Was ist neu

Jean Charles de Menezes aus Gonzage in Minas Gerais

Mitglied
Beitritt
15.06.2005
Beiträge
13
Zuletzt bearbeitet:

Jean Charles de Menezes aus Gonzage in Minas Gerais

Jean Charles de Menezes aus Gonzaga in Minas Gerais

Jean Charles de Menezes hatte es eilig. Es war sehr spät geworden, er hatte am Abend vorher noch mit Freunden bis in die Nacht hinein gefeiert. Bis weit nach Mitternacht hatten sie Samba getanzt. Und da war Maria Rosa gewesen, die aus Recife stammte, sie hatten sich so gut verstanden. Jean Charles war ein lebensfroher Mann. Seit drei Jahren schon lebte er hier in London, arbeitete als Elektriker, hatte sich ein kleines Glück aufgebaut, träumte von der Frau fürs Leben.

Er musste die U-Bahn noch erreichen, er durfte nicht zu spät kommen. Er schnallte sich seinen Rucksack über und machte sich auf den Weg. Sieben Minuten brauchte er bis zur U-Bahn, wenn er bequem ging. Er hatte nur noch fünf Minuten.

Er dachte an seine Familie in Brasilien. Vor drei Jahren hatte er Gonzage im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais verlassen und war nach London gezogen. Hier wohnte er in der Scotia Road im Stadtteil Brixton, mit drei Verwandten zusammen.
Er dachte an seine Eltern, an seine Großmutter Zilda - wie lange hatte er sie schon nicht mehr gesehen!
Aber er schickte immer Geld nach Hause, sie konnten das gebrauchen, und für ihn reichte es trotzdem noch.

Schon als er das Haus verlassen hatte, fühlte er sich beobachtet, wenig später sogar verfolgt. Was waren das für Männer, was wollten die von ihm? Die Zeit war sowieso knapp und so begann er zu laufen. Erst locker in einem leichten Trab. Die Männner blieben ihm auf den Fersen.

Schon hatte er die U-Bahnstation Stockwell erreicht. Noch die Treppe hinunter, da stand schon der Zug, wartete, wenige Augenblicke bis zur Abfahrt. Schreie, "Halt! Stehenbleiben! Polizei!" Was wollten die von ihm? Er lief schneller, als ginge es um Leben und Tod. Schüsse fielen, er stürzte, kurz bevor er den U-Bahn-Waggon erreicht hatte. Er rappelte sich wieder auf, sprang in den Zug. Fahrgäste flüchteten in Panik, als die Zivilbeamten ihn bis in den Waggon hinein verfolgten. Er wirkte wie ein in die Enge getriebenes Kaninchen. Die Männer von Scotland Yard kamen auf ihn. Erneut fiel er zu Boden. Ein Polizist stand direkt über ihm, als er schoss. Ohne zu zögern, rücksichtslos, brutal. Fünf Mal in den Kopf. Sein Schädel zersplitterte, Blut spritzte meterweit.

Er war tot.

 

Hi Hansen,

also tut mir leid, aber das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder? Einen Artikel von spiegel.de oder sonstwo kopieren (ich unterstelle dir einfach mal spiegel.de denn es ist einfach zu offensichtlich), ein paar Fakten weglassen, ein paar dazufügen - natürlich noch den moralischen Zeigefinger dick über der Geschichte schwebend - ne, sry, aber das ist keine Geschichte für mich.

mfg
Malachy

 

@Malachy

Danke für deine kritischen Anmerkungen.

Ich hab's jetzt überarbeitet. Ich denke, dass ist jetzt viel, viel besser.

Literatur hat immer etwas mit dem Leben zu tun. Was auch immer du schreibst, du verarbeitest Dinge, die du erlebt, gelesen, gehört, gesehen, gerochen, gefühlt hast, du verwandelst es in dir, und du machst etwas Neues daraus.

Mein Text ist etwas Neues.

Schöne Grüße von HansenFlensburg

 

Hallo HansenFlensburg,

also ich habe noch deine alte Version gelesen und auch verbessert. Aber wenn ich mir nun deine Überarbeitung anschaue, hat sich nicht viel geändert. Also kann ich fast alle meine Anmerkungen anführen.

Zunächst eine Frage. Du hast deinem Prot doch einen Namen gegeben. Warum verwendest du ihn dann nicht öfters?

Besonders bei dem Absatz

Er musste die U-Bahn noch erreichen, er durfte nicht zu spät kommen. Er schnallte sich seinen Rucksack über und machte sich auf den Weg. Sieben Minuten brauchte er bis zur U-Bahn, wenn er bequem ging. Er hatte nur noch fünf Minuten.

ist mir das aufgefallen. Laufend verwendest du "er".
Versuche des doch mal mit

Jean musste die U-Bahn noch erreichen. Ein Zuspätkommen war nicht drinnen. Er schnallte sich seinen Rucksack über und machte sich auf den Weg. Sieben Minuten zur Abfahrtsstelle, wenn er bequem ging. Ihm blieben aber nur noch fünf Minuten.

Auch in den nächsten Abschnitten geht es mit dem Wort "er" weiter.

Er dachte an seine Familie in Brasilien. Vor drei Jahren hatte er Gonzage im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais verlassen und war nach London gezogen. Hier wohnte er in der Scotia Road im Stadtteil Brixton, mit drei Verwandten zusammen.

Jean dachte an seine Familie in Brasilien. Vor drei Jahren hatte er Gonzage im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais verlassen, war nach London gezogen und wohnte hier in der Scotia Road im Stadtteil Brixton, mit drei Verwandten zusammen.

Und weiter geht es mit "er".

Er dachte an seine Eltern, an seine Großmutter Zilda -

Seine Gedanken schweiften ab zu seinen Eltern und seiner Großmutter Zilda -

Und wieder weiter mit "er".

Schon hatte er die U-Bahnstation Stockwell erreicht. Noch die Treppe hinunter, da stand schon der Zug, wartete, wenige Augenblicke bis zur Abfahrt.

Schon hatte Jean die U-Bahnstation Stockwell erreicht. Noch die Treppe hinunter, da stand schon wartend der Zug. Nur noch wenige Augenblicke bis zur Abfahrt.

Stehenbleiben!

Stehen bleiben

Er war tot.

Jean Charles de Menezes war tot.
Hier würde ich den vollständigen Namen noch einmal aus der Überschrift wiederholen.

Ansonsten ist klar ersichtlich, dass es sich um die Ereingnisse in London handelt. Ob es nun aus einem Artikel abgeschrieben ist, kann ich nicht beurteilen, da ich ihn nicht gelesen habe.

Vielleicht machst du dir selbst noch ein paar Gedanken, wie du das Wort "er" ersetzen kannst. Von mir sind es nur Vorschläge, die du natürlich nicht zwingend übernehmen musst.

Viele Grüße
bambu

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom