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Lösungen
Er schaute durch das Fenster hinauf zum Himmel. Wolken waren aufgezogen, am Morgen war noch alles klar, doch nun war der Himmel dicht mit dunklen Wolken behangen. Früher hätte es ihn gestört, doch nun konnte er sich damit abfinden. Man kann vieles ändern, das Wetter jedoch nicht, dachte er.
Aus der Innentasche seines Sakkos holte er ein kleines silbernes Etui, ein Geschenk seines Großvaters. Er öffnete es und nahm die letzte Zigarette heraus. Führte sie an seine Nase und atmete den Duft des Tabaks tief ein. Er hatte sich diese Zigarette nun redlich verdient. Wieder hatte er ein Problem gelöst.
Vieles in seinem Leben hatte sich bereits verändert. Er hatte lange Zeit Schwierigkeiten damit seine Probleme zu lösen, hatte alles so hingenommen ohne etwas zu unternehmen, bis der Tag kam an dem er damit begann sie zu lösen.
Er führte die Zigarette zu seinen Lippen, zog eine Streichholzschachtel aus seiner Hosentasche, öffnete diese und nahm zwei Zündhölzer heraus. Eine helle Stichflamme entstand, als er die beiden Hölzer entflammte. Danach stieg ihm der penetrante Schwefeloxidgeruch, der beim entzünden der Hölzer entsteht in die Nase. Widerlich dachte er, widerlich wie das Leben. Er zündete seine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.
Jeder Tag bringt neue Ansichten über sich selbst und das Leben, er hatte viel Zeit damit verbracht, nachzudenken und Lösungen zu finden. Lösungen für Probleme, für die es keine Lösungen zu geben schien. Doch eines Tages fand er eine Lösung, eine Lösung für all seine Probleme.
Er legte den Kopf zurück und blies den Rauch in Luft. Er bückte sich und zog das Messer aus dem leblosen Körper, wischte die blutverschmierte Klinge an seiner Hose ab, klappte sie ein und ließ da Messer in seiner Tasche verschwinden. Er drehte sich um und verschwand durch die Tür. Wieder hatte er ein Problem gelöst.