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Kunststoff fault nicht

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21.08.2005
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Kunststoff fault nicht

Kunststoff fault nicht​

Es stank nach verwesenden Materialien. Hermann wunderte sich, warum gerade an diesem Tag der Gestank so unerträglich war. Jürgen öffnete die Seitentür und winkte Hermann heran, sodass er loslief und sagte: „Hier stinkt es Alden, Jürgen, du Socke hast wieder mal einen fahren lassen, oder was?“. Jürgen schaute entnervt und erwiderte „Du bist doch bekloppt, du hättest den Job nicht annehmen müssen. Das ist das verflixte Berufsrisiko, Mann. Das war doch zu erwarten, dass es hier stinkt und irgendwann bring ich dich um, wenn du noch einmal so einen flachen Witz von dir gibst.“ Hermann schaute nach oben und sagte cool: „Die Vier ist ausgefallen.“ „Toll, der Adlerblick. Ich kümmre mich drum.“ Sie gingen durch die Tür und setzten sich an den Tisch, der sich in der Mitte des Raumes befand. Sabine, die Sekretärin und Frau für alles, stand an dem Kaffeeautomat und lächelte Hermann wild an. Der Chef saß am Kopfende des Tisches und befahl: „Hermann, du nimmst heute nicht die Fuhre um 13.45 sondern nimmst das Zeug von der Lilienstraße an, kapiert?“ „Für eine Straße einen Umweg, seit wann machen wir das denn?“, sagte Hermann überrascht. „Mach es einfach, das ist ein Befehl!“ gab der Chef zurück und fügte für Hermann unverständlich hinzu: „Umso weniger es wissen umso besser, Jürgen.“ Bevor Hermann hinausging, sah er durch das Sicherheitsglas und dachte, dass es verwunderlich ist, dass die Kunststoffsachen relativ gut erhalten sind. Als er die Tür hinter sich schloss, bemerkte er, dass die Vier gerade ansprang. Da sah er oben im Fenster Jürgen, der sich hinaus lehnte, um der Vier den Stecker richtig Reinzustecken und sagte: "Gut, jetzt stinkt es nicht mehr so, Alden.“ Und Jürgen sagte: „ Du bist ein Müllmann, du Idiot.“ Die Vier brummte laut, sodass die ganze, nach Müll stinkende, Luft restlos abgesaugt wurde.

Hermann war mit dem Müll der Lilienstraße fertig und fuhr Richtung Müllverbrennungsanlage. Das Vorhaben seines Chefs fand er sehr merkwürdig, da in der Lilienstraße nur kleine bis mittelgroße Softwarefirmen vertreten waren, die höchstens ein paar Kaffeebecher und kaputte CDs in den Müll werfen würden. Dementsprechend leer war das Müllauto, als er Richtung Verbrennungsanlage fuhr. Er bog in eine kleine Straße ein, die für Insider als begehrte Abkürzung galt, und sah, dass ein nicht unbeachtliches Polizeiaufgebot die Straße verstopfte, ja sogar das Haus belagerte. Ein dicker Polizist trug einen Computer hinaus, der in Plastiktüten gewickelt war, und ein weiterer hatte einen Sack voll mit CDs und tragbaren Festplatten. Das Haus hatte einer alten Dame gehört, das wusste Hermann, da sie den Müllmännern zu Weihnachten besonders gütige Spenden gab, wenn sie an der Haustür klingelten. Die Verwunderung über das hohe Technikaufgebot im Hause der gutherzigen Dame war schnell verflogen, als Hermann einen etwa 12-jährigen Jungen sah, der ein Notebook unterm Arm trug und aus dem Seitenfenster stieg. Der Junge schaute Hermann flehend an. Er verstand sofort und öffnete das Müllauto vorsichtig. Ehe er sich versah war der Junge in dem Einwurfschlitz verschwunden und Hermann fuhr rückwärts aus der Straße, um auf einen großen Industrieparkplatz zu gelangen.
Der Junge hatte ihm kurz und bündig erzählt, dass die „Bullen“ nur „unwichtige“ Raubkopien „holen“ wollten und, dass sein Notebook ihnen nicht in die Hände fallen dürfe. Außerdem habe er jetzt nichts mehr außer dem Notebook mit der Webcam drauf, der alles was geschieht direkt auf den Webspace des Jungens überträgt. „Jetzt bin ich fett am Arsch, Alter.“ „Auf jeden, Alden“, erwiderte Hermann. Normalerweise benutzte er diesen Ton nur, wenn er Jürgen vor sich hatte, denn Jürgen mag das Verhalten der Jugend heutzutage überhaupt nicht. Bei dem Jungen dort aber war es sicher nicht so ganz falsch diesen Ton anzuschlagen, um sein Mitgefühl auszudrücken. Dennoch kam Hermann die Sache ziemlich komisch vor und in dem Jungen schien mehr zu stecken, als nur ein kleiner Raubkopierer. Das Gefühl ließ ihn nicht los, weil er immer die Polizisten mit den Computersachen vor seinem geistigen Auge sah. Es war doch ungewöhnlich für einen so kleinen Jungen ein derart kostspieliges Equipment zu haben, es sei denn… „Bist du ein Hacker?“ fragte Hermann wie in Gedanken. Und der Junge, dessen Namen Hermann immer noch nicht wusste, erwiderte: “So sieht’s aus, Alter. Ich hab für so Fuzzis ein Virus geschrieben, dass bei Sicherheitskopien bei jedem ersten Versuch das Medium so verschlüsselt, dass die Opfer denken die CD ist kaputt und sie wegschmeißen. Warum weiß ich auch nicht, aber das Virus habe ich auf Befehl des Auftraggebers in diverse Softwarefirmen eingeschleust. Irgendwie will ich raus aus dem Deal, aber die Auftragsgeber drohen mich umzubringen wenn ich ihnen die Entschlüsselung nicht gebe.“ „Verdammt du bist genial, Alden, ein Wunderkind“, sagte Hermann, der schon längst mit dem Müllwagen in die Verbrennungsanlage gefahren war.

Jürgen schaute aus dem Fenster. Endlich war das Müllauto mit dem „Material“ da. Er stutzte, griff zu seinem Schusseisen, entsicherte…

Als er die Tür öffnete stand Jürgen schon vor ihm „Wo ist der Junge?“, sagte Jürgen und Hermann drehte sich verdattert um und sah, dass der Beifahrersitz leer war. Hermann wurde es zu heiß, denn er hatte die Waffe in Jürgens Hand entdeckt. Er rannte so schnell er konnte in das Gebäude. Dass der Junge wie vom Erdboden verschluck war, scherte ihn nicht „Schön für ihn“ dachte er sich und rannte durch die Große Verbrennungsanlage. Plötzlich fand er Sabine, die gerade ein Ventil am größten Ofen reinigte dabei stand die Nottür von der Brennkammer offen. „Sabine, ich bin am Arsch. Irgendwas stimmt hier nicht. Da ist ein kleiner Hacker, der ein bizarres Virus geschrieben hat, dass die Leute ihre Sicherheitskopien wegschmeißen lässt und Jürgen will ihn oder mich abknallen. Was haben wir denn mit der Scheiße zu tun?“ „Du Vollidiot, das hättest du dir denken können. Du hast einfach kein Kombinationsvermögen, deswegen bist du wahrscheinlich auch Müllmann geworden. Verdammt, Kunststoff fault nicht und das nutzen wir halt aus.“ „Wer bietet für die Daten Geld?“, fragte Hermann. Jürgen erschien vor dem Tor, stieß Hermann in den Ofen, warf ein getränktes Taschentuch hinterher, das brannte und sagte: „der Chef sagt das die Firma Meiko-Stoff dafür ordentlich zahlt, da sie hinter dem System das leistungsfähiger als Flingoes ist her sind, um den Quellcode in ihr eigenes System zu implantieren, oder so ähnlich war das.“ Auf einmal kam der Chef von hinten und sagte, als ob Hermann nicht da sei „Der kleine Scheißer hat sich hinten in Hermanns Wagen verkrochen und die ganzen Disks verkratzt. Das heißt, dass der Deal geplatzt ist, aber das Schlimmste ist, dass der Scheißer die Bullen bei sich zuhause angerufen hat. Die stehen schon vor der Tür. Dem Scheißer glauben die nicht, aber den Hermann müssen wir ausschalten.“ Der Chef knallte die Tür zu, Sabine gab Hermann einen Handkuss und die Flammen breiteten sich aus, als die Drei verschwanden.


Ich weiß zwar, dass der Müll verbrennt ohne das man was dazugibt, einfach nur anzünden, aber das hilft mir jetzt nicht mehr. Wenigstens hat der (heiß) Junge die Aufnahmen (heiß) der Webcam (heiß). Die Bullen (heiß) werden (heißer) besser (Heißer) kombinieren (AM HEIßESTEN) als ich. (tot)…

 

hi, ich bin neu hier und das ist meine erste kurzgeschichte. ich kenne dieses forum von meinem kumpel misterseaman. bitte erwartet nicht zu viel von mir. ich bin halt erst 16 und habe nicht gerade viele erfahrungen mit geschichten schreiben(3 mal n der schule oder so). ich würde mich über ein paar nette kommentare freuen(auch kritik natürlich aber nicht auf einem hohen level^^)

 

Hi KillFrieD.

Es stank nach verwesenden organischen Materialien.
Ich würde das „organischen“ streichen, da ich glaube, dass nur organische Sachen überhaupt verwesen können.

Jürgen öffnete die Seitentür und winkte Hermann heran, sodass Hermann loslief und sagte:
Würde das zweite „Hermann“ streichen und mit „er“ ersetzen.

der in der Mitte des Raumes stand. Der Kaffee stand für jeden bereit und Sabine, die Sekretärin und Frau für alles, stand an dem Kaffeeautomat und lächelte Hermann wild an.
Wortwiederholung. Du könntest das erste „stand“ mit „befand“ ersetzen, musst dafür nur den Satzteil etwas umändern. Die Informationen mit dem Kaffee kann man getrost streichen, da bereits bei deiner Beschreibung von Sabine gesagt wird, dass sie neben einem Kaffeeautomaten steht.

Da sah er oben im Fenster Jürgen, der sich hinaus lehnte, um der Vier den Stecker richtig Reinzustecken und sagte:
Nach dem „sagte“ fehlen noch die Anführungsstriche für den folgenden Dialog.

Dementsprechend leer war das Müllauto, als er Richtung Verbrennungsanlage fuhr.

Der Junge schaute Hermann flehend an und Hermann verstand sofort und öffnete das Müllauto vorsichtig.
Würde es in zwei Sätze aufspalten, da sonst zwei „und“ im Satz vorkommen.
Der Junge schaute Hermann flehend an. Er verstand sofort und öffnete das Müllauto (vorsichtig).

Ehe er sich versah war der Junge in dem Einwurfschlitz verschwunden und Hermann fuhr rückwärts aus der Straße und dann auf einen großen Industrieparkplatz.
Wieder dasselbe mit den „und“.
Ehe er sich versah war der Junge in dem Einwurfschlitz verschwunden und Hermann fuhr rückwärts aus der Straße, um auf einen Industrieparkplatz zu gelangen.

Dennoch kam Hermann die Sache ziemlich komisch vor und in dem Jungen schien mehr zu stecken, als nur ein kleiner Raubkopierer.

So sieht’s aus, Alter.

Da ist ein kleiner Hacker, der ein bizarres Virus geschrieben hat

Auf einmal kam der Chef von hinten und sagte,

Waren nur die Fehler, die mir während des Lesens aufgefallen sind. Ich würde dir raten, den Text noch inniger zu korrigieren, was Rechtschreibung und Zeichensetzung angeht. Weiters solltest du unbedingt Synonyme für die meisten Verben finden, da zum Beispiel „sagte“ relativ oft vorkommt.

Für deine erste Kurzgeschichte war sie nicht schlecht, ab und an sind einige Sätze recht holprig und animieren zum überspringen. Außerdem rutscht du häufig in eine zu Berichtartige Erzählweise, anstatt mit Bildern zu arbeiten. Falls du mehr Zeit im Schreiben von Kurzgeschichten stecken möchtest, würde ich dir raten die Kurzgeschichten anderen Mitgliedern zu lesen und vor allem ihre Art zu Schreiben zu analysieren.

Ich rate dir noch, Dialoge immer nach einem Absatz beginnen zu lassen. Somit erleichterst du das Lesen und es sieht optisch angenehmer aus.

Den Inhalt fand ich an der Kurzgeschichte am gelungensten, wobei du gegen Ende zu Schnell wirst und der Leser dem Geschehen nur sehr mäßig folgen kann. Das Ende an sich, als der Protagonist im Ofen verbrannt wird, solltest du entweder streichen oder soweit umformen, dass es nachvollziehbar wird. Dem Leser sind die Geschehnisse und deren Folgen noch im Kopf, du brauchst nicht unbedingt, alles nacherzählen. Außerdem wird eine Person, die bei lebendigem Leibe verbrannt wird, nicht unbedingt an den Jungen und seine Webcam denken. Es wäre ein interessanter Aspekt der Kurzgeschichte geworden, Gedankengänge kurz vor dem Tod zu beschreiben, ob er vielleicht bis zu letzte die Hoffnung hat, noch hinaus zu kommen.

Alles in allem, eine recht gute, erste Kurzgeschichte.

 

So ich habe die Fehler mal nach sehr langer Zeit korrigiert. Ich muss mich entschuldigen, dass ich die Geschichte so fehlerhaft hier wie Müll 3 Jahre habe vermodern lassen.
Mir ist wieder eingefallen, dass ich hier eine Kurzgeschichte gepostet habe als ich vor ein paar Tagen eine zweite geschrieben habe. Die werde ich natürlich im Forum posten sobald ich sie soweit überarbeitet habe. Ich will ja nicht, dass sie so fehlerhaft wird wie diese hier.
Nochmals vielen verspäteten Dank für die Korrekturen.
MfG KillFrieD

 

Hi Killfried,
ich weiß ja nun nicht, ob du am schreiben weiterhin interessiert bist, deshalb will ich mich zunächst auch nur kurz äußern:
Der Text hat etwas berichthaftes, weil Atmosphäre und wichtige Details fehlen.
*** Jürgen erschien vor dem Tor, stieß Hermann in den Ofen, warf ein getränktes Taschentuch hinterher, das brannte und sagte: „der Chef sagt das die Firma Meiko-Stoff dafür ordentlich zahlt, da sie hinter dem System das leistungsfähiger als Flingoes ist her sind, um den Quellcode in ihr eigenes System zu implantieren, oder so ähnlich war das.“***
He, sag mal ... ist da gerade ein Mord passiert? ... ein brutaler, bestialischer?
Keiner schreit, keine Dramatik, kein Lärm, keine Gefühlsregungen ...? Einfach so, als ob man ein gebrauchtes Taschentuch in den Müll wirft?
Da ist eine Dönerbestellung aufregender.
*** Sie gingen durch die Tür und setzten sich an den Tisch, der sich in der Mitte des Raumes befand. Sabine, die Sekretärin und Frau für alles, stand an dem Kaffeeautomat und lächelte Hermann wild an. ***
Das zeigt ganz hervorragend als Beispiel, was da fehlt: Was ist das für ein Raum, in welchem Gebäude, auf welchem Platz? Der Leser hat doch keine Ahnung was da los ist. Natürlich kann man sich das später irgendwann denken ... wenn man denn weiterliest.
Wenn man einen Raum betritt, hat der auch eine Atmosphäre, die unbedingt angerissen sein sollte... Licht, Geruch, Geräusche ...
Ach und ... Wie kann man jemanden wild anlächeln? :-)

Noch was: Versuche, er sagte, sie meinte, entgegnete, ... zu vermeiden. Das kann man oft umgehen, in dem man dem betreffenden eine Handlung machen lässt. Z.B.:
Klaus stopfte sich die Pfeife und sah durch den blauen Dunst auf Peter hinab. „Lass dich nicht so hängen. Auf Diebstahl von Kautabak steht nicht die Todesstrafe.“
„Ich weiß.“ Peter rieb sich die schweißnassen Hände und vermied es Klaus direkt anzusehen. „Großmutter ... Ich wollte ihn ihr schenken. Sie hat doch morgen Geburtstag.“
... So in etwa.
*** Auf einmal kam der Chef *** Auf einmal ist für mich ganz schlimm. Besser ist urplötzlich, ohne Vorwarnung, oder umschreibe es.
Tja, und zum Plot, Spannungsbogen usw. ... Ein Knaller an Anfang, der mit dem Geschehen zu tun hat und Interesse am Weiterlesen weckt ist immer gut. Ok. Manchmal geht das auch nicht.
Die Geschichte selbst finde ich etwas verworren und nicht immer klar zu durchblicken, von der Idee her aber nicht unbedingt schlecht.
Lass dich nicht entmutigen!!!!!! ;)
LG. 3

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Dreimeier,
Danke für die vielen Tipps.
Die Sache mit den vielen Umschreibungen für etwas sagen hat mir schon immer Kopfschmerzen bereitet. Danke für den Ratschlag, wenn du es so sagst, fällt mir natürlich auf, dass es genau so in vielen Kurzgeschichten gemacht wird, aber mir ist das vorher nie so aufgefallen.
Dass die Athmosphere zu kurz kommt, ist mir klar. Ich habe generell bei Kurzgeschichten das Problem, dass ich eine Idee haben worum es gehen könnte und beim ersten Schreiben fällt mir wärend ich schreibe alles Andere ein und mir kommen sehr viele Ideen welche Aspekte ich noch einbauen könnte. Dann fängt der Stift an zu glühen und es kommt alles aufs Papier. Aber wenn der Stift dann wieder abgekühlt ist, habe ich Probleme das Ganze zu überarbeiten, die Details auszuarbeiten, Sachen zu kürzen, Unnötiges zu streichen und und und...

Wäre es für mich sinnvoller diese Geschichte nocheinmal zu überarbeiten, oder sollte ich lieber mal meine zweite Geschichte hier Posten, die ich bereits in den Startlöchern habe?

mfg
KillFrieD

 

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