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Ist Forschung nicht was Schönes ?

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19.04.2003
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Ist Forschung nicht was Schönes ?

Ist Forschung nicht was Schönes ?

Tim stieg missmutig aus dem Bus. Buah er war wieder daheim. In diesem verregneten Deutschland mit seiner Schweinekälte und scheinbar serienmäßig eingebautem schlechten Wetter. Kein Vergleich mit seinem Urlaub in Italien.
Ach das war es doch gewesen: Sommer, Sonne, Strand. Ein paar Runden Schwimmen und dann schön am Strand faulenzen. So sollte ein perfekter Urlaubstag sein und so waren die meisten auch gewesen. Na jetzt noch Heim und erst mal ins Bett. Ächzend schob er sich inklusive Gepäck Richtung Parkplatz, wo er abgeholt werden sollte.
Was Tim in seinem Geschwelge in Urlaubserinnerungen und natürlich wegen des schlechten Wetters nicht mitbekommen konnte, war der kleine silberne Streifen, der hinter den Wolken am Himmel entlang flirrte.

Dieser stellte die Quanubatsch dar. Die Quanubatsch, Stolz der zoblianischen Flotte, tapferes Erkundungsschiff. Pfeilschnell, unauffällig und dabei in höchstem Mase komfortabel. So hatte man es den einzigen beiden Besatzungsmitgliedern zumindest beschrieben, als sie ihre Mission zum Planeten Erde angetreten hatten. In Wirklichkeit lies sich das Schiff eher als uralt, total überholt und so komfortabel wie eine um zehn Nummer geschrumpfte Jeans beschreiben. Der Antrieb schien in erster Linie dazu zu dienen, möglichst viel Krach und Dreck zu machen und in einer eher unwichtigen oder ja beinahe schon zufälligen Nebenarbeit das Schiff voran zu treiben. So wirkte auch das Innere der Quanubatsch wie eine Müllhalde, die von mehreren Erdbeben erschüttert worden war.
Splatsch stand eingeklemmt zwischen zwei Konsolen voller Instrumente auf der Bücke und schrie: ,,Splosch, kannst du jetzt endlich mal herkommen und mir helfen. Das verdammte Ding spinnt schon wieder!“
Aus einem Gang hörte man ein Rumpeln und Scheppern und diverse Gegenstände kamen geflogen, die in der Mitte der Brücke krachend zu Boden gingen. Dann erschien Splosch: In jedem der fünf Tentakel eine Plastiktüte, in denen er unablässig wühlte und scheinbar etwas suchte. Jedes der drei Stielaugen in einer anderen Tüte steckend, murmelte er zu Splatsch hinüber:
,,Hey hast du igrendwo meine Espressomaschine gesehen? Ich habe sie mir gerade erst gekauft und erst eine viel zu geringe Menge dieser anregenden braunen Flüssigkeit konsumiert, die sie produziert.“
,,Nein hab ich nicht,“ zischte Splatsch, der gerade verzweifelt versuchte, das Schiff vor dem Auseinaderfallen zu bewahren.
,,Kommst du jetzt endlich her und übernimmst die Steuerkontrollen, bevor uns dieser Schrotteimer noch vollkommen auseinander bricht?“
,,Ja, Ja“, sagte Splosch und kramte weiter, ,,sobald ich ...ah da ist sie ja!“
Triumphierend zog er ein kleines metallenes Objekt aus einer der Tüten und zeigte es stolz Splatsch. Dieser war davon jedoch vollkommen unbeeindruckt:
,,Ja und?“
,,Na es ist eine Espressomaschine, findest du das nicht auch ganz wunderbar. Jetzt können wir endlich selber Espresso herstellen und dann erst diese kleinen weisen Kristalle, die man darin beinahe unbegrenzt lösen kann, ach einfach köstlich.“
,,Meinst du etwa Salz?“ gab Splatsch in vollkommenem gasrtonomischem Desinteresse zurück.
,,Aber nein, du kulinarischer Banause, ich meine Zucker. Weist du ich habe gerade vorhin eine Maschine konstruiert, mit der ich 400 kg Zucker so komprimieren kann, dass sie in eine Espressotasse passen. Sag findest du das nicht auch unheimlich faszinierend?“
,,Splosch?“ sagte Splatsch, ,,soll ich dir sagen was ich unheimlich faszinierend finde?“
,,Ja bitte “, gluckste Splosch freudig.
,,Ich finde es unheimlich faszinierend, dass“, seine ruhige Stimme kippte in ein lautes Gebrüll über, ,,wir, wenn du nicht sofort an die Kontrollen da drüben gehst und anfängst sie zu bedienen, in diesem fliegenden Mülleimer verglühen werden!“
,,Ach... ach so“, murmelte Splosch, ,,ja wenn du das so sagst na gut, dann bediene ich eben die blöden Kontrollen. Wenn du unbedingt willst, aber Espresso kriegst du keinen. So.“
,,Ich will deinen scheiß Espresso nicht!'' brüllte Splatsch, ,,und jetzt mach hin!“
Mit betonter Langsamkeit schleimte Splosch zu den Kontrollen und mit jeder Bewegeung schien er ein vorwurfsvolles ,,Pöh“ auszudrücken.

Einige hundert Kilometer weiter unten rauschte Tim im Auto seiner Eltern durch die Nacht. Er hatte den Kopf an die Scheibe gelehnt und betrachtete den dichten Nebel über den Feldern. Hätte er durch die kilometerdicke Nebel und Wolkenschicht sehen können, dann hätte er beobachten können, wie sich ein kleines zoblianisches Schiff weiter über den Himmel bewegte und langsam seine Flugbahn stabilisierte. Dann verließ es die Atmosphäre und rauschte in Richtung Unendlichkeit.

,,Puh“, Splatsch, wischte sich mit einem Tentakel Schleim von seinen grünen Augenstielen, das war gerade noch mal gut gegangen.
Erschöpft sackte er vor den Kontrollen in sich zusammen, was bei einem Wesen, das vorwiegend aus einem grünen Schleimsack mit Tentakeln besteht, sehr eindrucksvoll wirkt. So hing er jetzt wie eine zerschrumpelte Gurke zwischen den Instrumenten und murmelte zu Splosch:
,,Man das war ganz schön knapp gewesen, was?“
Keine Antwort war zu vernehmen und Splatsch fragte, den Blick immer noch auf die Instrumente vor sich gerichtet:
,,Splosch?“
Stille.
,,Splosch?“
Splatsch richtete sich wieder auf und blickte hinüber zu der Konsole seines Kollegen. Dieser stand mit dem Rücken zu ihm und hantierte mit allen fünf Tentakeln gleichzeitig an etwas herum, was Splatsch nicht sehen konnte.
,,Splosch, was zum Teufel machst du da eigentlich?“
Splosch hielt kurz inne und stellte fest, dass seine Tentakel vollkommen ineinander verwickelt und verknotet waren. Während er nun versuchte diese zu entwirren, antwortete er:
,,Siehst du doch, ich versuche etwas Wasser in unser kleines Wunderding zu füllen, um mir einen Espresso zu machen. Was hast du denn gedacht was ich mache?'“
,,Deine Arbeit?“ kam es sarkastisch.
,,Also bitte jetzt sei doch nicht albern. Das hier ist doch Arbeit.“
,,Ach ja und welche Art von Arbeit, wenn ich fragen darf?“
Bei seiner Antwort strahlte Splosch, wie ein Coffeinjunkie, der gerade seine eigene Kaffeeplantage entdeckt hatte:
,,Na das ist doch klar. Erforschung menschlicher Kultur und Lebensweise. Also genau das, was in unserem Auftrag steht.“
Splatsch war platt:
,,Was? So war das aber nicht gemeint. Wir sollten uns mit Musik, Architektur, Philosophie, Technik und Wissenschaft vertraut machen.“
,,Und mit Espresso,“ kam es sofort von Splosch, der bereits dabei war, aus Teilen seiner Konsole eine kleine Heizplatte zu basteln. Wenn Splatsch eine Kinnlade gehabt hätte, so wäre sie ihm jetzt ziemlich weit herunter gesackt:
,,Aber nein. Eben nicht mit Espresso. Das ist doch nur ein Getränk. Geraspelte Teile irgend einer botanischen Lebensform, die man Wasserdampf ausgesetzt hat, so dass sich diese eklig braune Flüssigkeit gebildet hat.“
,,Ja ist das denn etwa keine technische Höchstleistung ?“ fragte Splosch voller Ernst.
,,Nein natürlich nicht. Wo denkst du denn hin. Dann könnte man doch gleich ein Taschentuch als hochtechnologische Erfindung werten.“
,,Also ich halte Taschentücher für eine sehr hochtechnologische Erfindung. Schau dir nur mal an, wie schön weich und gleichzeitig doch so reisfest diese kleinen Dinger sind. Und erst diese präzise gestanzten Kanten und diese einfache und doch so vollkommene Form. Und jetzt entschuldige bitte, meine Feldstudien bedürfen meiner Aufmerksamkeit.“
Um seine letzte Aussage zu untermalen stellte Splosch nun die kleine silberne Kanne auf die gerade fertiggestellte Heizplatte und begann, mit komplizierten Bewegungen Pulver in die Kanne zu füllen.
,,Aber du...“ ach es war zwecklos dachte Splatsch und gab es auf, weiter auf Sploschs ,,Feldstudien“ einzugehen.
Feldstudien, Pah, der Kerl dachte doch entweder immer nur ans Essen, Trinken oder daran, die dadurch bedingten Stoffwechselprodukte wieder los zu werden. Wie hatte er sich nur auf diese Mission einlassen können?
Komm Splatsch, hatte man ihm gesagt. Mach eine kleine Erkundungsmission, so was dauert nie lange. Fliegst ein bisschen durch die Gegend, in einem flotten Schiff natürlich, machst ein paar Fotos und sammelst ein bisschen Infomaterial. Also ein überhaupt nicht anstrengender Job. Buah, fünf Monate waren sie auf diesem urlangweiligen Planeten unterwegs gewesen und hatten sich alle sogenannten Kulturstätten, natürlich als Touristen getarnt, angesehen: Die chinesische Mauer, den Eiffelturm, Hawai, Mount Roushmore, den Tower von London und unzählige andere Städte, Monumente und Naturdenkmäler. Ewiges umherwandern in meist klimatisch eher unangenehmen Gebieten und dabei tausende von Fotos machen, das konnte einem schon auf die Nerven gehen.
Und dann erst sein Forschungspartner. Von wegen kompetenter Wissenschaftler! Der Kerl konnte ja noch nicht mal die Orientierung behalten. Die ganze Zeit: Wo sind wir Splatsch? Wo müssen wir hin Splatsch? Wo gibt es etwas zu essen? Können wir das nicht mitnehmen? Können wir jenes nicht fotografieren? Der Kerl war eine voll ausgebildete Nervensäge, aber mit Sicherheit kein Wissenschaftler.
Und dann war er auch noch bei ihrer letzten Station in Italien Espressosüchtig geworden. Das hatte ihn noch unerträglicher gemacht. Splatschs Protomasse kräuselte sich, wenn er nur daran dachte.
Während er sich immer noch bei diesem grauenhaften Gedanken innerlich schüttelte, goss sich Splosch bereits einen frisch gekochten Espresso ein. Hierbei balancierte er vorsichtig ein winziges Tässchen in einem Tentakel, umklammerte mit einem anderen die Kanne, mit der er eingoss, hielt im Dritten eine Zuckerdose, aus der er mit seinem vierten Tentakel Zucker in die Tasse löffelte und mit dem Fünften umrührte. Kurzum ein Anblick, der jeden normalen Kaffeetrinker in Faszination und Entzücken hätte erstarren lassen oder ihn sofort in den Wahnsinn getrieben hätte.
Nachdem er diesen komplizierten Vorgang, der jeder Balettkür Konkurrenz gemacht hätte, beendet hatte, verleibte er sich das Getränk unter lautem Geschlürfe ein. Dies ist eine sehr interessanter tatsache, wenn man einmal bedenkt, dass Splosch gar nicht über Lippen verfügte und somit eigentlich gar nicht hätte schlürfen können. Aber wie auch immer, er brachte es jedenfalls fertig und riss Splatsch so aus seiner Grübelei:
,,Splosch, verdammt noch mal! Musst du schon wieder dieses grässliche Zeug saufen?“
,,Ah joh,“ kam die einfache Antwort.
,,Der wievielte ist das heute ? Der zwanzigste oder der fünfundzwandzigste?“
Splosch hielt beim Schlürfen kurz inne, überlegte kurz und sagte dann:
,,Weißt du, das ist sehr schwer zu sagen. Es kommt ganz darauf an, was du als ,,einen Espresso“ definierst: eine Kanne, eine Tasse, ein Sack Pulver, das kann man nicht so einfach beurteilen.“
,,Wie viele Splosch?“
,,Nun äh, weißt du... also ich habe heute ungefähr 10 kg Pulver umgesetzt, das ergibt ungefähr 50 Liter. Ja das dürfte hinkommen, das war dann also der 500ste Espresso. Hmm der ist wirklich köstlich“, er nahm einen tiefen Schluck, ,,Und du bist sicher, dass du keinen möchtest?“
Splatsch war entsetzt:
,,Was? Nein! Ich will keinen und bist du eigentlich wahnsinnig? 500 ? Ich meine... Du spinnst doch! Weist du denn nicht, was das für Auswirkungen auf deinen Metabolismus hat?“
,,Nein, was soll denn diese Köstlichkeit so furchtbares mit mir anstellen?“
,,Na zum Beispiel wird deine Koordination stark eingeschränkt, du bist dann nicht mehr in der Lage, deine Bewegungen voll zu kontrollieren.“
Splosch schüttelte die obere Hälfte seines Körpers und sagte:
,,Ach so ein Quatsch, schau her, ich kann meine Tentakel immer noch ganz normal und absolut zielsicher bewegen. Ich treffe jetzt mit gestrecktem Tentakel diesen roten Punkt auf der Konsole.“
Besagter Tentakel bewegte sich mehrere male auf den roten Punkt zu und als Splosch seine diversen Bewegungen abgeschlossen hatte, befanden sich überall auf der Konsole grüne Schleimabdrücke, nur eben nicht auf dem anvisierten roten Punkt.
,,Siehst du?“ sagte Splatsch überlegen.
,,Ach das liegt nur an der unruhigen Fluglage des Schiffes“, zischte Splosch zurück.
,,Ja, meinst du wirklich? Na gut und was ist mit deinem Schlaf?“
,,Was soll damit sein?“
,,Hast du in letzter Zeit geschlafen?“
Splosch bohrte verlegen mit einem Tentakel auf der Konsole herum:
,,Nun ja, wenn du mich so fragst, das ist schwer zu sagen.“
,,Wann hast du das letzte mal geschlafen?“
,,Äh...hmm...“
,,Wann Splosch, komm schon sag es!“
,,Also um genau zu sein...“
,,Ja?“
,,In der ersten Nacht in Italien, ja genau zu dem Zeitpunkt habe ich das letzte Mal geschlafen.“
Splatsch war platt, was bei einem Pseudopoden besonders eindrucksvoll wirkt:
,,Was? Aber wir sind doch vor vier Wochen in Italien angekommen.“
,,Ahja.“
,,Das heißt also...“
,,Ja?“
,,...du hast seit vier Wochen nicht geschlafen!“
,,Genau, aber meinst du das kommt von diesen unerheblichen Menge an Espresso?“
,,Splosch, wir sprachen vorhin von mehreren hundert Litern pro Tag.“
,,Ach und du meinst meine Schlaflosigkeit kommt daher, nun ich dachte ich wäre einfach viel zu aufgeregt wegen dieser Forschungssache und so.“
,,Nein du Volltrotel, diese Tonnen von Coffein haben dich wachgehalten. Oh wie kann man nur so dumm sein? Was zum Teufel hast du denn in der Zeit gemacht, in der ich geschlafen habe?“
,,Shopping“, kam es prompt.
,,Was?!“ gurgelte Splatsch wütend und verschluckte sich beinahe an seinem eigenen Protoplasma. ,,Du hast was getan ?“
,,Shopping, na du weißt schon: Durch Läden streifen, Sachen anprobieren, Sachen kaufen und so weiter.“
Splatsch begriff immer noch nicht, warum sein durchgeknallter Forschungskollege das eigentlich gemacht hatte:
,,Aber, was hast du denn bloß alles gekauft?“
,,Na ja, dies und das. Lauter wichtige Sachen, wie... ja wie diese Espressomaschine hier.“ Stolz hielt Splosch die kleine silberne Kanne ein weiteres Mal in die Höhe.
Splatsch ließ sich nicht beeindrucken und bohrte weiter:
,,Was genau hast du alles gekauft?“
,,Nun da wären zu erst einmal solch wichtige Dinge wie originale Tonnachbildungen berühmter Statuen, mythologisch bedeutender Personen, Bauwerken...“
,,Souvenirs?!“
,,Ja genau, das ist die richtige Bezeichnung. Siehst du nun, wie wichtig diese Gegenstände für das kulturelle Verständnis der Erdenmenschen sind.“
Splatsch resignierte:
,,Ja Ja, was hast du noch alles in den Frachtraum gestopft?“
,,Ah einige wunderbare Kleidungsstücke, wie zum Beispiel diesen herrlichen Armanipulli.“
Splatsch kramte mit einem Tentakel in einer der Plastiktüten, die am Fuß der Konsole lagen und holte einen feinen schwarzen Pullover hervor, welchen er Splatsch direkt vor das Pseudopodienaquivalent einer Nase hielt.
,,Ist er nicht wunderschön?“, quickte Splosch verzückt, ,,und so schön flauschig!“
Splatsch versuchte, sich zu beherschen, als er sagte:
,,Splosch, darf ich dir eine Frage stellen?“
,,Ja ?" kam es von Splosch, der immer noch ganz verzückt auf seine Neuerwerbung starrte.
,,Dies ist ein Pulli für Humanoide?“
,,Ja. Und?“
,,Du weißt was Humanoide sind?“
,,Na klar. Zwei Arme, zwei Beine und so weiter. Ich habe in Anthropologie nämlich aufgepasst, weißt du.“
,,Nun schön, dass das klar ist. Weißt du auch was du bist?“
,,Ja. Wir Zoblianer gehören zu den Pseudopodien.“
,,Nun dann verrat mir aber mal eins?“
Noch war Splatsch ganz ruhig, doch bei den folgenden Worten, begann sein Protoplasma zu sprudeln und er schrie lauthals:
,,Wieso brauchst du diesen verdammten Pullover, den du mit deinen fünf Tentakeln, deinem sackartigen Körper und deinen deri Stielaugen, die sich nicht einmal in der Nähe von so etwas wie einem Kopf befinden, so wie so niemals tragen kannst?“
,,Hmm... darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht. Weißt du er gefiel mir einfach so und... und er ist so flauschig. Willst du mal fühlen ?“ Liebevoll strich er bei diesen Worten über den schwarzen Stoff.
,,Nein will ich nicht ! Und woher hast du überhaupt das Geld für so was? Wir hatten doch streng limitierte Divisen.“
,,Nun ja, ich hab was verkauft.“
Splatsch gurgelte leise, was in etwa einem Seufzer bei einem Menschen entsprach und fuhr mit genervter Stimme fort:
,,Und was hast du verkauft?“
,,Also du musst das so sehen das Ding hätten wir eh niemals benutzt.“
,,Splosch! Was ?“
,,Unseren Zupong?“
Splatsch glaubte sich verhört zu haben:
,,Den Zupong?“
,,Ja.“
Splatsch war kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er hatte zwar gewusst, dass Splosch nicht sehr helle war, aber dass er etwas so bescheuertes tun würde, das hätte er nicht einmal von ihm erwartet.
,,Du hast den Zupong verkauft?“
,,Ich hab doch schon gesagt: Ja.“
,,Den Zupong. Unser Gerät für den absoluten Notfall?“
,,Ja.“
,,Die gefährlichste Waffe, die jemals erschaffen wurde?“
,,Ja.“
,,Das Gerät mit dem man das ganze Universum binnen einer Nanosekunde auflösen kann?“
,,Ja.“
,,Das Gerät, das wir unter gar keinen Umständen einsetzen dürfen?“
,,Wie oft soll ich es denn noch sagen:ja. Und du sagst es doch selber. Wir hätten es nie gebraucht.“
,,Aber warum? Ich meine bist du nur wahnsinnig oder einfach total bescheuert? Wie kann man nur so verantwortungslos sein? Bist du dir überhaupt im klaren, was du da angerichtet hast? Das ganze Universum und somit auch wir zwei schweben in höchster Gefahr. Und das nur, weil du dir einen Pulli kaufen wolltest, denn du nicht einmal tragen kannst!“
,,Hey vergiss nicht, dass der Pulli sehr flauschig ist und darüber hinaus, hat er mir einen echt guten Preis gemacht.“
,,Wer?“
,,Na der Tourist, dem ich den Zupong verkauft habe. Wart mal er kam aus einem Land namens Beudschland oder so. Auf jeden Fall war er ganz wild auf den Zupong. Er murmelte irgend was von Parmesan und wir einigten uns auf 50 Tausend Lire.“
,,Was? Du hast die Macht, das Universum zu vernichten, für 50 Tausend Lire verkauft?“
,,Das war eben genau der Betrag, der mir zum Pulli gefehlt hat. Habe ich übrigens schon erwähnt wie flauschig der Pulli ist?“
,,Ja du hast bereits mehrere Male darauf hingewiesen.“
,,Gut er ist nämlich wirklich sehr angenehm, wenn man...“
,,Splosch! Verdammt noch mal! Ist dir eigentlich klar, welche Gefahr besteht?“
,,Ach für das Universum und so? Komm schon. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Zupong richtig behandelt wird, um ihn zu aktivieren, ist doch so gering.“
,,Meinst du?“ fragte Splatsch und ein klein wenig Hoffnung keimte in ihm.

Auf der Erde war Tim bereits zu Hause angekommen und saß alleine in der Küche. Seine Eltern waren bereits ins Bett gegangen. Im Haus herrschte Ruhe und er ließ den Urlaub noch einmal geistig Revue passieren.
Ach schön war es gewesen, aber jetzt war er wieder hier. Nun gut, er hatte wenigstens ein schönes Souvenir: einen riesigen Brocken Parmesan, den er sehr günstig von irgend einem Touristen gekauft hatte. Derjenige war wahrscheinlich Engländer gewesen, vermutete Tim, und hatte sich wohl in einer Notlage befunden. Egal, er hatte jedenfalls ein schönes Stück Käse für nur 50 Tausend Lire bekommen. Ach das war es, was er jetzt braucht ein schönes Käsebrot.

,,Ja klar, überleg doch mal?", sagte Splosch, ,,zuerst muss man den Zupong zerkleinern.“

Tim steckte den Käse in die Raspelmaschiene, um ihn nachher besser schmelzen zu können.

,,Dann muss man ihn mit einer genügenden Menge H2O in Verbindung bringen.“

Tim drehte den Wasserhahn auf und befeuchtete den Käsebrei gut, damit er nachher nicht zu hart werden würde.

,,Dann muss man ihn mit Stärkeketten umgeben und ihn dann auch noch genau 2 Minuten und 22 Sekunden einer bestimmten Strahlungsquelle aussetzen.“

Tim nahm ein Fladenbrot, halbierte es und brachte dann die Käsemasse auf. Anschließend schob er das Käsebrot in die Mikrowelle und stellte die Zeitschaltuhr auf genau 2 Minuten und 22 Sekunden, weil er eine Vorliebe für Schnapszahlen hatte.

,,Ich bitte dich Splatsch, wie wahrscheinlich ist es, das jemand so etwas mit dem Zupong macht ?“
,,Du hast ja recht, das ist wirklich sehr unwahrscheinlich.“
,,Siehst du, alles ist in bester Ordnung.“

Als das Universum 2 Minuten und 15 Sekunden später beim Pling der Mikrowelle implodierte, streichelte Splosch gerade wieder seinen Pulli und dachte darüber nach, ob er nicht noch ein zwei Liter Espresso machen sollte.
Außerdem guckte der Mann, der die Wahrscheinlichkeitsrechnung erfunden hatte, ziemlich dumm aus der Wäsche und die Ironie hatte das breiteste Grinsen aller Zeiten im Gesicht.

 

Endlich mal eine Sci-Fi-Geschichte zum Grinsen!
Ich habe mich hervorragend amüsiert beim Lesen.

Schade nur, dass Du keine Absätze gemacht hast, und dass so viele Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler drin sind, das stört etwas.

Aber ansonsten: Mir hats gefallen!

 

Danke für deinen schnellen und lobenden Beitrag Aragorn.
Natürlich muß ich mich wie immer für die äußerlichen Mängl entschuldigen und werde das Ganze nochmal überarbeiten.
Du hast übrigens den kern der sache erfaßt, die Geschichte soll einfach zum Grinsen :-) sein.

 

Hallo,

erstmal: klasse Geschichte!

Zwischen den Passagen im Raumschiff und denen mit Tim auf der Erde solltest du aber unbedingt Absätze machen. Ausserdem gibt es im Mittelteil einen recht langen Text ohne Wechsel auf Tim, so dass man sich leicht fragt, wozu er am Anfang überhaupt erwähnt wurde.

Gruß
Andreas

PS: Vor Satzzeichen kommt NIE ein Leerzeichen!

 

Auch dir danke für das Lob asta.

So die geschichte hat jetzt einige Absätze mehr und eine hoffentlich verbesserte Zeichensetzung und Rechtschreibung.
Mit deinem Einwand mit der ununterbrochenen langen Mittelpassage hast du schon ein Stück weit recht, aber ich wollte den Dialog bzw. das Zusammenspiel zwischen Splotsch und Splasch, das recht flott abläuft, nicht unterbrechen. Ich denke, daß der schluß das dann wieder ausgleicht, da man ja schnell rauskriegt, wozu Tim da ist. Immerhin zerstört er das Universum.

Gruß ponder

 

Hi Ponder,
Hervorragende Geschichte :thumbsup:
Die Darstellung deiner beiden Aliens war köstlich, man kann sich gut vorstellen, wie es da an Bord zugeht.

Den weiten Handlungsbogen rund um Tim finde ich nicht störend; denn irgenwie hatte ich ihn die ganze Zeit noch im Hinterkopf und es drängte sich immer wieder die Frage auf: Was hat er in der Story zu suchen? - Bis das Rätsel am Schluß gelöst wird.

Auch deinen letzten Absatz mit einem Seitenhieb auf die Wahrscheinlichkeitstheorie fand ich als Mathematiker besonders nett:D

Weiter so!

lg Hunter

PS: Ich hoffe du trinkst nicht soviel Kaffe, wenn du deine Stories schreibst :kaffee:

 

Wieder jemand, dem die beiden Pseudopodenchaoten gefallen haben. Das freut mich.:)

Zur Info Hunter: ich trinke nicht gerade wenig kaffe, aber bei weitem keine solchen Unmengen wie Splatsch. Der kleine Hieb auf die wahrscheinlichkeit, nun der kommt daher , daß ich nach zwei Jahren Mathe LK und Abitur wirklich genug von solchen sachen hatte.

Gruß ponder:kaffee:

 

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