- Beitritt
- 12.10.2005
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Josephine
Maybe you get what you wanted
Maybe you stumbled upon it
Everything you ever wanted
In a permanent state
(Coldplay – White Shadows)
Mein Leben schien sich an jenem Morgen, an dem ich Josephine das erste mal sah, in jeden noch so kleinen Bestandteil aufzulösen, als wäre es ein auf den Boden geworfenes Puzzle. Träume, hatte mir die Nacht ins Ohr geflüstert. Die Realität hatte ich wie einen verwundeten Kameraden auf dem Schlachtfeld zurück gelassen, mich dafür dem Schein des Traumes ausgeliefert. Es war dunkel, Sterne am Himmel, vereinzelt Lichter in den Häusern, eine Katze, die in einem Hauseingang lauerte. Ewige Schatten in den Gassen. Alles war am Ende zeitlos, nur die Nacht war lang. Bis vier Uhr zog ich mit ein paar Freunden von Kneipe zu Kneipe. Im Caveau bestellte ich zwei Aventinus, trank sie viel zu hastig und beschwerte mich, als sie mir kein drittes geben wollten. Die meisten Gäste waren gegangen, nur wir vier Jurastudenten hielten die Stellung, gegen einen Feind, den wir uns selbst ausgedacht hatten oder den nur ich glaubte zu kennen. Als ich anfing, die Bedienung zu belästigen und ihr irgendeinen Scheiß zu zurufen, warf der Wirt uns raus. Wir zogen weiter, ich habe keine Ahnung mehr, wohin genau. Ich sah Gesichter vor mir, bekannte neben fremden, ich hörte hinfallende Flaschen und lachende Leute, als ich auf dem Marktplatz zusammenbrach.
Irgendwann muss ich die anderen verloren haben und alleine durch die Oberstadt gezogen sein. Im Reits setzte ich mich an die Theke, machte einen auf einsam und bestellte müde ein Bier. Ich fühlte mich in dem großen dunklen Raum unwohl und wirklich alleine neben den zur Musik tanzenden Menschenmassen. Nachdem ich fertig getrunken hatte wollte ich gehen, nach Hause oder in die nächste Bar, vielleicht auch meine Freunde suchen. Ein braun-haariges Mädchen fragte mich, ob ich mit ihr tanzen wolle, ich aber schreckte zusammen, sah kurz in ihre schönen grünen Augen, ließ mich von ihr verführerisch anlächeln und schickte sie fort.
„Dann eben nicht“, meinte sie und lachte mich aus, als ich vom Stuhl fiel, um die Bar wieder zu verlassen.
Ich lief stürzend durch die Oberstadt. Freiheit. In den Schatten der Häuser erahnte ich Menschen, hörte Schritte, dann sah ich wieder nur Dunkelheit. Die Straßenlaternen blendeten mich. Eine Hand, die mir gegen die Wange schlug. Kratzen im Rücken, vielleicht vom Pflasterstein. Minuten später wachte ich wieder auf. Oder waren es Stunden?
Mit blinzelnden Augen sah ich auf meine Armbanduhr, die mir im Schlaf mein Handgelenk aufgerieben hatte und merkte, dass es gerade einmal neun Uhr war. Der Morgen eines Tages, den ich nie begreifen sollte, auch jetzt nicht, da ich mich zwinge, an ihn zu denken. Es war der Tag mit ihr, Josephine, die mir die Nacht gebracht hatte, um weiter zu träumen, von irgendetwas, vielleicht nur von Hoffnung. Die Tauben auf dem Dach gurrten, flatterten durch die Gegend und setzten sich dort hin, wo auf meinem Fensterbrett die Abwehrvorrichtungen fehlten, während die Sonne mein Zimmer mit Licht flutete.
Im Badezimmer prasselte das kalte Wasser auf meinen verschwitzten und nach Bier stinkenden Körper, floss an ihm hinab in den Abfluss. Ich füllte meine Hände und trank es, immer wieder aufs neue. Ich wünschte mir, die letzte Nacht daheim geblieben zu sein, wie einer dieser Versager, die eines Tages in ihrem Schaukelstuhl sitzen werden und es bereuen, nicht gelebt zu haben. Aber der Moment zählte und in diesem, da fühlte ich mich elend, wie ein Stück platt getretener Dreck. Ich drehte das Wasser ab und setzte mich in das Becken der Badewanne, legte den Kopf auf die Knie und atmete langsam ein und aus. Ich winkelte meine Beine an, als hätte ich Angst von jemandem angestarrt zu werden. Ich stank immer noch nach Zigarettenqualm, das Waschen hatte nicht viel geholfen. Plötzlich merkte ich, dass ich weinte, doch weder aus Schmerz noch aus Kummer, sondern einfach nur, weil mir danach war. Tränen, die meine Wange hinab liefen und von denen ich nicht wusste, wie ich sie stoppen sollte. Ich sah ihnen nach, wie sie sich mit dem Restwasser vermischten und im Abfluss verschwanden.
Das Semester war wieder einmal dabei, sich seinem Ende zu nähern. Es erschien mir unglaublich, bereits im vierten zu sein. Mit meinen Kommilitonen durchzechte ich die Nächte, und lernte an den Tagen zwischen tausenden von Büchern und mit der Gewissheit, nie im Leben alles über Recht und Gerechtigkeit zu wissen. Ich kam mir vor wie in einem Kreis gefangen, so sehr glichen sich die Tage, die Nächte und meine Träume davon, aus allem heraus zu brechen. Ich plante Reisen, die ich wieder verwarf, wenn ich abends betrunken nach Hause kam und die ich schon lange wieder vergessen hatte, wenn ich morgens aufwachte und mich nicht einmal mehr traute, in den Spiegel zu sehen. Ich erlaubte mir nicht, mich nach irgendetwas zu sehnen und dennoch war die Sehnsucht mir in jedem klaren Moment so nahe, als würde sie darauf warten, dass ich sie festhielt. Ich wollte träumen, im Geheimen doch nur weg von hier, mich der Ferne oder Heimat hingeben.
Nachdem ich geduscht hatte, legte ich mich bis zwölf Uhr ins Bett und döste. Ich hatte mir schon seit langem abgewöhnt, an den Vorlesungen teilzunehmen und dieses Semester aus Angst vor Schuldgefühlen nicht einmal einen Stundenplan erstellt. Erst für den Mittag war ich mit meinen Leuten verabredet. Wie jedes Semester mussten wir eine Seminararbeit schreiben. Als mein Wecker schließlich klingelte, raffte ich mich auf und verließ das Haus.
Vor meiner Haustür ging eine steile Treppe hoch. Ich hörte erst Josephines leises Schluchzen, bevor ich sie sah. Sie saß auf der untersten Stufe und hielt sich die Hände vor die Augen, als wollte sie die Welt nicht sehen.
„Hey, alles klar da unten?“, sagte ich müde und registrierte, dass es die ersten Worte waren, die ich an diesem Tag von mir gab. Das Mädchen sah unsicher zu mir hoch. Sie war blond mit ins Graue abdriftenden blauen Augen. Ich schätzte sie wegen den Sommersprossen im Gesicht vorsichtig auf achtzehn.
„Nein, eigentlich nicht“, sagte sie leise. Am Liebsten wäre ich in diesem Moment einfach weiter gegangen. Probleme anderer Menschen haben mich nie wirklich gekümmert, meistens brachten sie mich eher zum Lachen, als dass ich Mitgefühl entwickelt hätte.
„Magst du dich nicht kurz zu mir setzen?“
Ich kratzte mich am Rücken, spürte das Gewicht meiner Bücher, tat so als würde ich überlegen, bis ich mich schließlich zu ihr auf die Treppenstufe setzte.
„Wie heißt du denn?“
„Josephine. Mit e am ende, also deutsch ausgesprochen. Nicht wie es die Franzosen tun.“
Ich nickte. Von hinten kam ein Junge die Treppe herunter gelaufen, sah uns für Sekunden an und ging weiter.
„Schon seltsam, ne? Ich kann mich einfach nicht entscheiden“, fuhr sie fort. „Mal will ich das Eine, dann wieder was vollkommen Verschiedenes.“
„Hm, was meinst du damit?“
„Ich glaube, ich kann mich einfach nicht verlieben. Ich weiß nicht wie das funktioniert.“
„Tja Mädchen, davon hab ich allerdings auch keine Ahnung. Das ist so eine Sache die einfach passiert oder auch nicht.“
Sie lachte und sah mich von der Seite an. Ich überlegte, ob ich ihren Blick erwidern sollte, genoss diesen kurzen Moment aber und ließ es bleiben.
„Ja, so ist das nun mal. Mach es dir leicht und liebe nichts. Ich komme damit gut durchs Leben“, sagte ich und stand auf, fühlte die herrliche Selbstlüge in der Luft schweben. „Ich muss zur Uni. Halt die Ohren steif.“
„Danke“, rief sie mir nach. Die Treppen ging ich möglichst langsam herab. Erst am Ende drehte ich mich noch einmal kurz um, weil ich sie hübsch fand und noch einmal ihr Gesicht sehen wollte. Sie war nicht mehr da.
Es war ein Mittag wie so viele zuvor in meinem Leben als Jurastudent. Ich traf mich vor dem Fakultätsgebäude mit ein paar Freunden, sah ihnen beim Rauchen zu, hörte, wie sie mir von gestern und meinen Aktionen erzählten und machte mich schließlich mit ihnen zusammen ins juristische Seminar. Die Zeit zwischen Büchern und einem Stift in der Hand verging meistens langsam und zog sich dahin, als wollte sie einen dazu bringen, die Uhr vorzustellen. Lange hielt ich es nicht aus, mit meiner Seminararbeit kam ich an diesem Tag nicht weiter. Am liebsten hätte ich meinen Schreibblock und die Lehrbücher einfach auf dem Tisch zurückgelassen, wäre aufgestanden, aus der Fakultät gegangen, zum nächsten Zug geeilt und hätte die Stadt verlassen. Und dann wäre ich so weit fortgegangen, dass ich keine Gelegenheit mehr hätte, zurückzukommen. und es mich wie Ketten an die Ferne binden würde. Ich stand dort mitten in der Bibliothek und sah auf meine Kommilitonen herunter, die in ihren Büchern nach den richtigen Stellen suchten, Textzeilen abschrieben, zum Kopierer hetzten und Definitionen lernten. Mein Banknachbar zischte mich an, dass ich mich wieder setzen sollte. Ich sah auf ihn herab, er schrieb am gleichem Sachverhalt. Auf seinem Tisch türmten sich Bücher, juristische Zeitschriften und beschriebene Blätter. Er könne so nicht arbeiten, sagte er mir, wenn dauernd jemand in seinem Rücken steht. Wortlos hörte ich seinem Flüstern zu, bis ich mich setzte und weiter in den Raum starrte, als suchte ich nach dem Ausgang.
Die Glocke der nahen Kirche schlug zur neunten Stunde. Ich war um halb sieben vor dem Fernseher eingeschlafen. Er lief noch. Ich strich mir durch die zerzausten Haare, lehnte mich an die Wand meines Zimmers und spürte die Kälte, die meinen Rücken durchdrang. Eben hatte mich ein Freund angerufen und gefragt, ob ich mit auf eine kleine Kneipentour mitkommen wolle. Durch den Anruf war ich wach geworden. Ich hatte die Wahl zwischen einem Champions-League-Spiel im Caveau, wo sie sich sicher noch an mich erinnern würden oder daheim zu bleiben. Am Ende wählte ich den Mittelweg, wie so oft in meinem Leben, wenn ich nicht genau wusste, was ich mit mir anfangen sollte.
Die Stadt bestand aus vielen kleinen Gassen, bei denen man häufig nicht wusste, wo sie enden würden. Manche sah man auch erst beim dritten hinsehen. Die Fachwerkhäuser, viele älter als dreihundert Jahre, waren schief, verloren ihre Bausubstanz und manchmal so verschachtelt, als hätte sie ein kleines Kind gemalt. Ich ließ mich treiben, ohne direkt zu wissen, wohin ich gehe. Aus offenen Fenster hörte ich Menschen, wie sie stritten, lachten und das Fußballspiel verfolgten. Auf dem Marktplatz sah ich den Berg hoch, auf dem die Stadt gegründet worden ist. Auf dem Gipfel des Berges thronte das alte Landgrafenschloss. Es wurde bis Null Uhr von starken Scheinwerfern erhellt, dann verschwand es in der Dunkelheit. Der Aufstieg führte über enge Treppen, dann ein weiter, stetig ansteigender Weg. Ich stellte mir die Menschen im Mittelalter vor, die diese Pflasterstraße hochgehen mussten und mühsam ihre Tiere hinter sich her schleppten.
Durch ein Steintor gelangte man auf einen Platz. Ich sah zum Schlosspark hinüber. Die wehenden Bäumen und weiten Rasenflächen sahen gespenstisch im fahlen Licht aus. Der Weg zum Schlosseingang wurde an der Seite zur Stadt hin von einer niedrigen Mauer abgegrenzt, auf der in den Abendstunden meistens viele Menschen saßen, gemütlich Wein tranken, die Aussicht genossen und sich unterhielten. Aber an diesem Abend war nur Josephine da. Sie saß in der Nähe eines aufgestellten Fernrohres und blickte verträumt in den Himmel.
„Hey“, sagte ich und stieg zu ihr hoch. „Erinnerst du dich noch an mich?“
„Ah, du bist es. Klar doch“, antwortete sie.
„Bist du öfters hier?“
„Nein, aber es ist echt schön.“
Ich nickte, setzte mich und winkelte die Beine so weit an, dass ich mein Kinn auf sie legen konnte. Sie sah geheimnisvoll aus im trügerischen Licht der Scheinwerfer. Ich fing eine Unterhaltung an, während wir unsere Beine die Mauer hinunter baumeln ließen. Wir redeten nicht viel, ich versuchte einfach nur zuzuhören. Die Autobahn, welche die Stadt in zwei Hälften teilte, war leicht auszumachen und sah aus wie eine Lichterschlange. Leichter Wind wehte um uns herum, die Kirchenuhr schlug elf Mal. Ich zählte jeden Glockenschlag.
„Lust was spazieren zu gehen?“
Ich nickte und sprang von der Mauer. Sie drehte sich langsam zu mir um. Es war so hoch, dass wir auf einer Augenhöhe waren.
„Ist was?“, sagte ich.
„Nein.“
Sie stützte sich mit beiden Händen auf und hüpfte hinab. Josephine schien den Weg zu meiner Wohnung zu kennen. Sie ging voraus und ich immer einen halben Schritt hinter ihr. Ich erzählte ihr davon, dass ich nicht gedacht hätte, sie wiederzusehen und sie lachte.
„Es gibt ein immer zweites Mal. Immer die Gelegenheit etwas zu wiederholen. Glaub mir.“
Der Abstieg ging schnell. Nach nicht einmal zehn Minuten standen wir bereits vor der Tür meines Hauses. Ich war in solchen Situationen noch nie geschickt, aber wollte auf keinen Fall den Abend hier und jetzt beenden. Da musste mehr sein, dachte ich und fragte sie, ob sie mitkommen wollte, um noch ein wenig zu reden.
„Ich hol mal eben was zu trinken. Kannst dich ja solange umsehen.“
Wir standen in meinem Zimmer. Ohne Worte war sie mir gefolgt, hatte ihre Sommerjacke auf mein Bett geworfen. Sie ging zu meinen Fenstern und öffnete das linke. Von da aus konnte man genau auf das erleuchtete Schloss sehen. Ich stand immer noch in der Tür.
„In einer Minute ist es zwölf. Dann werden die Scheinwerfer ausgehen. Ist immer ein gespenstischer Augenblick.“
„Ich bin gespannt.“
Sie drehte sich wieder um und ich erinnerte mich daran, dass ich etwas zu trinken holen wollte, ging in die kleine Küche und wühlte im Kühlschrank. Nach kurzem Zögern entschied ich mich für zwei gekühlte Licher. Eigentlich gibt es doch nichts romantischeres als einen Abend mit Bier und einem schönen Mädchen.
„Ja, war echt komisch, als das Licht ganz plötzlich ausging, als wäre das Schloss plötzlich verschwunden“, sagte sie, als ich wieder zurück kam. Sie nahm ihre Flasche entgegen und wir stießen an. Das kalte Getränk war köstlich und erfrischend.
„Ich liebe den Ausblick. Manchmal sitze ich hier einfach am Fenster und beobachte die vorbeigehenden Menschen.“
„Du bist echt zu beneiden“, sagte sie grinsend.
„Schmeckt das Bier?“
„Sicher.“
Ich setzte mich auf das Fensterbrett und sah sie an, wie sie inmitten meines Zimmers stand. So verloren. Ich wusste weder, aus welchem Stadtteil sie kam, noch wer sie eigentlich war. Josephine kam auf mich zu. Wir stießen wieder unsere Bierflaschen gegeneinander.
„Ein schöner Abend.“
„Ja, so schön wie lange keiner mehr“, sagte ich unsicher und wich ihr aus.
Aus den vier Boxen in meinem Zimmer kam leise Musik. Unten hörte ich ein Auto vorbeifahren.
Wir sahen uns in die Augen. Sie war verdammt schön. Dann ein kurzer Moment, der langsam verstrich. Und ich küsste sie. Josephine schmeckte süß und nach Bier. Ich spürte ihren Atem auf meiner Wange. Meine Hand fühlte über ihren Nacken, ihre Haare kitzelten über meine Nase, während ich auf ihre geschlossenen Augen starrte und meine ebenfalls schloss.
Am nächsten Morgen erwachte ich wieder durch die Tauben. Eine saß für Sekunden auf dem Fensterbrett und sah mit ihren schwarzen Punktaugen in meine Richtung. Dann flatterte sie weg. Josephine lag nicht mehr neben mir. Ich reckte mich und rief ihren Namen. Keine Antwort. Nachdem ich das Fenster geschlossen hatte, zog ich mich hastig an. Ihre Jacke lag nicht mehr auf dem Boden. Wieder rief ich ihren Namen. Wie als Antwort hörte ich die Haustür zuschlagen. Ohne mir Schuhe anzuziehen eilte ich nach unten und machte die Tür auf. Sie stand auf der Treppenstufe, auf der ich sie genau vor einem Tag das erste Mal gesehen hatte.
„Gehst du?“
„Ja.“
„Danke für den Traum“, brachte ich nur heraus.
„Du solltest das vielleicht auch mal versuchen.“
„Was versuchen?“
„Zu gehen, wenn es dafür an der Zeit ist.“
Sie zwinkerte mir noch einmal zu, drehte sich um und lief davon. Ich weiß nicht, aber hin und wieder habe ich das Gefühl, dass ich das einzige lebende Wesen auf der Erde bin und in einer Apparatur stecke und mir die ganze Welt mitsamt den Menschen erschaffen habe, vielleicht aus Langeweile oder weil ich einsam war. Ich konnte in diesem Moment nicht anders und wollte sie nicht gehen lassen, lief die Treppe hoch, bog um die Ecke. Aber sie war nicht mehr da. Vielleicht hat es sie nie gegeben.
Marburg, 29.6.2006