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Katzenliebe
Katzenliebe 01.11.01
Wir waren auf Tournee.Täglich zwei Vorstellungen, abends meißtens Fete auf irgenteinem Hotelzimmer, oder in der Hotelbar.In diesem Hotel in Stuttgart, welches zwar unseren 4 Businesssterne verwöhnten Ansprüchen nicht genügte was die Ausstattung der Zimmer anbelangte, aber durch die Freundlichkeit des Personals mehr als wettgemacht wurde, wohnten wir zwei Wochen, und hatten eine Menge Spaß.
Eine der baulichen Eigenheiten dieses Hotels war es, daß man die Zimmertür von beiden Seiten öffnen konnte, wenn man vergaß nach dem Eintreten abzuschließen.
Wir hatten einen schönen Abend gehabt. Ich hatte etwa zwei Stunden lang Gitarre gespielt und gesungen, und wollte nun den Abend gemütlich im Bett bei einem Buch ausklingen lassen.
Etwa fünf unserer Tänzerinnen,und sogar die hübschesten saßen die ganze Zeit wimpernklimpernd vor mir, was ich aber mehr für scherzhafte Flirterei als für bare Münze nahm.
So lag ich nun also in meinem Bett, nur noch mit Slip bekleidet, und kaute „Die Säulen der Erde“ lesend an einem „Tourschwamm“einem Sandwich, welches ich mir noch vorsorglich im Catering zu diesem Zwecke zubereitet hatte.
Plötzlich klopfte es an der Türe. Ich fragte wer denn da sei, bekam aber als Antwort nur leichtes Nagelkratzen zu hören.
Neugierig geworden schloß ich auf, und öffnete die Tür einen Spalt weit, um sehen zu können, wer mich da noch zu so später Stunde störte, sich aber nicht zuerkennen gab.
Im Dunkel des Hotelflures stand „Azrael“ die Tänzerin der Katzenrolle.
Sie sprach kein Wort Deutsch, und hielt nur mein Kapodaster in die Höhe, welches ich wohl liegengelassen haben mußte.
Noch ehe ich irgendwas sagen konnte, hatte sie die Türe etwas weiter geöffnet, sich an mir vorbei ins Zimmer gedrückt, und hinter sich die Türe wieder ins Schloß gestupst.
Da stand sie nun, schwieg, und sah mich mit leicht amüsierter Mine an, wie ich so in Unterhose vor ihr stand.
Genauso wortlos drückte sie sich an mich und begann mich zu küssen.
Ich war wenn ich mich recht entsinne viel zu baff, um mich irgentwie peinlich berührt zu fühlen ob meines freizügigen Outfits, und begann sie ebenso enthustiastisch abzuknutschen wie sie mich.
Sie trug ein knielanges schwarzes Schlauchleid aus weicher Baumwolle, und, wie ich schnell feststellte, nichts darunter.
Gerade waren wir aufs Bett gesunken, und ich hatte sie aus ihrer Pelle befreit, um meinen Kopf in ihrem Schoß zu vergraben...da flog die Türe auf, und ein wutschnaubender Ole, der Darsteller des bösen Zauberers stand mitten im Zimmer und starrte uns haßerfüllt an.
Ich setzte mich auf, versuchte soweit es unter diesen Umständen eben ging halbwegs würdevoll auszusehen, und empahl ihm, in seinem eigenen Interesse mein Zimmer so schnell wie möglich zu verlassen.
Die Türe knallte weithin vernehmlich, und wir beide sahen uns erstmal nur lange an.
Dann pellte sie sich wieder in ihr Kleid, sagte auf Ihrer Sprache etwas zu mir, was ich nicht verstand, ich vermute es sollte etwas bedauerndes, oder aufmunterndes sein, (zumindest hörte es sich so an), und entschwand so graziös und leise wie Sie gekommen war.
Ich gestehe gerne ein, daß an Schlaf noch lange nicht zu denken war, und mich die tollsten „Was wäre wenn“- Phantasieen plagten.....
Das die beiden etwas miteinander hatten, war mir bis dahin verborgen geblieben, und ich ließ Ole am nächten Morgen beim Frühstück wissen, daß ich von nichts eine Ahnung gehabt hätte, ihm aber den Schädel einschlagen würde wenn er noch einmal auf diese Art und Weise mein Zimmer beträte. Ich versicherte Ihm noch ich würde meinerseits keine Weiteren Schritte auf sie zu machen, aber ich machte ihm ebenfalls verständlich, daß ich im Falle nächtlichen klopfens zumindest zum Nachsehen öffnen würde. Für alles weitere übernäme ich dann keine weitere Garantie......
In der nächsten Nacht kratzte es leise an meiner Tür.
Was soll ich sagen ???
Nicht etwa daß ich darauf gewartet hätte....
Aber....
Wer kann schon eine Katze bei dunkler Nacht so alleine da draußen vor der Türe lassen ???