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Kurzgeschichte in 24 Teilen (Adventskalender)

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26.06.2018
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Kurzgeschichte in 24 Teilen (Adventskalender)

Liebe Wortkrieger,

ich möchte einen besonderen Adventskalender erstellen.
Es soll eine Kurzgeschichte werden. In 24 Teilen, mit Rätseln, spannendem Mittelteil, vielleicht auch persönlichen Anekdoten und einem schönen (romantischen) Ende.

Ich weiß nicht recht, wie ich anfangen soll und erhoffe mir einen Ratschlag.

Würde mich freuen, wenn jemand Anregungen oder Tipps hätte, wie man bei einer solchen Kurzgeschichte vorgehen könnte.

Liebe Grüße
Sandra

 

Hi, @SaWiDu

Ich habe jetzt keine richtige Lösung für Dich, bloß ein paar Gedanken zum Aufbau einer vierundzwanzigteiligen Kurzgeschichte.

Ich glaube, die große Frage ist, wie lang die einzelnen Teile sind und ob Du die Geschichte episodisch oder quasi im Ganzen "gehackstückelt" erzählen möchtest. Letzteres wäre relativ einfach, aber nicht so schön. Du würdest halt eine normal aufgebaute Geschichte schreiben und sie in vierundzwanzig gleich große Teile teilen.

Ich würde das aber nicht machen, sondern eher episodisch erzählen. Was meine ich damit? Man kennt das nicht nur auch Buchreihen, sondern auch aus TV-Serien, zum Beispiel "Big Bang Theory", "Doctor Who", "Supernatural" und tausend andere. Jede Folge erzählt eine in sich geschlossene Geschichte, und gleichzeitig gibt es einen Handlungsbogen, der die gesamte Staffel überlappt.

Nehmen wir zum Beispiel "Doctor Who", die fünfte Staffel (man könnte auch jede andere als Beispiel nehmen, außer vielleicht Staffel 11). Dort ist jede Folge eine in sich geschlossene Geschichte. Gleichzeitig taucht in jeder Folge ein wiederkehrendes Muster auf, ein Riss, der immer die gleiche Form hat, der sich zum Beispiel in einer Wand befindet. In der ersten Folge geht es genau um diesen Riss, dort wird er scheinbar verschlossen, später aber sieht man ihn immer mal wieder an verschiedenen Orten, manchmal wird er von den Charakteren nicht einmal bemerkt. Und immer wieder sagen seine Gegner und Gegnerinnen im Laufe dieser Staffel zum Doctor: "Das Universum ist gespalten. Die Pandorica wird sich öffnen. Die Stille wird kommen." Und erst in den letzten beiden Folgen dieser Staffel wird dieser episodenübergreifende Handlungsstrang zum Abschluss geführt. (Beziehungsweise, ich glaube, ein Teil des Rätsels wird erst in Staffel 6 gelüftet, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andernmal erzählt werden.)

Dann gibt es in länger laufenden Serien auch noch staffelübergreifende Handlungsstränge, die sich also über die gesamte Serie, nicht bloß über eine Episode oder eine Staffel erstrecken. In "Big Bang Theory" geht es da ja viel um Familie, und sowieso spielt dort meistens die Entwicklung der Beziehung zwischen zentralen Charakteren eine Rolle. Aber das ist für Deinen Adventskalender nicht interessant (außer, Du willst nächstes Jahr weiterschreiben).

Was ich sagen will: Ich würde darüber nachdenken, keine ganze Geschichte zu zerhackstückeln, sondern schon eine ganze Geschichte mit einer übergeordneten Handlung zu haben, trotzdem aber vierundzwanzig in sich abgeschlossene Geschichten zu erzählen. Was nach furchtbar viel Arbeit klingt, aber die einzelnen Teile müssten ja nicht lang sein.

Stellen wir uns zum Beispiel vor, Du würdest die Geschichte von Kiki schreiben, die unbedingt beim Weihnachtsmärchen des Schultheaters mitspielen möchte (Ähnlichkeiten mit "High School Musical" sind rein der Tatsache geschuldet, dass ich das jetzt so schnell hinwerfe). Das ist die übergreifende Handlung. Dann könnte man schreiben:

1: Kiki entdeckt einen Aushang fürs Weihnachtsmärchen. Sie muss aber erst ans Textheft kommen, um zu üben; dies will ihr die fiese Klassenzicke Fiona, die jedes Jahr im Weihnachtsmärchen die Hauptrolle spielt, nicht ausleihen. Kiki muss sie also irgendwie überzeugen.

2: Vor dem Vorsprechen hat Kiki furchtbares Lampenfieber. Sie glaubt, krank zu sein, will alles hinschmeißen und nach Hause fahren. Doch als sie auf dem Weg zum Sekretariat Fionas thriumphierendes Grinsen sieht, nimmt sie ihren ganzen Mut zusammen und geht zum Theaterraum.

3: Beim Vorsprechen lernt Kiki den Jungen von der Beleuchtungstechnik kennen, Josef, den sie total süß findet. Sie traut sich aber nicht, ihn anzusprechen, und erfährt dann, dass er Fionas Freund ist. Das Vorsprechen gelingt, und Kiki bekommt eine Nebenrolle im Weihnachtsmärchen.

4: Mit ihren Freundinnen unterhält sich Kiki über den süßen Josef. Sie schmiedet den Plan, die Hauptrolle zu ergattern, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Und so weiter und so fort. Verstehst Du, was ich meine?

Uh ja, Rätsel wolltest Du auch. Mensch! Keine Ahnung. Ich habe letztens auch über questgestütztes Storytelling in Videospielen nachgedacht, wo die Handlung ja anhand von Aufgaben entwickelt wird, die der/die Prot erhält, die langsam immer komplexer werden, weitere wichtige Figuren einfügen und neue Teile der Welt offenbaren. Das könnte man vielleicht als eine Art Schnitzeljagd veranstalten. Aber da bin ich vielleicht auch die falsche Ansprechpartnerin, weil bei mir solche Projekte schnell riesige Ausmaße annehmen. :D Ich glaube, so eine episodische Geschichte könnte schon schnell Romanformat annehmen (so, wie ich das gerade vorgeschlagen habe, auf jeden Fall).

Vielleicht ist ja trotzdem eine hilfreiche Überlegung dabei.

Viele Grüße und viel Spaß bei Deinem Projekt,
Maria

 

Liebe @TeddyMaria,

erst mal vielen lieben Dank für die Mühe, die Du Dir bei der Beantwortung meiner Frage, gegeben hat.

Du hast mir auf jeden Fall ein paar gute Anregungen gegeben.

Ich finde Deine Idee total gut, eine Geschichte mit übergeordneter Handlung in 24 kleinen Episoden zu erzählen.
Das ist eine super Idee und viel viel besser als einfach eine Geschichte in 24 gleiche Teile zu schneiden.

Auch gut erklärt anhand der Serien … ich habe zum Beispiel sehr gerne Supernatural gesehen.
Da wird (meistens zumindest) ein Fall in einer Folge abgeschlossen, aber die "große" Story drumherum entwickelt sich auch immer weiter.

Vielleicht mache ich wirklich eine Art Schnitzeljagt, mit Rätseln und Aufgaben, die in den kleinen Episoden verpackt sind.

Puh, gar nicht so einfach, was ich mir da vorgenommen habe.
Vielleicht kann ich den Kalender erst nächstes Jahr verschenken :-))

Also, mal sehen wie weit ich mit dem Projekt komme, ich bin gespannt ;-)

Liebe Grüße und vielen dank noch mal,
Sandra

 

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