Was ist neu

Karnevalsumtrunk

SAN

Mitglied
Beitritt
03.06.2004
Beiträge
246
Zuletzt bearbeitet:

Karnevalsumtrunk

16:09 Uhr: Anlässlich des alljährlichen Karnevalsumtrunks lädt Hausfrau Anna R. während des Kaffeklatsches mit ihren Freundinnen Ulla A. und Verena F. die gesamte Nachbarschaft zu einem geselligen Beisammensein am selben Abend ein.

16.10 Uhr: Die Nachricht des abendlichen Karnevalsumtrunks macht sehr schnell die Runde. Nahezu reflexartig ordert Berufsalkoholiker Werner F. ein Faß Bier für ihn und seine „Männer“ am örtlichen Getränkefachhandel.

16.12 Uhr: Schüler Friedrich M., der sich selbst im entfernsten Kreise zur Nachbarschaft der Hausfrau Anna R. zählen darf, gibt die Einladung an einige seiner besten und trinkfestesten Freunde weiter.

16.29 Uhr: Der nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommende Wolfgang R., Ehemann von Anna R., droht eines Herzinfarktes zu sterben als er von der ausgesprochenen Einladung seitens seiner Frau hört. Nur dem beherzten Eingreifen von Ulla A. hat Wolfgang R. sein Leben zu verdanken, da sie den Bewusstlosen unbewusst durch eine brutale Herzmassage am Leben hielt.

17.45 Uhr: Obwohl die Einladung eigentlich für 20.00 Uhr ausgesprochen war, treffen die ersten Gäste ein. Berufsalkoholiker Werner F. trifft mit seinen Saufkumpanen und einem leeren Kasten Bier ein und verlangt umgehend Nachschub. Wolf- gang R. fasst sich an den Kopf, entscheidet sich aber beim Anblick von Ulla A. kein zweites Mal einen Herzinfarkt zu simulieren.

18.17 Uhr: Werner F. wird von einem Krankenwagen abgeholt, nachdem er die Wette gewonnen hatte, als erster fünfzehn Flaschen Bier auf „Ex“ aufzutrinken. Die
Kotze wegwischende Hausfrau Anne R. fängt sich einen bitterbösen Blick von ihrem Ehemann ein, der das wertvolle Porzellan versucht im Keller zu verstecken aus Angst, es zu Bruch gehen zu sehen, da Werner F.’s Saufkumpanen angefangen haben zu randalieren.

19.55 Uhr: Fünf Minuten vor dem offiziellen Beginn des Karnevalsumtrunks ist die Nachbarschaft vollzählig vorhanden. Viele sind – ohne Aufforderung – sogar verkleidet erschienen und sorgen mit ihren außergewöhnlichen Kostümen für einige Lacher. Schüler Friedrich M., als Guido Westerwelle verkleidet, schlägt über das Ziel hinaus und muss das Anwesen nach Aufforderung der Gastgeberin verlassen, da „Homosexuelle“ in ihrem Haus nicht willkommen seien. Mit diesem Vorurteil steht Anna R. nicht alleine da und wird laut gröhlend von den Saufkumpanen des Alkoholikers Werner F. unterstützt. Priester S., der aufgrund der vielleicht etwas harten Entscheidung der resoluten Gastgeberin einige moralische Aspekte aufführt, wird mit dem Kopf zuerst in der Erdbeerbowle versenkt. Nach sechs Klaren hat Anna R. den Vorfall wieder vergessen.

20.03 Uhr: Vollkommen unmotiviert entschließen sich Friedrich M. und sechs seiner Freunde die von Silvester übriggebliebende Rakete „Starlight“ im Vorgarten der Familie R. zu zünden. Wenige Sekunden später fängt das Holzhaus Feuer, da sich die Rakete im Schornstein verfangen und Funken sprühend ihre Tätigkeit beendet hatte.

20.05 Uhr: Der Dienst habende Wachmann der städtischen Feuerwehr konnte den eingehenden Notruf aus der Winkelsgasse nicht beantworten, da er beim Fernseh gucken eingeschlafen ist.

20.07 Uhr: Unter dem Gebrülle „Feurio! Feurio!’’ findet der gesellige Umtrunk ein schnelles Ende. Verängstigt laufen die Menschen auf die Straße. Wolfgang R. teilt seiner Frau seine feste Absicht mit, am nächsten Tag die Scheidung einzu- reichen. Am Horizont glauben einige Trinkfeste, die Gestalt des Alkoholikers Werner F. wahr zu nehmen, der wohl nach erfolgreichem Magenauspumpen wieder zum Saufgelage stoßen will.

20.09 Uhr: Mit einem riesigen Lärm stürzt das Haus der Familie R. ein. Durch die Straßen irren Menschen, wie du und ich, die den Vorsatz gefasst hatten, den Höhepunkt der Karnevalszeit mit einem leckeren Umtrunk zu begrüßen.

 

Moin SAN,

Das ist jetzt der zweite Text von dir, der stilistisch recht dicht an die Radiocomedy "Neues aus Stenkelfeld" angelehnt ist (gewollt oder ungewollt). Sowas ist meines Wissens nach kein Verbrechen, da diese Art Texte zu schreiben sicherlich nicht patentiert ist, allerdings führt es zwangsläufig dazu, daß ich unbewußt verglichen habe.
Und, so leid es mir tut, diesen Vergleich kannst du an keiner Stelle halten. Ein paar witzige Formulierungen sind natürlich drin - aber da haben die Stenkelfelder meiner Meinung nach ebenfalls Pate gestanden.

Ausdrücklich kein Plagiatsvorwurf von mir, aber du bist stilistisch schon ziemlich nah dran. Eigene Versionen anderer Serienformate zu verfassen ist zwar ganz nett für Zwischendurch (ich selbst hab das auch mal mit den "Hundert Meisterwerken" aus der gleichen Reihe gemacht - allerdings nicht veröffentlicht, da ich gemerkt habe, daß ich den Vergleich nicht halten konnte), aber auf Dauer sicherlich fad.

Nahezu reflexweise ordert Berufsalkoholiker Werner F.
reflexartig
Der nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommende Wolfgang R., Ehefrau von Anna R.
Einmal laut lesen... ;)

 

Hallo SAN!

Erstmal das:

SAN schrieb:
lädt

SAN schrieb:
Horiozont
Horizont

und n paar Bindestriche zu viel...

Nun zum Eigentlichen: Ich fand leider sehr wenige Stellen deiner Geschichte wirklich lustig. Das zieht sich alles ein bisschen, und aus dem Thema Karneval hätte man gerade was Kostüme z.B. angeht, mehr machen können. Der Westerwelle-Witz zieht bei mir irgendwie nicht. Und wie soll man sich als Westerwelle verkleiden? Ja gut, Maske, aber...
Du hättest dir vielleicht irgendwelche lustigen Kostüme ausdenken können, sodass ein (Playboy)Häschen einen Jäger trifft oder so...Das Ganze dann Ausschmücken.

Diese Uhrzeit-Geschichte find ich auch nicht so prickelnd. Als durchgehende Geschichte hätte mir dein Text besser gefallen.
Die Geschichte ist halt meines Erachtens wenig originell umgesetzt; alle saufen und nachher endet das Ganze im Chaos. Kannst dir ja noch Feinheiten und Details, vorallem am Anfang, ausdenken.

20.03 Uhr: Vollkommen unmotiviert entschließen sich Friedrich M. und sechs seiner Freunde die von Silvester übriggebliebende Rakete „Starlight“ im Vorgarten der Familie R. zu zünden. Wenige Sekunden später fängt das Holzhaus Feuer, da sich die Rakete im Schornstein verfangen und Funken sprühend ihre Tätigkeit beendet hatte.
Vorschlag: "Vollkommen unmotiviert entschließen sich Friedrich M. und sechs seiner Freunde die von Silvester übriggebliebende Rakete „Starlight“ zu zünden. Wenige Sekunden später fängt das Holzhaus Feuer, da sich die Rakete an der Stehlampe verfangen hat."
Ist jetzt nicht ausgereift, kannst ja evtl noch ausarbeiten. Ich meine halt, dass die die Rakete im Haus starten, irgendwie deutlich machen. Ohne dass der Leser das vorher weiß. Verständlich? Ich hoffe...

Nu denn, hoffe du bist mir nicht böse.

Schönen Gruß. Kaktus.

 

Hi gnoebel, hi Kaktus!
Danke für Eure Kritiken.
Als Fan von Stenkelfeld bin ich sicherlich stark beeinflusst von der Radiocomedy. Schade, dass ich das Niveau nicht halten kann...
Die bemängelten Fehler von gnoebel habe ich behoben.

Ich meine halt, dass die die Rakete im Haus starten, irgendwie deutlich machen. Ohne dass der Leser das vorher weiß. Verständlich? Ich hoffe...
Die Idee, dass die Bengel die Rakete im Haus zünden, hatte ich auch, hielt sie aber für zu unrealistisch und habe sie nach draußen verlagert, weil sie zu dicht am Haus entzündet auch für Gefahr sorgen kann.

Gruß. SAN

 

Hallo SAN!

Ich muss mich leider meinen Vorgängern anschließen.
Die Geschichte ähnelt deiner "Der Staat"-Story sehr. Einige Sätze sind schwer zu lesen (siehe Vorschlag bei Kaktus). Die immer katastrophaleren Zustände, wirken absurd und irgendwie gar nicht lustig. :(

Vielleicht würde die Geschichte, in gekürzter Fassung und mit Dialogen, einen besseren Eindruck machen.

Gruss

 

SAN schrieb:
Die bemängelten Fehler von gnoebel habe ich behoben.
Ach, meine sind dir nicht fehlerhaft genug :D

Und dabei war ich so stolz, sie entdeckt zu haben ;)

Siehe unter "Erstmal das:" meines ersten Kommentars

Schönen Gruß. Kaktus.

 

Wie du siehst, habe ich auch die Fehler bearbeitet (ich wusste doch, dass ich was vergessen hatte...)
Zu flashbak: noch kürzer? Sorry, aber ich glaube dann kann ich überhaupt keinen Witz mehr aufbauen. Ist eine meiner kürzesten Geschichten (außer der Kommissar-Springer-Serie).

 

Na gut. Dann aber mit mehr Dialogen. Das wird der Suppe das Salz verleihen.
Aber nicht, dass ich die dann auslöffeln muss...

Gruss

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom