser Spruch war unser Motto, seit wir bemerkt hatten, daß unser Physikprofessor selbst Schwierigkeiten hatte, die komplizierten Formeln und deren Ableitungen im Kopf zu behalten und daher auffallend häufig ein "L" für vergessene Variablen einsetzte.
ER ließ ebenfalls seine Kopf zurücksinken, ziemlich nahe neben meinen.....Als ich bemerkte, daß er mir bereits seit einigen Sekunden in die Augen sah - einige Augenblicke lang, wußte ich nicht mehr zu sagen, als: "Was meint er schon wieder mit Delta L?"
Ich wollte meinen Stift nehmen, um die unverständliche Formel zu notieren, als er meine Hand nahm und fest und doch zärtlich umschloss. Während sein Blick mich gefangen hielt, träumte ich uns weg aus dem Hörsaal - ich träumte uns irgendwoandershin....
Wären wir nicht gerade im Hörsaal, genauer in der Mitte der vorletzten Reihe gesessen, sondern hätten uns an einem etwas romantischerem Ort befunden, hätten wir uns umarmt, uns vielleicht geküsst....
Ganz in meine Träume versunken, merkte ich gar nicht, daß mein Kopf nun wirklich auf seine Schulter gesunken war. Aller Vernunft zum Trotz, ohne an die 118 anderen Erstsemestrigen zu denken, rutschte er etwas tiefer auf seinem unbequemen Sessel und tat dabei so, als würde er sich in die weiche Polsterung eines Sofas kuscheln. Ich mußte lächeln und spürte glücklich wie er seinen Kopf gegen meinen lehnte. Ich fühlte seinen Bart an meiner Wange und träumte uns ...... irgendwoandershin.
Meine Hand in der Seinen dachte ich nicht mehr an meine ohnehin dürftige Mitschrift, statt dessen flüsterte ich ihm "Hab dich lieb" ins Ohr.
Mir entging nicht, daß einige -neidische - Comilitonen bereits zu tuscheln begannen. Über uns? Es war mir egal.
Alles L wie leicht, und alles S wie Schön....
Gut, im Grunde war die Situation wenig romantisch und irgendwie grotesk, wenn man an die rauchenden Köpfe unserer Comilitonen dachte, aber gemeinsam träumten wir uns irgendwoandershin.

 

Hallo !
Mh-ich kann es wohl nicht oft genug predigen ... mich erhört man nicht.
Warum soll ein Leser sich für Deinen "Tagebucheintrag" interessieren ?? Behalt es doch für Dich und freu Dich an Deinen Gefühlen. Bei Kurzgeschichten hat das nix zu suchen. Sorry.

P.S.: Kommilitone !

 

@MarcusS

Schon wieder so eine Kritik von Dir...

Also "predigen" mußt Du hier nun wirklich nicht. Auch war mir neu, daß Du jetzt die Regeln aufstellst, was eine Kurzgeschichte ist und was nicht. Anstatt eine ordentlich begündete, sachliche Kritik zu schreiben, sprichst Du einfach Leuten das Recht ab, ihre Geschichten zu veröffentlichen, nur weil sie Dir nicht zusagen.
Ich würde es ja verstehen, wenn es sich um mies geschriebenen Trash handeln würde, aber das ist hier ja wohl nicht der Fall.
Ich finde die Story auch nicht gerade aufregend, aber sie ist ganz ordentlich geschrieben.

Soviel von mir

[Beitrag editiert von: raven am 07.01.2002 um 23:05]

 

Oh Gott! Jetzt kommt alles wieder hoch in mir... :( Nix gegen Deine Story, aber seid meine EX nach einer 3 - jährigen Beziehung mit mir einen neuen gefunden hat, reagiere ich recht allergisch gegen solche frischen Verliebtheiten :rolleyes:
Ich sollte mir in der nächsten Zeit lieber andere Arten von Geschichten vornehmen.

 

ZU RAVEN:

Warum sollte ich mich bemühen eine intensive Textkritik bei einem Text vorzunehmen, der keine weitere Ebenen hat als die, die man hier im Tagebuchstil liest ????

Wie gesagt: Ich darf ja wohl hier meine Meinung sagen und finde es immer wieder erstaunlich wenn so Leute wie Du meinen sie müssten sic hda einmischen. Wer seine Geschichte hier reinstellt muss eben damit rechnen, dass sie auch negativ bewertet wird - und manch einer ist auch vielleicht froh darum, wenn er das gesagt bekommt und nicht nur immer Kritiken lesen muss die ihm Honig ums Maul schmieren !!! Oder etwa nicht ?

Und: Ich habe mir nicht angemaßt zu festzulegen, was eine Kurzgeschichte ist - das haben schon Leute vor mir getan. Und das hier ist eben keine ! Danke !

Marcus :mad:

 

Hallo Marcus,

Natürlich kannst Du Deine Meinung sagen. Aber das darf ich auch.

Daß Du höhere Ansprüche an eine
Kurzgeschichte hast, ist keinsfalls verkehrt. Ich finde es nur etwas hart, dieser Geschichte gleich die Daseinsberechtigung in diesem Forum abzusprechen.

Zum Glück wird hier keinem Honig ums Maul geschmiert.
Negative Kritik sollte dem Autor helfen, die Fehler, die er macht, zu erkennen und ihm die Möglichkeit geben, daran zu arbeiten. -Aber dafür muß man sie auch darlegen, wie z.B. Anna es getan hat.
Ich weiß nicht, ob Deine Kritik wirklich hilfreich war.

Nix für ungut.

Sav

[Beitrag editiert von: raven am 09.01.2002 um 05:26]

 

Also, ich fand die Geschichte ganz ok, ist eine gute Momentaufnahme - und ein Tagebucheintrag sieht mE anders aus.
MarcusS.: ich bitte Dich, konstruktive Kritik zu leisten, wenn Du schon rumgröhlen mußt. Wenn Du nichts Sinnvolles zu einer Geschichte zu sagen hast, dann lass es einfach bleiben.

 

Mir ist klar, daß mein Text keine Kurzgeschichte im eigentlichen Sinn ist, also so wie sie in Litaraturbüchern beschrieben ist,... Danke jedenfalls für euere Meinungen, v.a. dafür, daß ihr mich auf die holprigen Stellen aufmerksam gemacht habt!

 

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