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Ja, ich bin ein Radikaler!

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08.05.2005
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Ja, ich bin ein Radikaler!

Wohl war ihm nicht vor seinem ersten großen Auftrag. Nervös kaute Sebastian Melzer auf einem Kaugummi herum, ihm schauderte es davor, einen Fremden zu überzeugen, dass seine, nur seine Ideen die richtigen seien. Ihm schauderte es vor den Reaktionen. Er wusste, er würde zur Hassfigur werden. Menschen würden ihn zur imaginären Zielscheibe machen, würden Pfeile auf ihn werfen, mitten in die 20.

Vor neun Monaten bekam er sein Diplom überreicht, nun war es soweit. Er sollte zeigen, was in ihm steckt. „Summa cum laude“, las der Personalchef der Ronald Berner Unternehmensberatung und stellte ihn sofort ein, zunächst als Trainee. Er ließ sich alles zeigen, von der Bedienung der Kaffemaschinen (derer gab es viele bei Ronald Berner, in allen möglichen Variationen ) bis hin zu komplizierten Bilanzierungstechniken. Sebastian fühlte sich schnell heimisch, doch so richtig identifizieren mit den Methoden seiner erfahrenen Kollegen (die lange-schon-nicht-mehr-Trainees) konnte er sich die ganze Zeit nicht. Larissa Müller zeigte ihm den MBK-Vorgang (Großbank; 300 mussten gehen; der Betriebskindergarten wurde geschlossen) und der naive, unentschlossene Sebastian dachte an Kaffeepads.

Bei der MBK hatte er doch sein erstes Konto, die freundliche Mitarbeiterin, die ihm beim Ausfüllen des Eröffnungsantrags behilflich war, hatte bestimmt ihre kleine Tochter im Betriebskindergarten.

Larissa Müller erklärte ihm auch seinen ersten richtigen Auftrag. Sie war kaum älter als Sebastian, vielleicht 27 oder 28, aber sie war grundlegend anders. Sebastian glaubte, sie hatte bestimmt noch nie einen Freund, der sie so richtig flachlegen durfte. Das würde sie auch gar nicht wollen, dachte Sebastian, Larissa müsse die Oberhand behalten, das mag kaum ein Kerl. Sebastian übrigens auch nicht. Larissa lachte nie. Sie war immer elegant gekleidet, stets an der rettenden Grenze zum Pompösen, ihr Parfüm roch nie unangenehm oder gar nuttig, doch hatte Sebastian oft das Gefühl, einen Roboter neben sich sitzen zu haben.
„Ja, ich bin eine Radikale! Ich bin ein radikales Robotgirl“, hörte er Larissa in seinen Träumen sagen, mit maschineller Stimme.

Larissa sagte ihm, er solle um 14:30 Uhr beim Vorstandsvorsitzenden der Lehmann AG sein. Sie ließ ihn seine Ideen vortragen, ab und zu nickte sie wohlwollend. Sebastian bekam plötzlich ein Ekelgefühl, als er sich mitten in ihrem Vorbereitungsgespräch vorstellte, wie sie ihm einen blies. Sie war nicht hässlich, doch hatte er einen Horror vor der Gefühlslosigkeit seiner Kollegin.

Auf der Gästetoilette im Foyer der Lehmann AG übergab sich Sebastian. Die ganze Fahrt über dachte er abwechselnd an das folgende Gespräch, die von ihm persönlich nicht gutgeheißenen Vorschläge beinhaltend, und an Larissa, nackt, ohne auch nur einen Hauch von einem Gesichtsausdruck. Nachdem er die Spülung abzog, ließ er fast seine Aktentasche stehen. Als er schon beim Händewaschen war, merkte er es und schnappte nach ihr, kurz bevor ein dicker Mittfünfziger, wahrscheinlich ein leitender Angestellter oder Abteilungsleiter seines Auftraggebers, das verkotzte Klo betrat. Melzer machte sich schnell aus dem Staub, er hörte den fetten Manager vom Foyer aus nur noch leise fluchen.

In Melzers Aktentasche befand sich ein Exemplar von Bodelschwinghs Standardwerk „Erfolgreich sanieren: Ein Praxisleitfaden für Unternehmensberater und Steuerberater“. Er hatte es immer dabei und obwohl er es während und nach seinem Studium bestimmt dreimal gelesen hatte, konnte er sich nicht recht mit den Ideen Bodelschwinghs anfreunden. Sebastian dachte, Larissa würde gut zu diesem Prof. Dr. Bodelschwingh passen, die beiden würden ein gutes Paar abgeben. Abends beim Dinner würde Larissa eine Liste von Unternehmen vorlegen, die noch in irgendwelcher Hinsicht sozial sind, und Bodelschwingh, dessen Vorname eine solche Strafe war, dass Sebastian gar nicht weiterdenken wollte: Giselher, würde diese Liste am nächsten Tag nach dem Brunch im Internet publizieren, in der Hoffnung, Ronald Berner würde sich diesen naiven, unentschlossen hinterwäldlerisch wirkenden Firmen annehmen und Super-Larissa schicken. Bloß nicht mich, dachte Sebastian, bloß jemand anderen, am besten dieses ungefickte Supergirl, diese Wucht von einer Kollegin! Er musste auf einmal laut loslachen; die Empfangsdamen im Foyer der Lehmann AG drehten sich nach ihm um und fingen an, zu tratschen. Sie hatten ihn erkannt, den Besucher mit dem Ronald Berner-Outfit, und sofort wusste Sebastian, dass sie in ihm ihren Feind sahen. Den lachenden, überlegenen Feind. Er lacht sie aus, die Entscheidung ist ja eh schon längst getroffen, dachten sie hundertprozentig, davon war Sebastian überzeugt. Von einer Sekunde auf die andere machte Sebastian einen ernsten Larissa-Gesichtsausdruck. Er hätte die Damen beruhigen können, sie standen nicht auf der Liste, doch das hielt er für unprofessionell.

Gerhard Lehmann empfing Sebastian mit einem grundehrlichen Gesichtsausdruck und dem Händedruck von einem, der sein halbes Leben lang malocht hat und auch jetzt, in seinem geräumigen Vorstandsbüro mit Ledersesseln, seine Arbeitervergangenheit nicht einfach ablegen konnte.

„Setzen Sie sich doch, sie Wippelsterz!“

Gerhard Lehmann eröffnete das Gespräch, indem er seinen jungen Gast anherrschte, doch endlich Platz zu nehmen. Sebastian errötete, außerdem wusste er nicht, was Lehmann mit „Wippelsterz“ meinte. Ob Larissa das wohl wusste? Bestimmt nicht, dachte Sebastian und öffnete den Schnappverschluss seiner Aktentasche.

„Oh, ja, kenne ich. Lässt mein Sohn daheim auf dem Wohnzimmertisch immer herumliegen. Ist im dritten Semester. Wird auch so einer.“

Gerhard Lehmann hatte zufällig den Bodelschwingh erspäht, was Sebastian noch mehr erröten ließ. Zugleich wunderte er sich, dass Gerhard Lehmann, der mindestens 70jährige Firmenchef, noch einen Sohn auf der Uni hatte. Besser spät als nie, dachte Sebastian und stellte sich die 50jährige Larissa vor, wie sie ihr erstes Kind stillt und (Giselher) Bodelschwingh (vielleicht 108 oder so) Fencheltee in der Mikrowelle erwärmt.

Diese abstrusen Gedanken halfen Sebastian lockerer zu werden. Er machte es sich richtig bequem auf Lehmanns Luxussesseln und schlug die Beine übereinander. Er wollte schnell fertig werden mit dem Vortragen „seiner“ Ideen und sich danach besaufen. Und dabei Larissa vergessen und die Empfangsdamen, die über ihn tratschten, erst recht.

„Herr Lehmann“, fing er an, „wir, das heißt ich und meine Kollegin, Larissa Müller,“

„Der Esel nennt sich immer zuerst“, unterbrach ihn der alte Patriarch, vor Lachen grunzend.

Sebastian, der das gar nicht so komisch fand, blieb nichts anderes übrig als mit seinen Ausführungen fortzufahren. Er lächelte nur kurz verlegen, und ohne seinen Fehler auszubessern, redete er weiter:

„haben uns über die Organisation der Lehmann AG Gedanken gemacht. Ich möchte mich hierbei zunächst, auch im Namen meiner Kollegen, für die umfangreichen Geschäftsunterlagen und Bilanzen bedanken, die uns Dr. Bernhardy hat liebenswürdigerweise zukommen lassen.“

„Ja, ja, Bernhardy, dieser...“, unterbrach ihn Lehmann abermals.

Sebastian stellte fest, dass die beiden offensichtlich Kontrahenten sind und Dr. Bernhardy sein eigentlicher Auftraggeber war. Noch ein potenzieller Vater von Larissas zukünftigen Roboterbabys, dachte er und fuhr fort:

„Herr Lehmann, aus eigener Erfahrung wissen mit Sicherheit auch Sie, dass die Baubranche dringend Impulse von außen benötigt, um international mitzuhalten.“

Sebastian wurde langsam warm. Sein einstudierter Vortrag kam ihm gut über die Lippen, seine Verlegenheit wich langsam zurück und sein Selbstvertrauen wurde mit jedem Wort stärker.

„Wie viele?“, schrie Lehmann plötzlich.

„Wie bitte, Herr Lehmann, wie viele was?“, fragte Sebastian, völlig aus dem Konzept gebracht durch des Patriarchen plötzlichen Einwurfs.

„Wie viele? Sie verstehen schon, Belzer!“

„Melzer. Mein Name ist Melzer.“

„Ist doch scheißegal. Wie viele? Sagen Sie es schon! Ihr Name ist mir sowas von gleich. Wie viele?“ Lehmann war sichtlich einem Infarkt nahe; mit hochroten Kopf griff er nach einer Zigarette. Mein Gott, dachte Sebastian, wie schade, dass die Lehmann AG eine Baufirma ist und kein Krankenhaus. Gerhard Lehmann würde die Antwort vielleicht nicht ohne gesundheitlichen Schaden überstehen.

„400.“

Kurz und knapp kam sie, die Antwort, ohne große Vorreden. Sebastian bediente den Gründer der Lehmann AG mit der gewünschten Zahl, die auf einmal wie aus der Pistole geschossen aus seinem Mund kam.

Gerhard Lehmann durchfuhr es im ganzen Leib. Mit nur einer Handbewegung fegte der Alte sämtliche Dokumente und Utensilien auf seinem Schreibtisch weg, inklusive Aschenbecher mit brennendem Glimmstängel. Danach stand er auf, links und rechts neben seinen Füßen lagen Aschenbecher samt Zigarette und Jahresbilanz. Sebastian erschien es trotz dem entstandenen Chaos, als sei Gerhard Lehmann immer noch Herr über die Situation. Er behielt die Oberhand, so wie Larissa, während sie in den Ronald Berner-Büros zusammenarbeiteten. Der junge Unternehmensberater konnte nichts mehr tun. Es war aus.

Lehmann schrie ihn ein letztes Mal an, seine Stimme bebte.

„Raus, Sie Schnösel! Und bestellen Sie diesem Arschloch Bernhardy einen schönen Gruß, wenn Sie ihn auf dem Weg nach draußen treffen!“

Sebastian Melzer verließ das Büro des Patriarchen der Lehmann AG und machte sich auf den Weg ins Foyer. Ein bisschen war er erleichtert, trotz allem. Einen letzten Blick auf die nun nägelkauenden Empfangsdamen erhaschend ging er hastigen Schrittes in Richtung Ausgangstür. Ohne vorher Dr. Bernhardy begegnet zu sein, war er draußen und durfte endlich frische Luft atmen. Einen kurzen Moment blieb er auf den Treppen der Hauptverwaltung der Lehmann AG stehen, dann lief er zum Parkplatz. In seinem Sportwagen sitzend, sagte er zu sich selbst: „Ja, ich bin ein Radikaler!“, und schnallte sich schluchzend an.

 
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Moin Olly,

Hochaktuelles Thema, flüssig geschrieben und leicht konsumiert, hat mir gut gefallen.

Was ich nicht so gut fand war

Inhaltlich:

1. Das ist natürlich deine Absicht, aber ich finds immer etwas aufdringlich, wenn Texte allzu deutlich Stellung beziehen (in diesem Fall =linkslastig).
Da dies aber die erste Geschichte ist, die ich mir in dieser Rubrik anschaue, mag ich mich auch einfach noch nicht an Gepflogenheiten des Genres gewöhnt haben ... :D

2. Das etwas arg pathetische Ende. Kann Basti sich nicht 'ne Zigarette anstecken und ausdruckslos in die Leere starren anstatt gleich loszuheulen? :hmm:

Stilistisch:

Wenn es irgendeine tiefere Bedeutung hat, dass du den Protagonisten ständig beim Vor- und Nachnamen nennst, hat sie sich mir nicht erschlossen. Das ständige "Sebastian Melzer tut dies, Sebastian Melzer tut das, Sebastian Melzer tut weinen (;) )" macht es mit schwer, mich mit dem Protagonisten zu identifizieren ... Ein einfaches "Sebastian" wäre dafür wesentlich geeigneter. Wen interessiert der Nachname? Wenn du ihn unbedingt mit reinbringen willst, lass eine andere Figur Sebastian doch mit "Guten Morgen, Herr Melzer" oder so grüßen.

Aber wie gesagt, alles in allem war es durchaus ein Vergnügen, deine Story zu lesen.

Grüße,

Proof

 

Hallo Proof,

vielen Dank für deine Kritik. Es freut mich, dass dir die Geschichte gut gefallen hat.

Nun zu deinen Kritikpunkten:

(inhaltlich)
1. Der Text bezieht zwar durchaus, wie du sagst, deutlich Stellung, ich würde ihn aber nicht als "linkslastig" bezeichnen. Wenn du damit meinst, Sebastian sei im Grunde ein Linker, so kann ich dies nicht bestätigen. Der Prot ist einfach nur einer, der Gefühle in einer gefühlslosen Branche zeigt. Ob der nun politisch links, rechts or irgendwo dazwischen steht, spielt hier keine Rolle. Der Text soll auch kein Plädoyer für den Erhalt bzw. die Schaffung von Arbeitsplätzen im allgemeinen sein.

2. Ich muss zugeben, dass mir ein pathetisches Ende grundsätzlich lieber ist, als ein schlaffes, nichtssagendes. Aber ich akzeptiere natürlich, dass dir das nicht gefällt.. Mich jedoch hätte kein anderes Ende wirklich zufriedengestellt.

(stilistisch)

Es war ein kleines Stilexperiment, dieses Vorname-plus-Nachname-Schreiben. Jetzt, im Nachhinein, muss ich sagen, dass es misslang. Mir gefällt es selbst nicht mehr so gut. Ich habe mir die betreffenden Zeilen angesehen, und werde sie bearbeiten.

Liebe Grüße,

olimax

 

Hallo olimax,
tja, mir hat Deine Geschichte leider nicht so doll gefallen.
Bei dem, was Du transportierst, bin ich voll auf Deiner Seite. Allerdings ist Dein Prot. schon etwas naiv. Wer einen Job beim Unternehmensberater annimmt, weiß doch was Sache ist. Die Typen sind so überflüssig wie ein Zeckenbiss am Arsch.
Was ich kritisiere ist der Stil:
Wenn mich eine Geschichte mitnimmt, mach sie das mit Atmosphäre und genau die vermisse ich hier.
Dein Stil ist mir zu sachlich, er kommt mir mehr so als Bericht rüber.
Was passiert den wenn einer aufgebracht ist? Er hat ne feuchte Aussprache, seine Stimme dröhnt.
Wie sieht das Büro aus? Wie riecht es da? Wie guckt der Boss oder die Frauen am Empfang oder die Kollegin ...
Wichtig sind Metaphern, wobei ich jetzt gerade nicht weiß, ob Du welche verwendet hast.
.........
Lehmann schrie ihn ein letztes Mal an.
„Raus, Sie Schnösel! Und bestellen
.........
Oft ist es eleganter, wenn man nicht schreibt wer was wie macht, sondern die Handlung erklären lässt:
Lehmanns Stimme kam mit einem gewaltigen Dröhnen, das Melzer automatisch einen Schritt zurückwich ....

Eigentlich fehlt mir auch so ein richtiges Ende.
Er ist in Radikaler ... und?
Ich hätte es gut gefunden, wenn er die Schwingungen von Lehmamm aufgenommen hätte, blitzartig die Konsequenzen gezogen hätte und sagt:
„Die wollen vierhundert aber mich kotzt es an. Machen sie es bitte nicht.“
Ha, ein Held. So aber nur ein Weichei.

Hab ick jans vajessen: Zahlen schreibt man nach Möglichkeit aus.

So, ich hoffe Du nimmst mit meine Meinung nicht übel und schreibst fleißig weiter.
Gruß
3

 

Hallo olimax,


„Larissa Müller zeigte ihm den MBK-Vorgang (300 mussten gehen; der Betriebskindergarten wurde geschlossen) und der naive, unentschlossene Sebastian dachte an Kaffeepads.“

- Diesen Gegensatz Entlassungen/ Kaffeepads finde ich gut, ungünstig ist, dass man nicht (unbedingt) sofort weiß, was der MBK-Vorgang ist.

„Bei der MBK hatte er doch sein erstes Konto, die freundliche Mitarbeiterin, die ihm beim Ausfüllen des Eröffnungsantrags behilflich war, hatte bestimmt ihre kleine Tochter im Betriebskindergarten.“

- Auch ein guter Aspekt: Noch haben die Menschen für den Prot. ein Gesicht.

„Larissa lachte nie. Sie war immer elegant gekleidet, stets an der rettenden Grenze zum Pompösen, ihr Parfüm roch nie unangenehm oder gar nuttig, trotzdem hatte Sebastian oft das Gefühl, einen Roboter neben sich sitzen zu haben.“

- Durch das „trotzdem“ klingt es so, als seien die erwähnten Eigenschaften normalerweise nötig, um nicht als Roboter rüberzukommen.

„Sie ließ sich ihn seine Ideen vortragen“

- Genügt nicht: Sie ließ ihn seine?

„Sebastian bekam plötzlich ein Ekelgefühl, als er sich mitten in ihrem Vorbereitungsgespräch vorstellte, wie sie ihm einen blies“

- Wenn man sich, wie in dieser Situation, sehr konzentrieren muss, wird man kaum auf Vorstellungen kommen, die auch noch Ekel hervorrufen. Aber vielleicht ist der prot. ein spezieller Fall.

„„Setzen Sie sich doch, sie Wippelsterz!“

- Diese unprofessionelle Anrede halte ich für unrealistisch.

„Gerhard Lehmann erspähte zufällig den Bodelschwingh“

- hatte zufällig … erspäht (weil du erklärst, was gerade geschehen war, als Lehmann sprach).

„Sebastian erschien es trotz dem entstandenen Chaos, als sei Gerhard Lehmann immer noch Herr über die Situation“

- Eine interessante Beobachtung.

Deinen sachlichen Erzählstil finde ich eigentlich passend - Sachlichkeit gehört in die Branche und kontrastiert den hitzigen Dialog (da könntest du aber noch etwas nachlegen – kleine Hinweise, wie die Leute aussehen). Unglaubwürdig finde ich, dass der Prot. nicht weiß, was auf ihn zu kommt. So ein Studium sollte das vermitteln, auch die Praktika.

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo Dreimeier, hallo Woltochinon,

vielen Dank für eure Kritiken. Aus euren Beiträgen konnte ich gute Vorschläge und Ratschläge entnehmen, insbesondere bezüglich des Stils.

An Woltochinon: Einige deiner Vorschläge habe ich bereits übernommen, jedoch ist die "Wippelsterz"-Anrede meiner Meinung nach schon angebracht. Sie soll hier die Überlegenheit Lehmanns verdeutlichen. Lehmann hat den armen Melzer im Grunde von Anfang an im Griff und ist eben selbst im größten Chaos noch "Herr über die Situation".
Du kritisierst zudem die Naivität Sebastians. Zugegebenermaßen ist der Plot vielleicht etwas überzogen, aber so wollte ich es nun einmal darstellen. Und mit Sicherheit ist nicht jeder BWL-Absolvent durch Praktika o.ä. wirklich adäquat auf einen solchen Job vorbereitet. Sebastian stelle ich als eine Person dar, der eben die nötigen offenen Augen fehlen.
An Dreimeier:
Ich habe die Zahlen nicht ausgeschrieben, um sie mit dem sachlichen Erzählstil vereinbar zu machen. Die Zahlen, die in der Geschichte auftauchen, stellen ja größtenteils die potenziellen Kündigungsopfer dar. Diese sollen hier mit der Gefühlskälte eines Consulters dargestellt werden (Zahlen sind kalt; ohne Leben; Konstanten-->insofern wieder "roboterhaft", um den Bogen zur Geschichte zu spannen).

Liebe Grüße,

olimax

 

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