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Kaffee und Kuchen

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12.10.2008
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Kaffee und Kuchen

Frau Schmitt, immer die erste meiner Stammkunden, betrat das kleine Cafe im Altenheim. Nur wenn sie als erste dort auf ihrem Lieblingsplatz saß, konnte sie sicherstellen nichts zu verpassen. Sie genoss den Ausblick auf den Rhein, durch den sie sich um ein paar Jahre jünger fühlte. Sie bekam, wie jedes Mal, einen Cappuccino mit viel Milch und ein Stück Kuchen. Am liebsten mochte sie Sahnetorte. Dass ich brasilianischen Kaffee servierte, schmeckte sie direkt heraus. Sie nippte am Milchschaum und als sie die Tasse sachte auf dem Tisch absetzte, sagte Frau Schmitt: „Sie werden noch mal die weite Welt sehen.“ Wenn ich mich noch für einen Augenblick zu ihr setzte, fügte sie meist hinzu: „Mir hat das Rheinland immer genügt. Hier ist es 2°C wärmer als anderswo in Deutschland, es gibt guten Wein und das Wetter stimmt auch, wenn man vom heißen Sommer und dem kalt-nassen Winter mal absieht.“

Mir gegenüber hing ein Bild an der Wand, gefüllt von Krokussen und Osterglocken, die langsam die Schneeglöckchen verdrängten. Frau Schmitt malte dieses Kunstwerk einst. Auch diesmal brachte sie ein selbstgemaltes Bild mit, von denen schon duzende im Besitz des Heims befanden und wechselnd nach den Jahreszeiten die eisweißen Wände des Flurs schmückten. Dieses Mal zierte ein Eisvogel die Leinwand. Seine Saison käme frühestens im Herbst. Die Geschäftigkeit, die pünktlich zum Frühlingsbeginn anfing, würde enden und im Heim würden Ruhe und der Tod einkehren.

Mit dem Tod nahm auch Frau Schmitt das Thema wieder auf. Das gehörte zu ihrem Sonntagnachmittagsprogramm. Jahrzehnte zuvor lernte sie ihren mittlerweile verstorbenen Mann kennen. In einem Cafe wie diesem muss es gewesen sein, ebenfalls mit exquisiten Rheinblick. Sie beschrieb ihn als einen freundlichen, großen Mann mit mittelblonden Haaren. Beide wuchsen im selben Dorf auf, hatten sich vorher jedoch nie bewusst wahrgenommen.

Frau Schmitt entwickelte sich damals zu einer fleißigen und pflichtbewussten Dame, die nach einer anstrengenden Arbeitswoche sonntags mit ihrer Großmutter, auf einen Kaffee, zum Rhein spazierte. Dieses Ritual und das Wohl ihrer Großmutter lag Frau Schmitt sehr am Herzen. Auf dem Weg zum Cafe rempelte sie ein junger Mann an, der einen verwirrten Eindruck machte. Frau Schmitt verlangte eine Entschuldigung, die sie auch bekam. Der Mann verlor in dieser hektischen Situation sein seidenes Taschentuch, als er errötet davon eilte reichte die Zeit nicht ihn noch aufzuhalten. Frau Schmitt schien sehr angetan von der flüchtigen Begegnung und dem jungen Herren. Sie hob das Taschentuch auf, auch gegen den Willen ihrer Großmutter, die sie daran erinnerte, dass es sich nicht gehöre Dinge vom Boden aufzuheben.

Im Cafe angekommen, sahen sie den jungen Mann wieder. Er arbeitet dort, lächelte beiden freundlich zu. Er hatte schon länger ein Auge auf Frau Schmitt geworfen.

 

Hallo Tarina,
willkommen auf KG.de!
Ich vermute mal, dass du nicht nur ein junges KG-Mitglied bist, sondern auch eine junge Schreiberin.
Zu deiner Geschichte möchte ich mich inhaltlich noch nicht äußern, sondern dir einen stilistischen Hinweis geben.
Auffallend ist an deiner Schreibweise, dass du überwiegend wenig aussagende Verben und Hilfsverben benutzt, z.B.:
tat, war, war gewesen, wurde, würde, ...

Das schwächt die Bilder, die du vermitteln willst.

Mein Vorschlag: Kopiere dir den Text und markiere alle o.g. Wörter fett. Danach solltest du die Sätze durch aussagekräftige Verben anreichern.

Ein paar Fehlerchen habe ich auch noch gefunden:
„Sie bekam (Komma) wie jedes mal (Komma /jedes Mal) einen Cappuccino … „

„Dass es brasilianischer Kaffee war (Komma) schmeckte sie direkt heraus.“

„Wenn ich mich zu ihr setzte (Komma) fügte sie meist dazu (hinzu) :“

„…die Sonntags (sonntags) mit ihrer Großmutter …“

„Der Mann hatte, in dieser hektischen Situation, (beide Kommata kannst du hier weglassen, es ist ja nur eine Zeitbestimmung) sein seidenes Taschentuch verloren…“

„Im Cafe angekommen (Komma) sahen sie den jungen Mann wieder.“

Gruß
kathso

 
Zuletzt bearbeitet:

So hier kommt die überarbeitet Version. Die Tipps waren sehr hilfreich :)

 

Die Geschäftigkeit, die pünktlich zum Frühlingsbeginn anfing, würde enden und im Heim würden Ruhe und der Tod einkehren.

Mit den zwei "würde" hab ich noch so mein Problem. Und was gibts inhaltlich zu der Kurzgeschichte zu sagen?

 

Salü Tarina,

Dein Titel hiess: 'Kaffee ung Kuchen' - ich hab Dir eben den Tippfehler korrigiert.

Deinen neuen Text kannst Du bitte selber oben im Überschreibmodus einstellen: Unter dem Originaltext den 'Bearbeitenknopf' drücken, den alten Text löschen, den neuen reinkopieren.

Lieben Gruss,
Gisanne

 

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