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Kleine Carrie komm..

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21.02.2002
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Kleine Carrie komm..

"Kleine Carrie, kleine Carrie, komm her mein Engel", lockte das Biest und das kleine Mädchen sah sich ängstlich um. Ihr kluger Instinkt trieb sie immer schneller voran durch die dunkle Gasse, doch trotzdem spürte sie die hinkende Verfolgerin in ihrem Nacken. Carries Beine waren kurz und die Lackschühchen, die sie trug, taten ihr an den Zehen weh. Die Alte humpelte immer schneller, kam stetig näher, als sei sie blutjung und riesengroß.
"Kleine Carrie", krächzte sie wieder und streckte die knochigen Finger aus. Weiße Haut spannte über den Fingerknöcheln, als hätte die Arthritis ihre Glieder in Äste verwandelt, die bald zu brechen drohten.

Carrie sah immer wieder hastig nach hinten und verlor mehr und mehr das Gefühl für die Straße. Das grobe Pflaster wirkte auf sie bei jedem weiteren wackligen Schritt, als würde sie über Schädel aus Eis balancieren.
"Kleine Carrie", raunte dieses Biest abermals und in dem Moment, als Carrie die Alte durch die eigenen duftenden schwarzen Haare hindurch im Augenwinkel ansah, spürte sie, wie ihr rechter Fuß beim nächsten Schritt auf einen Widerstand traf. Plötzlich schmerzten Carries Zehen, sodass die kleinen Augen sich weiteten und sie aufschreien wollte, doch kein Ton kam aus ihrer Kehle.
Als würde ihr jemand mit einem Gummihammer auf die knöcherne Scheibe des Knies schlagen, klappte ihr Bein zusammen wie eine Ziehharmonika, Carrie fiel, eh sie sich versah, auf das Pflaster und winzige Steine bohrten sich in die Haut ihrer winzigen Hände. Nun kauerte sie, hastig um Luft ringend, am Boden. Um aufzustehen, beugte sie sich nach vorn, doch das bisschen Kraft reichte nicht mehr und so sackte sie wieder zusammen.
Tränen liefen über Carries Gesicht, verschleierten ihre Sicht und die Verzweiflung raubte ihr den Atem. Sie wimmerte und spürte, wie sich Panik in ihre Eingeweide fraß. Ihr Hals schmerzte, weil sie doch so tapfer das eigene Kreischen unterdrückte musste, bis sie laut ausatmete und ein Druck von ihrer Brust wich. Dann spürte die Kleine den Atem ihrer Verfolgerin. Ungestüm versuchte sie noch einmal sich aufzurichten, doch dieser Gestank zwang sie nieder und brachte sie zum Würgen. Laut heulte Carrie auf, nachdem sie heftig gehustet hatte. Nun resignierte sie und blieb hilflos und stöhnend sitzen, während die Schritte hinter ihr verstummten. Die Pupillen der Kleinen schreckten nach links und rechts, starrten aus weit geöffneten Augen, verletzlich und gläsern. Lange Nägel tauchten auf beiden Seiten von Carries hübschen Köpfchens auf, dann die unförmigen Fingerglieder, dann die weißliche Haut eines völlig verrunzelten Handrückens.
"Kleine Carrie", flüsterte diese Bestie dicht neben Carries roten fast erfrorenen Ohren und als Carrie wieder einatmen musste, roch sie Tod und Verwesung und verlor sich in diesem endlosen Verderben. Carrie schluckte hastig und hustete, um nicht noch einmal den Geschmack des Erbrechens zu spüren. Geräuschvoll sog sie die Luft ein und hielt sie an.
Die schmutzigen langen Fingernägel bohrten sich zwischen Augen und Schläfen in die Kinderhaut.
"Kleine Carrie", kreischte die Alte und als die Fingernägel in Richtung der rosigen feuchten Wangen wanderten, hinterließen sie rote Striemen rechts und links auf Carries rundem Gesicht.
In dem Augeblick, da dieses Aas mit den Händen Carries Haare zurückzog und unaufhörlich ihren Namen säuselte, spürte Carrie ein Ziepen, das sich anfühlte wie wenn man mit einem zu feinen Kamm durch ihr nasses Haar riss.
Als die Jägerin dann mit einer der groben Hände den ganzen Schopf des Mädchens umfasste, wimmerte die Kleine erneut auf, unfähig sich zu bewegen, widerstandslos verharrend und so angsterfüllt und verzweifelt, dass sie ihrem zarten Leben ein jähes Ende herbeiwünschte.
Bevor Carrie spüren konnte, dass das Zerren an ihrer Kopfhaut nachließ, hörte sie ein Geräusch, welches ihr bis ins Mark kroch. Als würde irgendjemand hinter ihr ganz langsam ein Stück Papier zerreißen, klang es, als das riesige Messer durch Carries lange Haare fuhr.
Carrie presste die Zähne aufeinander, um den Ekel zu widerstehen, der ihr vom Nacken in jede Pore kroch. Wieder wurde der Gestank unerträglich und wieder musste Carrie würgen. Dann hörte sie ein Schmatzen. Es jagte ihr eine Gänsehaut über den kahlen Nacken und über jede Pore ihrer Haut.

Carrie wollte doch so lange schon weg von diesem Ort und ganz auf einmal hinderte niemand mehr daran. Sie tat vorsichtig einen Schritt nach dem anderen und erwartete bei jedem ihrer hastigen Atemzüge, dass sie brutal zurückgezerrt und dass diese Bestie ihr weh tun würde. Fast zögerlich, schritt um Schritt, lief sie und drehte sich um. Dann sah sie die Alte.

Es schien, als ging dieses Wesen im Dunkel der Nacht unter, als war es eins mit der Finsternis dieser kalten, feuchten Straße. Carrie sah, dass die Alte barfuss war und wie ihre Finger und Hände, waren auch die Füße und Zehen der Bestie völlig entstellt, verkrüppelt und wie die glitschige Haut eines Aals mutete das weiß-blaue Gewebe an, was dort über riesigen Knöcheln spannte. Narben und Risse klafften hier wie Krater und diese Landschaft zog sich hin bis zum staubigen Saum ihres schwarzen Rockes, der vor Dreck verkrustet und starr war und die alten von Krampfadern zerfressenen Schenkeln verdeckte. Doch Carrie sah nicht mehr als den Saum des Rockes. Darüber wucherte nur langes schwarzes Haar, nur langes schwarzes... Als die Alte sich bewegte, wie eine Marionette, hin und her wackelte, schien weiße Haut durch die stumpfen Strähnen, die dicht an dem Kopf herunterhingen, hindurch. Auf Brusthöhe hielt die Alte Carries Zopf in der Hand und die Kleine griff, wie als würde sie sich vergewissern wollen, in das Nichts hinter ihrem Nacken. Stumm heulte sie wieder los.

Die Alte hatte in der anderen Hand eine der schwarzen verfilzten Strähnen, die sie dem hübschen Mädchen einfach abgesäbelt hatte. Sie schmatzte und Carrie sah weiter nach oben direkt in das Gesicht, oder in das, was dort auch immer sein sollte. Das Kind hatte Angst doch sie musste dieses Biest betrachten, das ihr das angetan hatte. Ihr kluger Instinkt versagte. Ihr Blick wanderte also nach oben.
Die Haare teilten sich über einer schiefen, dünnen Nase in zwei breite schwarze Meere. Unter den Nüstern, teils von den Loden verdeckt, ein dünner Mund der sich unablässig öffnete und schloss. Weit auseinander stehende gelbe Zähne, die aus fast schwarz-grauem Fleisch standen, tauchten auf und die Alte schmatzte und schluckte, schmatzte und schluckte. Wie mechanisch, führte die krüppelige Hand Strähne um Strähne zu dem stinkenden Schlund.
Carrie war vor Entsetzen zu keiner Bewegung mehr fähig. Bald verschwamm dieses grausige Bild vor ihren Augen und die Kleine wusste nicht: Verlor sie Verstand, Bewusstsein oder gar Beides!?

Carrie blinzelt. Sie starrt an die Wand und wagt sich nicht zu rühren. Ihr Wecker piept schrill und droht lauter und lauter zu werden, doch endlich kann Carrie sich aus ihrer Starre lösen. Carries runzlige Hand wird schemenhaft von Dunkelheit verhüllt und sie schlägt auf den Wecker. Er verstummt sofort, doch Carrie verzieht trotzdem leidvoll ihr fahles Gesicht. Die Bewegung auf den Wecker zu schmerzt, die Kraftanstrengung des Drückens noch viel mehr. Carrie versucht sich aufzurichten. Sie schiebt ihre Decke beiseite und knipst mit verzerrtem Gesicht den Kippschalter der Nachttischlampe um, die ihr Schlafzimmer auf einen Schlag erhellt. Carrie fühlt sich wie gelähmt doch hat tatsächlich ihr vertrauter Wecker sie so stark erschreckt? Sie weiß es nicht genau und blinzelt um ihre alten Augen endlich an das grelle Licht zu gewöhnen. Vorsichtig tatstet sie nach der großen Brille und bekommt sie bald zu greifen, nach dem dritten oder vierten Versuch. Das Aufstehen dauert eine Weile, doch dann dreht Carrie sich zu ihrem Bett um, richtet die Decke gerade und blickt auf das Kopfkissen. Weiße Haare schimmern auf dem groben Stoff. Die alte Dame schnauft resigniert. Die Zeit darf nicht so schnell vergehen, bettelt sie oftmals und wünscht sich eine Chance die Zeit nur um ein Weilchen zurückdrehen zu können. Doch diese grausame Welt um sie herum dreht sich beständig weiter und so wird Carrie Tag um Tag und immer öfter auch in der Nacht von ihrem Alter eingeholt.

 

Hallo,

Ihr kluger Instinkt trieb sie immer schneller voran durch diese dunkle Gasse doch trotzdem spürte sie ihre hinkende Verfolgerin in ihrem Nacken.
, doch trotzdem spürte sie die hinkende Verfolgerin in ihrem Nacken (Komma fehlt und das doppelte „ihre/ihrem“ ist nicht sehr schön.

und die Lackschühchen die sie trug
, die sie trug, (Relativsatz)

Die Alte humpelte immer schneller
Vor drei Zeilen gab’s erst: Ihr kluger Instinkt trieb sie immer schneller voran
Bisschen mehr Abwechslung im Ausdruck, bitte.

Weiße Haut spannte über den weißen Fingerknöcheln wie als wenn die Arthritis ihre Glieder in hölzerne Äste verwandelt
„Wie als wenn“ ist die hässliche, kleine Schwester von „so als ob“. Und da fehlt ein Komma.

Carrie sah immer wieder hastig nach hinten und verlor immer mehr das Gefühl für die Straße.
Abwechslung im Ausdruck, bitte.

Das grobe Pflaster wirkte auf sie bei jedem weiteren wackligen Schritt würde sie über Schädel aus Eis balancieren müssen.
, als würde sie

„Kleine Carrie", raunte diese Hexe abermals und in dem Moment als Carrie dieses Biest durch ihre duftenden schwarzen Haare hindurch im Augenwinkel ansah, spürte sie wie ihr rechter Fuß mitten beim nächsten Schritt auf einen Widerstand traf.
Dringend noch mal die Kommasetzungsregeln anschauen. Das geht so nicht.
, als Carries
, spürte sie, wie

Plötzlich schmerzten ihre Zehen sodass ihre Augen sich weiteten und sie aufschreien wollte, doch kein Ton kam aus ihrer Kehle.
, sodass sich ihre Augen weiteten

Carrie fiel eh sie sich versah
, eh sie sich versah,

Um aufzustehen beugte sie sich nach vorn
Um aufzustehen,

Sie wimmerte und spürte wie sich Panik in ihre Eingeweide fraß
Sie wimmerte und spürte, wie …
Ich hör jetzt auf mit Kommafehlern. Da ist in jedem Satz was.

Ich fand den Text sehr schwach. Grammatikalisch sind viel zu viele Fehler drin. Stilistisch hat man die Wendungen alle schon mehr als einmal gelesen und sie sind auch sehr hölzern und monoton. Und inhaltlich ist es das klassische „Ach, war doch nur ein Traum-Ende“ mit einer aufgesetzten Interpretationsebene, die dem Leser richtig vor die Füße geklatscht wird – mit erhobenem Zeigefinger .Obwohl die Idee gar nicht so schleicht ist. „Carrie“ ist darüber hinaus auch ein irgendwie besetzter Name, bei dem – ich zumindest- gleich eine bestimmte Frau bzw. ein Mädchen vor Augen hatte.

Hat mir also leider nicht gefallen
Gruß
Quinn

 

Hallo Quinn! Danke für deine sehr hilfreiche Kritik und vorallem für die Verbesserungsvorschläge. Habe heue noch einmal über eine Stunde am Text gesessen und bin letztendlich selbst auch viel zufriedener. Meine starke Schwäche sind wirklich dass ich schreibe wie ich erzähle und so leidet ot die Satzstruktur und auch das Verständnis einzelner Passagen weil ich u.A. probieren wollte im ersten Teil ein wenig kindlichere Sprache zu verwenden (kluger Instinkt, immer und immer, Adjektive etc.). Ich bin gescheitert und habe vieles hoffentlich ausgemerzt! Den Namen möchte ich aber nicht ändern weil er diese Geschichte von Anfang an geprägt hat.

Wie gesagt großes Dankeschön!
In Hoffnung :)
Marlene

 
Zuletzt bearbeitet:

Hinsichtlich Rechtschreibung und Zeichensetzung soweit ok, dass die Geschichte aus dem Korrektur-Center wieder nach Horror wandern durfte.

 

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