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Konstruktive Pläne nach durchwanderten Mondlandschaften

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04.01.2007
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Konstruktive Pläne nach durchwanderten Mondlandschaften

„Du, Erwin ...“
„Hm, was ist denn?“
„...wollte dich nur mal kurz was fragen ...“
„Ja, gut, mach aber schnell, ich bin gerade beim Einschlafen!“
„Wieso schläfst du denn schon am Vormittag und was machst du dann in der Nacht?“
„Nachts arbeite ich“, meinte Erwin kurz angebunden und sichtlich genervt von der Fragerei.
Nun doch neugierig geworden, was er denn des Nachts so treibt, bohrte Rainer weiter: „Und warum schläfst du nicht in der Nacht?“
„Also wirklich, du bist eine echte Nervensäge! Aber weil du es bist, sag ich es dir: Ich arbeite meine Gedanken aus!“
„Gedanken ausarbeiten? Kann ich mir nicht vorstellen, wie das gehen soll, erklär' mir das doch bitte ...“

Noch etwas aggressiver reagierend, da er schlicht und einfach müde war, antwortete der wesentlich ältere Erwin seinem jungen Freund: „Mensch, Rainer, das Gedankenausarbeiten ist eine komplizierte Angelegenheit, das kann ich dir jetzt nicht in zwei Minuten erklären, das braucht Zeit - sehr viel Zeit!“
„Aber Erwin, du bist doch mein bester Freund, und wenn ich ein Problem habe, dann kann ich immer zu dir kommen, hast du mir erst gestern gesagt. Und nun habe ich ein Problem und du hast keine Zeit für mich!“
„‘tschuldige, war nicht so gemeint, aber die Sache mit dem Gedankenausarbeiten ist sehr kompliziert und wie gesagt, ich muss erst einmal eine Mütze voll Schlaf bekommen, und dann kann ich es dir erklären!“
„Ist ja gut, dann nerve ich dich nicht weiter und frage nachher noch mal, wenn du deine Mütze verpennt hast.“

Dann wurde es still. Erwin war prompt eingeschlafen und fing an zu schnarchen.

„Du, Erwin“, ging es wieder los.
„Chhhhuuuu ...“, ließ Erwin verlauten und drehte sich auf die andere Seite. Was Rainer ihn gefragt hatte, bekam er nicht mit, so sehr war er mit dem „Sägen“ im Schlaf beschäftigt. Ein wenig unwillig zupfte ihn Rainer am Ärmel, weil ihn der Gedanke nicht los ließ, was es denn nun mit dem Gedankenausarbeiten auf sich hatte. Zwar kratzte er sich seinen wirren Blondschopf, um besser nachdenken zu können, was aber leider auch zu keinem nennenswerten Ergebnis führte.

Eine beleidigte Miene ziehend, schaut Rainer unschlüssig auf Erwin, der seine Sägegeräusche im Schlaf noch vertiefte und nun offensichtlich dazu überging, einen ganzen Wald abzuholzen, zumindest hörte es sich so an; und weil er es nicht aushalten konnte, da einerseits die ohrenbetäubenden Geräusche schlimmer waren als eine ganze Horde vorbeifahrender Motorradfahrer, andererseits auch die überaus brennende Frage nach diesem Gedankenausarbeiten in seinem Kopf herumschwirrte, gab er Erwin einen kräftigen Klaps auf den Allerwertesten, um ihn aus seinen Sägewerksarbeiten zu befreien. Das Holz war sicherlich schon längst zu Sägespänen verarbeitet, so laut wie Erwin sich gebärdete. Rainer war sich sicher, er hatte den Wald im Traum zu einer Mondlandschaft umgewandelt, aber nun solle er endlich dazu übergeben, ihm seine auf den Lippen brennende Frage zu beantworten, was es denn nun mit dem Gedankenausarbeiten auf sich hatte.

Mit einem lauten „Aua“ fuhr Erwin aus seinem Schlaf hoch und schaute sich verblüfft um. Offensichtlich war er erstaunt, in einem Zimmer zu liegen und seinen Freund Rainer vor sich zu haben. Er faselte irgendwas von „Also los ...“ oder so ähnlich, was er sicherlich geträumt hatte.

Rainer packte nun die Gelegenheit beim Schopf und fragte: „Hey, Erwin, ging das Gedankenausarbeiten glatt?“
„Was ist los?“, brummelte dieser.
„Na, du weißt doch noch, was wir vorhin geredet hatten - die Sache mit den Gedankenausarbeiten ...“
„Ach die ... ja, weißt du, das hatte ich schon wieder vergessen. Im Traum hatte ich schwer schuften müssen - ganze Wälder abgeholzt - und da kam ich nicht dazu, mir über das Gedankenausarbeiten Gedanken zu machen. Und wenn ich in der Nacht schon arbeite, dann kann ich nicht vormittags auch noch an der Sache weitermachen, das ist schließlich Nachtschicht-, und jetzt ist Tagschicht-Arbeit!“
„Ach so, dann kannst du das Gedankenausarbeiten nur in der Nacht machen und wenn du vormittags einschläfst, dann funktioniert das nicht. Kannst du nicht mehr daran anknüpfen, an das, was du in der Nacht gemacht hast?“
„Natürlich kann ich das, aber ich muss meine ganzen Gedankenausarbeitungs-Pläne noch einmal von vorne beginnen. Hast du eine Ahnung, wie lange das dauert?!“
„Wie lange denn?“, bohrte Rainer weiter.
„Das kann ich so nicht sagen. Kommt darauf an, wieviel Zeit ich dafür habe.“
„Ja, gut! Und wenn du mit dem Ausarbeiten fertig bist, kannst du das Ergebnis dann für irgendetwas gebrauchen?“
„Klar, kann ich es gebrauchen, was denkst du denn! Gedankenausarbeiten ist konstruktive Arbeit, die immer ein Resultat zur Folge hat; und wenn du mich jetzt nicht geweckt hättest, könnte ich dir sagen, wie es ausgegangen wäre.“

„Ach so ist das! Dann probiere ich das jetzt auch!“, sagte Rainer begeistert, und legte sich auch auf die Couch, um seine Gedankenausarbeitungspläne in die Tat umzusetzen; schloss die Augen und versuchte es genauso zu machen wie Erwin, in diesen unendlichen Wald einzutauchen, in dem es so furchtbar viel Arbeit gab. Gedankenausarbeiten nannte sich das wohl, so hatte es Erwin schließlich erzählt und das wollte er nun auch probieren: Eintauchen in den Wald der Gedanken, um das Ergebnis dann konstruktiv beim Aufwachen bestätigt zu bekommen.

Er wälzte sich hin und her. Das Einschlafen wollte ihm einfach nicht gelingen und er ärgerte sich darüber. „Ich glaube, das geht nicht. Gedankenausarbeiten ist wohl doch eine Nachtschichtarbeit, so wie du es gesagt hast, und deshalb versuche ich es lieber am Abend noch einmal. Und wenn ich dann am Morgen aufwache, werde ich dir erzählen, was ich im Wald der Träume alles geleistet habe. Sicherlich kann ich dir dann auch von meinen Erlebnissen erzählen, die von durchwanderten Mondlandschaften nur so wimmeln und vielleicht schaffen wir es einmal gemeinsam, im Land der Träume die Gedanken auszuarbeiten, um dann am Morgen konstruktive Pläne zu schmieden, wäre das nicht toll?“

 

Hallo KaLima,

irgendwie komme ich mit deiner Geschichte nicht so klar, das ist auch der Grund, weshalb ich noch nicht geschrieben habe.

Zum einen weiß ich nicht, was du damit aussagen willst und zum anderen bleiben die beiden Figuren Erwin und Rainer im Dunkeln. Man erfährt nichts über sie, keine Alter, keinen Beruf oder ob sich überhaupt Menschen dahinter verbergen. Ich habe immer darauf gewartet, dass zum Schluss eine Pointe kommt, aus der hervorgeht, dass es sich um Holzwürmer oder irgendetwas Lustiges handelt, das mit Holz zu tun hat.
Holz ist ja genug in deiner Geschichte zerkleinert worden. Daher war es während des Lesens mein erster Gedanke.

Nun würde ich die Geschichte nicht unbedingt als "Kindergeschichte" sehen. Sie ist meiner Meinung nach zu kompliziert zu verstehen, denn ich selbst komme nicht hinter den Sinn des Textes.
Dann gibt es auch Sätze, die du irrsinnig lang geschrieben hast, aus denen du durchaus mehrere Sätze machen könntest.
Beispiel:

Eine beleidigte Miene ziehend, schaut Rainer unschlüssig auf Erwin, der seine Sägegeräusche im Schlaf noch vertiefte und ....
Dieser Satz ist mir besonders ins Auge gefallen.

Noch ein Rechtschreibfehler ist mir aufgefallen und zwar musst du die Anrede "du" in der wörtlichen Rede klein schreiben. Sie wird nur im Brief groß geschrieben.

Würde mich freuen, wenn du mich hinsichtlich der Aussage des Textes etwas aufklären würdest.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo bambu,
danke Dir fürs Lesen meiner wohl doch verwirrenden Geschichte. Ich dachte eigentlich, dass es schlüssig hingeschrieben sei, dass die beiden Figuren Erwin und Hannes Freunde (ganz normale Menschen) seien, wobei es schon so aufzufassen ist, dass der eine (Erwin - der ältere) sich schlafen legen möchte und der andere (Rainer - der jüngere) ihn dauernd mit der Frage bombardiert, was denn nun Gedankenausarbeiten sei. Dazwischen wacht Erwin auf und da er wieder weiterschlafen möchte, bringt er den für ihn schlauen Spruch an: Wenn Du mich nicht aufgeweckt hättest, könnte ich Dir genau sagen, was Gedankenausarbeiten wirklich sei. Zum Schluss möchte es Rainer auch probieren und stellt fest: Es geht nicht. - Funktioniert eben nur in der Nacht.

Das DU ist mir nicht aufgefallen, danke Dir.

Tja, was soll ich sagen - wenn Du es nicht verstehst, verstehen es Kinder wohl zweimal nicht. Im Grunde suche ich eigentlich eine Linie zum Schreiben, irgendetwas, wo ich mich hineinfinden kann - etwas, das zu mir passt. Ich hatte probiert.

Viele Grüße
KaLima

 

Hallo KaLima,

ich bin auf Deinen Text gestoßen als ich den Titel las, der schon sehr schräg ist. Das hat mich neugierig gemacht.

Nun bin ich nach dem Lesen zwar nicht enttäuscht - die Dialoge sind sehr lebendig, einige Stellen recht lustig ausgefallen - jedoch muss ich mich bambu dahingehend anschließend, dass auch ich die Geschichte nicht ganz verstanden habe. Kritisieren möchte ich dabei folgendes:


  • Erwin erzählt davon, in seinem Traum "Wälder abgeholzt" zu haben. Deshalb kam er nicht dazu, sich über das "Gedankenausarbeiten Gedanken zu machen". Wenig später spricht er dann davon, dass er ein "Resultat" hinsichtlich seiner Gedankenausarbeitung vorweisen hätte können, wenn Rainer ihn nicht aus dem Schlaf gerissen hätte. Daraus schließe ich: Erwin hat während des Vormittags bzw. während seines Traumes/Schlafes "Wälder abgeholzt" und "Gedankenausarbeitung" betrieben. Nur zum Denken über die "Gedankenausarbeitung" ist er offensichtlich nicht gekommen. Aber macht das Sinn? Immerhin hat Erwin erstens schon die ganze Nacht für die "Gedankenausarbeitung" genutzt und zweitens muss er diese, wie er selbst sagt, jedesmal von neuem beginnen, sobald er eingeschlafen ist.
  • Der Vergleich eines abgeholzten Waldes mit einer Mondlandschaft ist nicht gerade überzeugend. Auf dem Mond gibt es weder Erde noch Baumstumpfen noch Gräser... etc.
  • Auch der Vergleich eines Gedankens mit einem Baum (das impliziert der unten genannte "Wald der Gedanken") ist nicht besonders naheliegend. Gedanken werden gemacht und sind nicht einfach schon fertig da. Außerdem würde Erwins Abholzen seines Waldes ja dann bedeuten, dass er damit zugleich auch seine eigenen Gedanken "abholzt". Wie soll das gehen?
  • Wenig später spricht Rainer dann plötzlich von einem "Wald der Träume"! Wo ist der "Wald der Gedanken" geblieben?
  • Erwin arbeitet des nächtens an seinen Gedanken offenbar im Wachzustand. Deshalb ist er morgens dann ja auch so müde, dass er sich schlafen legt. Rainer möchte es ihm hinsichtlich des Ausarbeitens von Gedanken gleich tun, allerdings will er am Ende eben diese Tätigkeit ganz im Schlaf vollziehen (er spricht vom "Einschlafen"). Woher nun diese Wandlung hinsichtlich der Methodik: Gedankenausarbeitung im Wachzustand im Vergleich zu Gedankenausarbeitung im Schlafzustand? Das macht keinen Sinn.
  • Im letzten Absatz kommt Rainer sein Gesprächspartner abhanden. Er sagt nochmal was in der wörtlichen Rede, aber es scheint mir eher ins Leere gesprochen. Immerhin gibt es keine Antwort mehr von Erwin zu lesen. Vielleicht hat er ja schon längst den Raum verlassen oder ist längst wieder eingeschlafen? Jedenfalls wirkt das Ende viel eher wie ein Monolog als eine Fortführung des vorhergehenden Gesprächs. Das ist für mich ein Bruch in der Erzählstruktur.

Dann noch am Rande:
„Wieso schläfst du denn schon am Vormittag, Rainer, und was machst du dann in der Nacht?“
Müsste es hier nicht "[...], Erwin, [...]" heißen?


Also, in erster Linie bezieht sich meine Kritik darauf, dass hier einfach ein wenig zu viel durcheinander geworfen wird. Da ist es eigentlich kein Wunder, wenn die Geschichte kaum verstanden wird.

Gruß,
Philo

 

Hallo KaLima,

auch ich konnte mich für deine Geschichte nicht so recht erwärmen. Ein ganz klein wenig wurde ich natürlich an Ernie und Bert erinnert - da gab (oder gibt) es auch etliche Episoden, in denen Bert schlafen möchte und Ernie seinen Freund immer wieder mit unwichtigen Fragen wachhält. Dabei ist der Witz in der Regel die permanente Wiederholung - Ernie setzt sich im Bett auf und die Kindern kichern schon, weil sie wissen und erwarten, dass Ernie jetzt gleich "Duuu, Bert ..." sagen wird und weil Bert dann panisch vor Schreck aus den Kissen hochfahren wird ...

Gerade dieser Witz aber fehlt, für meinem Geschmack, in deinem Text.
Ähnlich wie bambu, finde auch ich, dass du etliche ziemlich komplizierte Sätze verwendet hast, der von bambu zitierte ist nur einer davon. Auch den Titel deiner Geschichte halte ich für zu schwierig für kleinere Kinder - allerdings ist mir gar nicht klar, ob die Geschichte für kleinere öder größere Kinder gedacht ist. Meist lässt sich das ja am Alter der Protagonisten abschätzen, doch da erfahren wir hier nichts ...

Ja, auch ich vermisse eine Pointe ...

Liebe Grüße
al-dente

 

Hallo philo, hallo al-dente,
danke fürs Lesen und schwere Nachdenken über das Gedankenausarbeiten, das wirklich eine mehr als schwere Angelegenheit ist, zumindest in meiner Geschichte. Nein, eine Anlehnung an die Geschichten von Ernie und Bert hat meine Geschichte nicht, das kam einfach so beim Schreiben. Davon abgesehen, kenne ich diese beiden Figuren fast nicht. Meine Kinder hatten meistens Bibi Blocksberg-Filme gesehen, die waren der absolute Favorit.:)

In Bezug auf Deine Annahme, philo, muss ich Dir sagen, dass dieses Wälderabholzen nur eine Ausrede von Erwin war, ein Sinnspruch den ich irgendwo gehört hatte, weil man es mit dem Schnarchen vergleicht. Wirkliche Wälder standen natürlich nicht im Traum zur Verfügung. Die Mondlandschaften sind die Träume, so hatte ich es versinnbildlicht und hatte das Schnarchen (Wälderabholzen) damit in Verbindung gebracht. Versteht man das so?

Erwin ist in dieser kurzen Vormittagsphase des Schlafens nicht dazu gekommen, seine Gedankenausarbeitungspläne zu vervollständigen, da er ja von Rainer aufgeweckt wurde. Nur des Nachts kann er es richtig durchführen, da die Dauer des Schlafes am Vormittag nicht dazu ausreicht.

Nein, die Nacht über hat er zwar die Zeit schon genutzt, um seine Gedanken auszuarbeiten, aber bei weitem nicht genug, um damit fertig zu sein, weshalb er die Zeit am Morgen auch noch benötigt. Schwer?

"Wald der Träume" ist wahrscheinlich falsch ausgedrückt. Ein Wald im Sinne des Träumens ist es durchaus, versinnbildlicht die Träume an sich - oder sage ich da was falsches? Die Gedanken sind in den Träumen die Wälder.

Der Schluss der Geschichte ist wirklich abgehackt und stimmt, da müsste noch ein schließender Dialog eingefügt werden. Allerdings glaube ich auch, dass es nicht für Kinder verständlich ist, das ist mir jetzt mehr als klar. Nur die Figuren sind eben kindlich und daher passt es nicht in eine andere Rubrik - alles verquer ...

Ja, es ist wirklich sehr schwer, sich verständlich zu machen, die passenden Worte zu wählen. Aber ich finde es mehr als interessant ...

Liebe Grüße
KaLima

 

hallo KaLima,

als Schreiberfahrung und um passende Worte zu wählen, hast Du hier sicher eine gute Übung. Aber selbst wenn diese Geschichte nicht in der Rubrik Kinder stehen würde, wäre sie mir zu ziellos - man versteht die Handlung schon, aber es ist mE weder witzig noch interessant, sorry ... und da die Geschichte in Kinder steht, kommt dies gleich zweifach dazu - denn die sind ungeduldiger, und in Deiner Geschichte passiert ja nichts actionreiches. Bezweifle, dass sie den Kids gefällt. :(
Ansonsten recht sauber und flüssig geschrieben, hier gibts nichts zu meckern.
schöne Grüße
Anne

 
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In Bezug auf Deine Annahme, philo, muss ich Dir sagen, dass dieses Wälderabholzen nur eine Ausrede von Erwin war, ein Sinnspruch den ich irgendwo gehört hatte, weil man es mit dem Schnarchen vergleicht. Wirkliche Wälder standen natürlich nicht im Traum zur Verfügung. Die Mondlandschaften sind die Träume, so hatte ich es versinnbildlicht und hatte das Schnarchen (Wälderabholzen) damit in Verbindung gebracht. Versteht man das so?
Aber schau mal: Besagter "Sinnspruch" stammt hier doch nicht vom Erzähler, sondern von Erwin. Wie kann Erwin jedoch wissen, dass er während seines Nickerchens geschnarcht hat? Geschweige denn etwas über die Lautstärke seines Schnarchens wissen?

Insofern finde ich es nicht weit hergeholt anzunehmen, dass Erwin tatsächlich vom Wälderabholzen geträumt hat.
Als Alternative käme nur noch infrage, dass ihm schon früher x-mal gesagt wurde, dass er während des schlafens schnarcht und er nur aufgrund dieser Angabe nun auch selbst daran glaubt, dass er regelmäßig (sehr laut) schnarcht.

Erwin ist in dieser kurzen Vormittagsphase des Schlafens nicht dazu gekommen, seine Gedankenausarbeitungspläne zu vervollständigen, da er ja von Rainer aufgeweckt wurde.
Aber Erwin spricht doch gegenüber Rainer davon, dass er seine Gedankenausarbeitungspläne während des Vormittags von vornherein gar nicht vervollständigen kann:
"[...] Kannst du nicht mehr daran anknüpfen, an das, was du in der Nacht gemacht hast?“
„Natürlich kann ich das, aber ich muss meine ganzen Gedankenausarbeitungs-Pläne noch einmal von vorne beginnen. [...]
Streng genommen ist die Erwiderung Erwins gegenüber Rainer aber ohnehin ein Widerspruch: Zwar kann Erwin während des Vormittags an seine nächtliche Gedankenausarbeitung anknüpfen, "vergisst" jedoch anscheinend seine Pläne für diese, denn weshalb sollte er diese noch einmal von vorne "beginnen" müssen? Aber wie kann Erwin Gedanken (weiter) ausarbeiten ohne Pläne dazu?

Natürlich kannst Du jetzt jeweils stets einwenden, dass Erwin Rainer offensichtlich Blödsinn erzählt, nur um ihn vom Hals zu schaffen. Dann scheint Rainer wohl noch recht jung und leichtgläubig zu sein. Allerdings traue ich einem, sagen wir 10-jährigen, manche Begriffe (zB. "anknüpfen") und Sätze (besonders den allerletzten!) ehrlich gesagt nicht so ganz zu. Das spräche dafür, dass er wohl doch schon bedeutend älter ist. Dann wiederum ließe er sich aber wohl nicht so leicht für dumm verkaufen...

Nein, die Nacht über hat er zwar die Zeit schon genutzt, um seine Gedanken auszuarbeiten, aber bei weitem nicht genug, um damit fertig zu sein, weshalb er die Zeit am Morgen auch noch benötigt. Schwer?
Ja. Macht aber direkt Spaß, Deine Geschichte so genau zu analysieren. :)

"Wald der Träume" ist wahrscheinlich falsch ausgedrückt. Ein Wald im Sinne des Träumens ist es durchaus, versinnbildlicht die Träume an sich - oder sage ich da was falsches? Die Gedanken sind in den Träumen die Wälder.
Also, mal langsam: Ein "Wald" ist eine Metapher für "Träume". "Wälder" dagegen stehen für "Gedanken"? Das hieße, dass aus einer Vielzahl an Träumen einfach so Gedanken werden? Aber Moment, ein "Wald" entspricht erstmal nur einem Gedanken. Erst aus mehreren "Wäldern" werden Gedanken. Aber halt: Gemeint sind nicht die Gedanken, die ich so den ganzen Tag über habe, sondern ausschließlich die Gedanken, die ich in meinen Träumen habe. Aber hey: Wenn die Menge der "Wälder der Gedanken" der Menge der "Wälder der Träume" stets übergeordnet ist, wenn also die "Wälder der Träume" eine Teilmenge der "Wälder der Gedanken" ist, wie können sich dann diese Gedanken nur in meinen Träumen abspielen? :silly:

Um es kurz zu machen: Du widersprichst Dir offensichtlich selbst. ;)


Wälder als Metapher für Träume oder Gedanken zu setzen ist mir persönlich übrigens unbekannt. Vielleicht meinst Du aber den Symbolgehalt, den der Wald in deutschen Märchen hat? Dort steht er u.a. für "Irrationales" oder "Geborgenheit". In der Psychoanalyse wird der Wald als Sinnbild für das Unbewusste verstanden (gerade nachgeschlagen...)

 

Hi, philo,
Du bringst mich richtig zum Verzweifeln mit den Wäldern und den beiden Buben, die sich um Mondlandschaften streiten, die im wirklichen Sinne keine sind.
Aber schau mal: Besagter "Sinnspruch" stammt hier doch nicht vom Erzähler, sondern von Erwin. Wie kann Erwin jedoch wissen, dass er während seines Nickerchens geschnarcht hat? Geschweige denn etwas über die Lautstärke seines Schnarchens wissen?

Ich bin jetzt so ein Irrgarten wie diese Wälder, wobei es Dir sichtlich Spaß zu machen scheint, meine Geschichte, die im Grunde mehr als schlecht bewertet wurde, durchzuanalysieren, auseinanderzunehmen und bruchstückhaft wieder zusammenzusetzen, keine Frage :D

Aber schau mal: Besagter "Sinnspruch" stammt hier doch nicht vom Erzähler, sondern von Erwin. Wie kann Erwin jedoch wissen, dass er während seines Nickerchens geschnarcht hat? Geschweige denn etwas über die Lautstärke seines Schnarchens wissen?

Oh, nein ich steh jetzt quer - natürlich hat das Erwin gesagt und nicht der Erzähler (ich :). Das hatte ich jetzt nur so hingeschrieben, dass es verständlich ist. Willst Du mich verhannebibeln? (Kennst Du das Wort? Wenn nicht, freue ich mich über eine weitere Analyse von Dir - dann kann ich mir das Nachschlagen sparen:).) Ich bin überrascht von soviel Weisheit und etwas verwirrend stehe ich sozusagen völlig im Wald, weil null Durchblick ...

Mir schwant da, dass Du mich vollkommen verunsichern willst mit dieser Theorie vom Waldabholzen, Sinnsprüchen und genauen Analysen darüber. Ich muss wirklich darüber grinsen, wobei ich versuche aus diesem Wald ein Schlupfloch zu finden.

Klar, konnte Erwin nicht wissen dass er schnarcht. Schließlich schläft er ja in diesem Moment des "Wälderabholzens" oder auch Schlafens mitsamt dem Sägewerksgeräusch - Schnarchen. :D

Streng genommen ist die Erwiderung Erwins gegenüber Rainer aber ohnehin ein Widerspruch: Zwar kann Erwin während des Vormittags an seine nächtliche Gedankenausarbeitung anknüpfen, "vergisst" jedoch anscheinend seine Pläne für diese, denn weshalb sollte er diese noch einmal von vorne "beginnen" müssen? Aber wie kann Erwin Gedanken (weiter) ausarbeiten ohne Pläne dazu?

Die Pläne zum Ausarbeiten kommen ihm (Erwin) während des Schlafens, Schnarchens, Wälderabholzens oder wie auch immer. Ein Widerspruch muss es nicht sein, es ist nur eine Ausrede von ihm, dass er schlichtweg seine Ruhe haben möchte und schlafen, schlafen, schlafen ...

Rainer ist durchaus sehr jung, was man auch an seinen Äußerungen erkennen kann. Ein älterer, durchaus 10jähriger, würde niemals so reagieren, das ist doch klar! Ich stelle mir ihn so im Alter von drei bis fünf Jahren vor. Aber ich dachte, dass es nicht wesentlich sei, das Alter zu nennen.
Diese Geschichte oder was immer es darstellen soll in den Augen aller ist sicherlich nach manchen Redewendungen und von mir verwandten Wörtern nicht so richtig als eine solche für Kinder geeignet, das ist mir durchaus bewußt. Aber ich weiß nicht, was ich mit dem Text jetzt anstellen soll. Gut ist er nicht, schlecht auch nicht, er passt in keine Rubrik, also wäre die Möglichkeit die bleibt nur die, dass ich sie herausnehme. Keine Ahnung ...

Ich geh jetzt erst mal 'ne Mütze schlaf nehmen, eine Portion Wälder abholzen von mir aus und dann sehe ich klarer.

Philo, man kann super mit Dir analysieren, find ich klasse :)
Grüße
KaLima

 

Wiedermal Hi, KaLima!

Also mir hat die Geschichte gut gefallen, sie war erfrischend. Nach soviel kompliziertem Zeugs hier, habe ich mich sehr gefreut einmal eine leichtere Geschichte zu lesen.
Rechtschreibefehler habe ich keine gefunden oder einfach überlesen, weil ich die Geschichte wahrscheinlich so interessant fand und wissen wollte, was es mit dem Gedankenausarbeiten auf sich hat. Die KG war flüssig zu lesen und war schnell zu ende, etwas kurzatmig, aber alles in allem hat sie mir gut gefallen, wobei du noch etwas auf das Erklären der Gedankenausarbeitung eingehen hättest können, wobei ich es aber nicht so schlimm finde, weil so doch noch etwas geheimnisvolles an der Geschichte bleibt.
Der Titel hat mich neugierig gemacht, ich meine

Konstruktive Pläne nach durchwanderten Mondlandschaften
Wer wird da nicht neugierig? Hörts sich anspruchsvoll an, ist aber leichter zu lesen als man sich denkt.:thumbsup:
Außerdem haben mir die Gespräche zwischen den beiden supergut gefallen, der Dialog war glaubwürdig und realistisch.
Ich wäre auch genervt, wenn mich die ganze Zeit jemand wecken würde, nur weil er eine dringliche Frage auf der Zunge hat.
gute, unterhaltsame Geschichte, hat mir gefallen:D :thumbsup:
MFG
Torsten

 

Hallo Philo,
nun habe ich mich noch einmal darüber hergemacht, was ich geschrieben habe. Ein rein wissenschaftlicher Text ist das natürlich nicht, was ich fabriziert habe, aber irgendwie hat er was. Dass Du Dich dafür erwärmt hast, hat mir gefallen.

Allerdings scheinst Du nicht dieselbe Gedankenrichtung zu haben, wie ich aus Deinen Äußerungen ersehen konnte. Du gehst in der Analyse tiefer und bringst dabei noch psychologische und philosophische Betrachtungen mit ins Spiel. Darauf wollte ich im Grunde nicht hinaus, sondern eine ganz lockere Geschichte über das Schlafen eines Erwins und das Wecken eines Rainers schreiben. Trotzdem habe ich es noch einmal nachgelesen.

Der untere Abschnitt zeigt es sehr deutlich:

Wälder als Metapher für Träume oder Gedanken zu setzen ist mir persönlich übrigens unbekannt. Vielleicht meinst Du aber den Symbolgehalt, den der Wald in deutschen Märchen hat? Dort steht er u.a. für "Irrationales" oder "Geborgenheit". In der Psychoanalyse wird der Wald als Sinnbild für das Unbewusste verstanden (gerade nachgeschlagen...)

Ich wollte den Wald nicht als Symbolgehalt ansetzen, sondern das "Wälderabholzen" als Schnarch-Metapher. Wie ich oben schon erwähnt hatte. Unbewußt funktioniert dieses Gedankenausarbeiten tatsächlich, eben im Traum, den man ja nun nicht steuern kann.

Aber hey: Wenn die Menge der "Wälder der Gedanken" der Menge der "Wälder der Träume" stets übergeordnet ist, wenn also die "Wälder der Träume" eine Teilmenge der "Wälder der Gedanken" ist, wie können sich dann diese Gedanken nur in meinen Träumen abspielen?

Um es kurz zu machen: Du widersprichst Dir offensichtlich selbst


In diesem Punkt ist es kein Widerspruch. Es gibt keine vorhandene Menge an Träumen, die übergeordnet ist, weder gefüllt mit Wäldern noch mit Gedanken. Nur ein ganz normales einheitliches Träumen. In diesem Punkt ist es kein Widerspruch meinerseits. Da hast Du offensichtlich etwas hineininterpretiert, was nicht dastand. Aber möglich, dass ich es nicht treffend ausgedrückt hatte in meiner obigen Geschichte.

Würde mich dennoch freuen, wenn Du Dich dazu äußern magst; oder ich habe es nicht richtig verstanden?

Viele Grüße
KaLima

 
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Hallo KaLima,

ich habe leider nicht den Eindruck, dass du auf meine doch recht zahlreichen Argumente oben wirklich eingehen willst oder kannst. Deshalb scheint es mir, dass ich ausgerechnet in dir als Verfasser dieser Geschichte nicht den richtigen Ansprechpartner für eine Kritik eben dieser habe. Was du bisher getan hast ist lediglich deine eigene Geschichte anhand einiger Anstöße von mir und den anderen Kritikern zu interpretieren und zu erläutern, wie du auf diesen oder jenen niedergeschriebenen Gedanken kamst. Argumente beantwortet man aber für gewöhnlich am besten wiederum mit Argumenten und nicht mit Entschuldigungen oder Absichtserklärungen. Damit weicht man jeder Diskussion aus.

Dabei ehrt es mich zwar, dass du dich durch mein Bemühen offenbar geschmeichelt fühlst. Damit kommen wir aber hinsichtlich deiner Schreibfertigkeit (im Unterschied zu deiner Schreibfähigkeit!) nicht weiter - sollte es in deiner Absicht liegen, diese noch ein wenig zu verbessern.

Nach deiner PM an mich habe ich eigentlich erwartet, dass du deine Geschichte überarbeitet hast. Das ist zu meiner Enttäuschung leider nicht der Fall. Ich an deiner Stelle hätte das getan. Wenn du deine Geschichte nicht überarbeitest, wirst du hinsichtlich des Schreibens bzw. Erzählens nichts hinzulernen, dh., du wirst dieselben, für dich typischen Fehler immer wieder machen.

Ich wollte den Wald nicht als Symbolgehalt ansetzen, sondern das "Wälderabholzen" als Schnarch-Metapher. Wie ich oben schon erwähnt hatte.
Was du "wolltest" ist letztlich unerheblich. Was zählt, ist das, was in der Geschichte steht. Und dort kommt der Begriff "Wald" eben nicht nur als notwendiger Hintergrund für das Abholzen eben dieses Waldes als Metapher für das Schnarchen vor. Darüber hinaus tritt besagter Wald auch in folgenden Zusammenhängen auf:
  • "Wald der Gedanken" (vorletzter Absatz)
  • "Wald der Träume" (letzter Absatz)
  • eine Mondlandschaft auf dem Boden eines ehemals vorliegenden Waldes (fünfter Absatz)
Darüber hinaus wird dieser Wald vom Erzähler als "unendlicher Wald" bezeichnet (vorletzter Absatz).

Das alles lässt du in deiner Erwiderung an mich leider gänzlich unter den Tisch fallen. Ich sage: Wälder sind keine Metapher für Träume oder Gedanken. Du sagst: Ich wollte den Wald im Sinne von "Wälderabholzen" als Schnarch-Metapher verwenden. Da kann ich nur sagen: Unter diesen Umständen reden wir schlicht aneinander vorbei, indem du auf meine Einwände und Argumente erst gar nicht eingehst, sondern vielmehr einfach nur ausweichst.

Unbewußt funktioniert dieses Gedankenausarbeiten tatsächlich, eben im Traum, den man ja nun nicht steuern kann.
Diesen Satz habe ich leider überhaupt nicht verstanden...

Es gibt keine vorhandene Menge an Träumen, die übergeordnet ist, weder gefüllt mit Wäldern noch mit Gedanken.
Na, ich würde sagen: Die Menge der möglichen Träume ist unendlich.

Nur ein ganz normales einheitliches Träumen.
Was zum Kuckuck ist denn "ganz normales einheitliches Träumen"? Das musst du mir erklären...

Aber möglich, dass ich es nicht treffend ausgedrückt hatte in meiner obigen Geschichte.
Meine von dir zitierte Kritik bezog sich auf den Beitrag #6 in diesem Thread hier und nicht unmittelbar auf deine Geschichte. Ich dachte eigentlich, dass das klar wäre.

Und in diesem Beitrag sagst du selbst:

Ein Wald im Sinne des Träumens ist es durchaus, versinnbildlicht die Träume an sich
sowie
Die Gedanken sind in den Träumen die Wälder.

Daraus ergibt sich ganz logisch: Der Wald als Metapher für Träume ("versinnbildlicht") sowie Der Wald als Metapher für Gedanken.

In deinem letzten Beitrag dagegen stellst du es so dar, als hättest du den Begriff des Waldes nur als "Schnarch-Metapher" verwendet. Das aber ist nun mal nachweislich falsch, wie sich leicht anhand deiner eigenen Geschichte nachweisen lässt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.


Aber ich lass es jetzt mal dabei. Hoffe, ich konnte dir einige Anregungen geben, die dir weiterhelfen.

Gruß, Philo

 

Danke Dir, Philo,
wahrscheinlich fehlt mir da wohl doch der IQ,um durchzublicken. Einen Unterschied zwischen all den Wälder, Gedanken und Träumen sehe ich da nicht. Schade. Hätte es gerne verstanden.

Viele Grüße, danke fürs nochmalige Durchlesen.
KaLima

 

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