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Kurzgeschichte/Roman über bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten schreiben

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Kurzgeschichte/Roman über bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten schreiben

ich hoffe, mein Anliegen ist hier richtig eingeordnet. Falls nicht, bitte ich freundlichst darum, es in seine Schublade zu schieben. Danke!

Hallo,

zur Zeit arbeite ich an einem Projekt, das (grob) in den 1920er bis 1940er Jahren spielt. Da meine Prot. sehr unter der politischen Situation in ihrem Land zu leiden hat, würde ich gerne dem damaligen Staatspräsidenten eine Stimme geben. Es ist geplant, ihn Reden halten zu lassen (diese kann man u.a. im Internet nachlesen) die seine Gesinnung verdeutlichen und zu verstehen geben, wie es zu dem Zusammenbruch/der Tragödie im Land kommen konnte. Vielleicht lass ich aber auch meine Prots. diese Rede zitieren bzw. darüber diskutieren. Mal schaun … :)

Des weiteren weiß ich von einem Arzt, der in jener Zeit in seiner Region sehr geschätzt wurde und bekannt dafür war, verstauchte und verrenkte Gliedmaßen wieder sauber einzurenken. Auch ihm würde ich sehr gerne ein Plätzchen einräumen und mit seinem wirklichen Namen benennen.

Nun wüsste ich gerne, ob ich beides so einfach schreiben darf. Ist es erlaubt, dem Präsidenten und dem Arzt eine Rolle zu geben, beide mit ihren tatsächlichen Namen zu nennen? Mir ist natürlich bekannt, dass das gemacht wird. Meine Regale sind voller Bücher, in denen es um die Herrschaft und die Streitigkeiten der früheren englischen Könige geht. Was ich jedoch nicht weiß, und das sind meine Fragen: Was gibt es dabei zu beachten? Welche/Wessen Rechte könnten dabei verletzt werden? Was muss ich sonst noch wissen?

Kann mir dabei jemand weiterhelfen?

Achso, falls dieses Thema an anderer Stelle bereits diskutiert würde, dann genügt mir auch ein Link – gefunden habe ich allerdings nichts.

Lieber Gruß
Tintenfass

 

Hallo Tintenfass,

ich fange mit dem Hinweis an, dass ich mich juristisch nicht auskenne, also nimm mich bitte nicht für irgendwas beim Wort. :)

Ich denke, ein Politiker fällt in die Kategorie "Person der Zeitgeschichte", bzw. "Person des öffentlichen Lebens". Bei solchen Leuten ist es zumindest in Medienberichten erlaubt, ihren richtigen Namen und Fakten über sie (z.B. reale Äußerungen) wiederzugeben. Ich glaube nicht, dass bei fiktiven Texten andere Regeln gelten, aber hundertprozentig weiß ich es nicht.

Bei dem Arzt könnte der Fall anders liegen, weil er vielleicht keine Person des öffentlichen Leben ist.

Aber was würde denn eigentlich dagegen sprechen, wenn du Figuren nach dem Vorbild der realen Personen gestaltest, ihnen aber andere Namen gibst? Das wird ja auch häufig gemacht und wer sich mit der Zeit und dem Ort deiner Geschichte auskennt, wird trotzdem erkennen, wer gemeint ist. Und die Figuren werden so oder so fiktiv sein - also auch wenn du die richtigen Namen verwenden würdest, wären das nicht die eigentlichen Personen, sondern deine Interpretation dieser Personen.

 

Was ich jedoch nicht weiß, und das sind meine Fragen: Was gibt es dabei zu beachten? Welche/Wessen Rechte könnten dabei verletzt werden? Was muss ich sonst noch wissen?
https://en.wikipedia.org/wiki/A_Case_of_Exploding_Mangoes

Die Handlung ist in den 1980ern angesiedelt und hier werden auch reale Personen in Fiktion verarbeitet. Ich glaube, das ist der Knackpunkt bei der ganzen Sache - du schreibst kein Sachbuch, wo du vermeintliche Fakten recherchieren musst, sondern verarbeitest es künstlerisch. Und Menschen aus dem 1920ern oder 40ern - wer soll da irgendetwas von dir fordern?

Und was spricht tatsächlich dagegen, die Namen einfach zu ändern? Zumindest den des Arztes, der Präsident ist eine Person der Öffentlichkeit gewesen, von daher.

Bin aber auch keine Juristin. :) Aber ich hätte mir in der Hinsicht null Gedanken gemacht. Gibt es denn einen Fall, wo AutorInnen irgendwie "bestraft" wurden, weil sie Personen aus der Vergangenheit in ihren Büchern spielen ließen?
Es gab ja diesen "Esra" Fall, aber da ging es um eine private Person UND sie lebt ja noch und hat mit die "Würde des Menschen" argumentiert, was in dem Fall tatsächlich zum Verbot des Buchs geführt hat.
Aber mir sind keine Fälle bekannt, die Personen der Vergangenheit betreffen.

 

Hallo Perdita, Hallo JoBlack,

vielen Dank für eure Antworten.

Ich werde mir das nochmal überlegen. Natürlich spricht nichts dagegen, den Personen andere Namen zu geben – das habe ich zum Teil schon gemacht. Den wirklichen Namen des Arztes wollte ich zum einen übernehmen, weil ich den Mann als Typ ziemlich beeindruckend fand und ihm mit der Benennung etwas zurückgeben, ja vielleicht sogar etwas gutmachen wollte, was ihm von anderen angetan wurde. Zum anderen finde ich seinen Namen total cool :) Aber ich werde mir das gründlich durch den Kopf gehen lassen.
Du hast recht Jo, es ist kein Sachbuch sondern Fiktion mit wirklichem Hintergrund - da ist vieles möglich.

Nochmal herzlichen Dank für eure Gedanken zu dem Thema.

Lieber Gruß
Tintenfass

 

Also erst einmal: Eine rechtlich wasserdichte Aussage kannst du nur von einer entsprechend ausgebildeten und autorisierten Person bekommen - und die darf die auch nicht einfach hier in so einem Forum geben.

Dann, nur zur Sicherheit, falls du dich für die Namensnennung entscheidest: Hier darfst du die Sachen dann auf keinen Fall veröffentlichen, dazu haben wir eindeutige Richtlinien: http://www.wortkrieger.de/faq.php?faq=new_faq_item#faq_new_faq_item_002

 

Danke, lieber Webmaster für die klare Ansage. Ich hatte mich inzwischen auch an diese "Einschränkung" beim Veröffentlichen erinnert und werde mich daran halten.

Gruß Tintenfass

 

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