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Kinder des Windes

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07.05.2006
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Kinder des Windes

Der dunkle Nachthimmel spannte sich wie ein Netz, gespickt mit funkelnden Steinchen, über den finsteren Wald. Das Licht des großen Vollmondes spiegelte sich im schwarzen Wasser des leise plätschernden Baches.

Das Aufplatschen eines Kieselsteines unterbrach die Stille für einen Moment. Das Spiegelbild des Mondes verschwamm und das verzerrte Bild eines kleinen Mädchens schob sich vor das des Mondes. Platscht – eine Träne ließ das Wasser erneut erzittern. Das Gesicht an der Wasseroberfläche verschwand wieder.

Das Mädchen ging schweigend zu einem Baum und legte sich zu dessen Wurzeln wieder.

Sie zog die Knie an den Körper, um sich zu wärmen. Der Wind fegte mit einer eisigen Kälte an ihren Händen vorbei und das Rascheln einiger Blätter war zu hören. Sie mochte den Wind wenn er so zu ihr redete. Der Wald war ihr zu Hause und drohte sie dennoch jede Nacht umzubringen. Sie war den bittersüßen Stimmen des Windes in die fremde Welt gefolgt.

Der Wind streichelte ihr sanft übers Gesicht und ließ die Tränen erstarren. Sie hob den Blick und ein Windhauch strich ihr die zerzausten Haare aus dem Gesicht. Sehnsüchtig schaute sie zu den Sternen auf. „Jeder dieser Sterne ist eine verstorbene Seele, die nun über dich wacht“, flüsterten ihr die Windesstimmen jede Nacht ins Ohr.
Ein kalter Schauer durchfuhr ihren zarten, mageren Körper und ließ sie erzittern. Sein wie der Wind, die Sterne berühren, frei sein. Ihre letzten Gedanken bevor sie zum letzten Mal in den Himmel schaute und die Augen für immer schloss. Schlaf gut, wir sehen uns bald wieder, mein Kind flüsterte der Wind ein letztes Mal und verhüllte das Mädchen mit dunklen Blättern.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rhianna,
eine Geschichte ist das wirklich nicht. Such mal nach "Gothic Forum" bei Google und poste ihn dann in den ersten zwanzig Links irgendwo - da werden Texte dieser Form begeisterten Zuspruch finden. Romantisch, traurig, melancholisch und so allgemein gehalten, dass jeder Philosoph mit zu viel Zeit sich hineininterpretieren kann!
Aber hier sind wir auf kurzgeschichten.de, und deshalb wollen wir auch eigentlich keine Schablonen-Texte lesen. Ich möchte nicht mich selber in irgendwelche wilden Kulissen hineinfantasieren, dann gehe ich Rollenspiel spielen. Ich lese, um die Welt eine Zeit lang durch die Augen eines anderen Menschen zu sehen, auch, wenn es nur der Teil der Welt ist, die mir der Autor - du also - vorgibt. Hier passiert das nicht, ich kriege keine andere Perspektive mit, sondern kann mir das Ganze aus der Vogelperspektive ansehen. Ich identifiziere mich nicht, und das macht den Text beliebig, austauschbar, belanglos. Wie gesagt, es mag Leute geben, die wollen so was lesen - hier wirst du wenige davon finden.

Überleg dir, ob du nicht doch eine richtige Geschichte aus dem Text machen willst. Illu hat dir dazu ja schon einige Vorschläge gemacht.

gruß
vita
:bounce:

 

hallo Rhianna

die beiden Kritiken klingen jetzt ganz schön niederschmetternd - aber lass dir davon nicht den Spaß am Schreiben rauben! Ich habe in deinem Profil gelesen, dass du erst 15 jahre bist. Das Alter entscheidet zwar nicht unbedingt immer über die Qualität vom Geschriebenen, aber es kann einem trotzdem so manchen Aufschluss vermitteln. In deinem Fall würde ich sagen, dass sich deine schriftstellerische Leistung erst noch voll entwickeln muss.
ich teile zwar die Kritikpunkte mit vita und illu, aber ich lese aus deinem Text trotzdem Talent heraus. Es ist nur nicht in die rechte Form gebracht. :shy: Also noch einmal: nicht entmutigen lassen.
Nützlich für dich könnten auch de Anfängertipps hier im Forum sein. Lies sie einfach mal durch und überlege, in wie weit du die wichtigen Kriterien für eine Geschichte berücksichtigt hast. Vielleicht wird dir dann einiges klarer...

grüßlichst
weltenläufer

 

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